Beschreibung
Gedichte und Kurzgeschichten
Es begab sich zu einer Zeit, in der es begann kalt zu werden auf unserem Planeten. Damals existierten noch Geschöpfe auf Erden , mit einer besonderen Gabe, man nannte sie " die Hogans."
Sie glichen uns Menschen, hatten aber weiße Flügel und die Fähigkeit uns etwas Wichtiges zu schenken. Von Zeit zu Zeit kamen sie, breiteten ihre weichen Flügel aus und aus ihren Herzen erstrahlte ein Regenbogen, der uns Menschen Glück und Zufriedenheit brachte.
Eines Tages kam es, dass ein Mensch aufbegehrte und diese Fähigkeit für sich haben wollte.
Er baute eine Falle und fing einen Hogan, verbrannte seine Federn, übergoss ihn mit Pech und riss ihm sein Herz aus dem Leibe, um den Regenbogen nun immer für sich nutzen zu können. Doch es kam anders, alle Hogans dieser Erde verloren ihre Flügel und ihr Glück spendendes Licht.
Von dieser Zeit an, waren wir dazu verdammt, unser Leben lang nach Glück und Zufriedenheit zu suchen und nur dann, wenn Menschen zueinander finden und in ihren Herzen die Liebe erstrahlt, spüren wir dieses Glücksgefühl der Hogans. Wenn wir heute am Himmel einen Regenbogen sehen, dann haben irgendwo auf dieser Welt, Menschen Liebe erfahren und ihr Glück ist für kurze Zeit sichtbar, als Zeichen der Hoffnung.
Von dieser Zeit an, waren wir dazu verdammt, unser Leben lang nach Glück und Zufriedenheit zu suchen und nur dann, wenn Menschen zueinander finden und in ihren Herzen die Liebe erstrahlt, spüren wir dieses Glücksgefühl der Hogans. Wenn wir heute am Himmel einen Regenbogen sehen, dann haben irgendwo auf dieser Welt, Menschen Liebe erfahren und ihr Glück ist für kurze Zeit sichtbar, als Zeichen der Hoffnung.
Dein Licht
So lange sind die trüben Tage,
obgleich die Zeit so schnell vergeht.
Die Sehnsucht, die du in dir trägst,
sie taucht dein Licht in Dunkelheit,
der helle Schein, den du so suchst,
glänzt nur in deiner Tränenflut.
Du denkst das Licht wär nur zu finden,
dort wo das Meer den Himmel küsst,
erst wenn du deinen Blick dann senkst,
wird es dir endlich offenbart,
dass das, was dir so lang verwehrt war,
ganz in dir selber ruht.
Vierzig waren es, vierzig Stück an der Zahl,
so schön ihre Gewänder,
so wohl war ihr wundersamer Gesang.
Vierzig waren es, vierzig Stück an der Zahl,
sie suchten uns auf in unseren Zellenstädten,
doch unsere Gitter waren zu eng.
So quer sie auch dachten und so sehr wir uns streckten,
wir konnten die Lieder von Weitem nur hören,
und schauten voll Sehnsucht zum Fenster hinaus.
Vierzig waren es, vierzig Stück an der Zahl,
doch nur aus der Ferne leuchteten uns die Sonnenberge.
Darum malten wir Tränen auf des Mondes Gesicht,
der weinte sie bitterlich wieder nieder zur Erde,
da entstanden uns Meere und Flüsse und Seen.
Vierzig waren es, vierzig Stück an der Zahl,
so sandten sie aus, ihre Schiffe voll Hoffnung
und viele von uns stehen noch immer am Hafen,
wartend, auf all die Helden aus dem Elysium.
Mattscheibenfuge
Bitterbrot in matter Sonne, Scheibe für Scheibe
Bissen um Bissen essen wir es, zu jeder Stunde des Tages.
Blutige Kerben werden gezeichnet,
mit giftigen Pfeilen an unseren Fenstern, schwarz sind inzwischen die Scheiben.
Kleine Hände spielen mit einem Skorpion,
sie fürchten sich nicht, lernen zu stechen, von Sekund zu Sekund,
trübt sich das Auge des Kindes.
Bissen um Bissen essen wir es, Bitterbrot in matter Sonne,
Scheibe für Scheibe, zu jeder Stunde des Tages.
Die mächtigen Bäume verlieren ihr Obst,
tanzend und in gebücktem Reigen, zertreten wird Samen und Frucht.
Schnell, füll dir die Taschen mit all diesem Tand,
schnell, leg ab dein Gewissen und deinen Verstand.
Zu jeder Stunde des Tages essen wir es, Bitterbrot in matter Sonne,
Bissen um Bissen und Scheibe für Scheibe.
Der Tresor
Der Tresor öffnete sich, eine meterdicke Tür gab mir langsam, wie in Zeitlupe, den Weg in
diesen geheimnisvollen Raum frei. Endlich bot sich mir die Gelegenheit, Einblick in diese
Kammer nehmen zu können. Ich war aufgeregt und ängstlich wie ein kleines Kind, weil meine
Vorstellungskraft nicht dafür ausreichte, was mich hier erwarten könnte. Wollte ich wirklich
wissen, was sich hinter diesen Mauern verbirgt? Wollte ich dieses Geheimnis, das bisher noch
niemand gelüftet hatte, enträtseln? Ich ging langsam und mit zögerlichen Schritten bis an den
Rand des Eingangs. Noch verhüllte die Dunkelheit den Inhalt und eine wollweiche Stimme
hinter mir, die wie durch einen Traum zu mir drang, gab mir den Hinweis auf einen Hebel. "
Drücken sie ihn langsam nach oben!" Meine Hände waren feucht und zittrig und nur mit
Mühe konnte ich den Mut aufbringen, meine Arme in Richtung dieses Schalters zu bewegen.
Beide Hände umschlossen ihn jetzt und ich schob ihn behutsam, in die mir vorgegebene
Richtung.
Ein flackerndes Licht erhellte nun den Raum. Die Tresorkammer war recht schlicht, es waren
nur vier dicke Mauern, die den Raum bildeten. Doch auf dem Boden stand
er - ein Schatz, wie ich es mir immer in Märchen vorgestellt hatte. Niemand ausser mir, hatte
diesen Raum vorher je betreten. Die Erbauer, die einzigen Menschen, die wussten welche
Kostbarkeiten sich darin verbargen, waren schon vor langer Zeit verstorben und seitdem
hatte keiner mehr diesen Raum beachtet.
Ich trat vor diese Kisten, gefüllt mit wunderschönen Dingen, so einzigartig, dass man sie sich
nicht einmal im Traum hätte vorstellen können.
Und dieses Funkeln und Glitzern, meine
Augen waren wie geblendet, noch nie zuvor hatte ich so etwas gesehen. Genau, als ich mit
meinen Händen danach greifen wollte, hörte ich wieder diese Stimme im Hintergrund,
diesmal in einer seltsamen Klangfarbe. " Frau Steffens, ich zähle jetzt bis drei und dann sind sie
wieder hier bei mir, in meiner Praxis." Als ich mich erneut umsah, erkannte ich meinen
Therapeuten, der für mich gerade einen Terminzettel für die nächste Sitzung schrieb. Noch
etwas benommen, erhob ich mich, zog mir meinen grauen Mantel an und verabschiedete mich kurz.
Die Tür fiel hinter mir zu und ich stand auf der Straße. Auf dem Heimweg beobachtete ich die
Menschenmengen, die an mir vorbeizogen. Niemand hatte auch nur einen Blick an mir
verschwendet. Im Bus setzte ich mich neben einen jungen Mann, der in einem Magazin
blätterte, er registrierte gar nicht, dass ich neben ihm Platz genommen hatte. Zu Hause
angekommen, zog ich den Mantel aus und ging ins Bad um mir die Hände zu waschen. Als ich
vor den Spiegel trat, schaute mich nur ein unscheinbares Duzendgesicht an. Enttäuscht von
meinem eigenen Abbild, wollte ich den Blick wieder abwenden, da bemerkte ich ein kurzes
Funkeln in meinen Augen...es war wohl ein Sonnenstrahl, der sich darin spiegelte.
Rückgrat
Als Kind schon, musste Fred es lernen,
das Leben unter diesen Sternen,
das ist nicht nur zum Spaß gemacht,
man zieht es deshalb in Betracht,
ihn so zu biegen und zu formen,
bis er sich fügt in alle Normen.
So geht er schief und angepasst,
das Leben wird ihm eine Last,
vergisst all das, was ihm gegeben
um mit der Herde mit zu streben.
Als alter Mann erst, wird ihm klar,
dass dies ein schwerer Fehler war,
dass er sich seiner selbst beraubte,
weil er nur an die Herde glaubte.
Cover © by ganymedes
Texte © by ganymedes