Kurzgeschichte
Weil ich gerannt bin! - Das Leben ist kein Ponyhof

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"Weil ich gerannt bin! - Das Leben ist kein Ponyhof"
Veröffentlicht am 25. August 2013, 20 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Als Kind zu schüchtern, als Teenie zu vorlaut, als "Erwachsene" hoffentlich die perfekte Mischung daraus. Ich bin 1992 geboren, verheitatet seit 2017, habe viel zu viele Hobbies und einen Beruf, der mich ausfüllt und mir Spaß macht. Im Bezug auf diese Platform hier würde ich sagen: Ich hatte mal eine Idee, sie kam ganz plötzlich und unerwartet und seitdem lässt sie mich nicht mehr los. Das war 2008 und ich war 15. Inspiriert hat mich mein ...
Weil ich gerannt bin! - Das Leben ist kein Ponyhof

Weil ich gerannt bin! - Das Leben ist kein Ponyhof

Einleitung

Dies ist eine Combo-Story. Das bedeutet, zwei (oder mehr) Leute schreiben abwechselnd einen Satz. Das Häuft sich an und daraus entstehen lustige Geschichten. Nicht immer ganz sinnvoll, aber dennoch amüsant zu lesen. Hoffe, sie gefällt!

"Das Leben ist kein Ponyhof", sagte die kleine Linda, als sie gerade dabei war, ihr schönstes Pferd zu putzen. Doch dann kam auf einmal eine riesengroße Herde voller Wildpferde auf sie zu galoppiert. Linda sprang auf und galoppierte durch die weiten Wiesen und Felder, bis der Bauer hinter ihr hergerannt kam und ihr einen merkenswerten Spruch mit auf den Weg gab:

Springst du, Linda, auf ein Pferd,
So laufen die Rinder über die Erd.

Linda prägte ihn sich gut ein, denn er könnte später nochmal wichtig werden. Jedoch war ihre jetzige sorge erst einmal:

Wie komme ich zurück? Denn noch immer galoppierte sie auf ihrem Pferd durch die Gegend, bis sie schließlich...

...den Bauer völlig außer Atem an der großen Eiche neben dem Rinderstall antraf. Sie fragte ihn: "Lieber Bauer, warum ist du so außer Atem?"
"Weil ich gerannt bin du dummes Kind" Auf diese Bemerkung hin, sie sei ein dummes Kind, stieg Linda vom Pferd ab, und verschwand in die Tiefe des Waldes bis sie nicht mehr wusste, wo sie war. Sie dachte bei sich: "WO BIN ICH? SCHEIß WALD!" Sie trat dabei so heftig gegen einen Ast, dass dieser 20 Meter weit flog und plötzlich gegen einen alten,

geheimnisvollen Baum knallte. Dieser Baum war so alt und geheimnisvoll, dass er auf einmal aufschrie: "AUA!! SCHEIß AST!! Dummes Vieh du!!!"
Linda schrie zurück: "ICH BIN EIN DUMMES... moment, du bist ein Baum und kannst sprechen?"
Der Baum sagte langsam und ruhig wie der säuselnde Wind in seinen Blättern: "Natürlich kann ich sprechen."
"Aber du bist doch ein Baum!"
"Ja, und?"
"Bäume können doch nicht sprechen, oder?"
"Ich schon!"
"Hast du denn einen Namen?"
"Willst du jetzt persönlich werden, wo du

doch eben noch einen Stock, einen Teil von mir, nach mir getreten hast?"
"Das tut mir leid, ich wusste ja nicht..."
"Schon gut, pass nur demnächst besser auf die anderen Bäume auf!"
"Hast du denn nun einen Namen?"
"Du bist aber ein neugieriges Kind! Wo ist denn Dreisatz, du Mathegenie?" Dreisatz hieß das Pferd von Linda, denn sie war ein Kind, dass Mathe über alles liebte. Das allein machte sie schon zu einem sehr, sehr komischen Kind.
"Woher weißt du, wie mein Pferd heißt?"
"Ich weiß auch, wie du heißt, Linda!"
"Aber woher?"
"Ich bin der Bauherr!"
"Der Bauherr? Wovon?"

"Von dem Haus dort drüben." Der Baum bog mehrere dicke Äste rüber zu einer kleinen Hütte weiter, tiefer im Wald.
"Was ist das für eine Hütte?", fragte Linda. Sie war nun ganz neugierig und hatte den Bauern völlig vergessen.
"Das ist das Leben!"
"Das Leben?"
"So heißt meine Hütte. Leben!"
"Und was ist das für eine Hütte?"
"Das ist ein Ponyhof! Mein Ponyhof ist das Leben. Und das Leben ist ein Ponyhof!"
"Hmz..." Linda fühlte auf den Arm genommen. Sie ging in die Richtung aus der sie gekommen war. Ein wenig verärgert fragte sie über ihre Schulter: "Wo ist denn der Ausgang aus diesem

Wald? Ich will hier wieder raus! Ich habe Hunger!"
"Nicht so hastig! Du hast die Prophezeiung erfüllt!"
Linda drehte sich wieder zum Baum um. "Welche Prophezeiung? Willst du mich schon wieder vera****en?"
"Keines Wegs, hör sie dir an:" Und nun begann der Baum zu singen. Es klang wie der Wind, der ein Stückfingernagel nimmt und es an einer Tafel entlangkratzt.

Wenn Zweisatz
verlässt Dreisatz
kommt zu Viersatz
zeigt Einsatz
ist der Bauer tot!


Linda hielt sich die Ohren zu. Trotzdem hatte sie verstanden, was der Baum gesungen hatte. Aber wirklich verstanden hatte sie es nicht. "Was bedeutet das?"
"Zweisatz bist du!"
"Ich? Aber ich heiß doch Linda!"
"Kannst du kein Algebra? Das ist eine uralte Sprache! Linda ist altalgebraisch und bedeutet Zweisatz!"
"Hmz..."
"Und Dreisatz ist dein Pferd, Viersatz bin ich. Ich habe eh viele Namen. Man nennt mich auch den Bauernschlächter!"
"Jaja... Und mit dem Einsatz hab ich schon Verstanden... Oder, moment, das versteh ich doch noch nicht so ganz!

Wobei soll ich denn Einsatz zeigen?"
"Du musst nun den Bauern töten, um die Prophezie zu erfüllen!"
"Ich soll ihn töten?"
"Ja, er hat dich ja auch als dummes Kind beleidigt!"
"Du hast mich auch beleidigt!"
"Aber du wirst mich doch nicht etwa umbringen?"
"Ne, aber warum sollte ich den Bauern umbringen?"
"Weil es die Prophezie so will!"
Linda überlegte, der Baum war alt und weise, er könnte recht haben.
"Wo finde ich eine Waffe?"
"Im Ponyhof liegt eine Axt!"
Linda ging zum Ponyhof und entnahm ihm

eine Axt. Ganz stolz verließ sie den Wald, ohne das sie nachher wusste, wie sie den Weg hinaus gefunden hatte.
Als sie den Bauern antraf, versteckte sie die Axt hinter ihrem Rücken.
"Hallo Bauer", sprach sie ihn an.
"Hallo Linda", antwortete der Bauer, "hat der dich der Baum mit einer Axt geschickt?"
"Woher weißt du das?"
"Er hat dir wahrscheinlich wieder irgendeine Prophezeiung aufgetischt, oder? Du sollst mich doch wahrscheinlich umbringen, richtig?"
"Ja, aber..."
"Das macht er ständig, aber die einzig wahre Prophezie geht so:" Und nun begann

der Bauer zu singen. Zuerst zog er den Ton A ohne Text mit seiner Stimme so in die Länge, das die Gläser und Fenster fast gesprungen wären. In der Zwischenzeit baute hinter ihm ein DJ seine Soundanlage auf. Als er fertig war, begann der Bauer plötzlich zu rappen:

Der Bauernschlächter wird lügen
Um die Dumme zu betrügen
damit er Leben kann im Forst
ohne den lieben Bauern Horst
Doch stattdessen wird Barellen
den doofen Baum fällen

"Heißt du Horst?", fragte Linda.
"Ja, und der Baum ist der

Bauernschlächter. Er ist verlogen und betrügt kleine unschuldige Mädchen wie dich."
"Aber was soll ich denn nun machen?"
"Nimm die Axt und fäll den Baum!"
Verwirrt zog Linda zurück in den Wald.
"Und? Ist der Bauer tot?", fragte der Baum, als sie bei ihm wieder angekommen war.
"Nein."
"Warum?"
"Ich konnte es nicht."
"Hatte er dir ein anderes Gedicht vorgetragen?"
"Ja, woher weißt du das?"
"Das besagt eine andere Prophezie!"
"Eine andere Prophezie?"

"Ja, die geht so:" Der Baum bewegte sich, als würde Luft holen.

Legt der Horst sie rein
wird sie traurig sein
wird kommen zu Pawikken
und der wird sie...

"Ah, Hilfe, hör auf!", unterbrach Linda den Baum in seinem Singsang.
"Warum?"
"Ich weiß wie das weitergeht!"
"Woher denn? Du weißt es nicht! Die letzte Zeile lautet: "Und der wird sie erneut schicken!""
"Achso! Was soll das alles? Ihr schickt mich hier hin und her nur damit ich immer

jeweils den anderen umbringe?"
"Ja, du sollst uns eigentlich nicht umbringen! Dies ist nur eine ewige Rivalität zwischen mir und Horst. Wir beide waren früher die größten Dichter unter den Fröschen."
"Die größten Dichter unter den Fröschen?"
"Ja, alle Frösche sind Dichter! Aber wir waren die besten. Er schrieb die Quacksonaten und ich dichtete die größten Quacklimeriken."
"Und nun?"
"Nun sind wir beide verwandelt, aber wir dichten weiter, um uns zu messen!"
"Warum seid ihr verwandelt worden?"
"Bei ihm kam mal eine dumme Prinzessin vorbei. Er hat sie auf der Stelle reingelegt,

so dass sie ihn küssen musste. Und prompt verwandelte er sich in einen Menschen, der er nun immernoch ist."
"Und du?"
"Nun war ich der größte aller Frösche mit den größten Gedichten. Das einzige, was mich noch besiegen konnte war der Tod. Eines Tages kam er vorbei. Und er trug mir das schönste Gedicht vor, das ich je gehört habe:

Zicke, zacke
Hühnerkacke

Danach verfiel ich in tiefe Depressionen. Um dem Tod und seinem Gedicht zu entkommen - er war mittlerweile der größte

Froschdichter - vergrub ich mich in der Erde und wurde zu einem Baum."
"Ist der Tod auch ein Frosch?"
"Ja, aber küsse ihn bloß nie!"
"Ist schon gut, ich mag küssen nicht."
"Und nun kehre um zum Bauern und schau mal nach, was er für ein Gedicht für mich hat."
"Nein, das werde ich nicht. Ich bin doch nicht euer Laufbursche."
"Ne, du bist auch kein Bursche!"
"Eben! Ich geh jetzt nach Hause! Schaut doch selbst, wie ihr euren Streit weiter austragt! Ich kenn auch ein Gedicht!"
"Echt? Trag es mir vor!"
Linda drehte sich nocheinmal

um:

Springst du, Linda, auf ein Pferd,
So laufen die Rinder über die Erd.

"Das ist aber schön", jauchzte der Baum, "das werde ich mir merken!" Und dann passierte etwas unglaubliches: Der Baum stieg aus der Erde. Er nahm seine Wurzeln als Füße und verließ die Erde. Und dann begann er zu tanzen. Er tanzte durch den Wald. Und Linda wurde von dieser Freude so angesteckt, dass sie mit ihm tanzte. Und beide tanzten aus dem Wald und dem Sonnenuntergang entgegen.
"Das Leben ist also doch ein Ponyhof", dachte Linda.

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Hörbuch

Über den Autor

Ajumi2
Als Kind zu schüchtern, als Teenie zu vorlaut, als "Erwachsene" hoffentlich die perfekte Mischung daraus.
Ich bin 1992 geboren, verheitatet seit 2017, habe viel zu viele Hobbies und einen Beruf, der mich ausfüllt und mir Spaß macht.
Im Bezug auf diese Platform hier würde ich sagen:
Ich hatte mal eine Idee, sie kam ganz plötzlich und unerwartet und seitdem lässt sie mich nicht mehr los. Das war 2008 und ich war 15. Inspiriert hat mich mein Outfit an dem Tag. Turnschuhe, Kurze Hose, Poloshirt und Mütze. Auf einmal waren zwei Figuren in mein Leben getreten: Chad Kingston und Anthony Chross. Seit mir diese beiden als Idee erschienen sind, lebe ich ihre Leben parallel zu meinem mit. Sie sind immer bei mir, ich bin immer bei ihnen, es passiert so viel, auch, wenn es bei mir mal eher langweilig zugeht. Ich möchte die Geschichte, die diese beiden Jungs leben eines Tages vollendet und fertig als Buch vor mir liegen haben. Das ist mein Ziel. Eher lasse ich sie - oder lassen sie mich nicht gehen.

Ich steh auf Pizza :)

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