Meine Nachbarin die Trudi,
liebt nur einen, ihren Rudi,
der liegt morgens in ihrem Bett,
faul, dick, gefräßig und fett.
.
Sie drückt ihn zärtlich an ihren Busen,
zupft seine Ohren immer beim Schmusen,
die besten Brocken steckt sie ihm zu,
Mamas Liebling gibt sonst keine Ruh.
Rudi, der dankt es auf seine Weise,
wenn Trudi flüstert zärtlich und leise:
"gib Küsschen dem Frauchen, Rudi sitz",
leckt mit der Zunge ihr weißer Spitz.
Ihr Mann, der heißt übrigens Hagen,
mit ihm will sie sich selten vertragen,
meckert und macht ihn dann nieder,
selbst vor der Kindern immer wieder.
Doch heute, da hör ich ihn singen,
seh ihn tanzen und freudig springen,
Rudi knurrt dazu ganz böse,
fletscht die Zähne mit Getöse.
Frau Meier,die Nachbarin von gegenüber,
ruft: "Martina komm doch mal rüber",
senkt die Stimme und fängt an zu flüstern,
weißt du das Neuste und guckt dabei lüstern:
"Der Hagen hat jetzt für seine Matratze,
die schöne Annette als Schmusekatze.
Eine Frau ohne Hund sauber, adrett
und angeblich eine Kanone im Bett."
Schmunzle und freu mich für Hagen,
kann Trudi, mit Rudi, auch nicht ertragen,
die Meiern lästert weiter, ich hör es mir an,
nun kennt ihr meine Nachbarn von nebenan.
(C) Martina Wiemers
Titelbild: kostenloser Clipart