Gedichte
Mensch

         Mensch

 Abgestammt von einem Affen,
ausgestattet mit Verstand,

tief in Afrikas Savanne, hob der
erste Mensch die Hand.

Nicht zum Winken, wie wir
dachten, nein zum Töten tat er das.

Und er tötete den Bruder, denn er
fühlte Neid und Hass.

Die natürlichen Gefühle sind viel
stärker als das Recht

und so ging es munter weiter mit
dem menschlichen Geschlecht.

Mord und Totschlag sind die
Lösung, wenn man süchtig ist nach Macht

und dann lässt man alle Regeln,
grad die eignen außer Acht.

In der Bibel steht geschrieben,
wir sind aus dem Paradies vertrieben.

Doch der Meinung bin ich nicht,
die Natur hat uns misstraut,

`ne Selbstzerstörung eingebaut,
und wir sind am Ort geblieben.

Seitdem geben wir uns Mühe,
breiten überall uns aus,

walzen alles um uns nieder, aus
Beton steht Haus an Haus.

Schon vernehmen wir das Ticken,
unsre Zeit, sie läuft gleich ab,

doch wir wissen es und nicken,
schaufeln weiter unser Grab.

Wenn der letzte Mensch auf Erden
sich zum Sterben hingelegt,

hat bereits ein frischer Wind
unser Erbe weggefegt.

Und spricht jemand mal ein Urteil
über uns, dann wird es hart.

„Kurz nur herrschte auf der Erde
eine böse Affenart“

Nichts ist mehr von uns
geblieben, nicht die kleinste Spur im Sand.

Die Natur schafft neues Leben,
hoffentlich keines mit Verstand.

18.07.2013

© Alex B.