Beschreibung
Sie beobachten dich.
Immer und Überall.
Sie herrschen über die Elemente.
Sie suchen dich aus.
Und sie nehmen dir dein Leben weg.
Einleitung
»Faith, kommst du mal bitte? «
Das war meine Mutter. Ich lief die Treppe herunter und setzte mich zu meinen Eltern an den Tisch. Ich sah zuerst etwas Flauschiges auf Moms schoss liegen. Natürlich. Meine Katze Yoshio. Ich weiß, der Name ist komisch aber ich wollte eben etwas Außergewöhnliches. Yoshio sah mich und sprang sofort von Moms schoss herunter und kuschelte sich in meinem. Er sah jetzt aus wie ein Braun-Schwarz-Weißer Wollknäul. Ich kraulte ihn zwischen den Ohren und unterm Kinn und er schnurrte wieder mal wie verrückt. Ich sah meine Eltern an.
»Und? Was ist jetzt? «
»Deine Mutter und Ich fahren demnächst in Urlaub. Ich weiß dass du da nicht mitkommen willst. Da deine Oma mitkommt und du Schule hast wirst du für einige Zeit alleine sein. Du bist ja schon 15. Von mir aus kannst du auch bei Zoe oder Justin oder wem auch immer übernachten. Aber versprich mir eins; Partys ja, Alkohol, Drogen etc., Nein. «
Ich sah meinen Vater an und dachte mir, wie konnten sie nur? Warum sagen sie mir nicht dass sie Urlaub planen? Nicht das ich gerne in Urlaub gehe, aber sie hätten mich wenigstens vorwarnen können, damit ich hätte planen können, wohin ich "verreise".
»Und wann soll das sein? «
»Morgen. «
»Morgen?! Geht doch am besten gleich heuteAbend! «
»Wir haben keinen späteren Termin gefunden. Dort wo wir hinwollen ist alles ausgebucht. Tut uns leid«
»Tut euch leid? Ihr hättet wenigstens sagen können dass ihr Urlaub plant! «
»wollten wir ja aber... «
Ja, aber. Darauf wussten meine Eltern nun keine Antwort.
»Und ihr nennt euch Eltern! Bis dann! Wenn ihr wieder zurückkommt! «
Und ich rannte ich mein Zimmer schloss die Tür (immer noch Yoshio auf dem Arm) und ließ mich auf mein Bett fallen. Da hatte ich eine Idee. Ich holte einen Rucksack packte ein paar T-Shirts, Hosen, mein Handy, ein wenig Geld und meinen Wohnungsschlüssel ein.Yoshio nahm ich auf den Arm. Dann Öffnete ich mein Fenster und ein Hauch kalter Abendluft kam mir entgegen.
Ich kletterte heraus (Welch Glück dass wir im 1. Stock wohnen) schloss das Fenster ließ Yoshio herunter (Wenn er auf der Straße nur mich kannte folgte er mir immer) Und wir zwei rannten los. Mein Ziel; Emma. Meiner aller beste Freundin. Sie ist die netteste Person die man sich vorstellen kann. Leider wohnte sie am anderen Ende der Stadt, das heißt wir zwei mussten ein Stück laufen. Als wir endlich bei ihr angekommen waren, klingelte ich und sie öffnete die Tür. Sie grinste mich an. Dann wurde sie ernst als sie mich ansah.
»Was ist? « fragte ich sie.
Sie zerrte mich hinein und befahl mir ich soll in ihr Spiegel schauen. Als ich das tat lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich hatte mich verändert. Normalerweise habe ich eine eher dunklere Haut, weil ich öfters in der Sonne liege, aber jetzt?Ich war bleich, hatte auf einmal schwarze Haare wo sie doch vorher noch Dunkelblond waren.
Meine Augen waren grau, noch ohne Farbe. Diese werden erst Farbe annehmen, wenn ich fertig ausgebildet war. Ich wurde zu der Art Halbgott, der sich nicht entscheiden konnte ob er doch lieber Fee oder Elf sein wollte. Die hunderte, gar tausende Jahre lebten, genauso wie ein Vampir. Und doch ist man in Wirklichkeit nur ein einfach Geist, der einem bestimmten Elementgott dient. Ich sah meine Freundin an:
»Faith, du musst zum Clan, das weißt du. «
Sagte Emma mit zittriger Stimme.
»Ich weiß Em. wo ist das? Wie komme ich verdammt nochmal dahin? «
»Tut mir leid, das weiß ich nicht. « Jetzt weinte sie schon fast.
»Du wirst schon zurechtkommen. Du hast Yoshio. Er wird nicht von deiner Seite weichen. Alles wird gut!«
»Em, bitte komm mit! Ich will da nicht alleine hin.«
Sie hatte Tränen in den Augen.
»Du weißt, sie töten mich, wenn ich mitkomme. Willst du das wirklich, wenn du das verhindern kannst? Und außerdem, du weißt wenn du erst einmal dort bist, bist nicht mehr dieselbe die du mal warst. Du wirst mich nicht mehr kennen. Du musst da alleine durch. Tut-tut mir leid. « Eine einsame Träne rannte über ihre Wange.
»Warum du? Warum du! «
Schluchzte sie. Ich ging zu ihr hin und umarmte sie. Jetzt waren wir beide am Heulen.
»Das kann niemand voraus sehen. Ich wollte das nie. Em, ich werde dich nicht vergessen. «
Ich sah in ihre Tränenüberströmten Augen.
»Ich dich auch nicht Faith. «
Das war dann wohl das letzte Wort. Ich ging aus ihrer Türe heraus, sah sie noch einmal an und schenkte ihr das schönste Lächeln, das ich im Moment hinbekam. Sie lächelte gequält zurück und schloss die Tür.
»Yoshio, komm. Wir müssen zum Clan. «
Auch er hatte sich verändert. Seine ehemals hellgrünen Augen waren jetzt hellgrau, genauso wie meine. Und seine Fellfarbe entsprach der von meiner Haarfarbe.
Ich dachte einen Moment nach weil ich nicht wusste wo wir denn überhaupt hin mussten. Keiner wusste das (außer ein Clanmitglied). Nur, wie kamen wir dorthin? Der Clan hält sich geheim. Man kommt nur heraus wenn man herausgeschmissen wird. Und da man nicht mehr wiederreinkommt, stirbt man, da man keinen Sinn des Lebens mehr hat, und seiner Gottheit nicht mehr dienen kann.
»Ah!« Entfuhr es mir.
Ein Schmerz schoss durch meinen Kopf. Auf einmal wurde alles schummrig. Ich sah verschwommen… Einen Wald konnte ich grob erkennen… und eine Art Lichtung… Faith Evantek, du wurdest auserwählt in unseren Clan einzutreten. Folge immer deinem Gefühl. Dann findest du uns. Dein Kater Yoshio wird dir dabei helfen. Diese Stimme hallte mir durch den Kopf. Wie bitte?
Woher soll ich wissen, dass mein Gefühl mir die richtige Richtung weist? Wie soll das denn gehen? Ich sah Yoshio an.
»Weißt du wo es entlang geht? «
Er schaute zurück (sofern Katzen einen ansehen können, falls er mich überhaupt verstand) und lief in eine kleine Seitenstraße die mir noch nie aufgefallen war. Komisch. Seit wann verstehen Katzen die Sprache der Menschen? Es ging an ein paar Häusern vorbei, und hindurch durch ein Tor, welches mir auch noch nie aufgefallen war. Es war riesengroß und wunderschön. Auf der einen Seite wuchsen wunderschöne, bunte Blumen, wogegen es auf der anderen Seite brannte. Mittendurch ging ein Wasserfall der in den Farben des Regenbogens schimmerte. Und ganz oben (Es war so riesig, das die ganze Freiheitsstaue hindurchgepasst hätte), flogen viele kleine Vögel.
»Die vier Elemente! « rief ich.
Ja, es waren durchaus die vier Elemente. Die Blumen und die Natur für Erde, das kleine Feuer auf der anderen Seite stand für Feuer, der riesengroße Wasserfall für Wasser und die Vögel in der Luft, natürlich für Luft. Yoshio und ich gingen hindurch, und auf einmal standen wir auf einer großen Lichtung. Mitten in einem Wald. Ich sah zurück und wollte schon durch das Tor hindurch, als es auf einmal verschwunden war. Ich drehte mich einmal um mich selbst. Nirgends. Es war einfach weg. Ich werde Em nie wieder sehen. Ich kann nicht zurück. Schoss es mir durch meine Gedanken. Ich spürte wieder Tränen in mir hoch kommen. Jetzt bloß nicht wieder heulen. Alles wird gut. Das ist sicher nur alles Einbildung. Versuchte ich mir einzureden. Doch wie ich nur zugut wusste, war es keine Einbildung (oder Halluzination oder was auch immer).
Das war jetzt Teil meines neuen Lebens. Ich werde nie zurück in die "Menschenwelt" kommen. Ich werde nie erfahren was so passiert, was dort draußen gerade los ist, oder falls jemand bekanntes stirbt. Und das Schlimmste, Ich weiß nicht wo, wer, was, oder warum ich das hier bin.