Gärtner Schmidt ist eine erdachte und auch reale Figur in diesem Kinderbuch für Erwachsene, das nun als abgeschlossen gesehen werden kann. Der zweite Teil ist ebenfalls fertig. Fehlt also nur noch der letzte, dritte Teil.
Sämtliche Urheberrechte an Texten und Bildern liegen beim Autor: Andyhank
Neugierig auf ihn? –" http://www.andyhank.de
Viel Spaß beim Lesen!
Prolog
Was, oder wer ist Gärtner Schmidt? Gärtner Schmidt ist ein Kinderbuch für Erwachsene mit einer erdachten Figur, mit der sich der Autor meistens identifiziert.
Die Gedichte behandeln sowohl die Vergangenheit, als auch die Zukunft und Gegenwart, mit Themen, die das beschreiben, was jedem Menschen passieren könnte.
Lachen und weinen wir also über die oftmals schrulligen und allzu alltäglichen Geschichten eines Mannes, der einfach nur als Gärtner Schmidt durch die Verse lustwandelt.
Anklage
Gärtner Schmidt und seine Frau
Nehmen Kuchen ganz genau
Und so sitzen sie um vier
Beim Bäcker , so wie immer hier
Man will ja Neues ohne Worte
Testen, neben Kuchen, Torte
Die dann verschwinden, rasch gewandt
Wie von selbst, am laufend’ Band
Prustend steht der Gärtner Schmidt
Auf und nimmt den Teller mit
Und er schaut den Bäcker grimmig
An und kündet lautstark stimmig:
„Mei, so geht det aba net
Von dem Zeuch werd i ganz fett
Sieh doch, Bäcker, hier, mein Bauch
Und den von mei Frauchen auch…
Dafür müsst man dich verklagen!
Ja, det schlägt mir auf den Magen…
Weil – zu gut dein Kuchenschmaus
Ist - und sieh, wie schaut das aus…
All die vielen guten Sachen
Die mich süchtig doch nur machen
Ich verklag dich, Bäckersmann!
-
Ob ich noch was haben kann?“
Sprach’s und lässt sich noch mehr Kuchen
Geben, zum erneut Versuchen
Und der Bäcker grinst nur leise
Zu der Klage und recht weise
Aufschub
Schneien tat es erst ganz seicht
Kleine Flocken fielen leicht
Doch es war die Vorhut nur
Von der Masse eine Spur
Dann kam mächtig, mit Gewalt
Alles runter, weiss und kalt
Und auch noch von falscher Seite
Schneite es aus jener Weite
Gärtner Schmidt schaut aus der Pforte
Und verwünscht das Weiss vorm Orte
Dieser kalt kristallnen Pracht
Weil die wieder Arbeit macht
Sicher kann den Schnee, er, lieben
Doch zuerst muss er ihn schieben
Aus der Einfahrt, von den Sprossen...
Ach, herrje, hätt’s bloß gegossen
Gärtner Schmidt hat doppelt Leid
Sicher... wäre er bereit
Schnee zu schippen, doch recht wild
Macht es ihn, es fehlt der Schild
Mit dem Stiel könnt’ er zwar stechen
In den Schnee, doch dem entsprechen
Wie es eigentlich geschieht
Wär mit Schild ein andres Lied
Keinen hat gekriegt im Laden
Er - nun ja, es kann nicht schaden
Doch noch auf Rabatt zu warten
Und jetzt: Ausverkauft im Garten
Einen hat er sich bestellt
Und nicht um den Preis geprellt
Schließlich muss er schieben jetzt
Ganz egal, auch wenn’s nicht fetzt
Endlich, dann... nach vier, fünf... Tagen
Und jetzt vielfach weissen Lagen
Kann der Gärtner Schmidt mit Mühe
Schippen, die gefror’ne „Brühe“
Eines hat gelernt, er, draus
Künftig wird er gleich das Haus
Und den Hof, frei nach dem Sinn
Räumen, nur – den Schnee – wohin...?
Badevergnügen
In der Wanne schwappt die Brühe
Nass und heiß, und voller Mühe
Steigt der Gärtner Schmidt hinein
Nach und nach mit jedem Bein
Badeentchen schwimmt im Schaum
Dunst hängt schwer im Baderaum
Gärtner Schmidt nun niedersitzt
Und dabei auch etwas spritzt
„Tuuut, tuuut“ macht das Badeentchen
Gärtner Schmidt ahmt nur ein Quäntchen
Eines Dampfers, etwas krass
Nach, und macht sich endlich nass
Seift sich ein, macht Blubberblasen
Unter Wasser, und noch Phrasen
Tänzeln aus dem Schaum mit Speed
Tölpelhaft als Badelied
Endlich steigt der Gärtner Schmidt
Aus der Wanne, doch – oh Schitt’
Rutscht er aus, geseifter Nutzen
Mist – nun darf er auch noch putzen…
Bekleidet
Gärtner Schmidt beschleicht das Zimmer
Wo man schläft - denn nichts ist schlimmer
Wenn man laut zur Schlafstatt knallt
Weil dann schlecht der Schlummer wallt
Seine Frau liegt schon im Bett
Wärmt die Schlafstatt vor und nett
Ist das ja, denn kalte Decken
Können nur Warmduscher schrecken
Gärtner Schmidt schleicht hüllenlos
Rein (wo ist Pyjama bloß?)
Seine Frau erschrickt und schellt
„Zieh dir schnell was an, mein Held!“
Gärtner Schmidt steht vor dem Schrank
(Hm, die Auswahl macht echt krank)
Wählt die Fliege, die der Balz
Günstig ist, und schick dem Hals
Schlurft zurück zur Schlafensstätte
Kuschelt sich ins warme Bette
Seine Frau nur indigniert
Feixend starr zur Decke stiert...
Biokohl
Biokohl, soweit bekannt
Wird doch nur von liebend’ Hand
Angesetzt, gepflegt, gehegt
Drum er Biofrüchte trägt
Auch das Saatgut ist ganz rein
Und muss einfach Bio sein
Schließlich um die Qualität
Es doch dem Verbraucher geht
Nur des Nachts, wenn alle schlafen
Kommen Geister, nur die Braven
Und sie düngen heimlich wohl
Zum Gedeihen: Biokohl
Offiziell dagegen scheint
Wird das Düngen doch verneint
Höchstens mal mit echten Mist
Der natürlich: Bio ist
Bio heißt, es fehlt das Dienen
Bei der Ernte durch Maschinen
Neeeiiiin, die Hand ist's hier, die pflückt
Und den Biotyp beglückt
Selbst die anderen Faktoren
Wo die Regenwürmer bohren
Oder Regen prasselt nieder
Gilt dem Bio gänzlich bieder
Letztlich: Bio – nichts ist rein
Und selbst wenn, wie kann es sein
Dass man würzt dann beim Verbrauch
Ganz normal, je nach Gebrauch?
Auch das Drumherum ist wichtig
Und beileibe gar nicht nichtig
Denn die Frucht allein genügt
Letztlich nicht, wenn Umfeld trügt
Gärtner Schmidt nun anders denkt
Wie man Kohl zum Bio lenkt
Und so hört man sein Gelingen
Abends dann, beim Kohl besingen
Klänge durch die Decken hallen
Und die Stoffe – sieht man wallen
Blumenfrage
Gärtner Schmidt vorm Blumenladen
Lässt in Blumen Augen baden
Kann sich nicht zum Kauf entscheiden
„Welche Sorte mag sie leiden?
Schenk ich Rosen?
Darf ich kosen?
Schenk ich Veilchen
Will sie streicheln?
Frauenschuh?
Bleibt Tür dann zu?
Oder eine, hm…, Mimose?
Ist dann alles tote Hose?
Anemone?
Wem zum Lohne?
Oder eine Gerbera?
Wird der Tag dann wunderbar?
Vielleicht lieber doch E-feu
Meiner Liebe ihr zur Treu…
Oder doch die bunte Calla?
Nee, dann schreit sie wieder: Yalla…
Ach, ich weiß nicht ein noch aus
Außerdem… muss ich nach Haus
Welche Blumen könnten passen…?
Hm…, ich sollte es wohl lassen…“
Gärtner Schmidt ist schon am Gehen
Als die Augen hinten sehen
Diese süßen, kleinen Wicken
„DIE SIND GUT!
Da will sie f…!“
(f…fallen wir nicht ins Obszöne
Denken wir nur an das Schöne…)
Butschern
Gärtner Schmidt und Anneliese
Saßen einst auf einer Wiese
Und sie hielten im Gelände
Schamhaft sich die liebend’ Hände
Jeder dachte sich sein Teil
Mehr ging leider nicht, nun, weil
Die Erziehung beider Leute
Eben nicht so war wie heute
Blumen blühen, Sonne scheint
Nur im Geist ist man vereint
Trotz der Blicke, die sich brennen
Leidenschaft - so wie wir’s kennen
Plötzlich fragt der Gärtner Schmidt
„Liebste, kommst du butschern mit?“
Doch sie regt sich auf, die Frau
„WAS… willst du, du geile S…au?“
Schreit’s empört und ist am Gehen
Gärtner Schmidt kann's nicht verstehen
„Liebste, Halt, du musst nicht hoppen
Butschern, heißt soviel wie - shoppen…!“
Anneliese stoppt und klagt
„Hättest du mir's nicht gesagt
Wär die Trennung jetzt dein Lohn
Liebster, und, ich dachte schon…“
Das geheimnisvolle Licht
Des Nachts, wenn alles schläft und ruht
Im Walde einsam Käuzchen uh’t
Da wehrt die Nacht des Auges Licht
Begrenzt ist deshalb Blickes Sicht
Da knarrt ne Tür, da schlurfen Latschen
Die Dunkelheit erbricht, wie Watschen
Ein Paar Beine, stolpernd Schritt
Und letztlich müden Gärtner Schmidt
Er muss ganz dringend mal aufs Klo
Das Bier von gestern drückt doch so
Und weil das Örtchen draußen ist
Da muss er in die Kälte – Mist!
Die Taschenlampe brennt den Weg
Ihm auf den Gang, auf seinem Steg
Denn fern davon, da strauchelt Bein
Und nächtens ist dies sehr gemein
Dann flirtet er mit dem Abort
Und pullernd nickt er ein, am Ort
Gleich wähnt er gähnend sich im Bett
Die Müdigkeit, die drückt noch nett
Das Traumgewande lässt ihn schreiten…
Im Garten Panoramen gleiten
Ein Schwenk – man sieht ihn zählen: Rosen
Und ab und zu auch mal liebkosen
Dann sitzt er froh auf der Terrasse
Und schlürft aus seiner Kaffeetasse
Und seine Rosen singen Lied
Und schunkeln vor, ihm einen Beat
Doch etwas fehlt in diesem Tanz
Es ist der Sonne Lichterglanz
Die doch den Rosen spendet Licht
Nur leider eben grade nicht
Man sieht den Gärtner Schmidt gleich suchen
Und ab und zu hört man ihn fluchen
„Das Licht, verdammt, muss hier doch sein!
Vielleicht versteckt sich’s unterm Stein?“
Dann sieht man Gärtner Schmidt schon graben
Die Erde fliegt in hohen Gaben
Und plötzlich blitzet ihm, ganz tief
Ein kleiner Funke, zwinkernd schief
Der Gärtner Schmidt sich erst versteift
Vor Schreck, dann er hinunter greift
Geheimnisvoll – erst hin, dann her
Er will das Licht nun umso mehr
„Nun komm schon raus, du kleiner Franz
Du sollst den Rosen bringen: Glanz!“
Und Gärtner Schmidt greift in den Spalt
Umfasst es fest und ihm wird kalt
„Wie kann das sein, wo ist dein Charme?
Ist denn die Sonne nicht stets warm?“
Konfus er auf das Lichtlein starrt
Und Kälte macht die Glieder hart
Dann bricht der Bann, sein Auge irrt
Zum Himmel und zum Licht verwirrt
Er schaut ins Licht, dann fällt er drauf
Und wacht vor Kälte auch schon auf
Der Traum entfleucht auch schon wie Nebel
Der Morgenfrost wirkt wie ein Hebel
Es brannte ihm von seiner Wampe
Er hat gestarrt auf: Taschenlampe
Fluchend wirft der Gärtner Schmidt
Lichtlein fort – „…da machst was mit…!
Was für’n Quatsch, nein, welche Binsen…“
Murmelt er und
Muss doch grinsen…
Der Baumpullover
Ein Wollpullover, einst von Wolle
Gehäkelt ward, das war das Tolle
Und dann verkauft und auch an Tagen
Die kühl von außen, gern getragen
…hing seit kurzer Zeit hier rum
Auf dem Stuhl und das war dumm
Dass sich keiner daran störte
Und dass niemand ihm gehörte
Wo Pullover doch sehr schick
Und recht warm im Wärmetrick
Gärtner Schmidt sah sich recht lange
Diesen Fehltritt an und bange
Wurde ihm, als sorgte sich
Niemand drum
Wie liederlich!
Also nahm er Oberkleid
Dehnte dieses lang und weit
Hängte ziemlich provokant
Und im Geiste wutentbrannt
Pullover einfach ins Geäst
Eines Baumes, straff und fest
Somit wärmt, was einst gerupft
Dann verhäkelt und bestrupft
Wieder - zwar in andrer Form
Aber in der Baumwollnorm
Hüllend wie ein neues Kleid
Schützend vor der Kälte Leid
Um den Baum und auch daran
Bis dann vielleicht irgendwann
Jemand doch das Teil begehrt
Wenn's der Baum ihm nicht verwehrt
Die Eitelkeit
Hoffart ist nicht gar so schlecht
Und wohl jedem gutes Recht
Sich zu prüfen mal im Spiegel
Wem er fehlt, der prüft im Tiegel
Ob er sich denn gut genug
Oder glaubt, dem scheinbar’ Trug
Mancher bildet sich was ein
Gut, auch das kann Bildung sein
Aber nützen? Weit gefehlt!
Sie doch nur persönlich zählt
Weil man letztlich zeigen tut
Meistens, was nur andern gut
Gärtner Schmidt ist auch so einer
Nein – er macht sich selten feiner
Lieber süßt er den Kakao
Oder schmückt sich seine Frau
Die doch viel mehr zeigen kann
Als so’n oller Gärtnersmann
Allerdings, sie meint bisweilen
„Müsstest dir am Bauche feilen
Mach mehr Sport, tut keinem weh
Sieh doch nur! Ach Gott, herrje…“
Doch die Worte prallen nieder
Düngen höchstens Gärtners Flieder
Im Gewächshaus aber heimlich
Gärtner Schmidt hält Scheiben reinlich
Nicht nur für der Pflanzen Zier
Nein – auch für die eigne Gier
Doch zu schauen – temporär
Ob sein Bauch wird wirklich mehr…
Die Sache mit den Äpfeln
Von Mama kriegte er als Pfand
Ein Körblein voll mit Obst geschenkt
Das aus Äpfeln pur bestand
Am Arm trug er es umgehängt
Er? Na, Gärtner Schmidt es ist
Er kommt von einem Pflichtbesuch
Und in …der freudevollen List
Ergatterte er Obst, genuuuch
Jedoch die Äpfel sind sehr hart
Doch wohlgeformt und farblich prima
Die Mama war da wie vernarrt
In den Genuss vom Apfelklima
So liegen sie nun unberührt
In einem Körbchen da, wie Laub
Wozu, fragt man, wohin das führt
Zweckdienlich sind sie mehr dem Staub
Denn Gärtner Schmidt hat es probiert
Er biss in einen Apfel rein
Verdutzt, mit vollem Mund, er, stiert
Die kann man gar nicht essen, NEIN!
So lagen sie schon fast vergessen
Im Körbchen stille vor sich hin
Es schien, als sei unangemessen
Die Frage nach dem Apfelsinn
Und doch gelang ein Bubenstreich:
Wenn harte Birnen sich dran schmiegen
Dann werden erst die Birnen weich
Und dann die Äpfel, die dort liegen
So kam es, durch die Tropfenfrucht
Der Birne zu recht vollem Regen
Vom Hochgenuss und dann zur Sucht
Nach Mamas reifen Apfelsegen
Die Sache mit den Keksen
Gärtner Schmidt am Nachmittag
Unweit seiner Pflanzen lag
Diesmal nicht, nein, schau, er sitzt
Auf dem Stuhl, er drum nicht schwitzt
Kekse reicht grad seine Frau
So, wie Kuchen zu Kakao
Und dann eilt davon, sie, schon
Weil: es schrillt das Telefon
Dann, nach einer knappen Weile
Tunkt der Gärtner ein paar Teile
Dieser Kekse in die Brühe
Des Getränkes, ohne Mühe
Huch – das ward zu lang geplanscht
Kekse wirken arg zermanscht
Und der Weichteil in der Masse
Plumpst in die Getränketasse
Gärtner Schmidt scheint kaum empört
Ihn das Keksdilemma stört
Weiter nicht, er schöpft Geschenk
Mit dem Löffel vom Getränk
Und, als sei es nicht genug
Startet gleich ein neuer Trug
Mit den Keksen - muss doch klappen
Ob jetzt auch die Kekse kappen?
„Platsch“ macht es, ja… so ein Mist
Nicht sehr schnell ward diese List
Nächstes Mal, vom Sollen, Wollen
Klappt’s wohl nur mit Weihnachtsstollen
Dennoch, gibt man jetzt nicht auf!
Muss doch geh'n in diesem Lauf
Dass die weiche Keksteilrunde
Schafft es endlich, Richtung Munde
Ganz behutsam und dann steil
Taucht der Keks, er bleibt noch heil
Und dann flugs zum Zielpunkt Lippen
Endlich… - darf der Gärtner nippen
Drei Chancen
Gärtner Schmidt schnauft wutentbrannt
So buddelt doch auf seinem Land
Der Maulwurf dauernd neue Haufen
Ach, es ist zum Haareraufen!
Hat IHM angedroht schon Prügel
Jedoch sind stets neue Hügel
Da, wo Gärtner Schmidt nicht aufpasst
Ach…, es ist schon eine Last!
Steht nun neben jener Stelle
Wo der Maulwurf gleich die Kelle
Schwingt, auf einem Stuhl, ganz still
Und wartet, falls der Bursche will
Eine Forke in den Händen
Soll das Übel schnell abwenden
Die Gabel hat drei spitze Zinken
Doch das Biest lässt sich nicht linken
Sicher lacht es sich ins Fäustchen
Und Gärtner Schmidt?
…ist aus dem Häuschen…
Eiersalat
Das Töchterlein von Gärtner Schmidt
Brachte neulich Eier mit
Aber – nicht, um sie zu kochen
Oder für Salat zu pochen…
Nein, sie band sich je ein Ei
Unter ihre Sohlen – Schei…
Und fixierte sie in Raster
Hübsch verklebt mit breitem Pflaster
Gärtner Schmidt mit offnem Mund
Steht und guckt ob dieser Kund’
Was wohl dieser Sinn bezweckt
Ei’salat?
Doch besser schmeckt…
Endlich stelzt sein Töchterlein
Aus der Türe, Kleider fein
Und flaniert auf ihren Zehen
Anstatt… einfach nur zu gehen…
Gärtner Schmidt, ob dieser Wende
Klatscht als Beifall in die Hände
„Weiter so, mein Tochterherz
Falle nicht, sonst gibt das Schmerz!“
Tochter promeniert zurück
Doch ein Steinchen wandelt Glück
Und es kommt nun zum Eklat
Tochter stürzt…
…Ei’salat
Eingeklemmt
Gärtner Schmidt, schreit: „Welche Qual…!“
Denn die Tasse ist oval
Die der Anlass diesmal ist
Der verhexten Birnenlist
Hat doch jemand „gut gedacht“
Birnen, Stücker Drei, gemacht
In die Suppentasse rein
Und nun klemmt’s dort, wie gemein!
Gärtner Schmidt nun überlegt
Ob der Hammer überträgt
Energie auf Birnenfleisch
Haut er auf die Tasse gleich…?
Mutlos klaubt er in der Tasse
Doch die eingeklemmte Masse
Jener Früchte hält dem Fluch
Stand, auch dem Gewaltversuch
„Mistikacki, mit dem Messer
Klappt es schneller vielleicht besser?“
Doch die Frau vom Gärtner Schmidt
Wehrt brutaler Tat den Schnitt
„Siehe!“, flötet sie ihm zu
„Etwas drücken…, dann im Nu
Hast du eine schon befreit…!“
Gärtner Schmidt sieht's voller Neid
„Nun, du denkst auch wie ein Mann…“
Belehrt des Gärtners Frau ihn dann
„Du musst zärtlich…, Eigennutz
Ist hier fehl – …mein Schnuckiputz…“
Gärtner Schmidt küsst seine Frau
„Manchmal bin ich etwas rau…“
Und sie lacht, und schwatzt: „Nun flott…
Gleich gibt’s lecker Obstkompott!“
Erwischt
„Ein Ferkel ist der Mann, fürwahr!“
So spaltet Gärtner Schmidt das Haar
Der Worte, voller Grimm und Gnatz
„Ihn kümmert wohl kein Dreck, den Spatz…“
Der Nachbar nämlich, gegenüber
Der bräuchte einen Nasenstüber
In Sachen Sauberkeit im Haus
Denn barfuß hält’s man dort nicht aus
„Drum eines Tages, er wird’s sehen
Kann vor Dreck er nicht mehr stehen…“
Wettert Gärtner Schmidt nun weiter
Doch irgendwie wirkt er auch heiter
Plötzlich tönt ein Laut Geschrei
Es klang so etwa wie: ‚Auwei’
Ein kleiner Stein zwackt arg - Oh weh…
Den Nachbarn in den nackten Zeh
Gärtner Schmidt lacht insgeheim
Steinchen können schon gemein…
Und er horcht, was weiter, prompt
Nach jener Schmerzbekundung kommt
Horchend geht er vor die Tür
Na ja, er folgt nur dem Gespür
Der Gärtner, denn: bei Zehenschmerzen
Da nimmt man die sich schon zu Herzen
Es poltert drüben, und dann staubt es
Verwundert tappt mit barem Hauptes
Der Gärtner Schmidt nach nebenan
Und schaut, was treibt der Nachbarsmann
Erst kann er gar nichts richtig äugen
Er muss zum Schauen sich schon beugen
Dann sieht er endlich, was geschieht:
Der Nachbar säubert sein Gebiet
Das müsste Foto man Grafieren
Und Gärtner Schmidt tut es probieren
Mit seiner Kamera und spitz
Knipst er ein Farbfoto mit Blitz
Der Nachbar schaut dadurch erstaunt
Hinaus und zeigt sich gut gelaunt
„Nun ja, ich muss wohl, notgedrungen…“
Erklärt er Gärtner Schmidt, geschwungen
Dann nimmt der Nachbar etwas Wasser
Und macht den Boden noch viel nasser
Und wischt mit einem Schwung hinweg
Den ganzen alten Bodendreck
Der Gärtner Schmidt grinst still und heimlich
Der Nachbar ist ja plötzlich reinlich:
„Det schad dem Nachbarsmänne nischt
Ick hab een Foto, wie er wischt!“
Etwas fehlt
Gärtner Schmidt ist ruhelos
„Hm!“, meint er, „Was ist das bloß?“
Schon beim Waschen fing es an
Wie bei jedem Schusselmann
Er durchwühlte alle Flaschen
Und vergaß dabei das Waschen
Was er möchte?
…endlich Licht
Doch was wirklich?
Weiß er nicht…
Vielleicht etwas Seelenbalsam
Oder: Schminke, Frauenkram?
„Gedanken, ihr seid nicht bei Trost!“
Gärtner Schmidt ist ganz erbost
Das Gefühl…, ihn heut belügt
„Gott, was ist das, was nur trügt?“
In den Spiegel sagt er: „Du
Raub’ mir nicht die letzte Ruh’!“
Gärtner Schmidt sinniert recht tief
Dann, zum Spiegel, grinst er schief
„Womöglich brauchst du, alter Troll
Einfach mal den Hintern voll…“
Fass
Ach, was war das letztens gräulich
Hatte doch der Kläffer neulich
Zugebissen, ohne Grund
Und wer war's? Des Nachbars Hund!
Nachbar sprach mit Gärtner Schmidt
Kaffee trinkend, Hund war mit
Als sein Köter voller Wonne
Beschnupperte die Regentonne:
„Hach, verdammich, weg vom Fass!“
Gärtner Schmidt wird folglich blass
Weil der Köter Anstalt machte
Ihn zu beißen, gar nicht sachte
„Blöde Töle, sitz! Genug!“
Wehrt der Nachbar Beißversuch
Von dem Hund, der sich versteckt
Gärtner Schmidt wirkt noch verschreckt
„Sorry, ich hab ganz vergessen“
Meint der Nachbar angemessen
„Dass das Wort ich darf nicht sagen
Denn, dann folgen meistens Klagen…“
Gärtner Schmidt hat sich gefasst
„Du – den falschen Wortlaut hast!
Nimm doch ein ganz seltnes Wort
Für Gebot des Hundes dort!“
„Sicher, ja, das ist jetzt klar
Denn dann krümmt der Hund kein Haar
Jemandem, wenn sag ich „Fass“
Und dann wird auch niemand blass!“
Gärtner Schmidt meint: „Nun ist's Zeit
Meine Frau macht sich bereit
Abendbrot zu machen, schließlich
Ohne dem, wird sie verdrießlich.“
Nachbar winkt zum Abschied noch
Gärtner Schmidt, der denkt jedoch:
Hätte man nichts beigebracht
Hätt’s der Hund auch nicht gemacht
Das war’s!
Es wird den Augen zum Verdruss
Das ständig gleiche Hin und Her
Drum ist mit diesem Büchlein Schluss
Weil selbst der Kopf sagt: „Mag nicht mehr!“
Doch keine Sorge – es geht weiter
Mit diesem Gärtner-Schmidt-Versuch
Mit neuen Texten, ernst bis heiter
Zu lesen bald: im zweiten Buch
Und wer nicht warten will so lange
Der hält mit diesem Band sich fit
Und schaut, gedopt im selben Drange
Ob gleicht er selbst, dem:
Gärtner Schmidt…
Andyhank Re: - Zitat: (Original von schnief am 18.08.2013 - 21:25 Uhr) Lieber Andy, Trotz eigentlich ernster Themen, hast du es sehr humorvoll in wunderschöne Zeilen umgesetzt und deine Zeichnungen einzigartig klasse. Morgen lese ich das geheimnisvolle Licht. LG Schnief Das freut mich aber ganz dolle, vor allem der von dir ungewöhnlich lange Kommentar. Na, da bin ich mal gespannt, wie du den Rest findest. :) |
Andyhank Re: Re: Re: Oh Menno! - Zitat: (Original von Frettschen am 15.08.2013 - 07:56 Uhr) Stimmt! Darum stelle ich hier nur kurze Texte ein. Meine wirklich großen Sachen schlummern in einem PC-Ordner vor sich hin. Ebenfalls - schade eigentlich Aha, soso, na, das geht ja schonmal garnich... :P |
Andyhank Re: - Zitat: (Original von Zentaur am 14.08.2013 - 22:45 Uhr) oh wie schade :-) ich hab sehr gern über deinen Herrn Schmidt gelesen und mit den Zeichnungen könntest du eine eigene Ausstellung füllen. Das Buch ist super gut geworden und ich freue mich schon auf das Zweite. lg Helga Na, dann freue ich mich schon, dir das Zweite bald präsentieren zu können. Übrigens kann man auch Lesezeichen setzen, so musst du nicht jedesmal von vorne anfangen, es sei denn, du willst es so. ;) |
Frettschen Re: Re: Oh Menno! - Zitat: (Original von Andyhank am 14.08.2013 - 22:23 Uhr) Zitat: (Original von Frettschen am 14.08.2013 - 18:47 Uhr) Soll es wirklich schon zu Ende sein? Das ist aber traurig ... Und was manche Herrchen ihren Pupihündchen so beibringen - - - nicht zu fassen! Armes Schmidtchen! Frettschen Pupihündchen? :D Nee, ist nicht Schluss, aber du siehst ja, Online-Bücherwürmer sind keine Bücherwürmer im Sinn eines Buches - mehrere Seiten gelten hier eher abschreckend, schade eigentlich. ;) Stimmt! Darum stelle ich hier nur kurze Texte ein. Meine wirklich großen Sachen schlummern in einem PC-Ordner vor sich hin. Ebenfalls - schade eigentlich Frettschen |