Gunda Re: - Zitat: (Original von Luap am 15.08.2013 - 20:45 Uhr) Schwer zu kommentieren, hast mich jetzt mit deinen Worten gerade ein wenig verwirrt... Abschied gehört zum Leben, aber plötzlich und unerwartet ist sicher die schmerzhafteste Art... Liebe Grüsse Paul Ja, für die Angehörigen. Für einen selbst wünscht man sich dieses Plötzliche und Unerwartete - aber natürlich erst im hohen Greisenalter :o) Lieben Gruß Gunda |
pekaberlin Re: Re: Tja, Gunda, - |
pekaberlin Re: Re: Tja, Gunda, - Zitat: (Original von Gunda am 09.08.2013 - 08:42 Uhr) Zitat: (Original von pekaberlin am 08.08.2013 - 16:57 Uhr) es wird mit dem Alter nicht viel besser mit der verdammten Eitelkeit! Den Arschlöchern bin ich nichts schuldig geblieben ... aber wie ist es mit den Lieben ... Liebe Grüße Peter Eitelkeit? Den Zusammenhang verstehe ich nicht recht, Peter. Mir geht es eigentlich um dieses Gefühl "hat derjenige, der plötzlich und unerwartet gegangen ist, eigentlich je geahnt, dass ..." (Was auch immer ... Also bspw. dass einem ein schwelender Streit leid tat oder dass man den anderen mehr gemocht hat, als dieser vllt glaubte oder oder oder). Ja, es sind in der Tat eher die "Lieben", an die ich hier dachte. Lieben Gruß und Dank Gunda Eben! Genau das ist doch eitel, zu glauben, jeder müsse doch wissen, dass man ihn liebt, achtet, verehrt oder was weiß ich. Man sagt es zu selten, weil man fürchtet schleimig rüber zu kommen. Wissen wir denn, ob nicht auch geliebte Menschen hören wollen, dass wir sie lieben? So gesehen bin ich diesen Menschen etwas schuldig geblieben, aus Eitelkeit. Liebe Grüße Peter |
Christina_Maverik wie wahr - wir sollten nicht nur in Zeiten der Krankheit unserer Nächsten daran denken, all das was einem am Herzen liegt auch auszusprechen. Ich habe mich selbst dabei erwischt.. als meine Schwester Anfang des Jahres an Brustkrebs erkrankte. Plötzlich war es mir so wichtig ihr zu sagen, wie lieb ich sie habe. Wie wichtig sie mir ist und welche Lücke sie bei mir hinterlassen würde, wenn sie den Kampf nicht aufnähme. Sie hat ihn aufgenommen und - so wie es aussieht - auch gewonnen. Aber ich hab gelernt. Genau wie seit eh und je bei meinem Sohn, endet auch jedes Telefongespräch mit meiner Schwester mit den Worten ICH HAB DICH LIEB. LG Christa-tina |
Zeitenwind Re: Re: Worte jetzt oder nie? - Zitat: (Original von Gunda am 09.08.2013 - 08:34 Uhr) Zitat: (Original von Zeitenwind am 07.08.2013 - 16:31 Uhr) Manchmal weiß man gar nicht, welche Worte gesagt werden müssen, die , wenn es zu spät ist, dann fehlen. Ich denke, dass man sich immer und zu jeder Zeit dessen bewusst sein sollte, dass so ein "plötzlich und unerwartet" auf uns zu kommen kann. Zum Beispiel wüsste ich heute nicht, was ich meiner Mutter unbedingt noch sagen muss, bevor das Unvermeidbare eintritt. Wenn wir uns sehen, sprechen wir über alles und jeden und es fehlt kein Wort. Irgendwann wird sie nicht mehr da sein, aber wenn man sich darauf einstellt, kommt es nicht unerwartet. Man weiß ja um die Situation. Sie wird, wie wir alle, nicht ewig leben. Es kommt wohl auch darauf an, wie nahe man sich steht / stand. Schließlich macht man sich darüber Gedanken, was noch alles hätte gesagt werden müssen. Welche Worte soll man sagen im Hinblick auf die Zukunft und wann tritt sie ein? Muss ich heute damit anfangen um später nicht sagen zu müssen, dass noch nicht alles gesagt worden ist? Dieses Thema ist längst nicht ausdiskutiert und bietet ein weites Feld. Sicher macht es nachdenklich und betroffen, wenn man so eine Anzeige in der Zeitung liest, aber man kann es nicht vorhersehen oder gar vermeiden. Dennoch sind es starke Worte, die Du in Deinem Gedicht verarbeitet hast, denn es regt die Gedanken an. Gruß vom Trollbär Ja, Detlev, genau DAS ist der Schlüsselsatz, der hinter meinen Gedanken steht: "Irgendwann wird sie nicht mehr da sein, aber wenn man sich darauf einstellt, kommt es nicht unerwartet. Man weiß ja um die Situation." Bei meinem Vater konnte ich mich darauf einstellen. Natürlich sagen wir heute noch manchmal: "Wenn Vater noch lebte, der wüsste das jetzt", aber was es an Zwischenmenschlichem zu sagen gab, ich glaube, da gibt es keine Defizite. Es gibt aber Menschen, bei denen KANN man sich nicht darauf einstellen, sei es, weil man sie nicht täglich sieht, einen plötzlichen Verfall vllt gar nicht so mitbekommt, sei es, weil sie einfach noch nicht "das Alter haben" oder schlicht, weil sie einem Unfall zum Opfer fallen. Da trifft dieses "plötzlich und unerwartet" zu. Die Ängste, dann zum Beispiel einen Streit nicht vorher beigelegt zu haben oder dem anderen deutlich gemacht zu haben, wie viel er einem bedeutet, sind - zumindest bei mir - präsent. Ich danke dir für deine Gedanken. Lieben Gruß Gunda Hallo Gunda, Du siehst, man kann einfach nicht alles erfassen. Schade, dass Du am 14/15. September keine Zeit hast. Wäre sicher interessant gewesen. Gruß Detlev |
Gunda Re: Sehr schöner Text! - Zitat: (Original von Brubeckfan am 08.08.2013 - 21:20 Uhr) Tja und ein bißchen dieser Angst sollte man nie verlieren, man vergißt dann nicht, das Zusammenleben zu hegen und zu pflegen, denn wie schnell kann es gehen... Gerd Das ist in der Tat eine be-denkenswerte Antwort, Gerd, im positiven Sinne. Danke dafür. Lieben Gruß Gunda |
Gunda Re: Tja, Gunda, - Zitat: (Original von pekaberlin am 08.08.2013 - 16:57 Uhr) es wird mit dem Alter nicht viel besser mit der verdammten Eitelkeit! Den Arschlöchern bin ich nichts schuldig geblieben ... aber wie ist es mit den Lieben ... Liebe Grüße Peter Eitelkeit? Den Zusammenhang verstehe ich nicht recht, Peter. Mir geht es eigentlich um dieses Gefühl "hat derjenige, der plötzlich und unerwartet gegangen ist, eigentlich je geahnt, dass ..." (Was auch immer ... Also bspw. dass einem ein schwelender Streit leid tat oder dass man den anderen mehr gemocht hat, als dieser vllt glaubte oder oder oder). Ja, es sind in der Tat eher die "Lieben", an die ich hier dachte. Lieben Gruß und Dank Gunda |
Gunda Re: Diesen Gedanken hatten bestimmt ... - Zitat: (Original von MarieLue am 07.08.2013 - 23:15 Uhr) ... viele Menschen beim Lesen von Todesanzeigen. Wenn Worte nicht hinaus wollen, dann können sie auch geschrieben werden. Dort bleiben sie ewig und können immer wieder gelesen werden. In diesem Sinne! Herzliche Grüße Marie Lue Ja, Marie Lue, Geschriebenes bleibt. Aber es bleibt ggfs. auch für die Nachkommen ... :o) Ich habe mal als Kind ein Jugendtagebuch meiner Mutter gefunden und (pst, nicht verraten) natürlich darin herumgestöbert. Das würde ich von meinen Tagebüchern einmal nicht wollen, ich habe sie, als ich erwachsen war, tatsächlich alle verbrannt. Nur so als Beispiel. Dennoch hast du Recht, was man sich auszusprechen scheut, kann man auch auf andere Weise zum Ausdruck bringen, MAN MUSS ES NUR TUN, bevor so ein "plötzlich und unerwartet" eintritt. Lieben Gruß Gunda |
Gunda Re: Worte jetzt oder nie? - Zitat: (Original von Zeitenwind am 07.08.2013 - 16:31 Uhr) Manchmal weiß man gar nicht, welche Worte gesagt werden müssen, die , wenn es zu spät ist, dann fehlen. Ich denke, dass man sich immer und zu jeder Zeit dessen bewusst sein sollte, dass so ein "plötzlich und unerwartet" auf uns zu kommen kann. Zum Beispiel wüsste ich heute nicht, was ich meiner Mutter unbedingt noch sagen muss, bevor das Unvermeidbare eintritt. Wenn wir uns sehen, sprechen wir über alles und jeden und es fehlt kein Wort. Irgendwann wird sie nicht mehr da sein, aber wenn man sich darauf einstellt, kommt es nicht unerwartet. Man weiß ja um die Situation. Sie wird, wie wir alle, nicht ewig leben. Es kommt wohl auch darauf an, wie nahe man sich steht / stand. Schließlich macht man sich darüber Gedanken, was noch alles hätte gesagt werden müssen. Welche Worte soll man sagen im Hinblick auf die Zukunft und wann tritt sie ein? Muss ich heute damit anfangen um später nicht sagen zu müssen, dass noch nicht alles gesagt worden ist? Dieses Thema ist längst nicht ausdiskutiert und bietet ein weites Feld. Sicher macht es nachdenklich und betroffen, wenn man so eine Anzeige in der Zeitung liest, aber man kann es nicht vorhersehen oder gar vermeiden. Dennoch sind es starke Worte, die Du in Deinem Gedicht verarbeitet hast, denn es regt die Gedanken an. Gruß vom Trollbär Ja, Detlev, genau DAS ist der Schlüsselsatz, der hinter meinen Gedanken steht: "Irgendwann wird sie nicht mehr da sein, aber wenn man sich darauf einstellt, kommt es nicht unerwartet. Man weiß ja um die Situation." Bei meinem Vater konnte ich mich darauf einstellen. Natürlich sagen wir heute noch manchmal: "Wenn Vater noch lebte, der wüsste das jetzt", aber was es an Zwischenmenschlichem zu sagen gab, ich glaube, da gibt es keine Defizite. Es gibt aber Menschen, bei denen KANN man sich nicht darauf einstellen, sei es, weil man sie nicht täglich sieht, einen plötzlichen Verfall vllt gar nicht so mitbekommt, sei es, weil sie einfach noch nicht "das Alter haben" oder schlicht, weil sie einem Unfall zum Opfer fallen. Da trifft dieses "plötzlich und unerwartet" zu. Die Ängste, dann zum Beispiel einen Streit nicht vorher beigelegt zu haben oder dem anderen deutlich gemacht zu haben, wie viel er einem bedeutet, sind - zumindest bei mir - präsent. Ich danke dir für deine Gedanken. Lieben Gruß Gunda |