cassandra2010 Ach Gerd... das ist ein zu weites Feld. Es gibt so viele aspektorientierte Definitionen in der Rechtsphilosophie... dennoch ist es gut, dass Du auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht hast. Wie sagte noch der entzückende Marquis Posa? Sire... geben Sie Gedankenfreiheit! Ohne diese ist Gerechtigkeit problematisch. LG Cassy |
cassandra2010 Der Krieg ist ja angeblich der Vater aller Dinge. Aber dieser schaut nicht immer genau hin, was seine Kinder tun, und die sogenannten Befreiungskriege und Revolutionen haben viele Menschenleben gekostet... 1789, die napoleonischen Kriege, and so on. Da lobe ich mir doch die Wende von 1990... das Bonmot von Georg Herrwegh "der Deutsche macht in Güte/ die Revolution", damals sarkastisch gemeint, hat vor gut 30 Jahren eine positive Bedeutung erhalten. Guten Rutsch etc. Cassy Achtzehnter März Achtzehnhundert vierzig und acht, Als im Lenze das Eis gekracht, Tage des Februar, Tage des Märzen, Waren es nicht Proletarierherzen, Die voll Hoffnung zuerst erwacht Achtzehnhundert vierzig und acht? Achtzehnhundert vierzig und acht, Als du dich lange genug bedacht, Mutter Germania, glücklich verpreußte, Waren es nicht Proletarierfäuste, Die sich ans Werk der Befreiung gemacht Achtzehnhundert vierzig und acht? Achtzehnhundert vierzig und acht, Als du geruht von der nächtlichen Schlacht, Waren es nicht Proletarierleichen, Die du, Berlin, vor den zitternden, bleichen Barhaupt grüßenden Cäsar gebracht Achtzehnhundert vierzig und acht? Achtzehnhundert siebzig und drei, Reich der Reichen, da stehst du, juchhei! Aber wir Armen, verkauft und verrathen, Denken der Proletarierthaten – Noch sind nicht alle Märze vorbei, Achtzehnhundert siebzig und drei. Georg Herwegh |
Brubeckfan Huch, man fliegt hier wirklich mit Timeout raus. |
cassandra2010 Deutsche Dichter und der literarische Vormärz Neben Herwegh, der "eisernen Lerche der Revolution" laut Heine, gab es den großartigen Harry Heine und Georg Weerth, die sich auf die Seite der Armen und Entrechteten stellen: Die rheinischen Weinbauern An Ahr und Mosel glänzten Die Trauben gelb und rot; Die dummen Bauern meinten, Sie wären aus jeder Not. Da kamen die Handelsleute Herüber aus aller Welt: »Wir nehmen ein Drittel der Ernte Für unser geliehenes Geld!« Da kamen die Herren Beamten Aus Koblenz und aus Köln: »Das zweite Drittel gehöret Dem Staate an Steuern und Zölln!« Und als die Bauern flehten Zu Gott in höchster Pein, Da schickt er ein Hageln und Wettern Und brüllte: »Der Rest ist mein!« Viel Leid geschieht jetzunder, Viel Leid und Hohn und Spott, Und wen der Teufel nicht peinigt, Den peinigt der liebe Gott! Georg Weerth Die schlesischen Weber Im düstern Auge keine Träne, Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne: Deutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten In Winterskälte und Hungersnöten; Wir haben vergebens gehofft und geharrt - Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem König, dem König der Reichen, Den unser Elend nicht konnte erweichen, Der den letzten Groschen von uns erpreßt Und uns wie die Hunde erschießen läßt - Wir weben, wir weben! Ein Fluch dem falschen Vaterlande, Wo nun gedeihen Schmach und Schande, Wo jede Blume früh geknickt, Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt - Wir weben, wir weben! Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht - Altdeutschland, wir weben dein Leichentuch, Wir weben hinein den dreifachen Fluch, Wir weben, wir weben! Heinrich Heine (* 13.12.1797, † 17.02.1856) |
Brubeckfan "Wir weben, wir weben" hatten wir in der Schule, unvergessen. Aber zu Deinem Thema, Du weißt ja, jede Revolution endet anders als sie beginnt. Die Demonstranten 1989 wollten der Demokratie im Lande aufhelfen; daß es unblutig blieb, lag wohl an der Zeit (Gorbatschow, Tien an men). Erst später wurde dieses Land dem anderen vor die Füße geworfen. -- Nun, ich kan nicht klagen. Zu meinem Thema: Die selbsternannte Hüterin der Demokratie möge sich gefälligst von ihrer Wildwestmanier lösen. Dann dürfte sie moralisch den 1. Stein werfen, wie es so heißt. |
HarryAltona Würde Gerechtigkeit herrschen, - auf Erden sowie im Himmel - wären die Knäste so was von voll. lg... harryaltona |
Brubeckfan Das ist ein perfekter Kalenderspruch, Harry! Gruß und Danke, Gerd |
Bleistift "Out of Area..." Auch wenn die Botschaft noch so schön gesungen herüber klingt, ..."Mag der Himmel euch vergeben..." , doch das wird definitiv nicht passieren... Auch ich kann und will es ebenso wenig, never, nix mit ex oriente pax, denn aus dem Osten kommt nun dieser dreckige Faschismus daher, mit der fiesen Fratze dieses faschistischen Möchte-gern-Zaren auf der russichen Trikolore... Nach nunmehr hundert Jahren hat dieser postkommunistische Wolf im Schafspelz jetzt sein wahres Gesicht gezeigt und alle Scheu, nebst seines weißen Schafspelzes abgelegt, um zukünftig die Weichen in Europa in seinem Sinne zu stellen... Aber daraus wird nichts, denn schon in absehbahrer Zeit wird dieser widerliche Verbrecher samt seiner Spießgesellen neben seinen geistigen Blutsbrüdern a la Adolf Hitler und Co. für alle Ewigkeiten in der Hölle schmoren... Hallelujah... LG Louis |
Brubeckfan Alles richtig, Louis. Nun wird über ein angemessenes Gerichtsverfahren für die Zeit nach Kriegsende beraten, und wer massenhaft Dreck am eigenen Stecken hat (Irak, Golf, Vietnam ...) sollte da ein wenig leiser sein. Doch quod licet Jovi ... Schöne Grüße vom Trüben ins Trübe, Gerd |