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Ein lustiger Bauernhof - Teil 6

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"Ein lustiger Bauernhof - Teil 6"
Veröffentlicht am 22. Juli 2013, 4 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Ein lustiger Bauernhof - Teil 6

Ein lustiger Bauernhof - Teil 6

Einleitung

Lustig geht es weiter... Eine Gemeinschaftsarbeit der Gruppe VAseB Mitautoren: - Pepe50 - Rekitz - Brigitte - Tiger - datore (c) Bei der Gruppe und den Autoren Coverbild: Google

Ein lustiger Bauernhof

 

Julia aber hatte die Idee, Berta die Kuh mal wieder zu besuchen:"Du Dirk ich habe mal in meinem Bilderbuch gesehen, wie eine Kuh gemolken wird. Wollen wir das nicht mal ausprobieren?"

Dirk war sogleich begeistert dabei. "O ja, ich habe das mal in einem Film gesehen. So schwierig kann das gar nicht sein. Du unterhältst Dich mit ihr, dann ist sie abgelenkt, und ich melke sie. Und schon lenkten sie ihre Schritte zum Kuhstall.Berta, die Kuh schaute argwöhnisch auf die Kinder, als diese den Stall betraten. "Kommt mir bloß nicht auf dumme Gedanken", muhte sie, als die Kinder immer näher kamen.
"Ähm... Dirk. Hast du nicht was vergessen?", fragte Julia und deutete auf einen Eimer, der gegenüber von Bertas Box stand. Dirk nahm den Eimer in Augenschein und verzog angeekelt die Nase.

 "Igitt, der ist ja total dreckig!" "Dann kann das nicht der Milcheimer sein" sagte Julia. Sie guckte sich im Stall um und fand einen, der für sie annehmbar war. Den stellte sie genau unter Bertas Euter. Dann ging sie zu Berta, kraulte sie vorsichtig am Hals, und flüsterte ihr ins Ohr:" Hab keine Angst,der Dirk will Dich nur ein bisschen melken. Komm mach doch mit." Berta wusste im Moment nicht, was sie davon halten sollte. Das Kraulen gefiel ihr doch gar zu gut. Na, gut, sollte er es doch versuchen

Andächtigkniete Dirk vor dem Euter, tippte kurz mit einem Finger dran, um zu sehen, wie Berta reagierte. Berta zuckte nur mal kurz mit dem rechten Fuß, denn das war neu für sie. Da nichts weiter passierte, fühlte sich Dirk ermutigt und nahm mutig eine Zitze in die Hand und zog daran. Er zog mehrmals daran. Nichts! Kein Tröpfchen Milch kam heraus. "Da kommt nichts", beschwerte er sich enttäuscht - und Berta muhte leise: "So wird das nichts" Julia schaute um Berta herum zu ihrem Bruder und meinte: "Versuche es mal an einem anderen Zipfelchen, vielleicht ist der leer."

 "Gute Idee", meinte Dirk und versuchte sein Glück ein weiteres Mal, doch auch diesmal hatte er keinen Erfolg. "Das funktioniert nicht." Dirk verzog schmollend den Mund.
"Lass mich mal", sagte Julia und ging um Berta herum, der die ganze Sache immer unangenehmer wurde, vor allem, weil das angenehme Kraulen verstrichen war.

Doch auch Julia war erfolglos. Berta stapfte zweimal kräftig auf den Boden und muhte:" Euch werde ich das fürchten lehren." Julia sprang auf, der Blecheimer flog polternd um, so dass Hubert aufmerksam wurde."Was macht ihr Beide denn alleine hier," fragte er. "Wir wollten bloß? ein bisschen Milch zum trinken." sagte der junge Mann forsch, als wäre es
selbstverständlich.

"Aber Berta ist leer", schaltete sich Julia etwas verzweifelt ein. Der Knecht musste schmunzeln über den Ausdruck, begab sich zu einem Melkschemel um den Kindern eine Melklektion zu erteilen. Aber soweit kam es erst mal nicht. Scheinbar wollte sich Berta nur etwas mit dem Hinterhuf am Bauch kratzen, als sie aus versehen Dirk traf - der immer noch ratlos vor dem Euter kniete. Durch die Wucht des Tritts wurde er hinter die Nachbarkuh geschleudert und landete auf allen Vieren in einem frischen Kuhfladen."So eine Scheiße!", fluchte er unbeherrscht und fing an zu heulen.

Nun war es endlich mal Julia, die sich revanchieren konnte. Bisher hatte Dirk sie immer ausgelacht. Sie fing an zu kichern . Das war für Dirk zu viel. Er schrie sie an :"Mach bloß dass Du wegkommst, Du hast mir das hier eingeredet." Und er hielt sich seine Seite, denn dahin hatte Berta ihn getreten.
Nun musste doch Hubert einschreiten. "Nun mal ganz ruhig ihr beiden. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und gerade beim Melken nicht. Melken muss man lernen, sonst wird das nichts

Während er das sagte, half er dem Jungen wieder auf die Beine und betastete vorsichtig die Stelle, wo die Kuh ihn getroffen hatte. Er tastete als erstes die Rippen ab - denn es wäre nicht das erste Mal, dass eine Kuh jemanden die Rippen gebrochen hätte. Das hätte gerade noch gefehlt und natürlich hätte man ihm die Schuld gegeben. "Tut das weh?", fragte er bekümmert, als er eine Rippe nach der Anderen abtastete. Dirk verzog nur leicht das Gesicht, was aber nicht auf größere Schmerzen hindeutete.

Und da er ja ein ganzer Kerl sein wollte, wehrte er Hubert ab und sagte : "Ich habe jetzt keine Lust mehr zum Melken. Diese blöde Kuh hält ja nicht still." Das hätte er nicht vor Berta sagen sollen. Die drehte sich um und muhte ihm so kräftig ins Ohr, dass er vor Schreck noch einen Satz machte. "MUUUhhh, du Lausejunge sagst zu mir blöde Kuh und bist noch nicht mal imstande, aus mir ein wenig Milch rauszuholen." Hubert lachte,"Da hast du es, die Berta hat verstanden, was Du gesagt hast.

Unter dem weiterem Gelächter seiner Schwester, packte der Knecht ihn hinten am Kragen und meinte amüsiert: "Da ja zum Glück nichts weiter passiert ist, werden wir jetzt eine grobe Reinigung vornehmen, denn so kannst du nicht ins Haus um dich umzuziehen, du kleiner Stinker." Julia hielt sich demonstrativ die Nase zu und drehte sich um, damit Dirk nicht mitbekam, dass sie wieder lachen musste."Kleiner Stinker, hihi", tuschelte sie vor sich hin.

"Los runter mit deinen Klamotten" sagte Hubert, und half Dirk sich von seinen verdreckten Sachen zu befreien. Dirk wendete sich schamhaft zur Seite, damit seine Schwester ihn nicht so sah. Dann holte Hubert aus einem Spind, welches sich neben dem Stall befand, einen Overall raus, warf ihn Dirk zu und sagte:"Zieh den erst mal an. Die Hosenbeine und Ärmel kannst du ja hochkrempeln." Notgedrungen griff Dirk gleich zum Overall, um seine Blöße zu bedecken.

Mit dem überdimensionalen Overall fand Julia, dass ihr Bruder noch komischer aussah. Dirk hingegen versuchte verzweifelt, die Ärmel zurück zu krempeln während sich Hubert daran machte, seine Sachen einzuweichen und so gut es ging zu säubern.

Julia kam einfach nicht mehr aus dem Lachen heraus. Aber um Dirk zu zeigen, dass sie ihn nicht auslachte, kniete sie sich vor ihn und begann die Hosenbeine aufzurollen. Es war aber auch wirklich zu komisch und Dirk, der sich ja selbst nicht ganz sehen konnte, stimmte in das Lachen seiner Schwester mit ein und machte Faxen. Er hüpfte ausgelassen hin und her, dabei die Bewegungen eines Hampelmann nachahmend.

Das wiederum gefiel Berta gar nicht.Was gab es denn da zu lachen? Lachten die jetzt vielleicht alle über sie? Sie muhte lauthals: "Macht ,dass ihr langsam hier raus kommt. Hier ist doch kein Zirkus und ich bin auch kein Zirkuspferd." Hubert, der schon unterscheiden konnte, ob das Muhen angenehm oder böse klang sagte:" Geht ihr mal nach Hause, Dirk muss sich sowieso umziehen, und ich kann inzwischen Berta melken. Wir sehen uns dann später.“

Da hatte er aber nicht mit der Aufsässigkeit von Julia gerechnet denn sie protestierte heftig gegen diesen "Rausschmiß": "Der Dirk muss sich doch nur umziehen und nicht ich. Warum soll ich denn mitgehen?" Hubert schaute Julia leicht irritiert an und fragte sie: "Was möchtest du denn?" "Ich möchte dir natürlich beim Melken zusehen .." (Du Depp,) aber das sagte sie nicht. Das sagte sie so vorwurfsvoll, dass sich der Knecht dachte: Das hätte ich mir wirklich denken können, ich Blödmann. "Ich möchte außerdem wissen, ob Berta leer ist, oder nicht", fügte Julia hinzu.

Das zauberte Hubert ein Lächeln aufs Gesicht. Vor allem, als er sich vorstellte, wie am Euter einer Kuh eine Füllstand anzeige war, die bei Berta auf „Leer“ stand.
"Dann passe aber auf, dass du nicht zwischen die Beine gerätst", sagte Hubert unnötigerweise, denn Julia saß bereits neben ihm und beobachtete mit Argusaugen was der Knecht tat.

Mit geübten Griffen melkte nun Hubert die Kuh, die vor Wohlbehagen stöhnte. Sie hatte schon gedacht, dass sie nie von Ihrem vollen Euter befreit. wurde. Das Stöhnen hörte sich so an: Muuaaaaahh ! Berta war glücklich, dass sie nun endlich die gewohnten Hände vom Knecht fühlte.
Begeistert wollte es nun auch Julia versuchen. Sie zog an einer Zitze und ein Milchstrahl floss wirklich, aber nicht in den Eimer, sondern auf Julias Füße. Sie sprang auf und trat dabei aus Versehen gegen den Eimer. Eine Flut von Milch ergoss sich über das Stroh.

Berta drehte den Kopf nach hinten, so gut es ging, um zu sehen und zu verstehen, was sich unter ihr abspielte. Als sie sah, wie man mit ihrer Milch umging, muhte sie wütend und aufgebracht, trat wütend mit dem Hinterhuf nach vorne - fast eine Kopie des ersten Tritts, mit dem sie Dirk nieder gestreckt hatte - und diesmal traf es den Knecht - der um Schadensbegrenzung bemüht war und nicht damit gerechnet hatte. Er wurde von seinem Schemel geschleudert und flog rücklings, fast exakt an die Stelle, wo zuvor Dirk gelandet war. Das mehrmalige Muhen rief den Bauer und die Bäuerin auf den Plan.

"Was ist denn hier los Hubert?! rief der Bauer aufgebracht. "Kannst Du denn nicht mal mehr 'ne Kuh melken?"Da musste Julia dem Knecht doch beistehen."Ddder Hubert kann wirklich nichts dafür" stotterte sie "er wollte mir das Melken beibringen, und da hat die blöde Kuh den Eimer umgeworfen. "Blöde Kuh?" Berta glaubte ihren Ohren nicht zu trauen und ging auf Julia los.

Aber weil sie angebunden war, konnte sie ihren Unmut nur dadurch zeigen, dass sie hektisch den hinteren Körper hin und her warf. Für den Bauer waren solche Anwandlungen von aufgeregten Kühen nichts Neues. Er schlug ihr beruhigenden auf den hinteren Schinken und beruhigte sie. "Ist ja schon gut Berta! Nun beruhige dich", das wiederholte er einige Male und Berta wurde zusehends ruhiger. Julia und Dirk waren beeindruckt, wie der Bauer, scheinbar spielerisch, mit der aufgeregten Kuh fertig wurde, obwohl sie ihm doch körperlich weit überlegen war.

Die Bäuerin nahm jetzt Julia zur Seite. "Du kommst jetzt erst mal mit in die Küche. Ich habe nämlich einen schönen Apfelkuchen gebacken. Dein Bruder ist schon dabei, und wenn du dich nicht beeilst, isst er dir alles weg. Da spitzte Hubert doch die Ohren, denn Apfelkuchen aß er doch für sein Leben gern. Hoffentlich blieb noch was übrig für ihn. Die Bäuerin bemerkte natürlich seinen Blick und lachte:"Ja, ja Hubert, es ist genügend für alle da.Und Julia bestätigte sie und rief Hubert im Weggehen zu: "Ich hebe dir ein ganz großes Stück auf.

"Ja wo sind wir denn hier?", protestierte der Bauer lauthals. "Sind wir eine Wellnesfarm oder ein Bauernhof? Hier geht die Arbeit und das Wohl der Tiere vor, und das tut sich nicht von selbst!", schimpfte er weiter. "Hubert, nachdem du die Kuhsch ... von deinen Klamotten entfernt hast, möchte ich, dass du unverzüglich weiter melkst - und nicht nur Berta." "Aber Gustav, damit haben die Kinder doch nichts zu tun", warf seine Frau Herta etwas kleinlaut ein." "Das nicht, aber sie sollten auch nicht nutzlos im Wege herum stehen", gab er barsch zurück.

Das wiederum hätte er nicht sagen sollen. "Nutzlos!!" Empört stemmte Julia ihre beiden Ärmchen in die Seite und funkelte den Bauern an."Du willst doch
nicht sagen, dass wir heute noch nichts gemacht haben." Der Bauer musste unwillkürlich lachen, wie er sie so dastehen sah und sagte beruhigend: "Ist ja schon gut, nun gehe mal erst deinen Kuchen essen."Die Bauersfrau nahm sie bei der Hand und rief ihrem Mann und dem Knecht noch zu : "Und kommt nicht zu spät, der Kaffee wird sonst kalt.

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Brigitte

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Brigitte Re: -
Zitat: (Original von Zentaur am 28.07.2013 - 12:56 Uhr) die Geschichte habt ihr wieder toll erzählt

Ich konnte mir gut das Gesicht von dem Knecht
Hubert vorstellen, als er auch im Kuhfladen Platz
genommen hatte.

lg Helga

Ja das muss schon lustig ausgesehen haben. Ich danke Dir liebe Helga, dass Du uns auf dem Bauernhof besucht hast, und hoffe auch im Namen unserer Gruppe, daß Du noch einmal vorbei kommst. Liebe Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur die Geschichte habt ihr wieder toll erzählt

Ich konnte mir gut das Gesicht von dem Knecht
Hubert vorstellen, als er auch im Kuhfladen Platz
genommen hatte.

lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: Da bin ich ja froh, -
Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 24.07.2013 - 00:54 Uhr) dass ich melken gelernt habe .... Wir hatten in der Schule Unterrichtstag in der Produktion (UTP) in einer LPG.
Auch als kleines Kind durfte ich schon zu Hause die Ziegen melken ....
Sie sind friedlich geblieben, im Gegensatz zu Berta. ;-))

Schöne Grüße an die Schreibgruppe,
aber ganz besonders dir, liebe Brigitte,

fleur

Guten Morgen liebe Fleur, wie Du gerade LPG schriebst, kamen Erinnerungen an unsere Kartoffelernten und Heuernten auf, die wir auch in einer LPG machten. Das war immer sehr lustig. Zum Kuhmelken bin ich leider nie gekommen. Ich danke Dir im Namen der Gruppe. Ganz lieb, daß Du unser Büchlein gelesen hast. Und Dir einen besonderen Gruß von Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Da bin ich ja froh, - dass ich melken gelernt habe .... Wir hatten in der Schule Unterrichtstag in der Produktion (UTP) in einer LPG.
Auch als kleines Kind durfte ich schon zu Hause die Ziegen melken ....
Sie sind friedlich geblieben, im Gegensatz zu Berta. ;-))

Schöne Grüße an die Schreibgruppe,
aber ganz besonders dir, liebe Brigitte,

fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: Das liest sich -
Zitat: (Original von baesta am 22.07.2013 - 22:00 Uhr) tatsächlich lustig. Das Melken ist wirklich keine einfache Sache. Habe es auch mal bei eine Kuh probiert und auch mir hat sie keinen Tropfen gegeben. Zum Glück bin ich aber nicht in einen Kuhfladen gstoßen worden.

Liebe Grüße
Bärbel

Ich habe es mir eigentlich als Kind immer gewünscht, bin aber nie in den Genuß gekommen, mal Urlaub auf einem Bauernhof zu machen. So brauchte ich auch nicht im Kuhfladen liegen. Also doch Glück gehabt. (Grins)
Man muss es nur von der richtigen Seite sehen. Danke für dein Lesen liebe Bärbel . Im Namen der Gruppe Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Re: Wie niedlich erzählt! - Dann musst Du noch bis zur nächsten Folge warten liebe Tinto, dann klappt es nämlich. Danke, dass du mal wieder bei uns rein geschaut hast.
Im Namen der Gruppe liebe Grüße Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Das liest sich - tatsächlich lustig. Das Melken ist wirklich keine einfache Sache. Habe es auch mal bei eine Kuh probiert und auch mir hat sie keinen Tropfen gegeben. Zum Glück bin ich aber nicht in einen Kuhfladen gstoßen worden.

Liebe Grüße
Bärbel
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Tintoletto Wie niedlich erzählt! - Da kriegt man direkt Durst auf ein Glas Milch;)
L.G. Tinto
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