Liebesglück
„Nicht allzulangeÂ
neuentflammte Lieb da ward,Â
kein Herz war bange,Â
wars Geschicke wahrlich zart.“Â
Liebesglück ist dies zu nennen,Â
wenige es wirklich kennen.Â
Denn es ist ein knappes Gut,Â
fehlt doch vielen meist der MutÂ
zu gehn den Weg der Zweisamkeit,Â
so kann er lang und steinig seinÂ
und endet oft in Einsamkeit.Â
Doch ein mancher wird es wagenÂ
diesen Pfad wohl einzuschlagen:Â
Und lässt er außer AchtÂ
den Stolz und eitle Macht,Â
bekämpft den eignen WillensdrangÂ
vermeidet bösen Liebeszwang,Â
dann wird das Schicksal hold ihm seinÂ
und Liebe wird nun endlich rein.Â
Doch Hingabe und VertrauenÂ
gehen mit Liebe Hand in Hand,Â
sind Zement auf dem wir bauenÂ
unser starkes und tiefes Band,Â
das da heißen mag: Liebesglück!
Elegie
Ach im Morgengrauen schon,Â
da die Sonne den Äther beschmücket,Â
belacht mich stiller HohnÂ
und das Herz wird gnadlos mir zerdrücket.Â
Und wenn Luna silberflimmerndÂ
sich im Dunkel offenbart,Â
der Tag noch sachte schimmerndÂ
nicht Vergang'nes mir erspart,Â
dann denk ich deinÂ
mit Liebesqual verschmähtem Herzen,Â
wie kann es sein,Â
dass Liebe schafft all diese Schmerzen?Â
Entsinne dich, o holde Schönheit!Â
Dort war's im grünen Hain.Â
Gaben tausend Kuss im grünen Kleid,Â
die Lippen süß wie Wein.Â
Es war ein trauter Ort
voll Zärtlichkeit und Wonne.Â
Wir waren glücklich dort,Â
wir liebten in der Sonne.Â
Doch schon zu jener ZeitÂ
war ich gewärtig unsrem Ende,Â
denn täglich neuer StreitÂ
gab kund der Liebe Wende.Â
Ach, höre meine SchöneÂ
die traurig klagenden Töne.Â
Vernimm doch meine LiederÂ
so komm, Geliebte, wieder!