Humor & Satire
Salute

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"Salute"
Veröffentlicht am 21. August 2013, 12 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Salute

Salute

Beschreibung

Diaabend bei Nachbarn

Salute

 

Salute

 

 

Geschafft ! Aufatmend lasse ich mich in meinen Sessel fallen. Jetzt kann ich doch wieder durch meine Fenster hindurch blicken. Fenster putzen ist mir von jeher ein Gräuel gewesen. Im anderen Zimmer schrillt durchdringend das Telefon.

Seufzend erhebe ich mich. Wer ruft mich um diese Zeit an ? Meine Freunde pflegen es am späten Nachmittag oder abends zu tun.

Eine fröhliche Stimme, es ist die von Horst-Dieter meinem Nachbarn ,ruft: „Buon giorno Signora !“ Er wollte sich und seine Frau Renate vom Urlaub zurückmelden.

Na, er scheint ja gut gelaunt zu sein. Normal kenne ich ihn nur als einen nörgelnden Muffelkopf. Na kein Wunder, wenn man auch Horst-Dieter heißt. Was hat seine Mutter sich nur dabei gedacht, einem süßen kleinen unschuldigen Kind den Namen Horst-Dieter zu geben ? Man muss sich mal vorstellen, sie ruft aus dem Fenster ihrem Bub zu :“Horst-Dieter komm zum Essen ! „ Bei Horst alleine, kann man ja noch Horsti sagen und Dieter ist auch okay. Aber Horst-Dieter, das geht doch gar nicht. Wenn Renate, seine Frau, sauer auf ihn ist, dann nennt sie ihn immer Horst-Dieter. Ansonsten Dieter. Horst-Dieter bedankt sich wortreich für meine Blumenpflege, die ich natürlich als

gute Nachbarin übernommen habe. Er hat von Renate, die gerade beim Frisör weilt, den Auftrag bekommen, mich heute Abend zu einem typisch sardischen Abendessen einzuladen. Essen? Na, da sag ich doch nicht „Nein“. Und ich denke bei mir, Sardinien soll ja auch gute Weine haben. Ein Kostverächter bin ich ja auch nicht.

Und Horst-Dieter wirkt am Telefon so fröhlich, dass er mir heute auch den Abend nicht verderben wird. Ich habe ja mit ihm schon so manches erlebt.

Er freut sich sichtlich über meine Zusage. Also 19.00 Uhr , abgemacht ?

Punkt 19.00 erscheine ich frisch geduscht und fein gemacht bei Nachbars.

Eine dunkelbraun gebrannte Renate empfängt mich strahlend, und Horst-Dieter steht schon mit drei Glas Prosecco bereit. „Salute“ ruft er fröhlich und wir prosten uns gegenseitig zu.

Du, wir haben Dir auch was mitgebracht“ gibt mir Renate zu verstehen. Und Horst-Dieter überreicht mir mit einer großzügigen Geste einen Bildband.

Was ist das ?“ Mein fragender Blick gilt dem Umband, auf dem große Steinhaufen zu sehen sind. Renate antwortet mir:“Wir dachten, weil Du doch immer so viel liest, würde Dich das bestimmt interessieren. Das sind Nuraghen, alte Steinhäuser aus Sardinien, die noch aus der Zeit vor Christi stammen.

Ich heuchle Begeisterung. Was soll ich damit ? Habe ich mich jemals für alte Steine interessiert? Gott sei dank sehen sie es meinem Gesicht nicht an, oder wollen es nicht sehen. Nun wird zu Tisch gebeten.

Renate hat ihr gutes Porzellan heraus gesucht und das Silber geputzt. Oder hat sie Horst-Dieter dazu ran gezogen? Das macht sie gerne, damit er immer was zu tun hat und ihr nicht auf den Wecker fällt. Gleichzeitig entschuldige ich mich im Stillen für meine hässlichen Gedanken.

Horst-Dieter entkorkt gekonnt die Flasche Canonau, so heißt der sardische Rotwein , und schenkt jedem ein Glas ein. Noch einmal „Salute!“ Hm, gar nicht schlecht, dieser Wein. Dazu wird sardisches Brot,das im Umfang fast wie ein Wagenrad, aber dünn wie Oblaten ist, gereicht. Dazu Schinken, Eselsalami und Käse. So ganz trifft es meinen Geschmack ja nicht, aber das sage ich natürlich nicht.

Sie erzählen begeistert vom tollen Hotel, dem riesigen Pool, dem wunderbaren Essen und den netten Kellnern, Und Horst-Dieter verspricht mir nach dem Essen noch eine besondere Überraschung. Und die kam in Form seines Diaprojektors und der Leinwand. Auch das noch ! Horst- Dieter ist ein großer Verfechter von Dias, obwohl Renate ihn immer wieder zu einer Filmkamera überreden will. Aber nein, da ist er stur.

Verzweifelt überlege ich, wie ich mich aus dieser Affäre ziehen könnte. Ich kenne diese Abende zur Genüge. Aber mir will heute partout keine Ausrede einfallen. Also muss ich da durch. Ich werde auf das Sofa genötigt, ein Kissen wird mir hinter den Rücken geschoben und mein Glas wird fast bis zum Rand nachgefüllt. „Sitzt Du auch so bequem ?“ fragen sie, was ich brav bejahe. Nun kredenzt mir Horst-Dieter noch einen echten von den Sarden selbstgebrauten Grappa, der mich im Geschmack stark an Spiritus erinnert und mir einen mittleren Hustenanfall beschert.

Nachdem ich mich davon wieder erholt hatte, ging es los. Die Beiden sind den langen Weg bis Sardinien wirklich mit dem Auto gefahren. „Solange wir es noch können!“ sagt Horst Dieter. Und Renate nickt beifällig.

Er hatte die Dias schon in Lindau, wo sie noch ein paar Tage bei Renates Schwester weilten, vorbereitet und sie gerahmt. Und so war alles bereit.

Es ging los mit der Schweiz, die sie durchfuhren. Renate, malerisch in der Via Mala, Horst-Dieter vor seinem Mercedes, der schiefe Turm von Pisa, dann vor der Fähre in der Nähe von Rom. Da sahen sie doch schon ziemlich mitgenommen aus. Auf der Fähre vor dem kalten Buffet. Und endlich dann in Sardinien. - Große Berge im Hintergrund -.

Sardinien schien mir doch ziemlich karg und felsig zu sein. Zwischendurch entschwand Horst-Dieter immer mal , um angeblich die Toilette zu besuchen. Doch merkwürdigerweise wurde sein Blick immer trüber. An Renates strafendem Blick merkte ich, dass es nicht seine Blase war, die ihm zu schaffen machte. Nein, der Grappa in der Küche war es, der ihn rief.

Zurück zu den Dias. Inzwischen waren die Beiden in ihrem Hotel angekommen. Dieses war ein gewaltiges Monstrum, was irgendwie nicht in die Landschaft passte, doch es hatte einen riesengroßen Pool. Mir ist eigentlich nie klar geworden, wofür man Tausende von Kilometern fährt, um an das Meer zu gelangen, wenn man sich nur am Pool aufhält. Denn das nächste Bild zeigte ein üppige, braungebrannte Renate im Bikini, die sich in ihrem Liegestuhl am Pool räkelte.

Na, den Bikini hätte sie doch lieber in einen Badeanzug umtauschen sollen. Ihre besten Jahre sind auch vorbei. Und Horst-Dieter ? Kann er überhaupt noch seine Füße sehen?“ Und gleich schäme ich mich schon wieder wegen meiner schlechten Gedanken.

Gerade kommt er schon wieder mit einer neuen Flasche, es ist schon die Dritte. Täusche ich mich ? Oder schwankt er ein wenig! Überhaupt scheint das Wort „Salute“ das Wort des Abends zu werden.

Jetzt kommt ein Bild, was Horst-Dieters Blick verfinstern lässt.

Renate neben einem glutäugigen Italiener, der den Arm um sie gelegt hat. „Und das ist Marcello!“ ruft Renate begeistert „unser Ober !“

Ja, das war ein richtiger Papagallo“ knurrt Horst-Dieter“der hat doch alle Weiber angemacht !“ und verschwindet wieder in der Küche. Renate schüttelt mit dem Kopf und ruft ihm nach:“Horst-Dieter, ich weiß genau, was Du immer in der Küche treibst! Ja, sie hat wirklich „Horst-Dieter“ gesagt. Das gibt später sicher noch ein Nachspiel. Mittlerweile ist auch die dritte Flasche Rotwein alle und ich schiele auf die Diaschiene, in der nun wirklich nur noch drei Dias stecken. Eine Schafherde auf der Straße, (die gibt es doch auch hier) Abschied mit den Kellnern und gemeinsames Gruppenbild mit den anderen Gästen des Hotels.

Horst-Dieter hat inzwischen einen hochroten Kopf. Er sollte wirklich mal seinen Blutdruck kontrollieren lassen. Ich nehme mir vor, Renate mal darauf anzusprechen.

Aufatmend stehe ich auf , und darf mich auch verabschieden.

Horst-Dieter umarmt mich überschwänglich und drückt mir einen feuchten Grappakuss auf die Wange.

Ich bedanke mich wortreich für diesen wunderschönen Abend und Horst-Dieter

(er hat heute wirklich Geberlaune) holt noch schnell eine Flasche Rotwein aus der Küche und überreicht sie mir zum Abschied. Was hat er gerade da gesagt ?

 

Er sagte doch wirklich „schalude !

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Brigitte

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Brigitte Re: -
Zitat: (Original von schnief am 30.08.2013 - 22:05 Uhr) Liebe Brigitte,
musste die ganze Zeit während des Lesen schmunzeln und konnte mir alles so bildhaft vorstellen. Was Blumengießen so alles mitbringen kann.
Sicher war das Buch doch interessant oder ?
LG
Schnief

Ja, ich musste mich erst einmal hineinlesen, aber mit einem Glas Rotwein ging es. Danke für Deinen Besuch Schaludde Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebe Brigitte,
musste die ganze Zeit während des Lesen schmunzeln und konnte mir alles so bildhaft vorstellen. Was Blumengießen so alles mitbringen kann.
Sicher war das Buch doch interessant oder ?
LG
Schnief
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: -
Zitat: (Original von Zentaur am 22.08.2013 - 23:15 Uhr) Liebe Brigitte,
Über deine Geschichte musste ich echt schmunzeln.
Was man nicht alles für die lieben auf sich nimmt.
Hast du das Stein-Buch denn schon gelesen. vielleicht bei einem
leckeren Glas Rotwein?

lg Helga

Natürlich musste ich da rein gucken. Ich muss ja mitreden können. War garnicht so uninteressant. Ja, so bildet man sich. Den Rotwein habe ich natürlich dazu getrunken. "Schalude !" Danke liebe Helga für Dein Lesen und ich schicke Dir liebe Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: Ich habe mich köstlich .... -
Zitat: (Original von KatharinaK am 22.08.2013 - 16:10 Uhr) amüsiert, Brigitte, Was Du nur immer für Leute kennst! Und dann so lebensecht geschrieben, daß man meint dabeigewesen zu sein.

Liebe Grüße,

Katharina

Ja, manchmal wundert mich das selbst, das mir das immer passiert. Aber das sind im Grunde genommen ganz einfache Episoden. Achte mal im Alltag darauf. Ich denke dann immer nur: " Das könnte eine Geschichte ergeben. " Natürlich übertreibe ich etwas ! Aber das darf man ja. Schön, dass es Dir gefällt . Ich schicke Dir viele Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur Liebe Brigitte,
Über deine Geschichte musste ich echt schmunzeln.
Was man nicht alles für die lieben auf sich nimmt.
Hast du das Stein-Buch denn schon gelesen. vielleicht bei einem
leckeren Glas Rotwein?

lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Ich habe mich köstlich .... - amüsiert, Brigitte, Was Du nur immer für Leute kennst! Und dann so lebensecht geschrieben, daß man meint dabeigewesen zu sein.

Liebe Grüße,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: Re: Re: -
Zitat: (Original von dieNiki am 22.08.2013 - 10:11 Uhr)
Zitat: (Original von Brigitte am 22.08.2013 - 10:07 Uhr)
Zitat: (Original von dieNiki am 22.08.2013 - 10:04 Uhr) köstlich liebe Brigitte

ggl.Gruss
dieNiki

Danke liebe dieNiki ! Hast Du Deinen Namen geändert ? Schreibt sich jetzt schwerer durch die verschiedenen Groß und Kleinbuchstaben. Dir einen zauberhaften Tag mit netten Menschen Lieben Gruß Brigitte


ja ich habe es geändert ,, bitter bereut, denn ich habe so viele Abbos
verloren ,,, schwer wieder aufzuholen ,,,

die niki sagt s e r v u s

Gerade das habe ich gedacht, kannst Du es nicht irgendwie rückgängig machen ? Das wäre doch wirklich schade. LG Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
dieNiki Re: Re: -
Zitat: (Original von Brigitte am 22.08.2013 - 10:07 Uhr)
Zitat: (Original von dieNiki am 22.08.2013 - 10:04 Uhr) köstlich liebe Brigitte

ggl.Gruss
dieNiki

Danke liebe dieNiki ! Hast Du Deinen Namen geändert ? Schreibt sich jetzt schwerer durch die verschiedenen Groß und Kleinbuchstaben. Dir einen zauberhaften Tag mit netten Menschen Lieben Gruß Brigitte



ja ich habe es geändert ,, bitter bereut, denn ich habe so viele Abbos
verloren ,,, schwer wieder aufzuholen ,,,

die niki sagt s e r v u s
Vor langer Zeit - Antworten
dieNiki Re: Re: -
Zitat: (Original von Brigitte am 22.08.2013 - 10:07 Uhr)
Zitat: (Original von dieNiki am 22.08.2013 - 10:04 Uhr) köstlich liebe Brigitte

ggl.Gruss
dieNiki

Danke liebe dieNiki ! Hast Du Deinen Namen geändert ? Schreibt sich jetzt schwerer durch die verschiedenen Groß und Kleinbuchstaben. Dir einen zauberhaften Tag mit netten Menschen Lieben Gruß Brigitte



ja ich habe es geändert ,, bitter bereut, denn ich habe so viele Abbos
verloren ,,, schwer wieder aufzuholen ,,,

die niki sagt s e r v u s
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: -
Zitat: (Original von dieNiki am 22.08.2013 - 10:04 Uhr) leider mein Laptop ,,,, dreifach ,aber du hast es verdient
lach ,,, dieNiki

Dreifach ist ja auch nicht schlecht, danke LG Brigitte
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