Beschreibung
Fertiggestellt.
Der Diebstahl in der Villa gegenüber
Es war eine dunkle Nacht. Alles war ganz still, nicht einmal Autos waren zu hören. Die einzige Lichtquelle waren die Straßenlaternen. Auf einmal bog ein Jeep in Tarnfarben in die Straße und hielt vor der Villa von Dr. Braun. Der Doktor wollte bald ausziehen, von Garmisch – Patenkirchen nach Berlin, in eine größere Villa. Kurze Zeit später war ein lautes Geräusch zu hören und Professor Sand von gegenüber erwachte. Er stand auf und ging zum Fenster. Da kamen drei Männer aus der Villa heraus und schleppten etwas Großes. Es musste schwer sein. Professor Sand murrte: „Da hat der Doktor es eilig mit dem Umzug nach Berlin. Aber muss es mitten in der Nacht geschehen? Es ist doch erst 2 Uhr in der Früh!“ Der Jeep fuhr leise an und Professor Sand legte sich wieder neben seine Frau ins Bett und schlief weiter.
Am nächsten Morgen stand Professor Sand früh auf und deckte den Tisch. Seine Frau würde gleich mit den frischen Semmeln kommen. Er freute sich schon darauf. Da kam seine Frau Sabrina und stellte die Tüte mit den Semmeln auf den Tisch. „Guten Morgen Sabrina! Ist etwas? Du wirkst etwas aufgeregt.“, meinte der Professor. Sabrina platzte heraus: „Du weißt ja, der Doktor von nebenan, er...“ Da entdeckte Professor Sand das Polizeiauto vor der Haustür gegenüber und unterbrach seine Frau: „Warum steht da ein Polizeiauto?“ „Das wollte ich dir gerade erzählen. Gegenüber wurde eingebrochen. Es wurde ein Safe mit viel Bargeld gestohlen.“, sagte Sabrina. Das waren bestimmt die drei Männer von heute Früh. Und ich habe die Polizei nicht gerufen, dachte Professor Sand. Er hatte aber nicht vor, zur Polizei zu gehen, er wollte nicht mit hinein gezogen werden.
Christian Müller wollte an diesem Tag im Wald oberhalb von Oberammergau spazieren gehen. Sie Familie war beim Skifahren, doch Christian konnte nicht mit, da er Probleme mit seinem Knie hatte. Es hatte gerade vor ein paar Tagen geschneit und der Schnee lag noch. Christian hoffte, dass er ein paar Wildspuren zu sehen bekommen würde, denn er mochte die Natur gerne. Er war hier früher immer mit seinem Großvater in den Wald gegangen. Dieser war ein guter Jäger gewesen und Christian hatte viel von ihm gelernt. Er stieg zügig den Hang überhalb des Aussichtsweges hoch und hielt den Blick gesenkt auf den Boden. Gegenüber auf der anderen Talseite konnte er im Sonnenlicht die Skifahrer sehen, bunte Punkte auf Weiß. Das Wetter war sehr schön, die Sonne schien vom hellblauen Himmel. Christian ging immer weiter, immer höher. Er sah auch die Spuren von Wildschweinen, und verschiedene junge Bäume am Rand des Weges waren von Rehen angebissen worden. Da entdeckte er Fußspuren, die in die Büsche gingen. Es war also noch jemand vor nicht allzu langer Zeit hier gewesen. Wahrscheinlich war es ein Jäger gewesen, es gab ja so viele Spuren, dachte Christian. Auf einmal sah er Blut am Boden, neben den Fußspuren. Christian ging den Fußspuren nach, vielleicht war die Person verletzt und brauchte Hilfe. Als er ein paar Meter gegangen war, fand er einen Man am Boden liegend, ein Gewehr daneben, auch eine leere Patrone, wie Christian erkannte. Der Mann war tot.
Bei der Kripo Garmisch – Patenkirchen war an diesem Tag viel los. Ein Toter, der als Jäger Buchner identifiziert werden konnte, war in Oberammergau von einem Urlauber aus München gefunden wurden. Und bei Doktor Braun in Garmisch war eingebrochen worden. Bei der Villa wurden drei Fußspuren im Schnee und DNA – Spuren im Haus gefunden und in den Computer der Kripo eingescannt. Alle rannten wie wild durch die Gänge und redeten lautstark miteinander über die neuesten Nachrichten.
Komissarin Petersen ließ sich von Polizeihauptmann Zwink zur Fundstelle des toten Jägers bringen. Die Beiden waren befreundet und hatten schon viele Wandertouren gemacht, seit sie aus Norddeutschland hergezogen war. Komissarin Petersen kam mit den Bayer gut klar. An der Fundstelle fand sie außer den Fußspuren von Christian, von denen sie wusste, wie sie aussahen, und denen des toten Jägers noch die von drei Männern, Autospuren und Schleifspuren von etwas Schwerem. „Ich mal mal ein paar Fotos. Glücklicherweise habe ich meine gute Spiegelreflexkamera mitgenommen“, sagte Kommissarin Petersen zu Zwink. Der Tod des Jägers sah aus wie Selbstmord. Es waren 2 Patronen im Gewehr gewesen, erkannte Komissarin Petersen. Die leere Patronenhülle, die neben dem Toten lag, hatte das gleiche Kaliber wie die zweite im Lauf. Kurze Zeit später fuhr Komissarin Petersen nach Garmisch zurück.
Es war schon Mittag. Komissarin Petersen beeile sich, um noch rechtzeitig in die Kantine zu kommen. Sie nahm gleich ihre ganze Ausrüstung mit, sie hatte keine Zeit mehr, sie aufzuräumen. Es war noch ein Platz neben Kommissar Vers frei. Er war bei der Spurensicherung bei der Villa von Doktor braun dabei gewesen. Sie redeten viel, da meinte da meinte Komissarin Petersen: „Bei der Fundstelle des Toten habe ich ein paar Fotos gemacht. Willst du die mal sehen?“ Kommissar Vers stutze, als er auf das Display seiner Kollegin sah: „Die Fußspuren sehen so ähnlich aus wie die bei der Villa! Könntest du die Fotos ausdrucken, am besten alle, auch die ohne Fußabdrücke? Dann können wir sie vergleichen! Du könntest in 30 Minuten zu mir in mein Büro kommen.“
Eine halbe Stunde später saßen Kommissarin Petersen und Kommissar Vers am Schreibtisch des Kommissars und verglichen die Fotos, die vor ihnen lagen. Bald bemerkten sie, dass es die gleichen Fußspuren waren. Doch was hatten Einbrecher mit einem Toten mehrere Kilometer entfernt zu tun?
Drei Männer fahren mit einem Jeep in Tarnfahren in den Wald. Der Jeep ist deswegen schwer zu erkennen. Er fährt leise. Auf der Ladefläche, unter der Plane, ist ein Safe und ein Gerät zum öffnen. Als der Wald dichter und der Weg schmäler wird, halten die Männer an. Sie öffnen die Ladeklappe und heben den Safe in den Schnee. Sie reden lauthals miteinander. Es ist früh am Morgen, noch nicht einmal drei Uhr. Normalerweise ist zu dieser Zeit niemand im Wald. Die Männer versuchen, den Safe zu öffnen. Da hören sie ein Geräusch in der Nähe. Es ist ein Mann, der Kleidung nach ein Jäger. Er war, als er die Männer gesehen hatte, in die Büsche gegangen, um sie zu beobachten. Das Gewehr in seiner Hand ist geladen. Jetzt tritt er hinaus und ruft die Männer herrisch an: „He, ihr da! Ja, ich meine euch! Was macht ihr da?“ Einer der Männer sagt leise zu den Anderen: „Das ist Manuel, ein Jäger vom Ort. Geht gerne mitten in de Nacht in den Wald und setzt sich auf Wild an. Ein sehr ungewöhnlicher Mann. Und sehr neugierig. Ich habe nicht an ihn gedacht, als ich vorschlug, hierher zu fahren. Wir müssen ihn erledigen!“ Da ruft Manuel noch einmal. „Sagt schon, was macht ihr da? Antwortet mir!“ Der vorher flüsternde Mann redete nun lauter, sodass auch Manuel ihn hören konnte: „Wir müssen was erledigen. Geht dich nix an.“ Er wendet sich zu den anderen und sprach wieder leise. „Den müssen wir sofort aus dem Weg schaffen. Habt ihr gehört? Sofort!“ Er zieht seine Pistole und zielt auf den Jäger. Zu spät erkennt dieser die Gefahr. Zu spät, um sich zu retten.
Er schießt mit dem Gewehr ein Mal in die Luft. Ein Warnschuss an die Drei. Aber auch ein Hilferuf. Auf Menschen will er nicht schießen. Der dritte Man schießt ab und Manuel fällt sofort tot um. Die Drei heben Manuel hoch und legen ihn wieder in die Büsche, neben die leere Patrone von Manuel. Es soll wie Selbstmord aussehen. Dann fahren die Lebenden weg, ohne ihr Anliegen verrichtet zu haben.
Die drei Männer wurden nie gefangen. Dr. Braun sah auch sein Geld nie wieder. Doch er bekam in Berlin ein Brief von Unbekannt: „Sehr geehrter Herr Braun, es tut uns Leid, dass Sie wegen uns um ein paar Millionen ärmer sind. Das Geld hilft uns sehr! Sie werden ihr Geld nie wieder sehen! Freundliche Grüße, Drei Männer im Schnee“.
Wie sehr sich die Kripo auch anstrengte, sie konnten keine Fingerabdrücke finden. Das Rätsel konnte nie gelöst werden.