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Über meinen Lebenssinn

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"Über meinen Lebenssinn"
Veröffentlicht am 08. August 2013, 6 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich bin 1950 in Berlin geboren, bin unendliche Zeiten zur Schule gegangen, habe brav studiert und in diversen Firmen artig gearbeitet, bin nunmehr das dritte Mal verheiratet, habe zwei erwachsene, tolle Kinder und gehe endlich meinen Neigungen nach, die sich auf kreativer Ebene bewegen. Ich bevorzuge die Satire, die Ironie, mag Methapher, die aber die Botschaft nicht verschleiern, eher krasser hervortreten lassen. Gerne nehme ich den typischen ...
Über meinen Lebenssinn

Über meinen Lebenssinn

Was hat für mich noch Sinn

 

Vorbemerkung

 

Wir leben heute, dank Postmoderne, Neoliberalismus und grassierender Selbstbezogenheit, die mit Selbstverwirklichung immer weniger zu tun hat, in einer Welt, die vortäuscht, eine epikuräisch-lustbetonte zu sein, aber zynisch zu verdecken sucht, dass Lust und Frust immer ungleicher verteilt sind. Die Geringschätzung der Epikureer für Staat und Politik, die Bevorzugung des Lebens im privaten Kreise, verstärkt die Wirkung des ökonomischen Zynismus.

 

Der Sinn des Lebens

 

Gibt es ihn, DEN Sinn des Lebens? Oder ist alles nur eine individuelle Sicht?

 

 

 

 

 

Viel ist über die Jahrtausende darüber geschrieben und gestritten worden. Einigkeit? Fehlanzeige. So gelange ich zu der Auffassung, dass ich meinen ganz persönlichen Sinn selber definieren und finden muss, wenn ich es für notwendig und wichtig erkläre, denn ich bin keiner Religion verpflichtet, die die Sinnfrage für mich beantwortet. Andernfalls lebe ich vermutlich aber auch recht gut, ohne diese Frage geklärt zu haben. Es ist eine freiwillige Suche, die ich als Nichtgläubige antrete.

Allgemeingültigkeit ist dabei nicht der Anspruch. Das hieße ja anderen Menschen meine Thesen überstülpen zu wollen. Das bitte nicht. Nein, es wäre nur mein persönlicher Sinn für alles. Er muss für andere Leute keine Bedeutung haben. Ob mich eine Erkenntnis darüber letztlich weiterbringen würde, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht wenigstens eine gewisse Befriedigung, eine Erklärung dafür, warum ich überhaupt mir das Leben, welches mir beschieden ist, antue.

Kinderlos und allein zu leben bis ans Ende meiner Tage, machte für mich keinen Sinn. Ich wollte für ein Kind sorgen und zwar mit seinem Vater in einer Familie und ich wollte meinen Beruf ausüben und für die Familie einen Teil zum Unterhalt beitragen. Ich wollte immer etwas dazu lernen, mich weiterbilden, ein reales, erreichbares Ziel vor Augen haben und in meinem Leben niemandem schaden. Mit anderen Worten, der Sinn meines Lebens hatte Hand und Fuß. Aber kann man solche einfachen Dinge als Beantwortung der „Sinnfrage“ betrachten? Ist der Lebenssinn nicht etwas viel Höheres, Größeres, Geistvolleres?

Das mag für viele Menschen so sein aber ich bin einfach gestrickt und halte mich auch in der Sinnfrage gerne am Boden auf. Das sogenannte Große überfordert mich. Angesichts der unendlichen Versuche von diversen Fachleuten und Philosophen von Weltrang diesbezüglich etwas Verbindliches von sich zu geben, möchte ich meinen Sinn kleiner fassen. Ob er damit wirklich klein ist, will ich nicht festlegen. Für mich ist er groß, auch wenn das Ganze nicht wirklich immer geklappt hat. An diesem Sinn, den ich früher für mich gesehen habe, gäbe es auch heute nichts zu deuteln. Die Möglichkeiten so ein für mich sinnvolles Leben zu führen, waren jedenfalls gegeben. Allein menschliche Unfähigkeiten machten mir einen Strich durch meinen Sinn. Was macht man aber, wenn es schief geht, wenn der Lebenssinn zerstört ist?

Man sucht seinem Leben neue Inhalte zu geben oder diesen alten Sinn wieder neu mit einem anderen Menschen wachsen zu lassen, denn die Hoffnung, dass es klappen könnte, war in mir. Sie ist nie gestorben.

Je älter ich werde, umso wertvoller wird das Detail. Auch wenn ich nunmehr noch mehr über den Sinn des Lebens nachdenke, weil ja das Leben, welches mir noch bleibt, schrumpft, umso wichtiger wird der innere Frieden, die Akzeptanz der Gegebenheiten. Ich neige zum Epikureismus (falls man es so nennen darf). Ich empfinde das wahre Glück in einer heiteren Beschaulichkeit und einer ausgeglichenen Ruhe des Geistes.

Seinen Frieden findet der, der die Furcht vor den Göttern und die Angst vor dem Tode abgestreift hat. Epikur hat ein ganz rationales Verhältnis zum Tod. Er sagt: 

Der Tod geht uns nichts an.

Solange wir leben, ist der Tod nicht da.

Wenn der Tod aber da ist, sind wir

nicht mehr vorhanden.

Nun, Furcht vor Göttern kannte und kenne ich nicht, denn ich glaube nicht an ihre Existenz. Die Gedanken zum Tod finde ich logisch, wenn auch eine gewisse Angst vor dem Sterben bei mir vorhanden ist. Das ist allerdings nur der Prozess vor dem Tod, den verdrängt der Epikureer.

Den Sinn meines Lebens sehe ich nun zwangsläufig nicht mehr in einer Familie mit Kindern, sondern in meinem harmonischen Leben mit meinem Partner, Freund und Mann. Jeder Tag ist wertvoll und sinnvoll ist es, ihn zu genießen. Man weiß ja nie wie lange man diesen wundervollen Lebenssinn für sich festhalten kann.

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Über den Autor

Helgaschreibt
Ich bin 1950 in Berlin geboren, bin unendliche Zeiten zur Schule gegangen, habe brav studiert und in diversen Firmen artig gearbeitet, bin nunmehr das dritte Mal verheiratet, habe zwei erwachsene, tolle Kinder und gehe endlich meinen Neigungen nach, die sich auf kreativer Ebene bewegen.

Ich bevorzuge die Satire, die Ironie, mag Methapher, die aber die Botschaft nicht verschleiern, eher krasser hervortreten lassen. Gerne nehme ich den typischen "Michel", den modernen Spießbürger, die großen Schlappen unserer Gesellschaft aufs Korn. Aber manchmal möchte ich auch poesievoll den Sinn des Lebens unterstreichen, allerdings immer den Boden der Tatsachen, stets lebensbejahend, im Auge behaltend. Ich liebe den Witz mit Geist und biete viel Hintergründiges an. Das Lachen über sich selbst aber auch über die allgegenwärtige Dummheit im Allgemeinen, scheint mir trotz aller schlimmen Erfahrungen immer geholfen zu haben, mich aus brenzligen Phasen oder Situationen zu bringen.

Ein intensives Nachdenken, Aufarbeiten mit einhergehendem Aufschreiben, und nicht zuletzt die eigene Malerei, sind meine Methoden mit dem Leben im positivsten Sinne umgehen zu können.

Falls sich jemand für meine Malerei interessiert, der besucht bitte meine kleine Online-Galerie. (im Augenblick noch in Beabeitung...die neusten Bilder fehlen..)

http://helga-siebecke.magix.net

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Helgaschreibt Über den Sinn des Ganzen - Zunächst möchte ich allen Diskutanten sehr herzlich danken. Ein jeder hat eigene Gedanken zum Thema und ich kann sie nach vollziehen.
Dass Euch diese Frage interessiert, zeigen die umfangreichen und reflektierenden Sätze, die Ihr aufgeschrieben habt. Viele große Philosophen haben darüber nachgedacht und geschrieben, manchmal verworren, manchmal sehr unverständlich und oft für mich nicht plausibel. Dabei muss man immer bedenken in welcher Zeit sie gelebt haben.
Heute sind wir von vielen Dingen umflutet, die uns das Nachdenken nehmen oder unmöglich machen, es sei denn man kann sich zurücknehmen und sich in derlei versenken, ohne zu verzweifeln, einfach sich den Gedankenspielen hingebend ohne Berieselung von Medien etc.. Es schadet nicht, sich einmal von der Oberfläche hinweg zu begeben, auch einmal dem täglichen Tralala zu entweichen. Wer dem Philosophischen Verständnis entgegen zu bringen vermag, der empfindet auch dabei Genuss.

Danke Euch allen für das Lesen und Kommentieren.

Helga
Vor langer Zeit - Antworten
dieNiki der Sinnlosigkeit einen Sinn geben ,,,
Rainer's Worte ,,, ja aber wie denn

Gruss dieNiki
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer warum , muß der mensch -
Vor langer Zeit - Antworten
Enya2853 Die Frage nach dem Lebenssinn - Das sind Gedanken, die allzu menschlich sind, die sich jeder stellt, eine philosophische Grundfrage, über die man vermehrt nachdenkt, wenn Leben ins Wanken gerät oder sich dem Ende entgegen neigt.
DEN Sinn des Lebens ? gibt es ihn? Oder muss man ihn in der Tat selbst finden?

Du überlegst hier an einer Stelle, warum du dir das Leben ?antust?, das du führst.
Ist das nicht eher eine Frage, die ein LebensZIEL beschreibt oder auch mehrere?
Arbeit, Beziehungen, Besitz, Konsum....innerhalb all dessen bewegen wir uns doch und suchen unseren persönlichen Sinn darin.
Geht es nicht auch darum, eine Balance zu finden, sich eben Lebensziele zu setzen (die durchaus modifizierbar sind ? ein absolut feststehender Lebenssinn wäre das nicht), im Einklang zu sein mit allem, was uns umgibt, was existiert? Sich selbst zu erkennen und nicht immer den Selbsttäuschungen zu erliegen?
Du beschreibst es sehr schön als eine ?ausgeglichene Ruhe des Geistes?

Allein, dass wir immer wieder nach dem Sinn fragen, heißt für mich, es gibt keinen verbindlichen, allgemeingültigen Sinn des Lebens.
Definiert ihn der eine so, hält ein anderer dagegen. Verbindliches scheint es also nicht zu geben.
Eigentlich ist jede Frage danach umhüllt von menschlicher Eitelkeit. Nichts und niemand anderes in diesem Universum würde sich je diese Frage stellen.
Der Mensch schafft sich mit den Religionen ein Konstrukt, wonach der Sinn des Lebens verbindlich dargestellt wird. Machen wir uns dadurch nicht zu Werkzeugen, Marionetten eines aufgesetzten Sinns? Wo ist da die Freiheit?

Vielleicht ist das Leben selbst der Sinn und so gesehen können wir ihn nicht außerhalb unseres Seins finden.
Jeden Tag entsteht dieser Sinn neu aus unserem Denken, Handeln, Fühlen heraus.
Wir erkennen Leben(ssinn), indem wir leben, in Bewegung sind und uns als einen Teil der Raum-Zeit begreifen.
Es gilt also, Perspektiven zu entwickeln, die uns selbst, aber auch die anderen, die Gesellschaft und ihr Fortkommen, die Natur und ihr Bestehen im Blick haben.

Ich kann mich deinen Gedankengängen gut anschließen, würde aber die Frage nach dem Sinn eher als ?Zweck? definieren
Das Warum fragt nach Ursache und Wirkung, also nach dem Zweck des Ganzen.
Jedes Suchen nach dem absoluten Sinn würde letztlich Freiheit einschränken (s. Religion).
Und würden Menschen nicht sofort gegen einen ?gefundenen, feststehenden, allgemeingültigen? Sinn rebellieren?
Für mich gilt es also, Ziele zu setzen und mich auch von diesen zu verabschieden, wenn sie dem Einklang und der Harmonie mit mir selbst und den anderen entgegenlaufen.

Ich finde es sehr schön, dass du deinen Weg gefunden hast und eben Leben lebst.
Die Frage, ob alles Alte, Vergangene ?Sinn? gemacht hat, braucht man sich da nicht stellen.
Vielleicht hat eben genau dies den Zweck gehabt, sich zu dem zu entwickeln, was wir gerade sind.

lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Günther Anders hat dazu geschrieben: ?Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte ? eben das, was Sie Sinn nennen??
Was mir besonders gefallen hat war auf S5 : Seinen Frieden findet der........
Und: Der Tod geht uns nichts an.......
Ich finde du hast "Deinen Lebensinn" und die Sinn-oder Nichtsinnhaftigkeit gut beschrieben. Hab auch noch nebenbei etwas über die Epikureer gelernt.
5 * dafür.
Lg Milan01

Vor langer Zeit - Antworten
Gelixx Liebe Helga - Ich glaube jeder denkt irgendwann darüber nach. Wir sind Säugetiere und so platt das klingt, wir sollen uns vermehren unsere Gene streuen, damit die Menschheit nicht ausstirbt. Natürlich sehe ich das persönlich auch anders. Das gerade ich lebe, ist reiner Zufall und auch ein Glück für mich. Wenn ich irgendwann sterber bleibt nichts über, die Büchlein, die ich geschrieben habe werden vergessen, die Bilder, die ich gemalt habe interessieren vermutlich niemanden. Das macht mich aber keineswegs unglücklich. Es gab Zeiten, da habe ich gehadert, war oft verzweifelt, aber das ist vorbei. Ich genieße es da zu sein, lebe eine ruhige Partnerschaft und kann mich auch an den kleinen Dingen erfreuen. Angst vor dem Tod hat jeder irgendwann, außer es geht so schnell, dass man es nicht bemerkt. Vor meinem Tod ist mir nicht bang.... Ich habe mal ein Buch dazu geschrieben. Ich schicke dir liebe Grüße Geli
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Du hast ... - ... Deinen Sinn gefunden und anschaulich beschrieben. Solange es Dir damit gut geht - und es sieht so aus - bleibt kaum mehr als der Genuss des Gefundenen.
Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall, ein Sprichwort mit Bezug. Ich lebe nach der Devise: jeder werde auf seine Facon glücklich. Mit oder ohne Sinn und Verstand.

Liebe Grüße,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
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