Lustig geht es weiter... Eine Gemeinschaftsarbeit der Gruppe VAseB Mitautoren: - Pepe50 - Rekitz - Brigitte (c) Bei der Gruppe und den Autoren Coverbild: Google
Hilde, die Gänsemutter, sah, was da auf sie zugerannt kam, gab sie ihren Kindern ein Zeichen: "Gaak, Gaak,verdrückt euch da in die Ecke, ich werde diese Monster schon aufhalten."
Die Küken waren folgsame Kinder und taten sofort, was ihnen gesagt wurde. Sie kuschelten sich aneinander in eine Ecke und schauten bewundernd ihrer Mutter zu, die mit vorgerecktem Hals, schrille Schreie ausstoßend, auf Rudi und Fanni losging.Die Schweinchen quiekten sich zu und sahen eine weitere Bestätigung dafür, warum man die Gänse für blöde hielt und sie machten die Erfahrung, dass diese auch noch dumm waren.
"Komm, lass uns besser abhauen", quiekte Fanni und Rudi quiekte zurück: "Du hast recht, lass uns in den Wald rennen und nachsehen, ob wir dort Eicheln und Trüffel finden, wovon uns Mama erzählt hat."
"Oh ja!", quiekte Fanni unternehmenslustig und ab ging die Post.
Nach kurzer Zeit waren die beiden nur noch als kleine weiße Pünktchen zu sehen.
Dirk, der alles verfolgt hatte, winkte Julia zu sich und flüsterte: "Komm mit, wir verfolgen sie."
Beide lachten und rannten Richtung Wald.
Hubert tröstete die Bäuerin, er würde die Bohnenstangen richten.
Zum Glück waren die Ranken nicht geknickt, so dass es kein Problem war diese wieder aufzustellen.
Kopfschüttelnd sah Herta den Kindern hinterher und rief ihnen nach: "Aber lauft nicht so weit, damit ihr auch wieder zurückfindet!"
Dann machte sie sich mit Hubert an die Arbeit, die Bohnenstangen wieder aufzustellen.
"Und was machen wir nun mit den Ferkeln?", fragte Hubert besorgt.
"Ach lass nur", sagte die Bäuerin fröhlich, die haben irgendwann genug vom Herumstrolchen und kommen zurück zu ihrer Mutter. Wenn sie im Wald nichts zu Essen bekommen, tauchen sie wieder auf.
"Wenn sich die Bäuerin da mal nicht irrte, denn zu tief saß der Stachel, was ihr die Kuh Berta mitgeteilt hatte und sie wollten nicht zu den blöden Schweinen gehören.
Sie waren inzwischen am Waldesrand angekommen und Fanni quiekte ihrem Bruder zu: "Kannst du schon etwas riechen?"
"Quiek, quiek!", kam es zurück, das hieß: Was soll ich denn riechen, ich weiß doch nicht, wie die Leckereien riechen.
"Hmmm, stimmt?, quiekte Fanni, "dann müssen wir es auf gut Glück versuchen."
Schon begannen sie wahllos ihre Schnuten unter das Laub zu schieben, zum Pech einiger Würmer und Käfer - denn Schweine sind nicht wählerisch und fressen alles, was ihnen vor die Schnauze kommt. Als Fanni einmal ihr Schnäuzchen hob, um tief Luft zu holen, denn die Erde hatte ihre kleinen Nasenlöcher ganz schön verklumpt, sah sie am Waldrand ein Tier stehen, das sie auf dem Hof noch nie gesehen hatte. Es war ziemlich groß, schlank und hatte ein kleines Geweih auf dem Kopf.
Da Fanni aber so etwas noch nie gesehen hatte, bekam sie es mit der Angst und grunzte ihren Bruder an: "Schnuff, schnuff, schau mal da am Waldrand!"
Rudi, der etwas ängstlicher als Fanni war, erschrak fürchterlich. Sein kleines Herzchen pochte zum Zerspringen. Er quiekte: "Schnell Fanni, lass uns zu Mama zurücklaufen."
"Nein, halt, bleibt doch hier. Das ist doch nur mein Papa. Der ist ganz lieb", sagte ein kleines Rehkitz, das ganz in ihrer Nähe stand.
Erstaunt schauten sich die beiden um. So ein Bambi hatten sie noch nie gesehen. Doch weil es so liebreizend aussah, fassten unsere Ferkel gleich Vertrauen zu ihm.
"Ich heiße Theobold, und will einmal so groß und stark werden wie mein Papa. Können wir nicht Freunde werden?"
Da waren doch Fanni und Rudi erleichtert, dass dort keine Gefahr zu erwarten war. Das Rehkitz war ja auch zu niedlich und dessen Freund zu werden, war ja wirklich verlockend. Fanni guckte Rudi an und sagte: "Was hältst du davon, damit können wir auf dem Bauernhof ganz schön angeben, grunz."
Theobold, der das vernahm, widersprach aber: "Nein, so geht es leider nicht. Ich wohne hier im Wald in der freien Wildbahn."
Das verstanden die beiden Schweinchen nicht und sie begannen, übermütig zwischen den Beinen des Rehbocks Fangen zu spielen, bis dieser zur Salzsäule zu erstarren schien. Er hatte das Herannahen von Dirk und Julia wahrgenommen.
Dass es kleine Menschen waren, spielte keine Rolle. Menschen waren Menschen und denen traute er nicht. Deshalb stupste er das Kitz mit der Schnauze an die Hinterflanke, um ihm zu verstehen zu geben, er solle ihm folgen.
"Tschüss ihr beiden, ich muss leider gehen, es droht Gefahr."
Mit ein paar unbeholfenen Sätzen war Theobold mit seinem Vater im Dickicht verschwunden.
Jetzt sahen die Schweinchen die Kinder und waren enttäuscht. Rudi sagte: "Komm Fanni, wir laufen zurück, jetzt haben die Menschenkinder uns alles verdorben. Außerdem bin ich schrecklich hungrig".
Grunzend liefen sie in Richtung Bauernhof. Sie hatten aber den Wald noch nicht verlassen, als Fanni plötzlich stehen blieb und ihr Brüderchen ungeduldig quiekte: "Warum bleibst du denn wie angewurzelt stehen?"
"Ja, dann rieche doch mal, riechst du denn nichts?"
Sie begann hektisch mit ihrer kleinen Schnauze den Boden umzugraben. Rudi musste heftig niesen und danach roch er es auch. Ein aromatischer Duft, so etwas Leckeres hatte er noch nie gerochen. Jetzt wurde Rudi aber neugierig. Er wühlte seine Schnauze tiefer in den Boden hinein, bis er auf eine kleine, braune, runde Kugel stieß.
"Quiek, Fanni, guck mal, was ist das für ein komischer Ball?"
Fanni beäugte diese Kugel von allen Seiten. Sie war sich nicht so sicher, ob man diese auch fressen konnte.
Inzwischen hatte sich auch Hubert herangeschlichen, der das Wühlen der Ferkel aus der Ferne beobachtet hatte. Aber der Knecht hatte Pech, denn der Wind stand schlecht. Bevor die beiden ihn sehen konnten, rochen sie ihn.
Rudi zog leicht angewidert die Lefzen hoch, denn gegen den Trüffel - den sie gefunden hatten - stank Hubert geradezu.
"Nix wie weg!", quiekte Rudi, denn sie hatten schon öfter zu spüren bekommen, was für ein fieser Möpp der Knecht sein konnte.
Dirk und Julia hatten sein Nähern auch bemerkt und waren sich nicht ganz sicher, wen er einfangen wollte, ... sie oder die wildgewordenen Ferkelchen.
Natürlich wollte Hubert die Ferkel einfangen, er war ja Knecht und kein Kindermädchen.
Die Schweinchen wussten genau, wo sie Schutz finden würden, rannten zu den König Kindern.
Fanni hatte das braune, undefinierbare Ding im Maul.
Da Julia Angst hatte, die Tiere könnten sich vergiften, nahm sie den Findling, um es der Bäuerin zu zeigen. So kamen sie im Eiltempo, der Knecht mit Zornesröte im Gesicht, am Bauernhof an.
Die nichtsahnende Bäuerin erwartete sie schon neugierig."Was habt ihr denn da?", fragte sie die Kinder.
Julia hielt ihr die braune Kugel hin. "Die beiden Ferkel haben das da gefunden."
Die Augen der Bäuerin wurden immer größer, als sie das Ding an die Nase hielt und daran schnupperte. Dann überzog ein Leuchten ihr Gesicht. "Wisst ihr noch, wo die Ferkel das gefunden haben?", fragte sie mit Erregung in der Stimme.
Die beiden Ferkel hatten während des Gesprächs die Ohren gespitzt und warteten darauf, dass endlich die Bäuerin ihren so gut riechenden Ball fallen lassen würde. Schließlich hatten sie ihn ja gefunden.
Den Gefallen tat die Bäuerin ihnen aber nicht, denn für Trüffel gab es weit Besseres, als sie den Schweinen zum Fraß vorzuwerfen. Aber zur Entschädigung wollte sie ihnen einige Küchenabfälle geben.
"Guuustav, he Gustav! Schau mal, was die Ferkel im Wald erschnuppert haben.?"
Der Bauer kam interessiert näher, betrachte den Edelpilz ehrfürchtig, schnupperte daran und fragte die Kinder ebenfalls: "Wisst ihr noch die Stelle, wo die Ferkel gegraben haben?"
Beide nickten wie auf Kommando.
"Schön!", meinte der Bauer, "wollt ihr mal gern mit dem Traktor mitfahren?"
"Oh ja," das hatten die beiden ja noch gar nicht gemacht.
"Na dann kommt mal mit."
Der Bauer ging um das Haus. Die Kinder folgten ihm. Da stand der Traktor, den die Kinder bisher immer ehrfürchtig beäugt hatten. Gustav hob die Kinder hinauf, weil das Trittbrett doch ein wenig zu hoch für die beiden Zwerge war. Und los ging es.
Aber bevor sie abfuhren, ging der Bauer noch einmal in einen Schuppen, um einen Spaten zu holen. Diese Gelegenheit nutzte Dirk und setzte sich auf den Fahrersitz und drehte das Lenkrad hin und her.
"Ich möchte auch mal", meldete sich Julia sofort und quetschte sich neben ihren Bruder auf den Sitz.
"Du lenkst nach links und ich nach rechts", lachte sie.
Als der Bauer zurückkam, musste er schmunzeln, hob Julia aus dem Sitz, setzte sie auf den Beifahrersitz und nahm Dirk auf den Schoß. "So kleiner Mann, du zeigst mir den Weg und Julia darf dann zurückfahren. Ok?"
Na, das war ja mal ganz was anderes für die Kinder. Julia hatte vor Aufregung rote Bäckchen und Dirk stotterte: "DDDarf ich wirklich allein lenken?"
Die Bäuerin, die diese ganze Szenerie mit sichtlichem Vergnügen beobachtete, sah ihren Mann an und sagte :"Pass mir nur gut auf die Kinder auf und denkt daran, in einer halben Stunde gibt es Mittagessen."
"Mach Dir keine Sorgen", brummte der Bauer, "in einer halben Stunde sind wir lange zurück." Und schon schmiss er den Traktor an und ab ging die Fahrt.
Winkend schaute die Bäuerin ihnen nach.
Für den Bauern war es einfach, das zu verantworten, was er den Kindern bot. Das einzige, das hätte passieren können war, dass der Traktor vom Weg abkäme. Daher legte der Bauer zur Sicherheit einen Zeigefinger unten auf das Lenkrad, was von Dirk gar nicht bemerkt wurde.
Er war stolz wie Oskar und kam sich sehr wichtig vor, erst recht, als der Bauer ihn nach der ersten Kurve lobte. "Das machst du prima,.. wie ein Alter."
Hochkonzentriert beugte sich der Junge daraufhin noch weiter über das Lenkrad und folgte aufmerksam dem Verlauf des Weges..
Julia indes suchte am Waldrand die Stelle, an der die Ferkelchen gebuddelt hatten. Da war sie schon.
Aufgeregt rief das Mädchen: "Dirk halt an, da ist der Platz, wo wir die braune Kugel gefunen haben."
Dirk schaute hilfesuchend den Bauern an. Er wusste ja nicht, wie er den Traktor zum Stehen bringen sollte.
Der Mann erbarmte sich und trat auf die Bremse. "Das mit dem Anhalten erkläre ich dir ein anderes Mal", sagte er lachend zu Dirk, der ihn bewundernd anschaute.Aber dazu musst du noch ein Stückchen wachsen, du Dreikäsehoch, denn die Beine sind etwas zu kurz", fügte er belustigt hinzu.
"Waaa ha ha", Dreikäsehoch, hihi", freute sich Julia. Dirk konnte überhaupt nicht vertragen, wenn seine Schwester ihn auslachte und meinte, sich cool gebend: "Beguck dich doch mal, du bist doch höchstens ein Zweikäsehoch..."
Der Bauer amüsierte sich köstlich und meinte: "Kommt einfach nach drei Jahren wieder, dann hat sich das erledigt."
Er hob Dirk und Julia vom Trecker und sagte zu dem Mädchen: "Na, nun zeig mir mal die Stelle, wo die Schweinchen gebuddelt haben. Eigentlich hätte er sich das sparen können, denn die Erde war noch ganz aufgewühlt.
Der Bauer ergriff den Spaten und stach rundherum neben die aufgebuddelten Erde hinein, in der Hoffnung noch so einen Schatz zu finden.Aber es sah so aus, als ob Wildschweine das "Werk" der Kleinen fortgesetzt hätten und der Bauer bildete sich ein, das Kostbare auch zu riechen.
In dem Moment rief Dirk auch schon ganz aufgeregt: "Herr Liebknecht, Herr Liebknecht schau mal, ist das ein Wildschwein?", und er zeigte dabei aufs Unterholz.
Erschrocken drehte sich der Bauer um und sah einen ausgewachsenen Keiler mit gewaltigen Eckzähnen. Seine Augen funkelten angriffslustig und das Grunzen verhieß nichts Gutes, vielleicht soviel wie: Macht bloß, dass ihr wegkommt, das sind unsere Trüffel.
Ganz vorsichtig im Zeitlupentempo hob Gustav zuerst den Jungen, dann das Mädchen auf den Traktor. Doch als er einen Fuß hochstellen wollte, setzte der Keiler zum Kampf an. Im letzten Augenblick erklomm Bauer Gustav seinen Platz auf dem Gefährt. Das Schwein rammte das Innere des schweren Rades. Der Traktor vibrierte. Jetzt sprang er an, so dass die Drei davonfuhren, noch ehe der Keiler zum nächsten Angriff starten konnte.
Gustav war jetzt doch das Herz in die Hose gerutscht. Man sah es an seinem kreidebleichen Gesicht. Mit erschrockenen Augen sahen ihn die Kinder an. Das war der richtige Moment, sie zu warnen, sich nie allein so weit vom Bauernhof zu entfernen. Das versprachen sie ihm jetzt gern, hatten sie doch gesehen, wie schnell so eine Gefahr auf sie zukommen konnte.
Als sie am Hof ankamen, stand da schon Hubert, der sich gerade den Mist vom Schweinestall von der Hose abklopfte. Er rief den Ankömmlingen zu: "Nun aber schnell, die Bäuerin hat schon zum Essen gerufen!"
Anschließend schaute er neugierig in den Sack, den der Bauer am Sitz befestigt hatte - für den Fall, dass sie fündig geworden wären - und meinte grinsend: "War wohl nichts mit Trüffeln, wie?"
Bevor noch jemand antworten konnte, legte Julia los: "Da war ein Wildschwein, so groß", dabei breitete sie die Ärmchen so weit aus, wie sie nur konnte, "und das wollte uns fressen", sagte sie voller Überzeugung.
Hubert musste schmunzeln aber dann meinte er ernst: "Die haben zur Zeit Frischlinge, da darf man ihnen nicht zu nahe kommen, denn dann sind sie außer Rand und Band!"
In der Küche wartete schon Herta. Mit rotem Gesicht stand sie am Herd, wo in einer großen Pfanne acht große, leckere knusprige Frikadellen brutzelten. Dazu gab es die Kartoffeln und den Kohlrabi, den die Kinder selbst geerntet hatten.
Da lief doch Hubert das Wasser im Munde zusammen. Insgeheim hoffte er, dass die Kinder keinen Appetit hätten, dann würde er sich selbstverständlich opfern.
Das Erlebnis hatte Julia noch fest im Griff und natürlich musste sie auch der Bäuerin davon erzählen.
"Frau Liebknecht, weißt du, was uns passiert ist??"
Herta schaute Julia erwartungsvoll an und meinte: "Wie kann ich das denn, Julia, aber du wirst es mir sicher gleich erzählen".
" Ein Weiler, oder Meiler, .. eh oder so, der wollte uns fressen.?
Das war wieder etwas für Dirk. Er ging wie immer - wenn es für ihn etwas zu lachen gab - leicht in die Hocke und schlug sich mit beiden Händen auf die Oberschenkel und dabei prustete er: "Waaa ha, Weiiiler, .. Meiiiler, das war doch ein Keiler, du Nuss!"
Julia schaute ihn wütend an: "Dann war es eben ein Keiler, du Blödmann. Und eins will ich dir sagen, immer musst du mich auslachen, und deshalb werde ich heute gar nicht mehr mit dir spielen."
Die Bäuerin griff vermittelnd ein und fragte ihren Mann: "Was war denn los Gustav?" Aber er winkte ab und sagte angesichts der Leckereien auf dem Tisch: "Ach Herta, das erzähle ich DIR nach dem Essen. Ich habe fürchterlichen Hunger."
Das war genau im Sinne von Hubert, der seinen Blick kaum von den Frikadellen lösen konnte.
Die Bäuerin kam mit der heißen Pfanne an den Tisch und verteilte die Frikadellen. Danach nahmen sich die Erwachsenen von den Beilagen, aber niemand dachte daran, den Kindern etwas auf den Tellerzu füllen. Als sie nichts bekamen, fing Dirk an, an seiner Frikadelle zu säbeln. Nach einem Seitenblick fing auch Julia damit an.
"Ja, wollt ihr denn keine Kohlräbchen und Kartoffeln?", fragte die Bäuerin.
"Dürfen wir selbst?", fragte Dirk etwas schüchtern - denn sie waren es gewohnt, dass die Mutter ihnen die Teller fertig machte.
"Aber ja doch", meinte die Bäuerin aufmunternd, "greift nur zu und nehmt euch so viel ihr wollt."
Daraufhin sprang Dirk auf und häufte Kohlrabi und Kartoffeln auf seinen Teller. Julia bekam ganz große Augen. "Dirk, das schaffst du doch gar nicht!"
Er grinste seine Schwester an und sagte: "Wenn ich hier auf dem Bauernhof arbeite, dann muss ich auch essen", was ein herzhaftes Gelächter am Tisch nach sich zog. Nun nahm sich auch Julia von den Beilagen.
Hubert indessen hatte schon eine Frikadelle verspeist und griff nach dem aufmunternden Zunicken der Bäuerin nach einer zweiten.
"Na, du kannst aber essen!", rief Julia bewundernd.
"Ja, ja!", brummelte der Bauer etwas lästerlich, "wenn er so arbeiten würde, wie er isst, dann brauchte auf unserem Hof niemand anders mehr etwas zu tun."
"Guuustav, .. nun lass es aber gut sein, so schlimm ist es nun auch wieder nicht", sagte die Bäuerin mahnend und den Knecht in Schutz nehmend.
Die Kinder verstanden nicht so recht, was der Bauer damit hatte sagen wollen. Aber der Knecht nahm es gelassen und meinte: "Nun lass mal Herta?, - dazwischen ein kurzer Rülpser - " ich weiß ja, wer es gesagt hat", und führte eine gut beladene Gabel zum Mund.
Julia indessen hatte ihren Teller schon leer gegessen und rutschte unruhig auf dem Stuhl hin und her. Sie wollte doch so gern zu den Tieren zurück. Doch Gustav, der ihre Unruhe bemerkte, sagte: "Wir wollen hier keine fremden Sitten einführen mein Fräulein. Erst, wenn alle aufgegessen haben, wird aufgestanden. Ist das klar?"
Julias Gesicht färbte sich rot und sie stammelte: "Ja, ich wollte doch nur gucken, ob es Erna wieder besser geht."
Als Hubert sah, dass Julia ein Stückchen der Frikadelle hatte liegen lassen - denn das war ihr zu viel - fuhr seine Gabel wie selbstverständlich zu dem kleinen Happen und als er ihn gerade in den Mund schieben wollte, sah er das schmollende Gesicht von Dirk. Er hielt inne und fragte: "Oder wolltest du?"
Dirk nickte und großzügig überließ er Dirk den letzten Happen, indem er ihn ihm auf den Teller legte. Danach ließ der Knecht wieder einen etwas gedämpften Rülpser hören.
Hat der ein Glück, dass die Mama nicht da ist, die würde ihm etwas anderes erzählen, dachte Dirk, aber er wollte es auch einmal versuchen. Er holte tief Luft und gab einen undefinierbaren Ton von sich, der einem Rülpser aber überhaupt nicht ähnelte.
Alle lachten, doch Hubert verstand Dirk und sagte: " Wenn du Lust hast, zeige ich dir, wie man das macht. Aber erst heute Nachmittag."
Die Bäuerin bemerkte: "Hubert, kannst du dem Jungen nicht etwas anderes beibringen? Ich glaube, es gibt wichtigere und schönere Dinge als das." Dabei sah sie Hubert etwas strafend an.
Die Tafel war geputzt, alle Teller leer. Herta meinte: "So Kinder, jetzt dürft ihr."
Schnell wie der Wind sprangen beide auf, liefen zum Wasserhahn und wuschen ihre Hände und den Mund. Rasch rannten sie über den Hof. Sie wollten schauen, wie es Erna ging.
Kaum hatten sie die Hofmitte erreicht, hörten sie schon das Quieken von Rudi und Fanni, die auf die Kinder zurannten.
"Habt ihr unseren Freund Theobold gesehen?", fragte Fanni neugierig und Rudi bestätigte die Frage mit einem heftigen Grunzen. Da aber die Kinder die Tiersprache nicht verstanden, konnten sie darauf auch nicht antworten.Sie streichelten den beiden ihren rosa Rücken und sagten: "Wir kommen gleich wieder zu euch, wir wollen nur mal schnell sehen, wie es Erna geht."
Doch Fanni und Rudi wollten nicht warten und schlossen sich den Kindern an.
Da war auch schon der Stall, in dem Erna und Grete untergebracht waren.
Grete, die die Kinder zuerst kommen hörte, sagte: "Du, da sind wieder die Kinder. Vielleicht holen die uns endlich hier aus dem Stall raus."
Erna hatte sich erfreulich gut und schnell von ihrer Vergiftung erholt und mähte unternehmungslustig: "Ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir mal wieder an die frische Luft kämen."
Julia machte unbedacht das Gatter auf und wollte die beiden nur streicheln. Aber die dachten sich wohl, das könne man auch genau so gut draußen machen und rannten an Julia und Dirk vorbei. Die Schweinchen übersprangen sie mit einem gekonnten und eleganten "Hammelsprung".
Da erschien auf einmal Hubert auf der Bildfläche, der gerade die Schafe aus ihrem Stall herausholen wollte, um sie auf die Weide zu treiben. Erna und Grete huschten wieselflink an ihm vorbei. "Mäh, mäh", machte Grete, "nun versuche du mal uns einzufangen."
Hubert hatte ja zum Mittag ordentlich zugelangt und hätte gegen ein kleines Mittagsschläfchen nicht das Geringste einzuwenden. Nun musste er noch mit vollem Bauch den Schafen hinterher laufen, damit sie nicht den Weg zum Wald einschlugen.Doch das kam ihnen gar nicht in den Sinn. Viel größer war die Sehnsucht nach ihrer so geliebten Weide.
Der Knecht bemerkte dieses aber erst, als er sich schon abgehetzt hatte und ärgerte sich. Da wäre doch ein Mittagsschläfchen angenehmer gewesen, hätte er gewusst, dass die blöden Schafe ihren Weg allein finden würden.
Nachdem er das Gatter geschlossen hatte, trottete er zum Hof zurück, um sein verdientes Päuschen einzulegen. Unterwegs begegnete er den Kindern, sie hatten die Schweinchen auf dem Arm und spielten: Vater, Mutter, Kinder.
"Passt nur gut auf die beiden auf, dass sie nicht wieder ausbüchsen und macht keinen unnötigen Krach und schon ja keinen Unsinn, denn hier ist es üblich, dass mittags Ruhe herrscht", meinte der Knecht in ermahnendem Ton, in dem eine kleine Drohung mitschwang.
"Eh, kein Problem Alter!", gab Dirk cool im Schulhof-Slang zurück, "wir schauen uns nur mal etwas in der nähere Umgebung um, .. ne Julia?"
Brigitte Das Rehkitz hat unser Rehkitz rein gebracht. Ich hoffe, daß ich das verraten durfte. Das ist das Gute bei einer Gemeinschaftsgeschichte, daß jeder seiner Fantasie freien Lauf lässt und irgendwelche Personen oder Tiere erfinden kann. Schön, daß es Dir gefällt liebe Tinto. Danke im Namen der Gruppe mit lieben Grüßen Brigitte |
Tintoletto Der Dreikäsehoch ... - und das niedliche Rehkitz;) haben es mir besonders angetan! L.G. Tinto |
Brigitte Re: - Zitat: (Original von Zentaur am 14.07.2013 - 12:36 Uhr) Hallo ihr Lieben, das habt ihr wieder sehr schön geschrieben und ich hoffe, dass die Ferien auf dem Bauernhof nicht so schnell vorbei sind. lg Helga Nein , die gehen noch weiter. Du kannst Dich auf weitere Abenteuer gefasst machen. Danke daß Du uns dort besucht hast und ich grüße Dich im Namen der Gruppe recht herzlich Brigitte |
Brigitte Re: - Zitat: (Original von FLEURdelaCOEUR am 13.07.2013 - 23:01 Uhr) Das habt ihr ja wieder spannend und auch sehr niedlich erzählt. Als ich schon mal auf Seite 15 war, war euer Buch plötzlich verschwunden, aber nun ist es ja wieder da .... Liebe Grüße fleur Ja, Du weißt ja wenn viele Autoren schreiben, gibt es manchmal Kommunikationsschwierigkeiten. Aber schön, daß Du Dir die Zeit genommen hast uns zu lesen. Ich hoffe, Dir gehts gut und ich wünsche Dir einen schönen Sonntag Vielen Dank fürs Lesen im Namen der Gruppe Brigitte |
FLEURdelaCOEUR Das habt ihr ja wieder spannend und auch sehr niedlich erzählt. Als ich schon mal auf Seite 15 war, war euer Buch plötzlich verschwunden, aber nun ist es ja wieder da .... Liebe Grüße fleur |