Daniela machte sich auf dem Weg nach Hause.
Es war schon dämmerig und sie hatte vor lauter denken das leckere Hühnchen zu Hause vergessen.
Also, ging sie einen Schritt schneller die First Avenue entlang.
Da sah sie es wieder.
Die Dachfahnen abgebrannt und die Fenster zerbrochen, schwarz und verkohlt stand es dort als hätte es immer so da gestanden.
Daniela blieb vor dem Gartentor stehen.
Vorsichtig öffnete sie es. Es machte ein leises Quietschgeräusch.
Sie trat auf die Rasenfläche und schaute geradeaus zur Tür hinüber.
Langsam schritt sie durchs Gras, das schon einige Zentimeter zu hoch gewachsen war, und schaute sich um.
Die Grashalme um das Haus, wenn man es noch ein Haus nennen konnte, waren schwarz und abgebrannt.
Daniela ging zur Tür, sie hang aus den Angeln und machte ein kratzendes Geräusch wenn der Wind gegen sie blies.
Daniela schritt in den Flur und schaute auf die Stehle wo sie Rico verhofft hatte oder etwas anderes?
Aber dort lag nichts.
Vorsichtig ging sie herüber zur Küche und blieb erschrocken stehen.
Den Anblick hätte sie sich ersparen können.
Der Kühlschrank lag auf dem Boden und der Tisch war umgestürzt, alles war verkohlt und der halbe Putz rieselte von der Decke.
Die Decke war eingerissen und ein Teil der Decke hing herunter so das man den ersten Stock sehen konnte.
Daniela ging Rückwärts zur Tür heraus.
Im Türrahmen blieb sie stehen und starrte auf ein Ding, dass hier nicht hingehörte.
Rechts neben der Tür lag ein kleines Feuerzeug.
Daniela beugte herunter und betrachtete es.
Nein, das hatte sie noch nie gesehen.
Wie konnte die Polizei das übersehen haben?
Sie konnte sich nicht vorstellen, dass damit das Haus angezündet worden ist.
Daniela stand wieder auf und drehte sich um.
Weiter kam sie nicht, da stand jemand in der Tür!
Abrupt ging sie wieder Rückwärts in die Küche zurück und presste sich an die Wand.
War das der Brandstifter?
Daniela hörte leise Schritte.
Panisch schaute sie über den am Boden liegenden Kühlschrank zur Hintertür.
Vorsichtig kletterte sie über ihn und schlich zu der, seltsamerweise, noch heilen Tür.
Ihr Hand lag schon auf der Türklinge als sich eine Hand auf ihre Schulte legte und sie stocksteif stehen blieb.
Vorsichtig drehte sie ihren Kopf um hinter ihr zu schauen.
„Daniela, was machst du denn hier?“ Es war ihre Schwester.
„Oh, Marta, hast du mich erschreckt!“ sagte Daniela und seufzte erleichtert.
„Ich hab gedacht es wäre der Brandstifter!“
„Seh ich etwas so aus?“ sagte ihre Schwester und lächelte sie tröstend an.
„Hey, das Hühnchen wartet! Lass uns von diesem Ort des Grauens verschwinden! Vergiss ihn einfach!“
Daniela fragte sich ob sie diesen Ort oder Rico meinte, aber das war ja nun egal.
Gemeinsam kletterten sie wieder über den Kühlschrank und gingen zum Apartment 112 zurück.
*
„Schätzchen, wo warst du denn?“ fragte ihre Mutter als sie Daniela und Marta zur Tür der 112 hereinkommen sah.
„Ich hab sie im alten Haus gefunden!“ sagte Marta und setzte sich an den Tisch.
Daniela tat es ihr gleich und schaute auf ihr Hühnchen mit Püree hinunter.
Ihr Mutter nahm sie in den Arm.
„Ich weiß was du durch machst, Dani! Ich konnte Stanley auch nicht vergessen! Aber ich hatte es überstanden! Und außerdem kamst du 3 Monate später und hast diese Lücke in meinem Leben gefüllt!“
Die tröstenden Worte waren gut für Daniela.
Der Gedanke an ihren Vater machte sie jedoch wieder traurig, sie hatte ihn nie kennen gelernt.
Daniela stocherte in ihrem Essen herum und seufzte.
Die Mutter setzte sich wieder an den Tisch und aß weiter.
„Mum? Kann ich bitte in mein Zimmer gehen, hab kein Hunger?“
Die Mutter schaute sie besorgt an.
„Dani, Schatz, du isst jetzt seid 2 Tagen nichts mehr, so geht das doch nicht!“
Daniela stand trotzdem auf und ging den Flur entlang in ihr Zimmer.
Ihr Mutter hielt sie nicht auf und aß einfach weiter.
Komm schon Daniela! Das Leben geht weiter! Auch ohne Rico! dachte sie und lies sich auf ihr Bett fallen.
Draußen begann es zu regnen.
Sie schaute ihm zu wie er an die Scheibe prasselte und an ihr hinunter lief.
Daniela schloss die Augen und schlief ein.