Kurz vor der Party erscheint ein merkwürdiger Arktiel in der Zeitung....
Auf dem Rückweg
Phillip steuerte gerade den Wagen in die Straße, in der sie wohnten, als Michael etwas in den Sinn kam.
„Wann soll die Party denn stattfinden und wo?“, fragte er und beugte sich zu Jean herüber, die ihn über die Schulter heraus ansah.
„Die Party.
Für diesen Freitagabend.
Selbstverständlich kannst du auch noch andere einladen, damit es nicht so langweilig wird.
Du kannst im Haus die Party feiern und im hinteren Bereich, wo der Pool ist“, sagte sie nüchtern, wobei ihr der erschrockene Blick ihres Ehemanns nicht entging.
„Oh nein, nein. Das kommt nicht infrage. Draußen ja, aber von diesen pickligen Teenagern kommt mir keiner ins Haus, oder ich laufe Amok!“, schimpfte Phillip hysterisch und lenkte den BMW auf den Stellplatz vor der großen Garage.
Er hatte oft schon abends nach der Arbeit die Nachrichten eingeschaltet und Meldungen, über die sogenannten „Facebook-Partys“, gehört. Diese Partys gerieten voll außer Kontrolle und es entstanden meistens erhebliche Schäden.
Jean lächelte nur.
Mit einer Bemerkung für die Party, überging sie die weiteren Proteste ihres Mannes.
„Soll ich einen DJ bestellen oder kennst du eine Jugendband bei euch in der Schule, die für wenig Geld auftritt.
Michael schüttelte den Kopf.
„Bestell lieber ein DJ. An der Schule gibt es keine Jugendbands und selbst wenn, wäre es besser mit dem DJ“, sagte Michael.
Alle drei stiegen aus und gingen zum Haus.
Als Michael hinter Phillip stand, erhaschte Michael nur einen kurzen Blick auf die Zeitung, die auf der Fußmatte lag und die Phillip nun aufhob.
Der Name auf der Titelseite kam Michael so bekannt vor.
„Forschungsassistent Frederik Barns tot in seinem Apartment aufgefunden. Selbstmord wahrscheinlich die Todesursache!“, rief er sich ins Gedächtnis, während er hoch zu seinen Zimmer ging.
Jean und Phillip gingen in die Küche und stellten die Einkäufe erst einmal ab, bevor beide mit nervösem Blick sich gegenseitig anstarrten.
„Meinst du er hat was gemerkt?“, fragte Jean flüsternd ihren Mann und setzte sich.
„Ich weiß es nicht. Aber ich kann dir auch nicht sagen, ob er diesen Barns gekannt hat, der für seine Eltern gearbeitet hat“, antwortete Phillip stirnrunzelnd und wischte sich nachdenklich über den Mund.
„Aber ich denke er hat das mit dem Selbstmord uns abgekauft. Selbst die Polizei glaubt das“, fügte Phillip hinzu und wirkte nicht mehr so angespannt wie seine Frau.
Michael der gerade an der Tür seines Zimmers ankam stand noch einige Sekunden still da und dachte über den Zeitungsartikel nach.
Er war sich sicher den Mann zu kennen, denn zweifelsohne hatte dieser einst für seine Eltern gearbeitet, bevor sie den tödlichen Verkehrsunfall hatten.
Er machte die Tür seines Zimmers auf und stellte seine Einkaufstaschen neben seinem Bett ab.
Er setzte sich auf sein Bett und grübelte Minuten lang über diesen Zeitungsartikel nach, bis ihm eines ins Auge fiel, was er noch gar nicht zuvor beachtet hatte.
„Phillip schien den Artikel vor mir verbergen zu wollen, als würde er in etwas verwickelt sein, was mit diesem Toten zu tun hatte“, dachte Michael und wusste, dass er auf der richtigen Spur war.
„Wie hat Dad immer gesagt: Nur die kleinen Dinge im Leben, wirken sich auf die gesamte Menschheit aus!“.
Doch dann, als Michael an seinen Computer ging um die neuesten Nachrichten und Emails zu checken, fand er einen weiteren Artikel über die Firma von Phillip.
„…Corvin Enterprises kauft Aktienanteile von Betriebssystemherstellern. …Vorstandsvorsitzende Phillip McCourt freut sich über die Entwicklungen seiner Forschungsabteilungen...“, als er weiter las, kam ein weiterer Text, der Michael an seiner Theorie zweifeln ließ.
„… Corvin Enterprises Aktien schnellen wie noch nie zuvor in die Höhe…, Phillip McCourt teilte gestern per Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass dieses Jahr ein revolutionäres Produkt auf dem Markt kommen soll, was den zuvor angeschlagenen Hightech Unternehmen wieder zum früheren Glanz verhelfen soll“.
„Wieso sollte Phillip auch etwas mit dem Selbstmord von Barns zu tun gehabt haben?“, fragte sich Michael.
Er wusste, dass Barns schon seit er ihn das erste Mal gesehen hatte, in dem Labor wo seine Eltern gearbeitet hatten, nicht ganz richtig im Kopf gewesen war.
Michael wischte sich daher alle weiteren Überlegungen über den Selbstmord von Barns aus seinem Kopf und machte sich daran die ersten Einladungen für die Feier am Freitag per Email zu verschicken.
Die Party
Am Sonntag schlief Michael etwas länger als sonst und während der Woche hinweg, war alles normal, abgesehen von dem Trubel um die Party. Das Gerede um die Party am Freitag war das Top Thema auf dem Schulhof.
Jeder in Michaels Klasse und sonst jeder wollte eine Einladung zur Party.
„Komm schon Michael, gib mir eine Einladung“, fragte Kevin Jikura, ein Koreaner aus der Parallelklasse ihn während der Pause in der Cafeteria.
„Sorry Kevin, aber ich habe bereits Tom, Jeff, George, Tommy und TJ aus deiner Klasse eingeladen. Die kommen auch noch mit ihren Freundinnen.
Abgesehen davon kommt auch der Cheerleader Verein und der Footballverein der Schule, denen ich versprechen musste sie einzuladen, ansonsten würden die meine Party dem Erdboden gleich machen.
Wie du sicher verstehen kannst sind meine Kapazitäten bereits erschöpft“, antwortete Michael mitfühlend und klopfte Kevin aufmunternd auf die Schulter.
Dieser ging mit enttäuschtem Gesichtsausdruck davon und verschwand in einer Menge von Schülern die gerade durch die Tür zur Cafeteria kamen.