Helgaschreibt Über den Sinn des Ganzen - Zunächst möchte ich allen Diskutanten sehr herzlich danken. Ein jeder hat eigene Gedanken zum Thema und ich kann sie nach vollziehen. Dass Euch diese Frage interessiert, zeigen die umfangreichen und reflektierenden Sätze, die Ihr aufgeschrieben habt. Viele große Philosophen haben darüber nachgedacht und geschrieben, manchmal verworren, manchmal sehr unverständlich und oft für mich nicht plausibel. Dabei muss man immer bedenken in welcher Zeit sie gelebt haben. Heute sind wir von vielen Dingen umflutet, die uns das Nachdenken nehmen oder unmöglich machen, es sei denn man kann sich zurücknehmen und sich in derlei versenken, ohne zu verzweifeln, einfach sich den Gedankenspielen hingebend ohne Berieselung von Medien etc.. Es schadet nicht, sich einmal von der Oberfläche hinweg zu begeben, auch einmal dem täglichen Tralala zu entweichen. Wer dem Philosophischen Verständnis entgegen zu bringen vermag, der empfindet auch dabei Genuss. Danke Euch allen für das Lesen und Kommentieren. Helga |
Enya2853 Die Frage nach dem Lebenssinn - Das sind Gedanken, die allzu menschlich sind, die sich jeder stellt, eine philosophische Grundfrage, über die man vermehrt nachdenkt, wenn Leben ins Wanken gerät oder sich dem Ende entgegen neigt. DEN Sinn des Lebens ? gibt es ihn? Oder muss man ihn in der Tat selbst finden? Du überlegst hier an einer Stelle, warum du dir das Leben ?antust?, das du führst. Ist das nicht eher eine Frage, die ein LebensZIEL beschreibt oder auch mehrere? Arbeit, Beziehungen, Besitz, Konsum....innerhalb all dessen bewegen wir uns doch und suchen unseren persönlichen Sinn darin. Geht es nicht auch darum, eine Balance zu finden, sich eben Lebensziele zu setzen (die durchaus modifizierbar sind ? ein absolut feststehender Lebenssinn wäre das nicht), im Einklang zu sein mit allem, was uns umgibt, was existiert? Sich selbst zu erkennen und nicht immer den Selbsttäuschungen zu erliegen? Du beschreibst es sehr schön als eine ?ausgeglichene Ruhe des Geistes? Allein, dass wir immer wieder nach dem Sinn fragen, heißt für mich, es gibt keinen verbindlichen, allgemeingültigen Sinn des Lebens. Definiert ihn der eine so, hält ein anderer dagegen. Verbindliches scheint es also nicht zu geben. Eigentlich ist jede Frage danach umhüllt von menschlicher Eitelkeit. Nichts und niemand anderes in diesem Universum würde sich je diese Frage stellen. Der Mensch schafft sich mit den Religionen ein Konstrukt, wonach der Sinn des Lebens verbindlich dargestellt wird. Machen wir uns dadurch nicht zu Werkzeugen, Marionetten eines aufgesetzten Sinns? Wo ist da die Freiheit? Vielleicht ist das Leben selbst der Sinn und so gesehen können wir ihn nicht außerhalb unseres Seins finden. Jeden Tag entsteht dieser Sinn neu aus unserem Denken, Handeln, Fühlen heraus. Wir erkennen Leben(ssinn), indem wir leben, in Bewegung sind und uns als einen Teil der Raum-Zeit begreifen. Es gilt also, Perspektiven zu entwickeln, die uns selbst, aber auch die anderen, die Gesellschaft und ihr Fortkommen, die Natur und ihr Bestehen im Blick haben. Ich kann mich deinen Gedankengängen gut anschließen, würde aber die Frage nach dem Sinn eher als ?Zweck? definieren Das Warum fragt nach Ursache und Wirkung, also nach dem Zweck des Ganzen. Jedes Suchen nach dem absoluten Sinn würde letztlich Freiheit einschränken (s. Religion). Und würden Menschen nicht sofort gegen einen ?gefundenen, feststehenden, allgemeingültigen? Sinn rebellieren? Für mich gilt es also, Ziele zu setzen und mich auch von diesen zu verabschieden, wenn sie dem Einklang und der Harmonie mit mir selbst und den anderen entgegenlaufen. Ich finde es sehr schön, dass du deinen Weg gefunden hast und eben Leben lebst. Die Frage, ob alles Alte, Vergangene ?Sinn? gemacht hat, braucht man sich da nicht stellen. Vielleicht hat eben genau dies den Zweck gehabt, sich zu dem zu entwickeln, was wir gerade sind. lg Enya |
Milan01 Günther Anders hat dazu geschrieben: ?Warum setzen Sie eigentlich voraus, dass ein Leben, außer da zu sein, auch noch etwas haben müsste oder auch nur könnte ? eben das, was Sie Sinn nennen?? Was mir besonders gefallen hat war auf S5 : Seinen Frieden findet der........ Und: Der Tod geht uns nichts an....... Ich finde du hast "Deinen Lebensinn" und die Sinn-oder Nichtsinnhaftigkeit gut beschrieben. Hab auch noch nebenbei etwas über die Epikureer gelernt. 5 * dafür. Lg Milan01 |
Gelixx Liebe Helga - Ich glaube jeder denkt irgendwann darüber nach. Wir sind Säugetiere und so platt das klingt, wir sollen uns vermehren unsere Gene streuen, damit die Menschheit nicht ausstirbt. Natürlich sehe ich das persönlich auch anders. Das gerade ich lebe, ist reiner Zufall und auch ein Glück für mich. Wenn ich irgendwann sterber bleibt nichts über, die Büchlein, die ich geschrieben habe werden vergessen, die Bilder, die ich gemalt habe interessieren vermutlich niemanden. Das macht mich aber keineswegs unglücklich. Es gab Zeiten, da habe ich gehadert, war oft verzweifelt, aber das ist vorbei. Ich genieße es da zu sein, lebe eine ruhige Partnerschaft und kann mich auch an den kleinen Dingen erfreuen. Angst vor dem Tod hat jeder irgendwann, außer es geht so schnell, dass man es nicht bemerkt. Vor meinem Tod ist mir nicht bang.... Ich habe mal ein Buch dazu geschrieben. Ich schicke dir liebe Grüße Geli |
KatharinaK Du hast ... - ... Deinen Sinn gefunden und anschaulich beschrieben. Solange es Dir damit gut geht - und es sieht so aus - bleibt kaum mehr als der Genuss des Gefundenen. Was dem einen sein Uhl, ist dem anderen sein Nachtigall, ein Sprichwort mit Bezug. Ich lebe nach der Devise: jeder werde auf seine Facon glücklich. Mit oder ohne Sinn und Verstand. Liebe Grüße, Katharina |