Fantasy & Horror
Der Junge mit dem zweiten Gesicht

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"Der Junge mit dem zweiten Gesicht"
Veröffentlicht am 11. Juli 2013, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Der Junge mit dem zweiten Gesicht

Der Junge mit dem zweiten Gesicht

Eins

Kalte Morgenluft. Ein Dorf im Nebel. Ein Mann- klein,  verdeckt von einem grauen Umhang.

An seinem Rücken hing die Doppelscheide mit den zwei halbmondförmigen Kurzschwertern. Im Mondlicht schimmerte die farblose Klinge matt silbern.

Der Mann schlich durch das Dorf. An einem großen Brunnen blieb er stehen.
 Aus einem kleinen Beutel an seiner Tasche holte er ein Lilienblatt hervor und legte es ins Wasser. Ein geheimes Zeichen. Jemand musste ihn beobachtet haben, denn nach wenigen Sekunden kamen zwei in Lederrüstungen gekleidete Gestalten auf den Mann zu. In ihren Händen hielten sie Speere und Schilde, die sie auf den Mann richteten.

“Was willst du hier, Don Juan?“, fragte einer von ihnen mit einer tiefen Stimme, die verdächtig nach dem Knurren eines Bären klang.
“Ich komme in friedlicher Mission. Der Krieg muss aufhören, dass weißt du genauso gut wie ich, Seni! Ich will dir einen Waffenstillstand anbieten. Mein Meister, der König von Samuy, ist bereit euch Luzia, eine der fünf Festungen am Amburayn zu überlassen, wenn ihr ihn nicht mehr angreifen und seine Bauern nicht mehr betrügen werdet.“

Der Mann lachte. Ein grausiges Lachen. Tief und dunkel wie der Klang einer sehr großen Glocke.  „O, Don. Du weißt doch, dass ich dass nicht kann. Meine Meister sind nicht auf irgendeine mickrige Festung oder ein kleines Stück Land aus. Nein, dass ist viel zu wenig und du müsstest eigentlich wissen, dass sie nicht verhandeln. Nach dem, was das letzte Mal passiert ist. Dieses Mal wirst du nicht mit dem Leben davonkommen!
  Es war ein Fehler hier her zu kommen, Don Juan.“

Der Fremde  hob seine Hand. Zwanzig Männer traten aus dem Schatten. Sie trugen lange Mäntel. Über ihre Köpfe waren lange Kapuzen gezogen worden, sodass man nur die Umrisse ihrer Mundwinkel erkennen konnte.

 „Das ganze Dorf untersteht meiner Macht, Don Juan. Du hast keine Chance zu entkommen!“, rief der Fremde und trat hinter die Männer.
Jene kamen langsam näher. Ein undurchdringlicher Kreis aus Schildern und Speeren.

  „Tötet  ihn!“, befahl der Mann. Sofort traten die Männer einige Schritte vor. Er war nur noch zehn Meter von ihnen Entfernt, als alle ihre Speere warfen.

 

Don Juan zückte eines seiner Schwerter und zeigte mit der Spitze auf die Soldaten. Ein Lichtblitz schoss aus der Schwertspitze und verbrannte fünf Soldaten. Don zückte sein zweites Schwert, als die Männer ihre Speere warfen. Er ging in die Hocke und kreuzte die Schwerter über seinem Kopf. Die Luft zog sich über seinem Kopf zusammen. Sie bildete eine Schutzhülle. Die Speere flogen dagegen und blieben für eine Sekunde in der Luft hängen, dann, als Don seine Schwerter nach rechts und nach links ausbreitete, wurden die Speere wieder zurück geschleudert. Sie durchbohrten zwölf Soldaten, hängten sie an die Häuserwände hinter ihnen.

Die übrigen drei Männer ließen ihre Arme übereinander kreisen, kreuzten sie, hoben die Finger gen Himmel, kreisten sie abermals und ließen sie gen Boden fallen.

Dann richteten sie ihre Handflächen wieder auf. Grüne, rote und blaue Rauchfäden tropften aus ihren Händen auf den Boden. Ringelten sich zu Schnüren zusammen und verbanden sich zu Mustern, trennten sich und stellten sich an anderen Stellen auf. Schließlich hielt jeder der drei ein leuchtendes Schwert in der Hand, einer ein Grünes, einer ein Rotes und der letzte ein Blaues.

“Du hast keine Chance gegen uns, Magier. Wir sind die Drei, die eines sind.“, sprachen die Drei gleichzeitig. Don Juan, ließ die Schwerter in seinen Händen kreisen.

„Ich werde auch mit Drillingen fertig!“, rief er ihnen zu, und versuchte seine Angst herunterzuwürgen.

Ein entsetzlicher Kampf brannte zwischen den Vieren aus. Die Drei mit den Rauchschwertern, hämmerten immer weiter auf Don Juan ein, doch er wehrte ihre Schläge ab. Anmutig tänzelte er zwischen ihnen hin durch und durchtrennte die Kehle des Blauschwertführers. 

Die beiden Anderen sackten kurz zusammen, als hätte man ihnen große Schmerzen zugefügt, standen jedoch sofort wieder auf und kämpften wütend weiter.

Der Mann mit dem grünen Schwert, stach sein Schwert in die Bauchhöhle von Don Juan. Sofort breitete sich Feuer über seinen Körper aus. Don Juan schrie, ein unendlich schmerzvoller, ohrenbetäunder Schrei. Mit letzter Kraft schlug er den beiden Magiern die Köpfe ab. Er ließ die durchsichtigen halbmondförmigen Schwerter fallen und sackte zu Boden.
 
Ihr Anführer trat wieder hervor, hinter ihm standen noch mindestens fünfzig weitere Männer im Schatten. Er musterte den Toten. Er hob eines seiner Schwerter auf und schlug dem Mann den Kopf ab. „Einen Speer!“, schrie er seine Männer an.

Sofort kam einer von ihnen auf ihn zu gerannt und reichte ihm einen Speer.

Der Mann spießte den Kopf auf den Speer und reichte diesem wieder den Speer.

„Steckte ihn in den Boden vor der Stadt! Er soll allen eine Botschaft sein!“

Baza schreckte zitternd und schweißgebadet aus seinem Traum auf. Er konnte sich noch an jede Einzelheit erinnern. Er hatte gesehen, wie sein Vater ermordet wurde.

Tränen traten in Baza Suangs Augen. Wut überwältigte ihn. Rachegelüste. Sein Vater und seine Mutter waren alles was er noch hatte. Wieso hatte der Fremde ihn einfach umgebracht, immerhin bot sein Vater jenem Frieden an.

Er musste ihn Rächen, das war ihm klar.

Er ging aus dem Zimmer und betrat den Wohnraum.

Dort saß seine Mutter an der Feuerstelle und starrte in die Flammen. Als sie Baza hörte, drehte sie sich zu ihm um.

Sie sah die Tränen in seinen Augen und fragte: „Was ist passiert? Warum weinst du, Baza?“

Jener wischte sich die Tränen aus seinem Gesicht, setzte sich zu seiner Mutter ans Feuer und erzählte ihr von seiner Vision.

Schließlich sagte er: „Und deshalb muss ich nach Luzzon. Ich werde Vater rächen. Niemand wird unserer Familie wieder etwas antun!“

Seine Mutter schaute Traurig auf den Boden. „Baza Suang, dein Vater wurde zwanzig Jahre lang ausgebildet, bevor er das erste Mal in den Krieg zog. Du bist erst zehn Jahre alt. Du bist zu Jung, Baza.“

 „Mutter, ich habe zwei Jahre lang mit dem Schwert und mit dem Bogen trainiert, und besiege jetzt schon alle, die sich mit mir duellieren. Vater hatte immer zu mir gesagt, dass ich von den Göttern gesegnet, wurde und deshalb meine Visionen habe und schneller wachse und lerne und so jung schon besser kämpfen kann, als Erwachsene.
  Ich komme doch wieder. Mir wird schon nichts passieren.“

„Ich vertraue dir und glaube an dich. Wenn du glaubst, dass du fort gehen musst, dann tu es, aber komm lebend wieder nach Hause. Und nimm Wolf mit.“

 Wolf war ein schlechter Name, für einen so kleinen Hund, doch sah jener mit seinem grauen Fell und den blauen Augen aus wie ein Wolf und Baza war noch sehr jung, als er ihm den Namen gab.

Baza schaute zu dem Hund, der zusammengekauert am Feuer schlief. „Wolf würde mich nur behindern.“, antwortete er ihr.

„Wenn du meinst, aber sei vorsichtig.“ „Ja, natürlich.“
Baza gab seiner Mutter einen Kuss auf die Stirn und stand auf.

 „Wo hast du meine Waffen hingelegt?“, fragte er sie.

„Ich habe sie neben die Tür gelegt.“

Baza zog sich den Waffengürtel mit den zwei gebogenen Schwertern und seinen schwarzen Umhang an. Er hängte sich den Bogen und den Köcher mit den schwarzen Pfeilen über die Schulter und ging aus dem Haus.

Baza holte sein Pferd aus dem Stall, sattelte es und schwang sich auf dessen Rücken. Er trat dem Pferd in die Sporen und stürmte aus dem Hof.

Luzzon war nur einen Tagesritt entfernt. Morgen früh würde er seine Rache bekommen.

Ein schelmisches Lächeln stahl sich auf Baza Suangs Lippen. 

Er ritt den ganzen Tag durch. Am Abend kam er in der Nähe des Dorfes an und beschloss sich auszuruhen.

Baza band das Pferd an einem Ast fest und lehnte sich an einen Baum. Er schlummerte in einen leichten Schlaf.

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Gordon

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Gordon Re: -
Zitat: (Original von Sutcliff am 13.07.2013 - 10:43 Uhr) Zunächst mal, die Geschichte finde ich spannend und interessant. Der Kampf ist gut beschrieben und man kann es sich auch leicht vorstellen. Was mich nur ein wenig verwirrt hat. Zuerst sagt Baza er hatte einen Traum und dann war es eine Vision. Meiner Meinung nach hat seine Mutter ihn viel zu leichtfertig gehen lassen.
Aber im Grunde gibt es da nich wirklich viel zu kritiesieren. Ich finde es gut und warte auf den nächsten Teil

LG Sutcliff


Danke für die Kritik. Werde es mir aufschreiben und verbessern, wenn ich den Text überarbeite.
LG Gordon
Vor langer Zeit - Antworten
Sutcliff Zunächst mal, die Geschichte finde ich spannend und interessant. Der Kampf ist gut beschrieben und man kann es sich auch leicht vorstellen. Was mich nur ein wenig verwirrt hat. Zuerst sagt Baza er hatte einen Traum und dann war es eine Vision. Meiner Meinung nach hat seine Mutter ihn viel zu leichtfertig gehen lassen.
Aber im Grunde gibt es da nich wirklich viel zu kritiesieren. Ich finde es gut und warte auf den nächsten Teil

LG Sutcliff
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