Sie war weit gelaufen, ihre Füße schmerzten, ein Hauch von Müdigkeit überfiel sie.
Nun stand sie dort, am vermeintlichen Ende der Welt, sah sich um- sie war allein.
Ein Rabe kreischte unmittelbar in ihrer Nähe, doch betrunken vom Rausch der ewigen Freiheit verwandelte sich das Kreischen in eine monoton stimmende Melodie.
Damals war sie los gezogen, mit einem Rucksack vollbepackt mit Fernweh.
Wohin ihr Weg führte?
Sie wusste es nicht.
Ihr Herz wurde schwer und als sie den vollen runden Mond am magisch schimmernden Nachthimmel erblickte, füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Tränen, die sie über Jahre zurück hielt, aufgestaut in ihrem Innersten, welches ihr so fremd schien.
Eingebettet im sanften Wind, ließ sie ihre bittersüßen Tränen freien Lauf... über ihre leicht und vor Erschöpfung geröteten Wangen, bis hinunter zu ihrem zarten Kinn.
Für einen kurzen Moment, lag ein kleiner Hauch von Erleichterung in der abendlichen Atmosphäre.
Und in der Stille hing ein Seufzer, in dem all der Schmerz der Vergangenheit lag, legte sich auf ein gerade zu Boden fallendes Blatt einer alten Birke und streifte die Haut des jungen Mädchens, welches dort stand und nun wieder gefasst in ihren Gedanken ihre müden Füße in Bewegung setzte und den Weg erneut auf nahm.
Stolz stolperte sie in die Nacht hinein und gab sich all ihrer Vertrautheit hin.
Es war nicht mehr weit, denn in naher Ferne loderte das vertraute Licht, mit all der Sorglosigkeit.
Sie war zu Hause...