Gärtner Schmidt - ist eine erdachte, aber auch reale Figur in diesem Kinderbuch für Erwachsene, das mit der Fortsetzung des ersten Buches nunmehr als abgeschlossen betrachtet werden darf. Die übrigen Geschichten gibt es dann im dritten und letzten Buch, das in Arbeit ist...
Frühlingsdüfte
Gärtner Schmidt kommt angerannt
Weil – es riecht soooo angebrannt
Aus des Nachbars Küchenfenster…
Gokeln etwa gar die Wänster?
Unterm Fenster steht und schaut er
An die Scheibe klopft er lauter
Als gewöhnlich, bis es schreit:
„Kuchen ist noch nicht soweit…!“
Mit dem Kopf nun schüttelnd, geht
Gärtner Schmidt davon – es weht
Hinter ihm ein laues Lüftchen
Etwas andre Frühlingsdüftchen…
Futter weg
Draußen hatte es geschneit
Drum ist der Gärtner Schmidt bereit
Den Vögeln Gutes nun zu wirken
Und hängt Meisenknödel in die Birken
Sein Nachbar hatte Nüsse gesammelt
Und diese richtig gut verrammelt
In seiner Gartenhütte, draußen
Und wähnte sicher sie dort außen
Am nächsten Tag sieht Gärtner Schmidt
Ganz oben - jener Vogeltritt
Ist völlig leer – die armen Kleinen…
Sie haben Hunger, könnt’ man meinen
Doch auch beim Nachbarn Nüsse fehlen
Fast gänzlich, Zorn und Wut dort schwelen
Er sammelte für sich, mühesam
Was bleibt, sind Mangel und der Gram
Gärtner Schmidt, am nächsten Tag
Heimlich auf der Lauer lag
Um zu schauen, gar nicht lieb
Auf den Räuber, diesen Dieb
Als es still ward in den Zweigen
Sieht der Gärtner Schmidt den Reigen
Zweier buschig’ Schwänze huschen
Es scheint, als flitzten braune Puschen
Eichhörnchen sind's, die den ganzen „Trödel“
Sammeln - Nüsse, Meisenknödel
Als Winterkost, den Vögeln zur Last
Und Gärtner Schmidt schmunzelt schon fast
Das Leben ist nun mal recht schwer
Drum hängt der Gärtner umso mehr
An essbarem Futter hin, gediegen
Und hofft, den Vöglein bleibt was liegen…
Gärtnerweisheit
Gärtner Schmidt hat Praktikant
Für Betrieb vom Gartenland
Weil er denkt, es kommt der Punkt
Wo man dann als Rentner prunkt
Wissen will er weitergeben
Und er hat dem ländlich’ Leben
Schon gar vieles abgeschaut
Manchmal leise, manchmal laut
„Ach, wie drückt der Schmerz im Becken“,
Stöhnt der Stift beim Pflanzenstecken
Und der Gärtner meint anbei
„Ja - so ist das Leben, mei.“
Doch dann sieht der Gärtner Schmidt
Lehrlings nächsten Einpflanzschritt
Und es gilt sein Tun zu wehren
Und sich wohl auch zu beschweren
„Siehe hier, des Gärtners Weise
Für der Pflanzen Pflanzlochreise
Grünzeug kann den Zweck nur loben
Wenn es wachsen kann nach oben
Darum denke immer gut
Wie man Grünzeug pflanzen tut
Pflanze? - oben – so ist's richtig
Wurzel? - unten, sonst wär's nichtig!“
Und so sieht man kriechend stöhnen
Beide und die Zeit wird's löhnen
Wenn die Pflanzen richtig’rum
Wachsen können – sonst wär's dumm
Gestohlene Zeit
Dunkel, düster scheint die Lage
Gärtner Schmidts hier auf der Waage
Grad zu sein, denn Zeiger lügen
Meistens nicht, wenn Augen trügen
Denn, zurückgezogner Bauch
Kündet Schlankheit, aber auch
Das man selbst sich unterschlägt
Was des Zeigers Stellung prägt
Nein, da hilft auch eben kein
Stehen auf nur einem Bein
Gewichtanzeige lässt sich biegen
Leider nicht durch dieses Wiegen
„Blöde Waage, mach doch mit!“
Ruft erzürnt der Gärtner Schmidt
Und er schaut, ob niemand guckt
Als er an der Eichung ruckt
Dann, zufrieden, schaut er runter
Auf die Waage, Blick wird munter
Strahlend, voller Glück meint er
„Endlich… bin ich nicht mehr schwer!“
Zwar, es wär’ für die Diät
Eigentlich noch nicht zu spät
Doch… wozu sich lange quälen
Wenn man selbst den Pfad kann wählen
Glut unter der Asche
Die Mücke war's, die einst, gemach
Den Gärtner Schmidt, nachts, listig stach
Der nun darüber ist erbost
Dass jener Pickel ständig tost
Gärtner Schmidt kratzt voller Wut
Den Umstand, weil das in der Not
Die beste Lösung hierfür ist
…gegen jede Mückenlist
Doch dann besinnt er sich dem Drange
Zu kratzen, doch noch dauert’s lange
Bis jener Pickel nicht mehr heizt
Und zu erneutem Kratzen reizt
Der Pickel schwand, der Reiz verstrich
Die Haut auf jener Stelle glich
Nun wieder so wie vor dem Hieb
Bevor’s die Mücke dorthin trieb
Doch irgendwann, gedankenlos
Genügt es, wenn der Finger bloß
Dran reibt, an der geheilten Stelle
Dann brennt erneut die Juckreizwelle
Guten Rutsch
Der Bürgersteig ist „zugefriert“
Doch trotzdem Gärtner Schmidt probiert
Ob er das Salz dem kalten Bann
Dem nächsten Frost aufsparen kann
Er schliddert drum mit Müh’ und Not
Den Weg entlang, Balance droht
Ihn umzuhauen – er sich fängt
Am Lampenmast, eng angedrängt
„Streuen muss man hier noch nicht“
Gärtner Schmidt verhalten spricht
(Salz vergeuden - er nicht will)
Doch der Lampenmast bleibt still
Nun, was soll er dazu sagen?
Ihm ist's Wurst, ob wer getragen
Wird, den Weg entlang, gemach
Falls wer stürzt und liegt danach
Gärtner Schmidt sich jammernd dreht
Nun zum Haus, noch immer steht
Er, am Lampenmast geneigt
Weil den Rückweg er bestreikt
Endlich dann, nach Stunden, zwei
Salzt Frau Schmidt die Straße frei
„Das nächste Mal, mein Nikolaus
Gehst ohne Salz du nicht hinaus!“
Hart am Kopf
Gärtner Schmidt im Sessel sitzt
Den Kopf hält er nach vorn, gewitzt
Und später –lehnt er ihn dort an
Wo er sein Haupt ausruhen kann
Doch drückt nun etwas ihn rückwärts
Und hinterlässt auch etwas Schmerz
Am Hinterkopf – was ist das nur
Was drückt und kneift in einer Tour?
Es ist der Hosengürtelbund
Für diesen Druck am Kopf der Grund
Der etwas tief ruht, überm Sessel
Und durch die Lage dient als Fessel
So legt der Gärtner Schmidt verdreht
Den Kopf zurück – ja, …sooo es geht
Man könnte ja die Hose räumen…
Doch Gärtner Schmidt beliebt zu träumen…
Herzklopfen
Gärtner Schmidt hat's heute eilig
Deshalb ist sein Fuß so geilig
Das Pedal vom Gas zu treten
Denn, man will sich nicht verspäten
Leider übersieht er drum
Den Blitzer vor der Kurve -
…ZUMMMMMmmmm…
Vor Schreck der Fuß vom Gase geht
Jedoch für Umsicht ist's zu spät
Gärtner Schmidt die Pumpe puckert
Wie gehetzt - der Motor tuckert
Trubel passt nicht ins Konzept
…nur die Zeit fühlt sich geneppt
Hinter Gittern
Gärtner Schmidt hat's langsam satt
Dieses Efeu, Blatt um Blatt
Rankelt sich an seinem Zaune
Und vermiest zudem die Laune
Auch an seiner Außenwand
Unten – ja, gleich linker Hand
Hinterm starren Eisengitter
Wächst das Zeug zu dicht als Flitter
„Diese Pflanze muss verschwinden!“
Gärtner Schmidt kriecht nun ganz hinten
Unten, an dem Gitter, stumm
Jedoch voller Zorn herum
„Wie soll ich bloß das Zeug abkriegen?“
Schimpft Gärtner Schmidt, dann sieht man liegen
Ihn, in voller Stoffmontur
Und widmet sich dort der Kultur
„Wer bloß das Zeug gepflanzt dort hat...“
Verleumdet Gärtner Schmidt das Blatt
Das sich harmlos und doch dick
Hinterm Gitter rankelt schick
Verbissen, mit der Eisenreibe
Sägt heraus, er, eine Scheibe
Nach der andren, voller Wut
Bis die Lücke klaffen tut
Unten Wurzeln, oben Stränge
Gärtner Schmidt schaut das Gemenge
Von dem Efeu an und denkt:
Siehste, hat sich ausgeränkt’...
Ich ziehe meinen Hut
Der Gärtner Schmidt macht Donnerwetter
„Das Scheißvieh fände ich gar netter
Wenn’s doch nur beim Nachbarn wühlt
Und sich - in jenem Garten sühlt!“
Faktum! Nämlich, in der Nacht
Da hat der Maulwurf viel gemacht
Und Hügel auf dem Flur getrieben
Ganz wirr, so scheint es, nach Belieben
Was hat der Gärtner Schmidt getan
Schon gegen dieses Vieh im Wahn
Es half nichts, denn das Biest ist schlau
Man sieht es – DA – und DORT – genau!
Im Stillen, selbst im Wortgetöse
Ist Gärtner Schmidt dem Tier nicht böse
Und anerkennend ob der Masche
„Der packt mich noch mal in die Tasche!
So hör’, bei meinem Gärtnerblut
Ich ziehe vor dir meinen Hut
Nur heute nehm’ ich dir nichts krumm
Doch morgen – BRINGE ICH DICH UM!“
Im Reich der Stille
Gärtner Schmidt fällt grade ein
„Ja, den mache ich noch klein“
Denn der Ast gilt als Beleg
Einer Sperre auf dem Weg
Also geht er in den Schuppen
Überspringt noch nasse Suppen
Die vom Regen übrig sind
Recht behände und geschwind
Leider wird er abgelenkt
Er, die Hand sich fast verrenkt
Durch die Hektik eben hier
Stößt er um auch noch sein Bier
„Mist!“, so hört man, „Mist, verdammt!“
Weil er seine Haut noch schrammt
Beim Versuch, das Innenlicht
Anzumachen – so geht’s nicht
Endlich sieht er alles hell
Also schaut er um, sich, schnell
Zwar, sein Blick forscht recht vermessen
Doch: Motiv – hat er vergessen…
„Hm, was wollte ich nur, was?“
Denkt er laut und wird recht blass
Weil der Kopf nicht, wie er will
Sagt den Grund - der Geist bleibt still…
Im Vorbeigehen
Gärtner Schmidt muss nicht erst raten
Bei den Früchten – denn Tomaten
Von den weichen zu den harten
Zieht er selbst in seinem Garten
Das Fremdgemüse liegt sortiert
Vorm Laden, wo man grad probiert
(Gärtner Schmidt schaut schon erschrocken)
Die Kundschaft schreiend anzulocken
Die Tomaten scheinen reif
Und prall zu sein, schön rot und steif
Und Gärtner Schmidt blickt schon versonnen
Auf die leckren Früchtewonnen
Dann jedoch bemerkt er Kunden
Die den Fruchtbestand umrunden
Wütend fast – Tomaten fliegen
Manche auch am Boden liegen
Gärtner Schmidt beschreitet nun
Den Stand, wo die Tomaten ruh’n
Und erkennt die Übel schnell
Faule Stellen…, Schimmelfell…
Die guten Seiten kann man loben
Die liegen nämlich auch schön oben
Die schlechten jedoch man verdeckte
Und unter neuer Frucht versteckte
Gärtner Schmidt geht langsam weiter
In der Mimik wirkt er heiter
Er wird wohl in den Garten laufen
Tomaten wird er doch nicht kaufen
Im Winter
"Drehe dich, verdammte Welle
Jetzt, sofort - nicht auf der Stelle!
Schiebe diesen Schnee hinfort
Womöglichst fern von diesem Ort!" -
Schreit der Nachbar zornentbrannt
Mit der Fräse in der Hand
Vor dem Fenster, während drinnen
In dem Haus die Zeugen binnen
Kurzer Zeit für neue Kraft
Sorgen - was wohl Freude schafft
Gärtner Schmidt nölt rum beim Tee:
„An sich …der Schnee, der ist ja schee,
jedoch auch, wenn wir nicht bitten
drum – wird davon hingeschnitten…
Wer bloß hat das Zeug bestellt?
Warum nur, in aller Welt
Fällt er - Dammisch! - hier herab
…Mistikacki, Schnappscherapp…!“
Missmut glänzt in seinen Augen
Warme Lippen Resttee saugen…
Vor dem Fenster Flocken wippen
Zeit – um neuen Schnee zu schippen
Klacksiges
Gärtner Schmidt im Garten sitzt
Bei Kaffee aus dem Kaffeetopf
Am Himmel mancher Vogel flitzt
Noch fällt nichts auf des Gärtners Schopf
Doch ohne Dach ist es gefährlich
So blank und frei nur dazusitzen
Denn Vogelkleckse können spärlich
Fallen - und sporadisch spritzen
Frau Schmidt kennt aber ihren Mann
Sie legt die Untertasse oben
Schnell auf die Tasse, und so kann
Die Kaffeeaura grundrein loben
Im Garten ist man nicht gefeit
Denn, wenn es macht von oben „Klack“
…wenn fällt was aus dem Vogelkleid
Dann hat der Kaffee Beigeschmack
Doch liegt die Untertasse drauf
Dann klatscht die ganze Vogelmasse
Durch diesen Zweckentfremdungslauf
So abgedeckt – nicht in die Tasse
Nun testet Gärtner Schmidt den Himmel
Ob Vöglein, er, kann schnell erspäh’n
Jedoch im Kaffeeabdeckfimmel
Kann auch mal was ins Auge geh’n…
Kleben lernen
„Frauen können es ganz gut
Wenn die Zunge reiben tut!
Nur die Lippen – so entspricht
Es der Neigung meistens nicht
Nun, da mir die Sinne trüben
Will ich mich mal darin üben
Also, bitte ich darum
Um gezieltes Lernpensum!“
Sprach der Gärtner Schmidt beim Reiben
Seines Stifts beim Briefeschreiben
Als der Bote überreichte
Ihm, vom Regen, Post, durchweichte
Dieser schaut auch gleich verdützt
Ob der Bitte: „Nun, was nützt
Dieser Wille dir als Mann
Fang zuerst mit Marken an!
Nur nicht an den Zähnen lecken!
Also, wenn du kannst gut decken
Postwertzeichen hinten pflichtig
Ist dein Weg zum Kleben richtig…“
Kleines Schwarzes
Im Wind weht’s hin, im Wind weht’s her
So flatterhaft wie Nebelschwaden
Jedoch durch Feuchtigkeit schwingt’s schwer
Die Anmut geht dadurch nicht baden
Man kann schon sehen, was es scheint
Auch wirkt es groß in seinem Bann
Des Rätsels Lösung aber eint
Den Werdegang vom Anfang an:
*
Es fehlten Butter, Brot und Leim
Drum hieß es für den Gärtner Schmidt
Zum Laden geh’n, mit schnellem Schritt
Bevor es gehen sollte: heim
Auf dem Weg zur Ladenpforte
Lag ein unscheinbares Teil
Einfach so und schier vergessen
Ohne Wenn und Aber, weil…
Man es wohl verloren hatte
Und nun sucht an anderm Orte?
Gärtner Schmidt stand still und schaute
Doch schien niemand zu vermissen
Dieses Ding – ob niemand traute
Sich dem Stöfflein anzunehmen
„Hm, die sollten sich was schämen
Das hier… rumzuliegen lassen
Einfach so vorm Ein und Kauf…!“
Und hob das Teil beim Rückweg auf
Was es war? Schien nicht ganz klar
Schwarz war es, an Stoff recht wenig
Doch egal – es fuhr nun mit
Im Wagen hinten - Gärtner Schmidt
Den Stoff dort eben schnell mal packte
Weil der Einkauf um ein Haar
Umgekippt wär, durch die Last
Dieses Stoffes, doch nur fast
Zuhause wurde er gewaschen
Mit den Jacken, Strümpfen, Taschen-
Tüchern – Nebst der ganzen Wäsche
Die gefüllt ward in die Fläche
Jener Einheit, die man nennt:
Waschmaschine – wie man's kennt
Frau Schmidt erkannte dann beim Hängen
Der Wäsche auf die Wäscheleine
Dass dieses kleine Schwarz um Längen
Das Hüftmaß der Familie sprengte
Denn weil sie sprach: „Das ist nicht meine!“
Da wusste selbst der Gärtner Schmidt
Das, was da auf der Leine hängte
Das nimmt er nicht noch einmal mit
Es war ein Höschen, etwas groß
Und auch mit einem Seitenriss
„Was mach ich mit dem Höschen bloß…?“
Das fragte er, und dies…, und diss…
Vielleicht beim Nachbarn in den Kasten?
Da wo die Post die Post reinsteckt
Dann geht es ihm dann halt zu Lasten
Denn nun ist sauber, was verdreckt…
Zum Wegwerfen… ist's viel zu schade
Die ganze Müh der frischen Wäsche!
Vielleicht will jemand nach dem Bade
Dies Kleidungsstück auf bloße Fläche?
Ach, hätte er’s nur dagelassen
Wo’s lag – wer weiß, was wär gescheh’n…
Man könnte sich fast selber hassen
Doch nun ist's da – noch kann man's seh’n
Als Gärtner Schmidt ins Haus geh’n will
Da sieht er auf der andren Seite
Dass dort auch Wäsche baumelt still
Und niemand da in weiter Breite
So ist's ein Sprung nur zum dem kleinen
Und trocknem, schwarzen Kleidungsstück
Zwei Wäscheklammern in die Leinen
Und schnell ist Gärtner Schmidt zurück
*
So hängt das kleine Schwarze eben
An neuer Leine einfach rum
Vielleicht beginnt ein neues Leben
Na hoffentlich nimmt’s niemand krumm…
Knuddelattacke
Gärtner Schmidt, des Nächtens, neulich
Findet es bei Frauchen gräulich
Wenn er fehlt, der männlich’ Drill
Wenn er nicht… so wie er will…
Wenn das Frauchen sagt: „Heut’ nicht!“
Kann der Gärtner Schmidt die Pflicht
Die ihn überkommt, nicht feuern
Und so schnell danach nicht neuern
Deshalb, wie es meistens ist
Nutzt er hierfür eine List
Wenn er schon nicht darf …und so
Bleibt ihm doch noch Frauchens Po
Seine Hände tauchen ein…
Lassen nicht das Schmusen sein
Und wenn Frauchen nervig tut
Wispert er: „Das tut mir gut!“
Atemzüge werden länger
Gärtner Schmidt, er schiebt sich enger
An sein Frauchen, lüstern, ran
Bis er endlich Knuddeln kann…
„Aaaah!“, und: „Oooh!“, sind nun die Klänge
Die man hört in dem Gedränge
Der Berührung ihrer Haut
Weil man sich zu MEHR… nicht traut
Irgendwann ein Käuzchen schreit
Draußen…
Stille macht sich breit
Ob die List ward nun der Lohn
Hüllt das Tuch der Diskretion…
Konsequenz
Gärtner Schmidt hat nicht bedacht
Dass ein Feuer Funken macht
Wenn der Blätter arg zu viel
Sind, die kommen dort ins Spiel
Bläst der Wind nämlich verkehrt
Steigt, was brennen kann, im Wert
Wirkt das wie ein Sprung ins Klo
Wenn ein Funke fällt ins Stroh...
Kräuterbuttereier
„Jedes Mal dieselbe Leier
Warum ständig bunte Eier?“
Hört man Gärtner Schmidtes Flüche
Eben laut, aus seiner Küche
„Gut, dann eben mal ganz ländlich
Vielleicht ist es dir dann schändlich
Nicht mehr so, wie eben noch!“
Meint die Frau, als Eierkoch
„So nehme ich, wie meine Mutter
Eben mal nur Kräuterbutter
Und nichts weiter – nur noch Salz
Für gezielte Gaumenbalz.“
Sprach's und rührte in der Pfanne
Während draußen grub, ihr Manne
Und gelegentlich ganz schwach
Schimpfte weiter, ohne Krach
Kräuterbutter wurde feucht…
„Nun“, sprach sie, „es richtig deucht
Wenn ich nehme, Eier, vier
Pro Person, als Anteil hier.“
Und sie schäumte mit dem Besen
Eier auf und goss ihr Wesen
In die Pfanne, heiß und – zisch
„Eier fertig – komm, zu Tisch!“
Ach, was für ein Leckerbissen
Luftig, leicht wie ein Kopfkissen
„Liebe Frau, hab dich verkannt!“
Schmatzt nun Gärtner Schmidt entspannt
Nicht gesucht und doch gefunden
Gärtner Schmidt ist dem Kalauer
Nicht erlegen – er ist sauer
Weil ihm Wichtiges drumkam
Deshalb, wiegt recht schwer, sein Gram
Hing doch IMMER die Attrappe
Für des Rasenmähers Klappe
Wo man selbst was basteln kann
HIER, an DIESER Stelle, dran
Gärtner Schmidt schwört hoch und heilig
Dass er NIEMALS einfach eilig
Irgendwohin etwas hängt
Oder blind beiseite schwenkt
Leider muss er, ohne dies
Rasen mähen, das scheint fies
Lange der Gedanke taumelt
Warum NICHT das Teil dort baumelt
Tage später, Sonne glimmt
Eigne Welt nun wieder stimmt
Geht der Gärtner Schmidt zum Zaun
Weil – er will dort etwas bau’n
Steht davor und schaut umher
Plötzlich wiegt sein Denken schwer
„Was, zum Teufel…!“, das ist dumm
Hängt doch jenes Teil hier rum…
Die Erleuchtung um den Platz
Macht im Geiste einen Satz
Gärtner Schmidt, in seiner Not
Lächelt wissend: „Ich Idiot…“
Land im Licht
Gärtner Schmidt stand früh heut auf
Weil, er macht gern Dauerlauf
An der frischen Luft und grell
Scheint der Stern noch nicht, nur hell
Irgendwann dann, in den Ähren
Prüft der Gärtner Schmidt die Sphären
Frischer Morgenluft und steht
Einfach da, im wilden Beet
Morgenreif klebt da und hier
Hören tut man kein Getier
Außer, leise im Dickicht
Mancher Geist im Traum noch spricht
Grob geflocht’ne Weidenglieder
Wiegen auf und ab sich bieder
Reiben sich mit trocknem Laut
Wenn ein Lüftchen sich aufbaut
Grün ist dominant am Platz
Zwitschernd stört hier nur ein Spatz
Der den Gärtner Schmidt erbost
Scheinbar recht erregt umtost
Gärtner Schmidt lässt sich nicht stören
Vielmehr lässt er sich betören
Von der Schönheit der Natur
Die dem Blick ist eine Kur
Tante Klara steigt hinauf
In den Himmel und der Lauf
Wird nun fortgesetzt, nach Hause
Nach der kleinen Ruhepause…
Mit den Zähnen geknirscht
Gärtner Schmidt, vom Teller munter
Löffelt Suppe, schluckt sie runter
Denn: Kartoffelsuppenbrei
Hat zum Kauen nichts dabei
Leider ließ es sich erwähnen
Nicht, dass etwas in den Zähnen
Knirscht, die Frau von Gärtner Schmidt
Guckt schon komisch, und damit
Sie den armen Mann nicht schimpft
Er den Umstand richtig glimpft:
„Frau, die Suppe schmeckt sehr gut
Wenn man KEINEN Lauch reintut
Höchstens welchen, der gewaschen
Wird – dann kommt auch Lust auf Naschen...“
Moleküle
Gärtner Schmidt sein Mund ist trocken
Ach, wie da die Sinne locken
Jetzt zu gehen… – Auf ein Bier…
Leider gibt’s nichts davon hier
Hier? Na, in der Gärtnerstunde
Wo man lernt die Flora-Kunde
Wie man richtig pflanzt und säht
Eben – wie so manches geht…
Vorn der Typ, der quatscht von kleinen
Molekülen, die sich einen
Die im Boden niemals ruh’n
Und dort viele Dinge tun…
Mol(l)e…kü(h)l… – das ist das Wort…
Gärtner Schmidt, den zieht’s hinfort…
Freuen würd’ er sich wie Bolle
Gäb’s jetzt eine kühle Molle…
Mundschutz im Doppelpack
Gärtner Schmidt geht mit der Frau
Shoppen und schaut nicht genau
Wo, in welchem Laden nun
Seine Frau will Käufe tun
Sie blickt sinnend, dann lokal
Vor dem Damenzeugregal
Und verschwindet wie ne Biene
In der Anziehtestkabine
Gärtner Schmidt derweilen lobt
Die Erzeugung, und er probt
Ob der Mundschutz im Gesicht
Hält, was er dem Schutz verspricht
Steht vorm Spiegel, lacht sich eins…
„Das – das will ich, das ist meins!“
Allerdings ist der Verschluss
Hinterm Hals, …nicht der Genuss…
Seine Frau kommt nun zurück
Reißt dem Gärtner Schmidt das Stück
Aus der Hand – warum’s geschah?
„Dussel – das ist ein BH!“
Nicht mit mir
Gärtner Schmidt sitzt in der Küche
Weil ihn jene Wohlgerüche
Locken, die der Nase schmeicheln
Und dadurch die Seele streicheln…
Seine Frau nun fordernd pocht
Auf den Tisch, auch weil sie kocht
„Nimm das Messer, lieber Mann
Damit ich weiter kochen kann.“
Gärtner Schmidt schaut ganz verdutzt
Ob sein Wissen hier was nutzt?
Er kann graben, schneiden, pfählen
Aber, weiß er, um das Schälen?
„Kochen ist doch deine Pflicht!
Nein, ich tu’ Kartoffeln nicht
Schälen, diese krummen Dinger…
Aua…, schau nur…, meine Finger…!“
Seine Frau, den Kopf nur schüttelt
Während seine Mundart rüttelt
Wörter, aus recht fernen Orten
Sätze, von arg fremden Sorten…
„Siehst du.“, sagt sie dann ganz froh
„War umsonst, die Lästershow
Hast ja endlich doch gerafft
Wie man diese Knollen schafft.“
Gärtner Schmidt nun heimlich flucht
Grummelnd, er, das Weite sucht
„Große Jungs sind manchmal heiter!“
Lachend kocht die Frau nun weiter
Nur ein Hauch
Gärtner Schmidt ist grad erwacht
Und dies mitten in der Nacht
Schönen Traum hat er gehabt
Eben – und sich dran gelabt
Denkansätze, Bilder, hetzen
Durchs Gedächtnis noch in Fetzen
Auch im Kopf die Melodie
Die real erklang noch nie...
Gärtner Schmidt ergreift den Stift
Und will in gelenker Schrift
Das Erträumte eben hier
Niederschreiben, auf Papier
Jedoch rattern die Gedanken
An ganz andren Sinnesranken
Während Gärtner Schmidt noch feilt
Scheint der Traum schon längst enteilt
In dem Raume ist es still
Wo Gärtner Schmidt grad schreiben will
Doch, was soll er nun berichten
Wo sich die Gedanken lichten?
*
Übrig bleibt das schöne Lied
Das geisternd seine Bahn noch zieht
Und Gärtner Schmidt lauscht liebestrunken
Jenem nach, was fast versunken...
Schlusswort
Das zweite Buch in dieser Wende
Mit allen Bildern und Geschichten
Das ist mit diesem Reim zu Ende
Drum ist nun Schluss mit allem Dichten
Oh Leser, doch, lass dich beschlichten
Es gibt noch einen dritten Teil
Auch dort wird Gärtner Schmidt berichten
Was bietet ihm das Leben feil
Andyhank Re: **************************************** - Zitat: (Original von Zentaur am 12.10.2013 - 00:22 Uhr) Dein Büchlein hast du super toll gemacht auch über die Bilder habe ich gelacht und ich freue mich schon auf das Dritte beeile dich mit Schreiben und Malen bitte lg Helga Ich versuche das Beste für die Reste :) :) :) |
Andyhank Re: Tja ... - Zitat: (Original von Frettschen am 07.10.2013 - 08:08 Uhr) Schmidtchen ist eben auch NUR ein Mann - der nunmal NICHT alles wissen kann! Die Zeichnungen sind einfach toll und der Text sooo witzig! Wirklich gut gelungen Bravissimo!!! Ich würde dafür liebend gern weitere Sternchen verteilen ... Frettschen Danke, ich versuche den Stil beizubehalten. |
Andyhank Re: Na - da bin ich aber froh! - Zitat: (Original von Frettschen am 09.10.2013 - 19:31 Uhr) Ich dachte schon ... heute wäre mein Pechtag! Erst der Eierlikör leer und dann das Schmidtchen am Ende! Doch wenn`s weitergeht, will ich geduldig warten. Die letzten Bilder gefallen mir sehr gut. Beim letzten Bild von "Nur ein Hauch" sehe ich ein Liebespaar. Ist das so? Frettschen Das ist so, aber reiner Zufall. :) Ja, irgendwann wird es weitergehen. ;) |
Frettschen Na - da bin ich aber froh! - Ich dachte schon ... heute wäre mein Pechtag! Erst der Eierlikör leer und dann das Schmidtchen am Ende! Doch wenn`s weitergeht, will ich geduldig warten. Die letzten Bilder gefallen mir sehr gut. Beim letzten Bild von "Nur ein Hauch" sehe ich ein Liebespaar. Ist das so? Frettschen |
Frettschen Tja ... - Schmidtchen ist eben auch NUR ein Mann - der nunmal NICHT alles wissen kann! Die Zeichnungen sind einfach toll und der Text sooo witzig! Wirklich gut gelungen Bravissimo!!! Ich würde dafür liebend gern weitere Sternchen verteilen ... Frettschen |