Gedichte
Der Weg ins Paradies

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"Der Weg ins Paradies"
Veröffentlicht am 03. August 2013, 8 Seiten
Kategorie Gedichte
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Der Weg ins Paradies

Der Weg ins Paradies

 

Zitat verwendet von Seneca

Alle Wörter verwendet...



 

 

Ein Weg zu gehen, der keiner ist,
nichts im Leben, was Hoffnung schenkt,
warum Leben, wenn du nichts bist,
und jeder nur Schlechtes von dir denkt.

Wohin mit dem Gefühl,
wohin mit dieser Trauer.
Die Hand ganz kühl,
läuft über mich ein kalter Schauer.

»Tugend lässt ein schlechtes Leben gar nicht zu«,
doch Tugend habe ich nie gehabt,
meine Seele kam nie zur Ruh,
keine Behandlung hat je geklappt.

Hinter Mauern, hinter schweren Toren,
liegt verborgen in dunkler Tracht,
das Stillschweigen wird geschworen,
das Paradies erwacht.


 

 

Im Lichte war ich nie gewesen,
der Schatten, das war mein Revier,
Verzweiflung am alltäglichen Tresen,
scheu und ängstlich wie ein wildes Tier.

Die Anderen ragten immer,
über mich hinaus,
es wurde immer schlimmer,
für mich, wie für eine Maus.

Nur einen Ausweg kann es geben,
aus dem grauen dunklen Eck.
Eine Verwandlung würde ich nie erleben
nur ein Weg, und der führt weg.

Hinter Mauern, hinter schweren Toren,
liegt verborgen in dunkler Tracht,
das Stillschweigen wird geschworen,
das Paradies erwacht.


 

 

Die Großen und Starken, wie ein Krokodil,
fanden an mir immer was, meine Verächter.
So gerne wäre ich oben, doch ist es nicht mein Stil,
vielmehr bin ich ihr Wächter.*

Ein letztes Feuer entflammt in mir,
die letzte Kraft seit langer Zeit,
durchströmt meinen Körper mit der Gier,
nach Freiheit und Glückseligkeit.

Ein Kniefall in Demut vor dem Leben,
vermissen wird mich sicherlich niemand,
mich wird es hier nicht mehr geben
nun stehe ich sehr nah an dem Rand.

In der Morgendämmerung über der Stadt,
endlich war ich der Größte hier.
Dies war meine letzte Nacht,
blicke über die Köpfe, wie das Alpha-Tier.


*Krokodilwächter(Vogel)

 

 

Hinter Mauern, hinter schweren Toren,
liegt verborgen in dunkler Tracht,
das Stillschweigen wird geschworen,
das Paradies erwacht.

Das letzte Feuer nun erloschen,
sah die letzte Tannenzapfen auf dem Dach.
Ich warf hinunter meinen letzten Groschen,
der Schrei nach Erlösung war erwacht.

Ich konnte noch immer gehen,
weg vom Rand, hin zum Leben,
doch niemand würde mein Leid dann sehen,
und auch nicht mein Bestreben.

Ein einziger Schritt kann ebnen,
den Weg ins Paradies der Welt.
Ich sah die Tropfen von dem Regen,
und wünsche mir ein Leben ohne Geld.

 


Ein Leben ohne Sorgen, nur mit Glück,
keine hellen Lichtreklame,
ich ging langsam weiter, Stück für Stück,
in meiner Hand, die weiße Fahne.

Hinter Mauern, hinter schweren Toren,
liegt verborgen in dunkler Tracht,
das Stillschweigen wird geschworen,
das Paradies erwacht.


In meinen Haaren der Gegenwind,
meine Leben raste an mir vorbei.
Ich sah wie schrecklich die Menschen sind,
und fragte mich, wie schön das Paradies wohl sei.

Wie Sonnenwinde in der Dunkelheit,
sah ich ein Licht vor meinen Auge,
Ballast fiel ab und spürte Leichtigkeit,
ein Anblick, der mir den Atem raubte.

 

Das Paradies, es ist das Licht,
nur im Schatten sieht man es scheinen.

Hinter Mauern, hinter schweren Toren,
liegt verborgen in dunkler Tracht,
das Stillschweigen wird geschworen,
das Paradies erwacht.

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Enya2853 Ein Weg zum - eigenen (verborgenen) Paradies, kann es ihn geben hier in diesem Leben?
Das ist eine Frage, die mich beim Lesen deines Gedichtes bewegt.

Mich hat es inhaltlich sehr berührt, überzeugt.
Die Gefühle hast du gut dargestellt sowohl in der Rückschau als auch auf diesem "Weg". Hier klingt Leid an, sehnsuchtsvolles Wunschdenken, aber auch Resignation (nur einen Ausweg kann es geben).
Es scheint bitter, wenn das "Paradies" nur hinter Mauern leuchten kann, die vom Leben abgrenzen, so wie sich dein lyrisches Ich von den anderen abgrenzt, abgegrenzt wird.
Auf der anderen Seite wird aber Leben an sich nicht negativ bewertet, denn gäbe es sonst den Kniefall in Demut?
Am Ende dann beinahe Leichtigkeit, der Ballast fällt ab und eigentlich spielt es keine Rolle, ob auch der letzte Schritt getan wird.

Vielleicht trägt uns manchmal das Gefühl, ein Ahnen, dass es mehr geben muss als dieses Leben, das doch zuweilen Schrecken birgt.
Ich selber kann Verzweiflung nachvollziehen, auch den Wunsch, diesen Weg des Lebens nicht mehr gehen zu wollen.
Andererseits gibt es doch Momente, in denen das Leben uns die Hand ausstreckt, dann liegt es an uns, diese zu ergreifen - vielleicht mag der Blick darauf, was hinter den Mauern und Toren leuchtet, tröstlich sein.

Sprachlich hast du versucht, immer die passenden Reime zu finden. das ist oft das Schwierige bei Gedichten. manchmal läuft so ein Reim dann dem Inhalt zuwider, wirkt konstruiert. Zum Beispiel ist mir das aufgefallen auf S. 3 mit der "Maus", die ich persönlich hier etwas störend empfinde.
Ich denke, an solchen Dingen kannst du noch arbeiten, stärker verdichten.

In der Mitte wechselst du von der Vergangenheit in die Gegenwart, was ich eigentlich auch passend finde. Nur solltest du es dann auch beibehalten, denn du beschreibst ja auch einen Wechsel der Gefühle.

Also: "Endlich BIN ich der Größte hier,
dies IST meine letzte Nacht....

Das scheint mir konsequenter und hätte mehr Tiefe, direktes Miterleben auch beim Leser.

Ansonsten: Gelungen, eindrucksvoll - beinahe wie ein Film, dem man atemlos folgt.
Ich habe dein Gedicht wirklich mehrfach gelesen und werde es sicher auch noch öfter tun. Es hat so viele Facetten, über die es sich lohnt nachzudenken.

lg
Enya
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Jetzt ... - ... fehlt nur noch ein passendes Stück Musik dazu !! Sehr schöne Zeilen, sehr gern gelesen.

Viel Glück,

Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
Milan01 Ein kraftvolles Gedicht. Es drückt viel Leid und Sehnsucht aus.
Toller Beitrag. Viel Erfolg fürs Battle.
5*
Lg Milan01
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Tiefgründig, - sind deine Zeilen und ich hoffe, jeder interpretiert sie so, wie sie gemeint sind.

Es ist schon schwer, aber wer sein eigenes Paradies erblickt, ist letztendlich eine Lichtgestalt. Der Weg dorthin ist kein leichter, egal, wie lang er ist.

Kraftvolle Zeilen, doch man liest auch vom Zögern. "Doch niemand würde mein Leid dann sehen!" Ich denke, das ist die Aussage, um die es geht.

Suizid ist manchmal einfach der letzte Weg, auch wenn wir ihn nicht verstehen. Das Leben muss für solche Menschen so grausam sein, dass sie gehen, in der Hoffnung, das Paradies zu finden, wenn sie schon die Hölle auf Erden hatten.

So wächst ein dunkler Gedanke Tag für Tag.

Ich lese in den anderen Kommis, den gleichen Zweifel, den ich zunächst hatte. Ist es vollbracht?

Ich lächle und denke, es ist nicht schlimm, wenn das Ende von jedem anders interpetiert wird. Der Tod, egal in welcher Form ist immer unfassbar und man leugnet ihn gerne, auch in der Literatur!

Ich wünsch dir ein Plätzchen auf dem Treppchen, eben weil deine Zeilen anspuchsvoller waren! Gern gelesen, mindestens 3 mal!

LG an dich vom Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Tolle Zeilen, gefallen mir sehr gut!
LG
Schnief
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE 
Ich schreibe es in PN!
Vor langer Zeit - Antworten
Darkjuls 
Sehr gut und gekonnt dargeboten. Ein guter Beitrag, der Beachtung verdient.

LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE Der Weg ins Paradies - Schönes Cover! - Hallo Feuerwind,
was für eine Dramaturgie. Ein Stück Film zieht an mir vorbei....Ich sehe den Protagonisten mit einer Leichtigkeit an einem Abgrund stehen, zum Weg ins Paradies. Die weiße Fahne in der Hand haltend, weht dabei im Gegenwind.
Nun stelle ich mir noch die entsprechende Musik dazu vor....
Das Zitat hast Du gut mit eingebunden.

Melancholisch schön dargebracht!
Viel Glück beim Battle!

LG Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
Rehkitz Ein richtig guter Beitrag für das Battle.

Liebe Grüße Theresia
Vor langer Zeit - Antworten
Tintoletto Tragisch schön formuliert! - Eine depressive Stimmung super in Worte gefaßt ...
hab' ich hoffentlich richtig verstanden;)
L.G. Tinto
Vor langer Zeit - Antworten
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