Fantasy & Horror
We are Survivors - Update Kapitel 4

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"We are Survivors - Update Kapitel 4"
Veröffentlicht am 08. Juli 2013, 90 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Ich heiße Steffen, bin 29 Jahre Jung und arbeite als Elektroprüfer. Früher hab ich gerne geschrieben, irgendwann ging das aber nicht mehr. Egal wie sehr ich es mir gewünscht habe, egal wie toll meine Fantasien waren, nichts ging aufs Papier. Heute weiß ich, das liegt an meinem ADHS und einer Depression mit der ich seit meiner Ausbildung zu kämpfen habe. Heute geht es mir besser, also will ich es noch einmal mit dem schreiben probieren. Ich ...
We are Survivors - Update Kapitel 4

We are Survivors - Update Kapitel 4

Beschreibung

Am anfang waren es nur Berichte in den Nachrichten. Dann kamen sie auch in unsere Gegend. Sie sind schnell, sie sind Hungrig und sie wollen nur eines, Menschenfleisch. Mein Name ist Gabriél zusammen mit meiner Schwester und meinem Vater versuchen ich in den Süden zu kommen. Dort sollten wir jemanden treffen der mein Leben für immer verändern würde.

1.

Natürlich kannte ich die Filme oder die Spiele und den ganzen anderen Mist der auf den schon fahrenden Zug aufgesprungen war. Ich dachte immer dass die Welt niemals, so derbe den Bach runter gehen würde wie Hollywood und Co. das immer darstellen musste. Doch ich wurde eines besseren belehrt. Ein halbes Jahr und das Militär waren überrannt. Ein Jahr und sämtliche Infrastrukturen waren im Arsch. Wir trafen nur noch selten Überlebende, wenn dann mieden wir sie. Mein Vater war nicht mehr der Jüngste, als Ex-Soldat konnte er kämpfen, doch wir wussten nie welche Begegnung der ätzenden Art, die letzte sein würde. Wir stammen aus Nord-Deutschland und unsere Flucht hatte uns bis in die unendlichen Einöden des Südens gebracht. Stuttgart wurde unseres Wissens nach als Todeszone bezeichnet, also haben wir die Hauptstadt des Schwabenlandes weiträumig umfahren. Unser Ziel lag sowieso weiter Südlich, eine friedliche und ländliche Gegend, die von der Katastrophe weniger betroffen war. Die Alb und nein ich meine nicht die Alpen, obwohl das vielleicht auch keine blöde Idee wäre dort oben wäre man garantiert sicher. Da verirren sich höchstens Ziegen und maximal noch Heidi und irrrr Peterrr hin, sorry mein Schweizer Dialekt ist miserable.

Auf den Weg dorthin gab es noch eine Reihe von Hürden, die zu nehmen waren. Zum einen der Alb-Aufstieg, rund 500 Meter rauf aufs Plato und unser Sprit ging zur Neige. Den müssen wir uns in Reutlingen besorgen, würden wir hofften dass es dort nicht so schlimm sein würde wie in Stuttgart.

Es war früher Nachmittag als wir unser Auto in der Innenstadt abstellten. Auf der Straße waren wir niemandem begegnet glücklicherweise, doch man konnte niemals vorsichtig genug sein. Wir konzentrierten uns auf die Suche nach Benzin in kleinen Seitenstraßen. Lebensmittel oder etwas das wir als Waffe benutzen konnten war allerdings auch gern gesehen.

„Papa das Haus da vorn, sieht vielversprechend aus. Die Türen und Fenster sind noch ganz.“ Amelie deutete auf das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie hatte recht alles war noch ganz. Eine Seltenheit selbst hier in der winzigen Straße, waren die Häuser demoliert.

„Gutes Auge, lasst uns mal rein sehen. Aber achtet auf die Umgebung ich hab das dumpfe Gefühl wir sind hier nicht allein.“ Papa hatte einen sechsten Sinn wenn es um nahe Gefahren ging, mit einer der Gründe die uns am Leben hielten. Wir liefen über die Straße, gerade als wir den Gehweg verließen blieb Papa stehen.

„Was ist? Hast du etwas gesehen?“ Amelie und ich standen sofort Rücken an Rücken in Kampfposition, so wie er es uns beigebracht hatte.

„Wir sollten schnell von der Straße runter.“  Rechts neben einem ausgebrannten Auto lag ein Leichnam. 

„Geht vor ich erledige das.“ Sagte er. Amelie zerrte mich mit sich.

Am Haus angelangt waren wir auf der Suche nach einem Weg hinein.

„Hier, wir kommen durch das Kellerfenster rein.“ Sagte ich neben der verschlossenen Hintertür kniend.

„Durch die Tür kommen wir nicht ohne Werkzeug.“ Amelie nickt und zog ihre Jacke aus. Sie gab sie mir und ich legte sie gegen die Scheibe um sie sicher und leise eintreten zu können.

„Der Körper war frisch. Das heißt es muss noch in der Nähe sein.“ Papa kam gerade um die Ecke

„Dann sollten wir vorsichtig sein.“ Sagte ich und schlug das Fenster fast geräuschlos ein. Innen legte ich den Riegel um. Im Keller war es Stockdunkel.

„Gib mir mal die Taschenlampe, wollen ja nicht überrascht werden.“ Sagte ich zu Amelie. Gesagt getan, der Keller war so gut wie leer. Nur ein paar Möbel standen verstaubt herum. Ein lautes klopfen gegen das Fenster dürfte alles anlocken was dort unten sein könnte. Nichts, kein Mucks war zu hören.

„Ich würde sagen der Keller ist sauber.“ Amelie machte Anstalten durch das Fenster zu klettern, da packte Papa sie an der Schulter und zog sie zurück.

„Warte Schatz, ich geh vor.“

„Wieso? Das kann ich auch machen.“ Beschwerte sie sich. „Ich bin kein Kind mehr!“ Diese Diskussion führten sie einmal täglich. Papa wollte uns kein Risiko eingehen lassen alles was gefährlich war, wollte er übernehmen. In diesen Momenten brachte er seine Catch-Phrase.

„Ich bin älter und weniger Wertvoll.“ Da kletterte er auch schon in den Keller und lies Amelie mit pochender Ader auf der Stirn zurück.

„Sturer Bock.“ Murmelte sie verärgert.

„Ok der Keller ist sauber, ihr könnt kommen.“ Amelie kletterte voraus ich folgte ihr.

„Hier unten finden wir nichts, gehen wir rauf.“ Sagte er und ging vor. Knarrende Dielen alamierten alles was oben eventuell auf mich warten würde. 

Die Wohnung war wirklich unberührt geblieben. Die Möbel standen noch dort wo sie immer gestanden haben mussten. Keine Plünderer hatten hier gewühtet, bis jetzt. Während Amelie die Straße beobachten ging, sah Papa in die Küche. Ich durchsuchte die Wohnung. Auf einer Kommode im Hausgang standen Fotos aufgereiht. Eine glückliche Familie, am Strand, bei einer Feier und ein kleiner Junge bei der Einschulung. Der Junge war sicher bereits tot, genau wie seine Eltern und Verwandten auf den Fotos. Diese Katastrophe war einfach scheiße. Als die ersten Berichte über den Ausbruch in die Nachrichten kamen waren es nur Horror Geschichten von den Medien aufgebauscht. In der Schule war es das Hauptthema, vor allem mein Freund Markus oder besser Ex-Freund. Er war ein Fan von solchen Filmen und Spielen. Er fand die Berichte cool auch wenn dabei Menschen ums Leben kamen.  Mit seinen Freunden übte er gegen sie zu kämpfen. Selbst als ich ihn gebeten hatte, sich nicht in Gefahr zu bringen hörte er nicht auf mich. So haben er und seine Idioten es geschafft getötet zu werden. Das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen Herzlos an schließlich waren wir ein Paar. Diese Sache ist jetzt schon ein Jahr her. Wer heute in der Vergangenheit lebt der überlebt die Gegenwart nicht.

In der Kommode waren ein paar Batterien, Klebeband, Paketschnur und Essbesteck. Alles sehr nützlich das Besteck freute mich allerdings am meisten, das Plastikzeug ging ständig kaputt.

„Jackpot!“ Konnte ich meinen Vater sagen hören. Ich steckte alles in meinen Rucksack und lief zu ihm in die Küche.

„Sie mal Gabriél, ein ganzer Schrank voll Konserven, heute ist unser Glückstag.“ Er war schon fast fertig seine Tasche vollzupacken da kam Amelie.

„Draußen ist es ruhig. Ich glaube wir könnten heute hier übernachten.“ Da hatte sie nicht ganz unrecht die Türen sind verschlossen, die Straßen sind leer außerdem hatte ich schon seit Monaten nicht mehr in einem richtigen Bett geschlafen.

„Ich stimme ihr zu, für eine Nacht sind wir hier sicher.“ Man konnte förmlich sehen wie die Skepsis in ihm auf die Weiterreise drängte, doch auch er würde eine ordentliche Mütze schlaf gut gebrauchen können.

„Gut einverstanden aber nur eine Nacht und macht kein Licht, das lockt nur diese Viecher an.“

„Yeah!“ Sagten wir gleichzeitig und schlugen ein.

„Shhhht nicht so laut.“ Zischte Papa und lief in Richtung Treppe davon. Über beide Ohren grinsend stürmten wir ihm nach.

Im zweiten Stock gab es drei Zimmer das Schlafzimmer der Eltern und das des Sohns die mit Türen miteinander verbunden waren und ein geräumiges Badezimmer. Leider funktionierte dort wie überall nichts mehr. Vater würde das Kinderzimmer nehmen um seinen Töchtern ihre Privatssphäre zu gönnen wie er es ausdrückte. Der Hauptgrund war allerdings das er ein furchtbarer Schnracher war und keine von uns es mit ihm ausgehalten hätte. Im schlafzimmer der Eltern angekommen konnte ich meinen Augen nicht trauen.
„Ein Bett.“ Mir rannen Freudentränen die Wange runter. Hysterisch lachend warf ich mich in die Lacken und kuschelte mich an Kissen und Decke. Wenn ich mich entscheiden müsste welche Sache ich am meisten vermisse dann würde ich sagen, mein Bett. Oh Gott und duschen wie sehr ich duschen vermisse. Das heiße Wasser, wie es meinen Körper hinunter läuft die Wärme, Mama die mir ein frisches Handtuch reicht.

Ich hatte nicht gemerkt wie Amelie ins Zimmer gekommen war, noch das ich geweint hatte. Sie legte sich zu mir und nahm mich in den Arm.

„Ich vermisse sie auch.“ Flüsterte sie. Unsere Mutter war vor knapp einem Monat von einer Gruppe dieser Dinger erwischt worden sie hat es nicht wieder raus geschafft. Ich sah aus dem Fenster, die Sonne war ging gerade unter. In solchen friedlichen Momenten fragte ich mich immer ob es jemals wieder so sein würde wie früher bevor dem Ausbruch. Ich wollte es glauben doch es kam mir zu unwirklich vor. So richteten Amelie und ich uns für die Nacht und schliefen fast sofort ein vor Erschöpfung.

„Gabriél, Amelie wacht auf.“ Papa war schon wieder in unser Zimmer gekommen.

„Noch fünf Minuten bitte.“ Ich hatte keine Lust in die Schule zu gehen, sollte ich einen auf krank machen?

„Wacht auf verdammt die Straße wimmelt von den Dingern, wir müssen hier weg!“ Welche Dinger? Was redet er da nur?

Ein Schuss riss mich aus meinen Träumen.

„Was war das!“ Sofort saß ich senkrecht im Bett doch das war nicht mein Bett. Da erinnerte ich mich wieder, erneut war ich den Tränen nah doch ich riss mich zusammen. In Meinem Traum war alles gut gewesen und nun war ich aufgewacht und steckte wieder in diesem Alptraum fest.

„Ein paar Idioten müssen in der Innenstadt auf ein Rudel gestoßen sein, haben hirnlos rumgeballert und sind hier her geflohen.“ Erneut ein Schuss.

„Können diese Schwachköpfe aufhören rum zu ballern. Die locken nur noch mehr hier her.“  Amelie zog sich gerade wieder an, ich tat das gleiche.

„Verdammte scheiße sind das viele.“ Papa sah vorsichtig aus dem Fenster.

„Mindestens 30, wenn nicht mehr.“ Er umklammerte seine Axt fester.

„Was sollen wir machen? Wenn wir raus gehen sind wir genauso tot wie die.“ Ich und griff nach meinem Speer, ein Stock mit einem Messer dran.

„Wir bleiben hier drin und hoffen, dass ihnen die Kerle da unten reichen und sie danach wieder abhauen.“ Sagte Vater und behielt weiter die Straße im Auge.

„Sollten wir ihnen nicht helfen?“ Fragte ich und sah ebenfalls auf die Straße. Die Überlebendenden hatten sich auf einem Kleinbus gerettet waren aber von einer Meute dieser Zombie-Dinger eingekreist. Wirklich scheußliche Kreaturen ihre Haut hatte einen rötlich-violetten Ton und sie waren ständig am knurren und grunzen. Als wäre das nicht genug waren sie von seltsamen beulenartigen Geschwüren überseht die aufplatzen konnten und ein widerlich stinkendes Sekret verteilen.

„Wieso sollten wir? Wenn wir ihnen helfen dann sind wir die nächsten. Diese Welt hat keinen Platz mehr für nächsten liebe und ich werde nicht zulassen, dass ihr vor meinen Augen zerfleischt werdet.“ Papa wurde nur selten so ernst, doch ich konnte ihn verstehen. Eine Meute dieser Größe war der sichere tot. Ein lautes Krachen rief mich zum Fenster. Die Meute hatte den Wagen umgeworfen. Die Todesschreie der Opfer drangen mir durch Mark und Bein.

„Wir hätten ihnen helfen sollen.“ Sagte ich und umklammerte meinen Speer stärker.

„Das hätten wir nicht gekonnt, da draußen sind zu viele wir hätten dasselbe Schicksal erlitten wie sie.“ Sagte Vater.

„Ach du scheiße, ich glaube das kann noch werden.“ Amelie sah aus dem Fenster.

„Was ist los?“ Ich lief zu ihnen.

„Wer ist der und warum läuft er nicht weg?“ Unten auf der Straße stand ein Mann und sah zu wie die Monster sich an den Menschen labten. Da pfiff er durch die Finger und die Dinger stürzten sich auf ihn. Er drehte sich um und rannte zur Tür des Hauses in dem wir uns versteckt hielten und trat die Tür ein.

„Was macht der Scheißkerl!“ Die Monster strömten durch die Tür ins Haus. Ihr Knurren und Brüllen war selbst durch die Tür zu hören.

„Sie kommen die Treppe hoch!“ Keuchte Amelie.

„Schnell helft mir die Tür zu verbarrikadieren!“ Ohne zu zögern schoben wir den Schrank vor die Zimmertür, dicht gefolgt vom Bett. Die Monster hämmerten dagegen, ihr Knurren und Fauchen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

„Schnell durch das Kinderzimmer!“ Sagte Papa und rannte voraus. Wir folgten ihm so schnell es ging durch das Zimmer. Draußen auf dem Flur hatten sich die Monster vor der Tür des Schlafzimmers versammelt. Als wir an ihnen vorbei rannten bemerkten sie uns zu spät, so dass wir die Treppe erreichen konnten.

„Sie folgen uns!“ Schrie ich kurz davor in Panik zu geraten. Unten im Haus waren noch mehr von denen. Papa schwang seine Axt ohne Gnade und spaltete einem von ihnen den Kopf. Ich legte meinen Speer an und stach einem anderen, präzise ins Auge.

„Los in die Küche und durch das Fenster raus!“ Brüllte Papa, seinen Weg durch die Meute hackend. Die Küche war auch voll mit denen.  Wir wurden im Wohnzimmer eingekreist aus allen Ecken kamen sie auf uns zu.

„Ich will nicht sterben.“ Wimmerte ich. Schreiend vor Verzweiflung stürzte Papa sich auf sie und schwang seine Axt wie ein Wahnsinniger. Ich Tat mein bestes doch es waren einfach zu viele. Papa schrie plötzlich auf was mich im falschen Moment ablenkte. Einer von denen stand hinter mir und packte mich von hinten. Ich schrie auf doch etwas hielt mir den Mund zu.

„Du gehörst mir Herzchen.“ Das war keiner von denen, das musste der Mann sein, der die Tür aufgetreten hatte. „Sobald dein Papi und die Schlampe da Futter für die Wiedergänger geworden sind.“ Ich konnte seinen ekelhaften Atem spüren, den er mir in den Nacken keuchte. Da leckte er mir über mein Ohr und fummelte an meinen Körper herum. Ich versuchte zu schreien doch er war viel zu stark. So war es zu Dumpf und unter den brüllen und Knurren der Monster unhörbar. Er zerrte mich weiter zurück in den Raum zu einem Fenster hin. Da spürte ich einen Luftzug an meiner Wange vorbei zischen. Plötzlich lockerte sich der Griff des Mannes und ich fiel zu Boden. Als ich mich umdrehte konnte ich sehen wie er ein Loch in seiner Stirn klaffte. Auf der gegenüberliegende Seite des Raums war die Fensterscheibe gesplittert und eine schwarz gekleidete Person sprang durch das Kaputte Fenster. Er hob eine Pistole und begann in die Dinger zu feuern. Ein Schalldämpfer war an der Pistole angebracht. Aus einer geschmeidigen Drehung heraus trat er fast mühelos die Tür ein.

„Los, lauft raus und klettert links über den Zaun!“ Seine Stimme klang gedämpft weil er eine Maske trug auf der ein Schädel abgebildet war. Ich wollte gerade los laufen da packte mich etwas am Knöchel. Gelähmt vor Entsetzen sah ich den Mann der gerade erschossen worden war meinen Knöchel packen.

„Nicht so schnell Herzchen.“ Er hob den Kopf, erst jetzt sah sie seine Augen die Iris war blut unterlaufen als wären in seinem Auge Blutgefäße geplatzt. Ich konnte gerade noch sehen wie die Kugel aus dem Einschussloch fiel und die Wunde dampfend verheilte, als wäre nichts gewesen.

„Ich sagte dir doch“, lachte er irre, „du gehörst mir!“ Ich reagierte im Affekt als ich mit meinem freien Fuß nach seinem Gesicht trat, so war nicht viel Kraft hinter dem Tritt, er zuckte nur.

„Lass meine Tochter los du Monster!“ Brüllte Papa und schwang seine Axt nach ihm. Der Kerl ließ meinen Knöchel los, rollte in der Hocke nach hinten, stand auf und schlug Papa ins Gesicht, hart genug um ihn durch das halbe Zimmer zu werfen. Der Maskierte fing ihn Federleicht auf.

„Geht, den übernehme ich.“ Der Maskierte steckte die Pistole weg und tastete auf seinen Rücken. Erst jetzt bemerkte ich den Heft der über seine Schulter ragte. Mit einem schleifenden, metallischen Surren zückte er ein gekrümmtes, einschneidiges Schwert.

Das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Papa half mir auf und wir rannten an den restlichen Dingern vorbei. Raus auf den Hinterhof.

„Hier rüber!“ Rief Amelie sie stand, mit der einen Hand an einem Strommast auf dem Zaun und half erst mir und dann Papa darüber hinweg.

„Und was jetzt!“ Fragte Amelie vor Anstrengung keuchend. Wir konnten Schreie aus dem Haus hören. Die beiden Typen kämpften scheinbar noch. Doch ich bezweifelte stark das der mit der Maske gewann. Die Kugel hatte den anderen nicht getötet, wie groß war da seine Chance mit einem Schwert. Ein lautes klirren hallte aus dem Haus.

„Wir sollten schleunigst von hier verschwinden.“ Sagte ich, den widerlichen Typen im Hinterkopf. Gerade als wir aufbrechen wollten sprang der Maskierte leichtfüßig über den Zaun. Jetzt im richtigen Licht konnte ich ihn näher erkennen. Er trug einen Motorradanzug und darüber Motorcross-Protektoren, zumindest sahen sie so aus. Die Maske rundete dieses seltsame Outfit ab.

„Wir sollten nicht hier bleiben, der Tumult gerade hat noch mehr Wiedergänger angelocken. Mal abgesehen davon weiß ich nicht, ob der Hunter da alleine war.“ Wir starrten ihn alle nur an. Bis Papa das Wort ergriff.

„Hunter? Wiedergänger? Wovon reden sie da eigentlich?“ Fragte er Misstrauisch. ein Paar der "Wiedergänger" hämmerten gegen den Zaun oder kamen an dem Nachbarhaus entlang zu unsgelaufen.

„Das erkläre ich ihnen wenn wir in meinem Versteck sind hier draußen ist es zu gefährlich.“ Er lief los und sprang fast mühelos über den nächsten Zaun. 

„Mädchen wir gehen mit ihm. Bis die weg sind sitzen wir hier fest. Wir müssen ihm wohl oder Übel vertrauen.“ Papa sah nicht gut aus, er schwitzte und seine Haut war blass. Amelie war es ebenfalls aufgefallen kurz darauf kletterten wir auch schon über den nächsten Zaun. Durch die Hinterhöfe der Häuser und zum Versteck des Maskierten. brauchtejn wir etwa eine Stunde weil wir ständig einer großen Meute ausweiochen mussten die von den Schüssen und dem Lärm angelockt worden waren.


Das Haus in dem er sich versteckt hielt war wirklich heruntergekommen. Kaputte Türen, zerbrochene Fenster und vermoderte Möbel waren nur der Anfang.

„Wie kann man hier wohnen wollen?“ Fragte ich leicht angeekelt. Der Maskierte lachte einfach nur.

„Genau deswegen wohne ich hier. Niemand der normal tickt würde hier sein Lager aufschlagen. Deshalb ist es hier sicher, sowohl vor Plünderern als auch vor Wiedergängern und Huntern.“ Er führte uns in den Keller des Hauses. Erstaunlicherweise war die Kellertür eine Fallklappe am Boden eines Wandschranks mit einer Leiter.

„Das sieht sicher aus wenn ihr mich fragt.“ Sagte ich überrascht. Der Keller Raum war zwar spärlich beleuchtet, die Einrichtung hingegen war in überraschend gutem Zustand. Es gab eine Couch mit Bettwäsche, daneben standen ein Rucksack und ein seltsames Gebilde mit Rollen und Schnüren.

„Wie lange sind sie schon hier?“ Fragte Papa während er sich umsah.

„Immer eine Woche wenn ich auf Vorratssuche gehe. Heute ist mein vierter Tag hier Mittwoch breche ich wieder nach Hause auf.“ Sagte er und stellte uns ein paar Stühle hin.

„Du wohnst nicht hier?“ Fragte Amelie überrascht.

"Sie wissen welcher Wochentag ist?" Fragte Amelie mit leuchtenden Augen.

"Klar." Sagte der Fremde und zeigte eine Digitale Armbanduhr. "Ich kann dir sogar Datum und Uhrzeit sagen. 17 Juni 2025 13:43 Uhr." Wir waren alle drei sprachlos. es war Monate her das wir zuletzt Zeit und Datum wussten.

"Gabriel herzlichen Glückwunsch zum 18. Geburtstag." Sagte Amelie und nahm mich schluchzend in die Arme. Auch Vater nahm mich in den Arm und drückte mich so fest er konnte. Ich begann schon wieder zu heulen, verflucht noch eins. 

"Wenn sie nicht hier Wohnen, und nur zum Vorräte suchen herkommen, wo Wohnen sie dann?

„Etwa fünf Tage von hier, Richtung Süden.“ Er kramte in seiner Tasche und nahm drei Beutel heraus. Das waren Militärfeldrationen.

„Hier, das ist nicht viel aber besser als nichts. Ein kleines Geschenk von mir.“ Sagte er und warf sie uns zu.

„Willst du denn gar nichts essen?“ Fragte ich und Riss sie an der vorgegebenen Stelle auf.

„Nein, ich hab schon gefrühstückt bevor ich den Tumult da draußen bemerkt hatte. Leider zu spät.“ Sagte er geknickt. War diese Anteilnahme gespielt? Er hatte auch uns geholfen, dieser Menschschlag war selten geworden.

Doch all das bemerkte ich nur nebenbei. Papa sah wirklich nicht gut aus er war sogar noch blasser als vorher.

Papa Starrte den Fremden an. Der Fremde starrte zurück, ihr kam es fast so vor als würden die beiden miteinander in Gedanken reden.

„Was Passiert mit mir?“ Fragte Vater frei heraus nach einer langen Schweige Pause. "Ich habe schon gesehen wie Leichen die mit Bisswunden überseht waren und eindeutig tot waren wieder aufstanden."

„Sie wurden von einem Wiedergänger gebissen, und das vor einer Stunde. Der Parasit braucht im Durchschnitt zwei Stunden um den Wirt zu töten, danach noch ein paar Minuten um den Toten Körper zu reanimieren. Dann werden sie uns attackieren.“ Sofort war die fröhliche Stimmung dahin. Ich konnte nicht glauben was er da sagte. Papa sollte sterben? Und das in weniger als einer Stunde? Das darf nicht sein.

„Was redest du für einen Müll? Unser Vater ist nur vom Kämpfen erschöpft!“ Amelie war aufgestanden und hielt ihren Baseballschläger hoch.

„Nimm den wieder runter Mädchen, ich bin nicht die Gefahrenquelle hier unten. Ich merke schon ihr wisst nicht die Einzelheiten der Katastrophe. Deshalb sollt ihr es mit eigenen Augen sehen sonst werdet ihr es nicht verstehen.“ Er saß einfach nur da und sah uns zu.

„Hey“, Vater sah auf, „wie heißen sie eigentlich?“ Er hörte sich unheimlich schwach an.

„Stefan Magnus, freut mich euch kennen zu lernen.“ Sagte er mechanisch.

„Gut Stefan, ich darf doch Stefan sagen. Kannst du uns bitte erklären was es mit diesem Parasit auf sich hat?“ Fragte er und begann zu husten. Amelie und ich eilten zu ihm da er fast vom Stuhl gefallen wäre.

„Gerne doch. Der Parasit befindet sich im Speichel und Blut der Wiedergänger er greift die Zellen des Körpers an und verändert diese recht schnell. Wenn er seinen Wirt getötet hat dann, könnte man sagen fährt er den Körper innerhalb von ein paar Minuten, wie bei einem Computer Neustart wieder hoch um sich weiter zu verbreiten, das macht er mit einem Biss oder dem Sekret das sich in den Beulen ansammelt.“ Wenn er die Wahrheit sagte dann blieben Papa nur noch Minuten bis er zum… Wiedergänger wurde eines von diesen Monstern.

„Können wir den… gar nichts tun?“ Fragte ich weinend. Stefan zögerte eine Sekunde.

„Nein, es tut mir leid aber es gibt nichts was wir tun können um ihm zu helfen.“ Erst jetzt nahm er die Maske ab. Er war überraschend jung vielleicht Anfang 20. Er hatte dunkelblonde Haare und blaue Augen, sein Gesicht wirkte trotz der ernsten Art mit der er sprach freundlich.

„Wie lange habe ich noch?“ Fragte Vater, in den paar Minuten war sein Zustand noch schlimmer geworden.

„Eine viertel Stunde etwa.“ Sagte Stefan mit traurigem Blick.

„So wenig Zeit, da muss ich dafür sorgen das sie sich lohnt. Gabriél, Amelie ihr sollt wissen das ich euch beide über alles liebe. Ich hätte, ich habe mein Leben für euch gegeben.“ Er kicherte keuchend. Amelie und ich konnten unsere Tränen kaum zurück halten. „Alles worum ich euch bitte ist zu leben, wenn ich bei eurer Mutter bin und ihr direkt nach kommt mach ich euch das Jenseits zur Hölle!“ Typisch, auf den Totenbett Witze reißen.

„Stefan, ich bitte sie passen auf meine Töchter auf, ich weiß das sie ein guter Mensch sind. Bitte nehmen sie sie mit zu ihrer Zuflucht und lass nicht zu das ihnen etwas passiert. Sie sind das wichtigste für mich.“ Stefan nickte, stand auf und schritt auf ihn zu. Dann nahm er Vaters Hand in die seinen.

„Ich verspreche es, bei meinem Leben, ich werde sie beschützen.“ Papa nickte erleichtert.

„Geht jetzt, ich will nicht, dass ihr das seht.“ Er schob uns weg.

„Vergiss es, wir lassen dich nicht allein.“ Sagten Amelie und ich fast gleichzeitig.

„Geht jetzt.“ Sagte Stefan inspizierte Papas Gesicht der nicht mehr reagierte. „Er ist tot, geht schnell, er wollte nicht das ihr das mit anseht  respektiert seinen letzten Wunsch.“ Stefan lud schnell seine Pistole.

„Aber…“ begann ich, bis Amelie mich am Arm packte und zur Leiter führte. Ich sah dass ihr Gesicht tränenüberströmt war. Da konnte auch ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Oben auf der Leiter angekommen schlossen wir die Falltür und setzten uns zum weinen auf den Boden. Ein paar Minuten später kam der Schuss. Jetzt war Amelie alles was ich noch hatte. So dachte ich zumindest. Geburtstage, waren auch nicht mehr das was sie einmal waren.

Kapitel 2.

Stefan hatte Vaters Leichnamen in mehrere Lacke eingewickelt und im Garten seines Verstecks beerdigt. Unsere Hilfe wollte er dabei nicht annehmen. Dafür war ich dankbar, ich wollte mich einfach nur noch in ein Tiefes Loch verziehen und nie mehr raus kommen. Ich hätte nie gedacht dass mir einmal irgendetwas so egal war wie mein Leben. Am liebsten hätte ich mich den Wiedergängern zum Fraß vorgeworfen, um all dem endlich ein Ende zu setzen. Das konnte ich aber Amelie nicht antun. Sie war die ältere und die stärkere aber auch sie hatte mit Vaters Tod ihre Grenzen erreicht. Jetzt waren wir alleine, naja fast alleine. Stefan kümmerte sich fast schon rührend um uns. Er ging sogar alleine raus obwohl Amelie ihn begleiten wollte. Auf die Frage antwortete er immer nur dass das nicht nötig wäre, alleine war er schneller. So saßen wir dort unten im Keller und wussten nicht was wir mit uns anfangen sollten. Überraschender Weise befanden sich im Keller auch einige Bücher die Stefan bei seinen Erkundungen gefunden hatte. Ein paar davon waren recht gut und eine willkommene Ablenkung. So lag ich die meiste Zeit auf Stefans Couch und las. Während Amelie aus dem Kellerfenster sah und vor sich hin träumte. Diese Ruhepause sagte er sei wichtig, Morgen würden wir nach Süden aufbrechen zu seinem Zuhause. Wo genau das war erzählte er nicht nur dass wir um dorthin zu kommen einen Fußmarsch von vier Tagen vor uns hatten. Noch ein Grund das Loch vor zu ziehen.

Oben im Haus waren auf einmal Schritte zu hören. Stefan hatte gesagt er würde wenn er wieder kommt drei Mal mit dem Fuß aufstampfen sobald er zurück war. Das war gerade nicht der Fall. Mir zog sich alles zusammen bei den Erinnerungen an gestern. Vor allem dieser… Hunter oder wie Stefan ihn genannt hatte. Der hatte nachdem Papa und ich aus dem Haus raus waren Fersengeld gegeben. Stefan war ebenfalls auf der Suche nach dem um ihn wie er es ausdrückte, „los zu werden.“ Die Schritte bewegten sich nicht auf die Falltür zu. Das heißt er wusste nichts von Keller. Ich sah rüber zu Amelie die erwiderte meinen Blick nervös. Sie Lud die Pistole die Stefan uns gegeben hatte und wir versteckten uns hinter einem der Regale. Die Schritte waren jetzt direkt über uns. Mir schlug das Herz, bis zum Hals. Langsam entfernten sich die Schritte wieder bis sie verschwunden waren.

„Ob das einfach ein streunender Wiedergänger war?“ Fragte Amelie und lies die Waffe sinken.

„Keine Ahnung, hat sich nicht so angehört.“ Sagte ich noch immer nervös.

„Das sollten wir Stefan sagen sobald er zurück ist.“ Das Licht im Keller wurde auf einmal dunkler. Unvermittelt sah ich nach dem einzigen Fenster.

Ein wahnsinniges Grinsen auf dem Gesicht, kniete dort der Mann von gestern und starrte uns an. Sein Anblick löste in mir das nackte Grauen aus.

„Ami vor dem Fenster!“ Schrie ich panisch. Amelie legte die Pistole an und feuerte ohne zu zögern. Die Pistole zuckte in ihrer Hand mit jedem Schuss. Der Mann ging von mehreren Kugeln getroffen zu Boden.

„Lauf! Schnell die Leiter rauf, der bleibt nicht lange liegen!“ Sagte ich Amelie und rannte zur Falltür.

„Was soll das heißen er ist doch gar nicht gebissen ich hab ihn erschossen.“ Sagte sie direkt hinter mir.

„Der ist nicht normal Stefan hat ihn gestern auch erschossen und er ist wieder aufgestanden.“ Oben angekommen rollte ich mich aus dem Loch raus und half Amelie raus. Gemeinsam rannten wir zur Haustür. Dort hätten wir fast den Überraschten Stefan umgerannt der ein paar Taschen auf dem Rücken trug.

„Was ist passiert?“ Fragte er sofort lies die Taschen fallen und zog seine Waffe.

„Dieser Kerl von gestern ist wieder da. Amelie hat auf ihn geschossen und er ist vor dem Kellerfenster liegen geblieben.“ Sagte ich verängstigt. Er war hinter mir her um sonst was mit mir anzustellen.

„Die kleine gehört mir, ich würde dir empfehlen dass du sie mir überlässt. Die andere Schlampe kannst du behalten, obwohl sie hat mir gerade 4-mal in dem Kopf geschossen dafür möchte ich mich gerne revanchieren.“ Er sprach vollkommen gelassen, er war kein Wiedergänger, was stimmte nicht mit ihm.

„Mädchen geht ins Haus.“ Stefan zückte sein Schwert und ging langsam die Treppe zum Haus runter.

„Ah dein Zahnstocher wieder. Ich nehme an ich bin nicht der erste meiner Art der dir über den Weg läuft.“ Er lachte spöttisch.

„Nein, Typen wie dich gibt es wie Sand am Meer.“ Stefan wirkte vollkommen gelassen, als würde er das tagtäglich tun. In diesem Moment konnte ich nicht anders als seine Furchtlosigkeit zu bewundern.

„Ich werde dich einfach umbringen und die kleine mitnehmen.“ Dann beugte er sich leicht nach vorn und griff an. Er schwang im Laufen eine wilde Rechte, Stefan duckte sich einfach darunter hinweg und zog seine Klinge einmal quer über seine Brust. „Der Mann keuchte auf und wankte ein paar Schritte nach vorn.

„Uh das hat weh getan, jetzt muss ich mehr tun als nur dich töten.“ Die Wunde begann zu dampfen und schloss ich. Innerhalb von Sekunden war sie vollkommen verheilt.

„Wie geht das er müsste tot sein.“ Fragte ich. Wir standen im Haus hinter einem Fenster und beobachteten die beiden.

„Ich hab keine Ahnung was da gerade passiert.“ Sagte Amelie und hielt meinen Arm fester.

Wieder griff er Stefan an diesmal wich er dem Schwertstreich aus und Schlug gegen Stefans Maske. Er torkelte etwas zurück und stand dann wieder fest auf den Beinen.

„Was?“ Etwas verwirrte den Mann.

Langsam überkam ihn Wut, seine Bewegungen wurden unkoordinierter und die Wunden die Stefan ihm zufügte heilten immer langsamer, bis er vor Stefan am Boden lag.

Stefan setzte zum letzten Schlag an da packte der Mann eine Eisenstange die aus dem Zaun gebrochen war und schlug ihm damit gegen den Kopf. Stefan verlor seine Maske und fiel zur Seite. Der Mann lachte hämisch. Doch Stefan stand wieder auf.

„Was!“ Der Mann war erstarrt. „Du…“ Doch bevor er etwas sagen konnte enthauptete Stefan ihn mit einem sauberen streich seiner Klinge. Dann beugte er sich hinunter und setzte die Maske wieder auf.

Ich riss mich von Amelie los und rannte zu ihm.

„Alles in Ordnung?“ Ich wollte ihn berühren entschied mich aber dagegen.

„Alles in bestens er hat nur die Maske erwischt.“ Er benutzte das Hemd des Mannes um sein Schwert zu reinigen und steckte es dann wieder auf seinen Rücken. „Wir müssen ihn verbrennen.“ Sagte er zu meiner Überraschung. Er packte die Beine des Leichnam und zerrte ihn zum Garten des Hauses.

„Warum muss man ihn verbrennen?“ Amelie war zu uns gestoßen und hob den Kopf auf.

„Sie dir den Hals an.“ Rief er um die Ecke. Amelie drehte den Kopf angewidert. Sie schrie auf und lies ihn wieder fallen. Ich sah was sie so erschreckt hatte. Aus der Haut und dem Fleisch des Hals wanden sich viele kleine wurmartige Tentakel. Sie bewegten sich als suchten sie etwas.

„Was um Himmelswillen ist das?“ Fragte Amelie nachdem wir ihm gefolgt waren.

„Das ist der Parasit. Er versucht sich wieder zusammen zu setzen. Wenn wir ihm den Kopf wieder aufsetzen würden dann wurde er schnell wieder ran wachsen obwohl nach all den Wunden die ich ihm zugefügt habe dürfte er sich nicht wirklich schnell wieder erholen.“ Ich konnte nicht glauben was er da gerade gesagt hatte.

„Er setzt sich wieder zusammen? Wie geht das er müsste tot sein. Oder zumindest einer der Wiedergänger. Sonst wäre Vater doch auch noch am Leben“ Fragte Amelie den Parasiten inspizierend.

„Das ist verdammt kompliziert zu erklären.“ Wich Stefan aus.

„Wir haben alle Zeit der Welt.“ Sagte ich skeptisch. Stefan ergab sich seinem Schicksal.

„Nun der Parasit der Wiedergänger ist eine andere Form des Parasiten in den Huntern. Dieser ist ein vom Militär modifiziertes Exemplar.“ Das warf mich vollends aus den Socken.

„Das heißt die Bundeswehr ist schuld an dieser Katastrophe?“ Frage Amelie Fassungslos.

„Was? Nein das war ein Experiment der Amerikaner der Parasit kam nur nach Deutschland, per Luft Post wenn du so willst.“ Stefan suchte umständlich nach seinen Streichhölzern.

„Jetzt fang mal ganz von vorne an was sind diese Hunter eigentlich und warum heilen ihre Wunden so schnell?“ Fragte ich frei heraus.

„Die ursprünglichen Hunter waren Soldaten die für das Body Improvement Programm  ausgesucht worden sind. Durch die Einführung des Parasiten sollte die Selbstheilung, Kraft und Ausdauer erhöht werden. Es gab aber ungeahnte Komplikationen.“ Er hatte seine Streichhölzer endlich gefunden und zündete nun die Leiche die er zuvor mit Spiritus übergossen hatte an.

„Woher weißt du das?“ Fragte Amelie dasselbe wie ich wissen wollte.

„Ich war Söldner und sie hatten meine Firma angeheuert auf die Testobjekte aufzupassen. Da erfährt man so einiges.“ Wir sahen zu wie der Körper langsam verbrannte.

„Ok und was waren das für Komplikationen?“ Fragte Amelie deren Misstrauen immer mehr wuchs.

„Ihr müsst Wissen, der Parasit ernährt sich von Komponenten des Bluts, wenn er diese nicht findet beginnt er die Zellen anzugreifen. Das wird mit einem speziellen Lösung unterbunden man könnte sagen der Parasit wird gesättigt. Bevor er allerdings seinen Wirt frisst, bringt er ihn dazu in Raserei zu verfallen und sich das Blut anderer einzuverleiben, ähnlich einem Vampir. Das machen sie wie man sich denken kann mit einem Biss, der wieder den Parasit weiter verbreitet.“ Die Tentakel hatten endlich aufgehört sich im Feuer zu winden.

„Das heißt diese Hunter sind eigentlich Vampire? Der Typ wollte mein Blut trinken?“ Mir lief es kalt den Rücken runter.

„Ich denke nicht, nach der Regenerationsgeschwindigkeit zu schließen hatte er gerade getrunken.“ So funktionierte das also der Parasit heilt den Körper so schnell.

„Also hat er bevor er zu uns kam in Raserei jemanden umgebracht?“ Fragte Amelie leicht angeekelt.

„Nein die meisten Hunter töten und laben sich bevor die Raserei einsetzt.“ Stefan stand auf und ging wieder ins Haus.

„Kommt wir sollten nicht hier draußen sitzen, das Feuer könnte mehr Hunter anlocken.“ Wir folgten ihm zurück in den Keller. Unten zog er die Protektoren und die Maske ab aber den Lederanzug zog er nie aus. Ab und zu öffnete er den Reißverschluss, das war aber auch alles.

„Kann man zum Hunter werden, wenn man von einem gebissen wurde?“ Fragte Amelie an eines der Regale gelehnt.

„Ja, dazu muss der Hunter dir aber große Mengen seines Blutes zu trinken geben. So bekommst du die Version des Parasiten die dich nicht tötet. Nicht viele tun das, es ist sehr schmerzhaft.“ Er stockte kurz.

„Woher weißt du, dass es schmerzt?“ Fragte Amelie die Augen zu schlitzen verengt.

„Ich hab es schon gesehen, es war offensichtlich.“ Plötzlich sprang er auf.

„Oh verdammt das hätte ich fast vergessen!“ Er rannte zur Falltür und verschwand nach oben. Amelie und ich starrten einander verwirrt an. Wir hörten seine polternden Schritte zur Haustür laufen dann kam er mit drei Taschen wieder zurück, Taschen die mir sehr bekannt vorkamen.

„Ich hab euer Auto gefunden und die Taschen geholt.“ Legte sie vorsichtig ab. „Dachte mir die wollt ihr sicher haben.“ Mein ständiges Geflenne nervte sogar mich aber ich konnte nicht anders. In dieser Tasche waren so viele Sachen die ich um keinen Preis der Welt hätte verlieren wollen. Ein Fotoalbum unserer Familie, mein Tagebuch, mein erster Liebesbrief ich weiß das ist furchtbar kitschig und unreif aber das war mir egal.

Ohne darüber nachzudenken umarmte ich Stefan.

„Vielen, vielen Dank“ Er tätschelte mir den Rücken während ich ihm auf die Schulter weinte.

„G-gern geschehen.“ Sagte er überrascht. Amelie gab ihm die Hand und bedankte sich ebenfalls. Leicht von der Situation überfordert verschwand er unter dem Vorwand das Fenster zum Keller mit einem Brett zu verdecken das keiner in der Nacht rein kommen kann. Uns empfahl er die Sachen die wir mitnehmen wollte zusammen zu packen morgen Früh würden wir aufbrechen.

„Gabriele?“ Begann Amelie.

„Ja?“ Ich blätterte gerade im Fotoalbum.

„Irgendwas stimmt nicht mit dem Kerl, bitte halt die Augen offen. Wenn dir irgendwas auffällt, sag mir Bescheid ja.“ Ich hatte ihr Misstrauen bereits bemerkt.

„Klar doch, wir müssen jetzt aufeinander aufpassen.“ Sie drückte mich kurz dann begann auch sie ihre Tasche neu zu packen.

Ich wusste nicht wieso aber ich vertraute ihm, vielleicht war es die Geste das er die Taschen geholt hat oder das er den Hunter erledigt hat der hinter mir her war. Ich vertraute ihm. Doch ich verstand sie irgendwas schien er wirklich zu verheimlichen.

Am nächsten Morgen brachen wir vor Sonnenaufgang auf.

Kapitel 3. Teil 1

Stefan war vor uns wach. Zu meiner Überraschung war er am Trainieren. Die Geräusche seiner Liegestütze hatten mich geweckt. Ich lag noch ein paar Minuten da und sah ihm zu. So langsam verstand ich, warum er der Meinung war alleine schneller zu sein. Er war wirklich in gut in Form. Ich hatte mitgezählt, wenn man außen vor ließ, dass er wahrscheinlich schon eine Weile dabei war, 50 langsame Liegestützen auf den Fingerspitzen in 6 Minuten? Ich schaffe nicht mal 10 am Stück. Draußen war es noch dunkel. Er hatte geplant vor Sonnenaufgang los zu laufen, zu diesem Zeitpunkt sind die Wiedergänger am inaktivsten. Überlebende waren so früh auch nicht unterwegs das war also für uns die beste Zeit. Amelie und ich würden auch Waffen bekommen. Er hatte zwei Pistolen mit Schalldämpfer in seinem Rucksack. Er hätte dann nur noch sein Schwert, ob das reichen würde? Ich war mir sicher, dass er ein viel besserer Schütze war als wir, als Söldner auf jeden Fall. Jetzt war er fertig mit Liegestützen, er legte sich auf den Rücken hob beugte sich vor, nahm seine arme neben seinen Kopf und begann mit seinen Beinen zu treten. Das sah ich zum ersten Mal wie das wohl hieß?

„Guten Morgen… ich würde dir… empfehlen… deine Schwester… zu wecken… wir gehen… demnächst los.“ Er wusste dass ich wach war? Und er hat nichts gesagt? Blödmann!

„Ok mach ich.“ Sagte ich grimmig. Er lachte einfach nur. Amelie war etwas schwerer zu wecken. Sie hatte schon immer einen tiefen Schlaf. Daran hatte auch diese Katastrophe nichts ändern können.

„Amelie, wach endlich auf, wir gehen demnächst los verflucht!“ Ich schüttelte sie leicht, nach 10 Minuten sollte sie doch langsam mal aufwachen oder?

„Noch fünf Minuten.“ Nuschelte sie abwesend.

„Fünf Minuten am Arsch! Wir lassen dich gleich da wenn du nicht aufstehst!“ Ich konnte hören das Stefan hinter mir stand, doch warum sah er zu anstatt mir zu helfen? Da hörte ich ein schaben und ein paar Tropfen Wasser träufelten auf Amelies Gesicht. Stefan hatte eine Feldflasche in der Hand und grinste, als Amelie aufschreckte.

„Du bist wach? Sehr gut, wir machen uns demnächst auf den Weg bitte richte dich.“ Stefan schraubte die Flasche wieder. Wenn blicke töten könnten wäre er ihr zum Opfer gefallen. Unmotiviert packte sie ihren Schlafsack und die Isomatte zusammen. Ich sah Stefan zu, er nahm gerade zwei Armschienen aus seinem Rucksack und begutachtete sie.

„Wofür sind die gut?“ Fragte neugierig. Sie waren viel dicker als gewöhnliche, aber eindeutig die für Inlineskates.

„Die sind eine kleine Tüftelei die ich mir gebaut hab, du wirst gleich sehen für was sie gut sind.“ Zu meiner Überraschung zog er die Lederjacke aus. Er trug darunter ein Muscleshirt, ja er war wirklich in Form. In der Jacke waren Kabel eingenäht die vom von zwei beiden Taschen auf Höhe seiner Nieren in die Ärmel führten. Er öffnete sie an den Klettverschlüssen und schaltete was immer das waren an? Ein weiteres Kabel führte zu seinem Gürtel dort war eine Fernbedienung angebracht, eine seltsame Fernbedienung.

„Ist das ein Krankenhausbettschalter?“ Fragte ich belustigt.

„Ich musste improvisieren ok?“ Antwortete er schnippisch.

Er warf sich die Jacke wieder über. Jetzt legte er die beiden Armschienen an und schloss diese an kleine Kabel an die aus dem Leder herausragten. Als beide richtig befestigt waren klickte er zwei Schalter um die zu glimmen begannen.

„Das war‘s? Zwei Lichter die nicht mal hell sind?“ Fragte ich unbeeindruckt.

Da presste er due Fingerkuppen von Daumen und Ringfinger der rechten Hand aneinander und mit einem zischen sprang aus dem Handgelenk der rechten Armschiene eine 20 Zentimeter lange Klinge hervor.

„Ziemlich nützlich wenn man gerade unbewaffnet ist und ein Wiedergänger einem auf die Pelle rückt, oder ein Hunter. Wer erwartet so was schon.“ Er öffnete die Hand und die Klinge flitzte zischend zurück.

„Funktioniert mit Luftdruck. Die restlichen Tasten sind dafür die anderen Gadgets zu aktivieren wie eine Klinge die am rechten Ellenbogen rückwärts ausgefahren wird, einen Elektroschocker im linken Handschuh der über die Hochleistungsakkus auf meinem Rücken gespeist wird und eine Handgelenk Armbrust die ich aber nur selten anschließe.“ Sagte er und schaltete die Vorrichtungen wieder ab.

„Und die hast du selbst gebaut? Aus Schrottteilen?“ Fragte ich sichtlich beeindruckt.

„Jap, während ich als Söldner gearbeitet habe, studierte ich Ingenieurswesen.“ Als letztes zog er eine grüne mechanisch aussehende Box aus seinem Rucksack und nahm die Stangenkonstruktion mit den zwei Rollen und Schnur. Die Box befestigte er irgendwie am Rücken und die Konstruktion an der rechten Seite seines Rucksacks.

Die Maske noch aufgesetzt und er war fertig

„Seid ihr fertig?“ Amelie und ich, die Rucksäcke festgezurrt, alles sicher verstaut nickten konzentriert.

„Gut bevor wir raus gehen ein Paar Regeln.“ Sagte er den Zeigefinger erhoben.

„Regel Nummer eins; alles hört auf mein Kommando. Regel Nummer zwei; wenn ihr etwas Verdächtiges seht, teilt es mir diskret mit, es gibt keine unwichtigen Sichtungen. Regel Nummer drei; keine Alleingänge, immer in der Gruppe bleiben. Habt ihr das verstanden.“ Wir nickten ernst.

„Sehr gut bis zur Zuflucht ist es ein vier Tagesmarsch, wenn ihr gläubig seid könnt ihr dafür Beten das die Reise ereignislos verläuft. Ab jetzt nur noch flüsternd unterhalten.“ Dann kletterte er die Leiter rauf und half uns hoch. So begann die Reise ins unbekannte.

In der Wohnung des dazugehörigen Keller was es noch immer stockdunkel. Es dauerte eine Weile bis sich meine Augen daran gewöhnt hatten, also führte Stefan mich und Amelie. Wir würden nicht die Straßen nehmen, das wäre viel zu auffällig. So half er uns im Garten über den Zaun. Ich warf, noch einen letzten traurigen Blick zu Papas Grab, dann war auch ich über den Zaun. Etwas Unbekanntes in der Ferne, einen Fremden folgend, nicht wissend was noch auf uns zukommen würde und was wir auf unserer Reise finden würden ließen wir die Vergangenheit hinter uns, erneut.

Die Straßen von Reutlingen waren bei Nacht überraschend warm, bis wir hier her gekommen waren hatte ich nachts immer gefroren. Im Winter war das grauenvoll gewesen. Wie viele den wohl überlebt haben? Ohne Unterkunft oder Heizung, immer auf der Flucht vor Wiedergängern oder Huntern. Daran erinnerte ich mich wirklich nicht gern, vor allem weil ich Winter auch schon vor dem Ausbruch gehasst habe wie die Pest, alles nass, kalt und matschig bah! Überhaupt nicht meins, da ist der Sommer mir schon viel Lieber. Die Sonne, die Wärme und kühlen Drinks. Natürlich keine Drinks mehr. Nicht zum ersten Mal erinnerte ich mich daran nicht der Vergangenheit nach zu weinen, die Gegenwart vergibt keine Fehler.

Ich wäre beinahe mit Amelie zusammen gestoßen. Stefan war stehen geblieben, seine rechte Hand war erhoben. Das war das Signal für stehen bleiben und Ducken, was hatte ihn Alarmiert? Ich versuchte über seine Schulter zu spähen doch ich kam nicht über das Autowrack hinter dem wir in Deckung gegangen waren.

Stefan wandte sich uns zu.

„Bleibt hier, haltet eure Waffen bereit.“ Zumindest glaubte ich dass er das sagte, Lippenlesen war nicht meine Stärke.

Er schob die Maske wieder vor sein Gesicht und lief links am Heck vorbei. dann war er auch fast lautlos verschwunden.

„Was hat er gesehen?“ Flüsterte ich Amelie zu. Sie zuckte nur mit den Schultern.  Ich schlich so leise ich konnte zum Heck des Autos und schielte darüber hinweg. Dort waren etwa fünf Wiedergänger zu sehen und Stefan der sich ihnen langsam näherte.

„Sollten wir ihm nicht helfen?“ Fragte ich während nervös. Amelie schüttelte den Kopf.

„Er überlebt seit einem Jahr alleine hier, er weiß was er tut.“ Da ging es auch schon los. Stefan kam mit gezücktem Schwert aus seiner Deckung hervor und  enthauptete zwei der Wiedergänger kinderleicht. Die anderen drei hatten ihn jetzt bemerkt und rannten auf ihn zu. Mit erhobenem Schwert wartete er. Dem ersten rammte er die Klinge geradewegs durch den Kopf. Der Wiedergänger fiel tödlich getroffen zu Boden und nahm das Schwert mit sich, ich keuchte auf als die beiden sich gleichzeitig auf ihn stürzten. Doch fast mühelos packte er einen von ihnen im Nacken und lies ihn hinter sich stolpern. Dem zweiten rammte er seine Handgelenkmesser durch den Hals in den Kopf. Der Letzte rappelte sich gerade auf da trat er ihm gegen den Kopf der durch die Wucht gegen die Hauswand prallte, er stand nicht wieder auf.

Amelie hatte ebenfalls wie gebannt zugesehen. Unsere Blicke, eine Mischung aus Überraschung und Respekt, trafen sich und wir mussten grinsen. Mit ihm an unserer Seite dürften wir so ziemlich sicher sein.

Er winkte uns zu sich.

„Das war sehr beeindruckend, wenn ich das sagen darf.“ Amelie sah sich die Wiedergänger an als sie mit ihm sprach.

„Wir haben sie immer umgangen, Vater wollte kein Risiko eingehen. Aber du? Du gehst alleine auf fünf von denen los, und gewinnst.“ Stefan bemerkte es nicht aber da war wieder der typische ameliensche „da stimmt was nicht“ Tonfall.

„Alles Übung, außerdem sind kleine Gruppen leicht zu erledigen, man muss nur wissen wie.“ Mit diesen Worten begab er sich in das Geschafft vor dem die Wiedergänger gestanden hatten. Über der Tür stand „Armins Armee Schuppen“ was er hier wohl wollte?

Im Laden standen Regal mit Camouflage Klamotten, es gab nicht mehr viele und die Sachen die man als Waffe benutzen konnte, waren sicher schon vor Monaten geklaut worden.

„Ok der Laden ist sauber, sucht euch was aus und zieht es an. Ich halte draußen Wache.“ Sagte er als er an uns vorbei lief.

„Wie bitte? Warum?“ Fragten wir beide fast simultan.

„Nichts gegen euer Modebewusstsein, oder das es gerade sehr heiß ist aber ärmelfreie Tops und Shorts in den Farben? Ihr könntet genauso gut Büfett auf eurer Stirn stehen haben, das macht keinen Unterschied. Mit den Sachen seid ihr schlechter auszumachen und leichter zu Essen. Beeilt euch bitte wir haben einen engen Zeitplan.“ Uns stand der Mund offen. Mode Tipps von einem Kerl der Motorrad Klamotten und Motorcrossprotektoren trug, soweit kommt’s noch. Ich wollte ihm grad die Meinung geigen da hielt Amelie mich an der Schulter fest.

„Er hat recht, komm ich helfe dir was auszusuchen.“ Wiederwillig tauschte ich mein Top und die Kurze Jeans gegen eine lange in Camouflage, ein dreckfarbenes T-Shirt, eine Jacke ebenfalls Camouflage. Meine Converse Turnschuhe mussten Stiefeln weichen. Die Sachen würde ich nicht zurücklassen also packte ich sie in meinen Rucksack. Ich wollte nicht in den Spiegel sehen, wenn ich in den nächsten vier tagen sterben würde dann wollte ich mich nicht so in Erinnerung haben, man war das ein dämlicher Gedanke. Amelie trug dasselbe wie ich, zumindest mussten wir nicht alleine Leiden.

„Sehr schön, jetzt seht ihr nicht mehr wie Teenager aus und glüht auch nicht mehr wenn Licht auf eure Kleidung trifft.“ Ich warf ihm meinen „stirb!“ Blick zu und entschied mich dazu nicht mehr mit ihm zu reden.

Die nächsten paar Stunden war das auch einfach. Wir trafen auf keine Wiedergänger oder Hunter und schlichen einfach weiter durch die Wohngegenden von Reutlingen. Eine sehr schöne Gegend wenn ich das anmerken durfte. Zumindest muss sie das gewesen sein, vor dem Ausbruch. Ob Stefan hier aufgewachsen ist? Dann, nach dem Ausbruch aufs Land zu fliehen? So wie wir es versucht hatten? Ich wollte ihn gerade fragen, da fiel mir ein dass ich nicht mit ihm reden wollte. Durch einen seltsamen Zufall fragte Amelie genau das beziehungsweise etwas ähnliches, fünf Minuten später.

„Hey Stefan, erzähl mal wie bist du Söldner geworden? Noch dazu in Amerika?“ Er ging weiter während er sprach. Sein Kopf stand nie Still, er war ständig dabei die Umgebung zu überprüfen.

„Söldner ist vielleicht das falsche Wort dafür. Ich hab in einem privaten Sicherheitsunternehmen gearbeitet während meinem Studium. Nachts für Ordnung sorgen, Tags über büffeln, ihr versteht.“ Er griff in eine der Seitentaschen seines Rucksacks und zog drei längliche in Alufolie eingepackte Stäbchen. Im rückwärtsgehen warf er uns je einen zu.

„Das sind selbstgemachte Energieriegel, wir sollten eine Kleinigkeit zu uns nehmen. Es dauert nicht mehr lange dann sind wir aus der Stadt raus. Da wartet der Albaufstieg auf uns.“ Ich packte meinen aus und fand einen roten unförmigen Riegel vor. Er stank bestialisch. Er erwartete wirklich dass ich das esse?

„Hm die sind gut.“ Sagte Amelie und biss kräftig davon ab. Jetzt war ich verunsichert, waren sie wirklich gut oder wollte sie mich verarschen?

„Na ja man lebt nur einmal“ Dachte ich und biss hinein. Er war wirklich gut, sehr Fruchtig aber nicht überwältigend. Ob er die selbst gemacht hat?

„Eines Tages bekam unser Unternehmen eine Anfrage. Ein riesen Job und eine enorme Summe als Angebot. Wir wurden gewählt weil wir diskret sind und nicht über unsere Aufträge plaudern. Die besten unter uns wurden ausgesucht in einem geheimen, unterirdischen Komplex den Sicherheitsdienst zu bilden. Der Job würde zwei Jahre dauern, wir sollten aufpassen das nichts raus oder rein kommt was nicht rein oder raus darf.“ Dass es solche Geheimprojekte wirklich gab war einfach nur unglaublich. Welche Geheimnisse wohl noch auf der Erde vergraben waren.

„Wir wussten nicht was da unten vor sich ging. Wir haben nur die ersten drei Stockwerke überwacht. Für die unteren war das amerikanische Militär zuständig. Nach einem Jahr ungefähr kam ein Funkspruch aus den unteren Etagen, wir sollten die Türen verriegeln und nichts raus lassen, wirklich nichts. Keine Angestellten nichts bis wir andere Befehle bekamen.“ Seine Stimmlage hatte sich verändert. Mir schien das er im Geist diesen Tag wieder durchlebte.

„Wir bewachten die Aufzüge etwa eine halbe Stunde da kam einer nach oben. Wir kannten unsere Befehle, nichts raus lassen. Doch aus dem Aufzug kamen Menschen, die Wissenschaftler und auch Soldaten. Menschen die wir Tag für Tag an unserer Station haben vorbeikommen sehen. Manche von ihnen kannten wir bereits mit Namen. Aber sie waren anders, ihre Haut war leuchtend rot als hätten sie Ausschlag am ganzen Körper. Sie standen einfach nur da im Aufzug und starrten uns an. Unser Offizier rief ihnen zu

„Niemand kommt hier raus! Wir haben unsere Befehle, bitte geht wieder in die unteren Stockwerke, wir sind autorisiert zu feuern.“ Als er mit Sprechen fertig war rannten sie auf uns zu. Sie rannten einfach, knurrend und fauchend auf uns zu. Wir waren vollkommen überrumpelt, geschossen haben wir erst als sie sich auf uns stürzten, zubissen und ganze Fleischstücke aus uns rausrissen, als wären wir Hamburger. Selbst als wir angefangen haben auf sie zu schießen. Das schien sie nicht zu interessieren.“ Ich hörte den Horror den er erlebt hat aus seiner Stimme hallen. Dieser Tag musste traumatisch gewesen sein.

„Ich packte meinen Freund Charlie und zerrte ihn hinter mir her. Lauf schreiend, rannten wir zu den Treppen. Doch sie waren direkt hinter uns, ich wusste wir würden nicht weg kommen, dafür waren sie zu schnell. Also packte ich Charlie am Kragen und zerrte ihn in die Hausmeisterkammer. Dort warteten wir auf darauf dass sie uns schnappen. Doch dem war nicht so. Sie ignorierten die Tür vollkommen, wie wir später erfuhren haben sie direkt das Treppenhaus angepeilt und sind raus auf die Straßen. Der Rest, ist Geschichte.“ Da hatte er recht die Infektion hatte sich über Boston fast auf die ganze Welt verbreitet. Wie sie nach Europa gekommen ist war schleierhaft geblieben. Schließlich liegen zwischen Infektion mit dem Parasiten, dem Tod und dem wieder aufstehen etwa zwei Stunden. Wie es im Rest der Welt aussah wussten wir nicht, da es keine Nachrichten mehr gab und alle Netzwerke ausgefallen waren.

„Das muss eine furchtbare Erfahrung gewesen sein.“ Sagte ich voller Mitgefühl.

„Das war es, doch was auf den Straßen von Boston auf uns gewartet hat, das war noch viel schlimmer. Ich weiß noch heute nicht wie wir das überlebt haben.“ Er lachte erschöpft.

„Bist du eigentlich gebürtig deutsch? Dein Deutsch ist dann nämlich wirklich sehr gut.“ Sagte Amelie anerkennend.

„Was? Ach so, “ er lachte „ich hab nur in den Staaten studiert, aufgewachsen bin ich hier.“ Er gluckste amüsiert.

„Aber ich kann die Verwechslung verstehen. Jetzt interessiert mich aber mal eure Geschichte, ich weiß ja eigentlich gar nichts von euch. Ihr könntet Massenmörder sein.“ Er lachte wieder.

„Also wenn hier jemand das Zeug dazu hätte dann ja wohl du.“ Antwortete ich schnippisch. Verflucht ich hatte vergessen dass ich nicht mit ihm reden wollte.

„Touché, aber im ernst erzählt mal von euch, wo kommt ihr her?“ Fragte er die Maske auf den Kopf geschoben.

„Aus Hamburg.“ Sagte Amelie kurz angebunden.

„Und was führt euch hier runter in den Süden? Sicherlich nicht die Landschafft nehme ich an?“ Jetzt war er aber zum Scherzen aufgelegt. Die Anspannung der letzten zwei Tage war einfach weg.

„Unsere Mutter stammt aus dieser Gegend. Wir dachten dass es hier nicht ganz so schlimm wäre. Leider haben wir uns da geirrt. Auf dem Weg hier her haben wir beide Eltern verloren. Zuerst Mutter, dann Vater. Jetzt sind wir alleine mit einem Fremden unterwegs und wissen nicht wohin.“ Amelie begann zu zittern. Der Schock der letzten Tage löste sich genau in diesem Moment und sie brach auf der Straße zusammen. Auf der rechten Straßenseite war ein kleiner Friseur Salon, zumindest war er das einmal. Wir halfen ihr auf und führten sie in das Geschäft. Dort saßen wir eine Weile während ich versuchte sie zu trösten. Stefan beobachtete die Kreuzung vor dem Fenster, er war besorgt darüber, dass wir hier praktisch in der Falle steckten da der Salon keinen Hinterausgang hatte.

„Die Herde war gestern noch im Ost Teil der Stadt. Ich weiß nicht ob das noch der Fall ist.“ Er wirkte leicht angespannt. Lange an einem Ort zu verweilen der so offen ist wie der Salon, mit seinen Fenstern machte ihn offensichtlich nervös.

„Es tut mir leid, ich reiß mich zusammen, ok? Ich, es war nur zu viel auf einmal. Mir geht es wieder gut. Lasst uns aufbrechen.“ Stefan und ich teilten denselben Blick. Wir waren uns beide nicht sicher ob sie wirklich dazu in der Lage war. Diese Situation war auch für mich neu. Amelie war immer die stärkere von uns beiden, sowohl mental als auch emotional. Sie in diesem Zustand zu sehen schmerzte mich, und erfüllte mich mit Angst.

„Wie ist eure Mutter gestorben?“ Fragte Stefan aus heiterem Himmel. Was sollte das jetzt? Wollte er sie noch weiter aufregen.

„Wir waren gerade in eine Kleinstadt gekommen, auf der Suche nach essen.“ Amelie begann wie in Trance zu reden.

„Dort fanden wir einen Supermarkt. Damals waren sie noch nicht komplett ausgeräumt wie heute. Wir waren so erleichtert als wir die vollen Regale fanden. Wir haben nicht aufgepasst. Es hatte einen Grund dass er noch voll war. Jemand hatte eine Gruppe Wiedergänger dort eingesperrt.“ Dieser Tag war das letzte Mal das Vater gelächelt hatte.

„Wir rannten um unser Leben, ich und Gabriele schafften es raus, doch wir bemerkten zu spät das Mutter es nicht geschafft hatte. Ich wollte rein und sie raus hohlen aber ich hatte zu viel Angst. Ich konnte mich nicht von der Stelle rühren bis Papa kam und uns mit sich zerrte. In meinen Träumen kann ich immer noch ihre Schreie hören, jede Nacht höre ich ihre Schreie, jede Nacht muss ich es Tatenlos mitanhören wie sie stirbt.“ Das brachte mich aus der Fassung. Sie hatte nie erwähnt, dass sie so gelitten hat. Und das Jede Nacht seit damals.

Stefan nahm seine Maske ab. Er kniete vor Amelie nieder, legte eine Hand auf ihre Schulter und sah ihr tief in die Augen.

„Es war nicht deine Schuld.“ Amelie sah ihn entgeistert an. „Niemand hätte von dir verlangen können da rein zu gehen. Du wärst ihnen genauso zum Opfer gefallen.“ Amelies Augen füllten sich erneut mit Tränen. „Ich bin mir sicher dass eure Mutter sich hat fangen lassen um euch, die Flucht zu ermöglichen. Du solltest aufhören dich selbst dafür verantwortlich zu machen, es war ihre Entscheidung euch zu retten und das ist alles was zählt. Alles was für eine Mutter zählt, ist das ihre Kinder gesund weiter Leben.“ Keine Träne lief mehr ihre Wange runter. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und lächelte Stefan an.

„Danke.“ Mehr sagte sie nicht.

Kurze Zeit später waren wir wieder unterwegs. Eine große Last schien von Amelies Schultern gefallen zu sein. Nur die Worte eines Fremden hätten das bewirken können, da war ich mir sicher. Stefan hatte ein gutes Herz auch wenn er es unter einer harten Schale verbirgt. Bei ihm würden wir sicher sein, die letzten Zweifel waren wie weggeblasen. Ich sah noch einmal in die Richtung aus der wir gekommen waren. Unsere Eltern würden in Frieden ruhen können, den Amelie und ich waren auf den Weg zu einem sicheren Hafen.

Leider hatten wir etwas Zeit verloren, Stefan hatte kurzerhand beschlossen das wir noch bis zum Stadtrand laufen würden, dort würden wir uns nur noch eine Unterkunft für die Nacht suchen und erst am nächsten Morgen weiterziehen.

„Achtet auf demolierte Gebäude mit einem zweiten Stockwerk, am besten fragt euch ob ihr da wohnen wollen würdet, wenn das nicht zutrifft sind wir richtig.“ Eine Bruchbude also.

„Was wenn Wiedergänger kommen? Da sollten wir starke Türen haben.“ Sagte Amelie während sie sich auf der Straße umsah.

„Das denken die meisten, jedoch ist verbarrikadieren gegen große Mengen Wiedergänger wie zum Beispiel die Herde keine gute Idee. Heute hat niemand viel Proviant bei sich, das heißt man überlebt eine Belagerung nicht lange, wenn man dann raus geht um nach essen zu suchen erwischen sie dich fast immer.“ Stefan checkte gerade wieder seine Ausrüstung, das tat er ständig allerdings hatte ich keine Ahnung wann er es tat.

„Diese Herde die du ständig erwähnst, was ist das eigentlich?“ Fragte Amelie und trat eine Büchse beiseite.

„Wiedergänger. Große Gruppen von denen. Sie haben die Angewohnheit in Herden herum zu wandern. Sie wandern durch große Gebiete auf der Suche nach Nahrung. Die Herde in Reutlingen umfasst etwa 100 Stück. Sie bewegen sich sehr langsam, außer etwas lenkt ihre Aufmerksamkeit auf sich. Krach oder Licht lockt sie an, deswegen sollte man es sich auch zweimal überlegen ob man schießt. Außer man hat einen Schalldämpfer auf der Waffe.“ Er blieb vor einem alten Elektrofachgeschäft stehen. Der Verkaufsraum war komplett zerstört und ausgeräumt worden.

„Als ihr im Keller wart hab ich nach der Herde gesucht, ich musste wissen wo sie gerade ist und welche Route aus der Stadt die sicherste sein würde. Meinem Wissen nach sind sie gerade Richtung Osten unterwegs, also sind wir nach Westen gegangen, so dauert es länger aber es ist unwahrscheinlicher auf Wiedergänger zu treffen.“ Er kletterte durch das zerbrochene Schaufenster, im Laden hielt er auf die Hintertür zu. Im Raum roch es selbst nach einmal Jahr immer noch nach neuen Elektrogeräten. Unsere Schritte knirschten laut auf dem zerbrochenen Glas am Boden. Stefan stand mit dem Schwert in der Hand vor der Bürotür. Er gab uns zu verstehen in Deckung zu gehen, das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Dann öffnete er die Tür.

„Haut ab ihr Blödmänner!“ Rief eine überraschend piepsige Stimme hinter der Tür.

„Ist das Junge? Hey kleiner, wie alt bist du?“ Fragte Stefan die Hände erhoben. Er sagte erst gar nichts.

„18 und jetzt Hau ab von hier, das ist mein Versteck. Ich erschieße dich sonst!“ Der Bengel konnte nicht älter sein wie zwölf der Stimme nach zu Urteilen.

„Also wenn du mich erschießen willst dann solltest du die Waffe anders halten. So schlägst du sie dir nur selbst ins Gesicht.“ Sagte Stefan, die Hände noch immer erhoben.

„Mal abgesehen davon, kann ich sehen das die Trommel komplett leer ist Freundchen. Also warum legst du die Waffe nicht weg?“ Da war es ganz still.

„Nimm die Maske ab, die Zombies könnten deine Nase abgebissen haben!“ Sagte er voller Überzeugung. Stefan lachte nur, dann nahm er seine Maske ab und zeigte seine unversehrte Nase, und leicht rötliche Augen? Hatte er geweint?

„Zufrieden kleiner Mann? Wir wollen dir wirklich nichts tun wir brauchen nur ein sicheres Örtchen für die Nacht. Morgen ziehen wir weiter.“ Sagte Stefan und steckte sein Schwert wieder weg.

„Wir? Wer ist da noch? Zeigt euch gefälligst!“ Von einem Grünschnabel herumkommandiert werden, das hatte mir gerade noch gefehlt. Wie von Captain Hosenscheißer befohlen stellten wir uns zu Stefan.

„Ihr seid Soldaten?“ Fragte er ungläubig auf unsere Kleidung starrend. „Das ist ja toll, seid ihr von der sicheren Zone im Norden? Sucht ihr überlebende?“ Seine Augen leuchteten vor Hoffnung. Toll jetzt mussten wir auch noch seine Träume zerstören.

„Tut mir Leid kleiner aber wir sind weder Soldaten, noch gibt es eine Sichere Zone im Norden, wir müssen es wissen, wir kommen von da.“ Man konnte förmlich sehen wie unsere Worte seine Hoffnung an einem Seil aufknüpften.

„Wohnst du hier alleine?“ Fragte Amelie nachdem er sich Lustlos umgedreht und auf eine alte verratzte Couch fallen ließ.

„Ja.“ Sagte er und schniefte laut. Verdammt jetzt hatten wir ihn zum Weinen gebracht. Amelie setzte sich zu ihm. Dieser Zwerg lebt hier alleine? Und er lebt?

Stefan saß auf der anderen Seite des Rums auf den Boden und kramte in seiner Tasche herum. Er sah blass aus und seine Muskeln schienen zu zucken.

„Stefan? Alles in Ordnung mit dir?“ Fragte ich und kniete mich vor ihn. Er sah mich nicht an aber er schwitzte stark.

„Wurdest du etwas gebissen?“ Fragte ich und stand schnell.

„Was?“ Fragte er heißer. „Blödsinn, bevor einer von denen durch meine Klamotten kommt schreibt Beethoven eine neue Symphonie.“ Er zog einen Kugelschreiber aus seinem Rucksack, halt, das war kein Kugelschreiber.

„Was ist das, Stefan?“ Fragte ich die Hand an seiner Pistole.

„Ich habe Diabetes ok? Das ist eine Insulinspritze.“ Er fingerte eine blaue Patrone aus seinem Rucksack und steckte sie in die stiftartige Spritze. Er öffnete einen Reißverschluss an seinem Oberschenkel um seine Haut zu entblößen. Kurz ausgeholt und die Spritze steckte in seinem Bein. Mit einem Zischen ergoss sich das Insulin in seinen Blutkreislauf. Fast sofort sah er besser aus, seltsam.

„Leute“, Amelie gesellter sich zu uns. „Wir können ihn nicht hierlassen, er ist ganz alleine und hat kaum Vorräte.“ Da hatte sie Recht.

„Wenn er mit will dann nehmen wir ihn mit.“ Sagte Stefan während er die Spritze wieder wegpackte.

„Hey Timo, richtig?“ Fraget Amelie. „Hast du Lust auf Ravioli?“ Der zutiefst depressive Timo sprang auf und fragte voller Inbrunst, „Ravioli?“ das brachte uns alle zum Kichern.

Nach dem Abendessen saßen wir noch da und erzählten uns Geschichten, Stefan brachte sogar ein paar schlechte Witze zum Besten. Wie sich herausstellte lebte Timo schon fast 3 Monate alleine hier in Reutlingen und das alleine. Wirklich eine unglaubliche Leistung die er damit begründete, dass er früher gerne Zombie-Shooter gespielt hatte und sich an die Regeln aus einem Film namens „Zombieland“ hielt. Noch nie davon gehört. Er hatte auch vor dem Ausbruch hier gelebt, also nicht im Elektrofachgeschäft, auch wenn es das seines Vaters war. Reutlingen war sein zuhause, was sich als großen Vorteil erwies. Er kannte eine Menge Schleichwege einer davon würde uns sogar schneller zum Stadtrand bringen als Stefan gedacht hatte, doch es gab ein Problem.

„Was soll das heißen du willst nicht mitkommen?“ Fragte Amelie aufgebracht.

„Mein Papa hat gesagt ich soll hier auf ihn warten bis er aus Stuttgart wiederkommt. Und ich werde hier warten bis er kommt.“ Sagte er die Arme verschränkt. Das war drei Monate her und er dachte immer noch, dass sein Vater zurückkommen würde. Wir konnten ihn nicht zurück lassen. Er hat lange allein überlebt doch irgendwann hat er kein Glück mehr.

Nun wir waren alle erschöpft und morgen würde ein langer Tag sein, wir entschieden uns Timo erst einmal in Ruhe zu lassen. Wir würden ihn auf keinen Fall zurück lassen, da waren wir uns einig. Doch jetzt war erst einmal schlafen angesagt.

 

Kapitel 4

In der Nacht schlief ich recht unruhig. Meine Träume waren voll von den Bildern der letzten Tage. Stefan im Kampf mit Wiedergängern. Der widerliche Kerl der mich entführen wollte, immer wieder tauchte er in meinen Gedanken auf, jedes Mal wird mir aufs Neue kalt. Ich konnte nur hoffen dass er der einzige war, das keine Gruppe hinter ihm stand. Stefan war fähig keine Frage, aber auch er konnte es nicht mit vielen Huntern auf einmal aufnehmen, vielleicht wenn Amelie und ich ein bisschen besser kämpfen könnten? Wir können beide eine Pistole benutzen, Amelie besser als ich. Aber wir waren alles andere als begnadete Schützen. Oder vielleicht mit so einem Schwert? Wo er das wohl her hatte? Sicherlich nicht aus dem Tante Ema laden um die Ecke. Das muss er aus Amerika mitgebracht haben. Wirklich effektiver als ein Messer das musste ich zugeben.
Jemand rüttelte mich aus dem Schlaf wach. Oder besser jemand trat nach mir und ich schreckte auf. Im Hinter Raum des Ladens herrschte heller Aufruhr. Ich brauchte einige Sekunden um die Situation zu verstehen. Stefan stand bereit anzugreifen mit seinem Schwert in der Hand doch er zögerte. Dann sah ich wieso er zögerte. Der kleine Timo hatte Amelie gepackt und bedrohte sie mit einer Glasscherbe.
„Was ist hier los.“ Fragte ich während ich mich aus meinem Schlafsack schälte.
„Der kleine Scheißer da ist ein Hunter, noch dazu ein verdammt starker. Das heißt es kann nicht lange her sein das er getrunken hat. Maximal 5 Stunden.“ Draußen war es Stockduster nur das Licht des Mondes das durch das vergilbte Fenster hereinschien spendete Licht und ließ alles in einem unheimlichen blau schimmern.
„Ich hab ihn erwischt wie er versucht hat Amelie aus dem Raum zu zerren. Er muss sie irgendwie betäubt haben.“ Sie war wirklich bewusstlos, schlaff wie ein Sack Kartoffeln hing sie zwischen Timos Griffeln.
„Ich fingerte meine Pistole aus der Hose und zielte im Halbdunkel auf den kleinen Mistkerl.
„Waffe weg, sie ist meine Geisel. Wenn ihr eure Waffen nicht niederlegt dann schlitze ich ihr die Kehle auf, das wollt ihr doch nicht oder? Das ganze gute Blut verschwenden!“ Mir wurde übel bei der Vorstellung. Stefan tat wie befohlen er warf sein Schwert allerdings so dass es neben der Tür im Rahmen stecken blieb. Ich warf meine Pistole auf die Couch. Als sie den Stoff traf lies Timo Amelie fallen und sprang durch das geschlossene Fenster.
„Den schnapp ich mir!“ Knurrte Stefan und hetzte das Schwert im Vorbeigehen greifend aus dem Fenster.
„Mach ihn Platt.“ Rief sie mir nach.
Diesen kleinen Bastard würde ich nicht entkommen lassen. Eine so dreckige Masche benutzen um Opfer in sein Netz zu locken. Wie viele hatte er so schon getötet. Ich wollte es nicht wissen, alles was ich wollte war ihm mein Schwert in den Arsch zu rammen. Wenn meine Vermutung stimmte, dann durfte ich ihn auf keinen Fall verlieren. Er war verdammt schnell ich konnte gerade so mit ihm Schritt halten.
„Du bist schnell Stefan, aber nicht schnell genug.“ Rief er mir lachend zu. Das wollten wir doch erst einmal sehen. Es war die richtige Entscheidung den Schuss erst zu setzen wenn wir rasten wollten, so war ich voll einsatzfähig und hatte noch immer die volle Dosis im Blut, so würde ich ihn auf jeden Fall erwischen. Meine jagt führte mich durch die engen Gassen der Wohngebiete Reutlingens. Hier dachte er, würde er mich abhängen, aber genau das war Terrain in dem ich im Vorteil war. Nicht viele Sprünge über alte kaputte Möbel Mülleimer und Zäune und ich hatten ihn endlich. Ich stellte meine linke Armschiene auf den Widerhaken um, sprang ab, nahm Ziel und feuerte das mit Widerhacken versehene Drahtseil ab das sich durch seine linke Wade bohrte und ihn zu Fall brachte.
Wir befanden uns auf einem ramponierten Basketballfeld. Während ich auf ihn zu schritt, rollte ich den Draht mit der Kurbel zusammen dass er mir nicht entkommen konnte. Wie es schien war Fortuna mir wohlgesonnen. Den Widerhacken hatte ich aus einer Vorahnung heraus angebracht bevor ich angefangen hatte den Schlaf vor zu täuschen.
Wie die meisten die ich auf diese Weise zu fassen bekam versuchte er sich den Draht wieder aus dem Bein zu reißen. Vergebende Mühe die Widerhacken würden sein komplettes Gewicht und mehr tragen. Als ich über ihm stand begann er zu wimmern und wollte kriechen, ich spannte einfach den Draht.
„So Timo, wenn das dein richtiger Name ist. Ich hab ein paar Fragen und ich verlange von dir dass du sie wahrheitsgemäß beantwortest. Wenn mir die Antworten gefallen, dann und auch nur dann wird dein Tod schnell sein.“ Ich schob meine Maske nach oben und sah ihn grimmig an.
„Wer hat dich verwandelt, wann hat er es getan und wo ist er jetzt?“ Timo sah mich entgeistert an, sein Blick fiel auf meine Pupillen.

Ich hoffte inständig dass Stefan nicht zu lange brauchen würde die Ratte zu fangen. Ich saß hier nämlich alleine in einem Hinterzimmer mit einer bewusstlosen Amelie und einem kaputten Fenster. Eine bewusstlose Amelie die ich auf Teufel komm raus nicht wecken konnte. Ich hätte nie gedacht dass dieser kleine unschuldige Junge ein Hunter wäre, noch dazu ein so Blutrünstiger. Scheinbar ging es nicht anders als ein Monster zu werden wenn man Hunter ist. Regelmäßig Menschen töten und deren Blut trinken, logisch dass man sich verändert.

Schritte vor dem Fenster alarmierten mich, das konnte nicht Stefan sein. Dafür war die Schrittfolge zu unregelmäßig. So leise wie möglich zog ich Amelie zur Wand mit dem Fenster und stellte mich mit der Schallgedämpften Pistole daneben. Mein eigenes Atmen erschien mir so laut, wie der Antrieb eines vorbeirasenden Düsenjets. Mir tropfte der Schweiß von der Stirn während die Schritte sich dem Fenster näherten. Ich wollte nicht zittern, doch ich konnte nicht anders die Angst war überwältigend, doch ich war noch voll bei Sinnen, ein seltsames Gefühl. Langsam zog ich den Auslöser an der Waffe nach hinten, bis er mit einem Klicken gespannt war. In den Scherben des Fensters konnte ich eine Silhouette ausmachen. Jetzt stand er vor dem Fenster, der Mond pinselte seine Umrisse auf den Boden des Hinter Raums. Es war ein Wiedergänger, eindeutig. Er stand nun direkt vor dem Fenster und schnüffelte an etwas Blut das einer der beiden zurückgelassen haben muss. Er begann in den Raum zu klettern. Sein rotes Gesicht schob sich hinein während seine offensichtlich berochene Nase den Raum schnupperte. Die Glasscherben die sich in seinen Baum bohrten schienen ihn gar nicht zu interessieren, nur der Geruch war unerträglich. Er war schon halb drin da drehte er den Kopf zu mir und sah direkt in den Lauf meiner Pistole. Noch bevor er fauchen konnte hatte ich ihm in den Kopf geschossen. Sein lebloser Körper würde gut als Tarnung funktionieren. Langsam beruhigte ich mich wieder.

„Scheiße ey, beeil dich Stefan.“ Kaum hatte ich zu Ende gesprochen, donnerten Fäuste gegen die Holztür und Schreie durchrissen die Stille der Nacht.

„Scheiße.“ Sagte ich nur kurz angebunden. Was sollte ich jetzt tun? Was würde Stefan tun? Die Typen da draußen niedermetzeln wahrscheinlich. Das war keine Option. Wie Vater es getan hatte warf ich mich mit voller Kraft gegen den Schrank neben der Tür und schaffte es, nach dem ich ihn zum Schaukeln gebracht hatte die Tür zu versperren. Doch das würde sie nicht lange aufhalten. Was sollte ich nur machen, es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis sie auch versuchen würden durch das Fenster zu kommen. Also zerrte ich Amelie auf meinen Rücken und stapfte die Treppe rauf und kam aufs Dach. Oben angekommen sah ich das es nicht nur eine kleine Splittergruppe war die dort unten die Tür belagerte. Die Herde muss über den Tag hier her gewandert sein. Auf der Straße tummelten sich so viele Wiedergänger das ich nicht mehr zählen konnte. Ihr fauchen und knurren zerriss die Stille der Nacht wie eine stumpfe Klinge. Ich war mir sicher, das konnten wir nicht überleben. Doch ich würde nicht kampflos aufgeben. Ich schloss die Tür zum Treppenhaus und zerrte Amelie auf die andere Seite des Dachs. Das konstante Geschrei war der Pure Horror. Jede Sekunde die ich hier oben auf dem Dach saß, fütterte mein Kopf mich munter mit Bildern, wie die Wiedergänger mich und Amelie zerfleischen. Doch lebendig würden sie uns nicht bekommen. Ich hatte noch ein fast volles Magazin in der Waffe. Meine einzige Hoffnung war das Stefan zurückkommen würde bevor sie es aufs Dach schaffen anders würden wir hier nicht weg kommen. Könnte ich nach ihm rufen? Die Herde war sowieso schon hier, da konnten wir jetzt auch nichts dagegen tun.

„Ach zur Hölle damit. Stefan!!!“ Schrie ich aus Leibeskräften. Bis auf das die Wiedergänger noch lauter zu werden schienen passierte nichts. Ihm wird doch nichts passiert sein?

„Jetzt sitz ich hier, bin im Begriff von einer Bande von Zombies gefressen zu werden und mach mir Sorgen, um einen Kerl der mit dieser Situation wahrscheinlich besser umgehen würde.“ Typisch für mich. Neben mir rührte sich etwas.

„Was… wo?“ Amelie war endlich aufgewacht. Sie sah sehr verschlafen aus, ihre glasigen Augen brauchten eine ganze Weile um mich und die Situation zu erkennen.

„Warum sind wir auf den Dach? Und was ist das für ein ohrenbetäubender Lärm?“ Ich verschwendete keine Zeit ihr die Situation zu erklären sondern zeigte ihr einfach was uns unten auf der Straße erwartete.

„Und dieser Scheißkerl ist einfach abgehauen?“ Knurrte sie so leise sie konnte.

„Er ist diesem kleinen Bastard Timo auf den Fersen, er hat dich unter Drogen gesetzt um ungestört Abend essen zu können.“ Sagte ich und setzt mich wieder auf den Boden.

„Wie lange ist er schon unterwegs?“ Fragte sie mit dem Blick über den Rand des Dachs.

„Ich bin mir nicht sicher, eine Viertelstunde, vielleicht 20 Minuten.“ Ein lautes Krachen zog unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Hintertür muss, sie müssen sie aufgebrochen haben. Sie würden jeden Augenblick oben sein.

„Verdammt irgendwas müssen wir doch tun können!“ Sagte Amelie und sah sich panisch auf den Dach des Ladens um.

„Ein Brett oder was das wir als Brücke oder so was benutzen können, irgendwas um die Tür zu verbarrikadieren.“ Es gab nichts das war das Ende. Ich konnte die ersten die Treppe rauf hetzen hören.

„Da kommen sie.“ Sagte ich bereit mich ihnen zu stellen. Acht Kugeln waren noch im Magazin und eine steckte noch im Lauf.

Die Tür brach berstend auf. Zwei Kugeln würde ich aufbewahren, niemals würde ich zulassen das Amelie oder ich lebendig gefressen werden.

Der erste starrte mich mit gierigen Augen an. Er stürmte zähne fletschend auf mich zu, erstaunlicherweise hatte ich keine Angst. Kurz bevor er mich erreichte stellte ich mich einen Schritt zur Seite und der Wiedergänger sprang an mir vorbei. Ein fleischiges Klatschen bestätigte seine Landung. Dem Nächsten jagte ich eine Kugel durch das rechte Auge. Dem nächsten in die Stirn.  Amelie stand neben mir doch mehr wie das konnte ich nicht sagen ich komplett auf die Tür und die Wiedergänger fixiert. Noch drei Mal zuckte die Waffe in meiner Hand. Eine kleine Wand aus leblosen Körpern trennte uns von den Kreaturen. Irgendetwas schien sie aufzuhalten, sie griffen nicht mehr an. Sie standen nur da und warteten. Es wurden immer mehr und schon jetzt waren es zu viele für die verbleibenden vier Schuss. Würde ich es über mich bringen Amelie zu erschießen?

„Gabriél!!!“ Schrie es hinter mir. „Amelie!!!“ Da surrte etwas an mir vorbei, schlug in den Kopf eines der Wiedergängers ein und warf ihn fast vom Dach. Zwei Dächer entfernt konnte ich Stefan auf uns zu rennen sehen.

„Stefan!“ Rief ich ihm zu. Da flogen auch schon drei weitere an uns vorbei. Jetzt hatte ich erkannt was da geflogen kam. Das waren Pfeile. Stefan hielt das Metallgebilde in Händen. Es war ein Bogen. Die Pfeile hatten drei Wiedergänger getötet die sich in unserem Rücken auf uns stürzten wollten. Jetzt stand er uns gegenüber.

„Haltet sie etwas auf ich gebe euch die Leiter hier rüber.“ Das ließ ich mir nicht Zweimal sagen. Sofort wand ich mich um und schoss mein Magazin leer. Amelie fing etwas. Es war ein Ersatz Magazin das Stefan ihr zugeworfen hatte bevor er die Leiter hohlen ging.

„Sehr gut.“ Sagte ich und wechselte. Die Waffe zuckte unablässig in meiner Hand.

„Jetzt!“ Rief Stefan. Amelie ging als erste. Stefan ging wieder dazu über die Wiedergänger unter Beschuss zu setzen. Ich tat mein Bestes ihm zu helfen. Da war Amelie auf der anderen Seite.

„Gabriél, los jetzt. Komm!“ Rief Amelie, das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Ohne wirklich vorsichtig zu sein rannte ich über die Leiter zum anderen Dach. Sobald ich drüben war trat Stefan gegen die Leiter und die Wiedergänger die mir gefolgt waren fielen runter auf die Straße.

„Wir sind noch nicht sicher. Mir nach.“ Ich folgte ihm und fragte mich gleichzeitig ob er den Bogen mitgenommen hatte ohne dass ich es bemerkt hatte. Die Abstände zwischen den Dächern war hier viel geringer maximal zwei Meter so konnten wir von Dach zu Dach hüpfen. Das fauchen und brüllen der Wiedergänger die noch immer auf das Dach stürmten, wurde immer leiser. Bis es schließlich voll verstummte. Wir blieben auf einem Dach ohne weitere Zugänge um dort den Rest der Nacht zu verbringen. Während wir geflohen sind hatte ich ihm erklärt was passiert war nachdem er Timo nachgehetzt ist. Meine Vermutung war richtig gewesen. Das war die Herde, doch wie sie so schnell hier hergekommen sind war ihm schleierhaft. Von denen die unten auf der Straße waren würde eine ganze Weile keine Gefahr ausgehen. Sie waren wie Tiere der Andrang suggeriert ihnen dort gibt es Essen, doch das war längst über alle Berge. Bis sie das Blicken würden hatten wir gut eine Stunden Zeit eine große Entfernung zwischen uns bringen.

Das einzige Problem waren unsere Vorräte und Stefans Ausrüstung. Die Sachen waren noch immer in dem Elektrofachgeschäft. Stefan wollte seine ganzen Spielsachen unbedingt wiederhaben. Ich wollte unser Fotoalbum nicht zurück lassen, ganz zu schweigen von den vielen Konservendosen.

„Ich lass euch die restliche Munition hier die ich noch dabei hab, und den Arcangel auch.“ Sagte Stefan und legte alles vor unsere Füße.

„Den was?“ Fragte Amelie während sie die Pistole nachlud.

„Der Bogen, das ist meine Eigenkonstruktion. Den hab ich während meinem Studium entwickelt. Dagegen sehen anderen Hightechbögen aus wie Kinderspielzeug.“ Er bestand darauf ihn zu demonstrieren. Es war ein Carbon-Titangemisch mit Rollen an den Enden in Camouflage gehalten.

„Beide Wurfarme können für besseren Transport mechanisch eingeklappt werden. Wenn die Arme aber fixiert sind kann am Griff zum einen, den Köcher bedienen“, er zeigte auf den grünen Kasten auf seinem Rücken. Das rot blinkende Lämpchen war mir gar nicht aufgefallen. Stefan drückte eine Taste an seinem Bogen und der Kasten öffnete sich piepsend während ein Pfeil rausgeschoben wurde. „Außerdem kann ich damit die Zugkraft der Rollen einstellen. Das ist kein Hightech mehr das ist To-Hightech.“ Sagte er und lachte über seinen eigenen Witz. Amelie und ich schwiegen einfach nur.

„Ehrm, wie dem auch sei, ich gehe jetzt los die Sachen hohlen. Ihr beiden passt auf euch auf und verhaltet euch ruhig.“ Er stand auf.

„Warte“, Amelie sah zu ihm auf, „was ist mit Timo passiert?“ Da hatte sie Recht den Hatte er nicht erwähnt.

„Der wird uns keine Probleme mehr machen, keine Sorge.“ Also ich musste schon sagen sein Gesicht konnte man lesen wie ein Buch, das war nicht die ganze Wahrheit.

„Pass auf dich auch ja.“ Sagte ich und lächelte ihm zu. Er grinste.

„Immer doch.“ Dann rannte er auch schon los. Er war wirklich verdammt schnell. Ich sah ihm noch eine Weile nach, deshalb bemerkte ich nicht wie Amelie mich anstarrte.

„Was?“ Fragte ich genervt. Sie starrte einfach weiter.

„Nichts, versuchen wir zu schlafen.“ Immer diese verdächtigen Blicke, sie sollte wirklich an diesem Mistrauen von ihr arbeiten. Doch in einem hatte sie Recht, ich konnte nach all der Aufregung etwas Schlaf gebrauchen, die Frage blieb jedoch ob ich diesen auch bekommen würde. Zumindest war der Nachthimmel schön. Ohne die ganzen Lichter der Städte waren die Sterne viel besser zu sehen. In allen Richtungen war der Himmel mit leuchtenden Punkten übersäht. Ein Anblick den man in Hamburg nicht haben konnte, damals jedenfalls. Langsam driftete ich in einen unruhigen Traum ab, voll von Wiedergängern die sich an mir labten. Da flüchtete sich mein Unterbewusstsein gerne in Spekulationen.  Die Zuflucht von Stefan zum Beispiel. Ob dort wohl noch andere Menschen lebten, außer ihm? Dieser Charlie vielleicht? Obwohl, er müsste Amerikaner sein, schon alleine vom Namen her. Das würden wir wohl alles in ein paar Tagen erfahren. Ich konnte nicht anders als etwas nervös zu sein. Dort würden wir ein neues Leben führen, insofern es wirklich die Zuflucht war die Stefan versprochen hatte. Nichts wünschte ich mir sehnlicher als einen sicheren Ort. So hoffte ich diesen dort zu finden, endlich sicher sein.

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Hörbuch

Über den Autor

Serothil
Ich heiße Steffen, bin 29 Jahre Jung und arbeite als Elektroprüfer.
Früher hab ich gerne geschrieben, irgendwann ging das aber nicht mehr. Egal wie sehr ich es mir gewünscht habe, egal wie toll meine Fantasien waren, nichts ging aufs Papier. Heute weiß ich, das liegt an meinem ADHS und einer Depression mit der ich seit meiner Ausbildung zu kämpfen habe.
Heute geht es mir besser, also will ich es noch einmal mit dem schreiben probieren.
Ich hoffe das, dass Feedback hier mir helfen wird mich zu konzentrieren und die Motivation zu halten. ADHS kann sich nämlich austricksen lassen.

Meine Genre sind Fantasy, Horror und Sci Fi Dystopie.

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braverteufel Re: Re: -
Zitat: (Original von Serothil am 20.07.2013 - 23:58 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 14.07.2013 - 23:37 Uhr) Well someone played ,,the last of us" ?

Ich gehe jetzt zumindest einfach mal davon aus,das das die Inspiration für den Text war.
lg
E:W


!Spoiler Alarm!

ich hab nochmal drüber nachgedacht. Was mich auf die Idee gebracht hat war nicht "the last of us" sondern der Anime Hellsing. Dort werden Menschen die von Vampiren getötet wurden zu Untoten Dienern der Vampire. Vampire fand ich allerdings zu Mainstream also hab ich das ganze in ein Zombieapokalypsenszenario gepackt weil ich das arschgeil finde. Ich hab dann auch keine Vampire genommen sondern "infizierte Hunter. Das musste ich irgendwie erklären also hab ich überlegt. ein Virus ist auch schon abgedroschen das ging nicht. Pilze, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Da dachte ich an Stargate und mir kamen die Goa´ult in den Sinn. Sie heilen ihre Wirte machen sie stärker und lassen sie nicht altern PERFEKT so entstand die Idee des parasit Helminthes Rex oder PHR Symbionten wie er später noch bezeichnet wird. Dieser Parasit ernährt von Blut des Wirtes, deshalb muss er das Blut von Menschen trinken. Tada Vampirparasitenzombieapokalypsenstory und von "the last of us" kommt maximal das der Titel englisch ist oder das es ein Vater und seine Töchter sind

wie verdammt ärgerlich hättest du die idee früher gehabt... aber trotzdem ich mag es
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Re: Re: -
Zitat: (Original von Serothil am 20.07.2013 - 23:58 Uhr)
Zitat: (Original von EagleWriter am 14.07.2013 - 23:37 Uhr) Well someone played ,,the last of us" ?

Ich gehe jetzt zumindest einfach mal davon aus,das das die Inspiration für den Text war.
lg
E:W


!Spoiler Alarm!

ich hab nochmal drüber nachgedacht. Was mich auf die Idee gebracht hat war nicht "the last of us" sondern der Anime Hellsing. Dort werden Menschen die von Vampiren getötet wurden zu Untoten Dienern der Vampire. Vampire fand ich allerdings zu Mainstream also hab ich das ganze in ein Zombieapokalypsenszenario gepackt weil ich das arschgeil finde. Ich hab dann auch keine Vampire genommen sondern "infizierte Hunter. Das musste ich irgendwie erklären also hab ich überlegt. ein Virus ist auch schon abgedroschen das ging nicht. Pilze, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Da dachte ich an Stargate und mir kamen die Goa´ult in den Sinn. Sie heilen ihre Wirte machen sie stärker und lassen sie nicht altern PERFEKT so entstand die Idee des parasit Helminthes Rex oder PHR Symbionten wie er später noch bezeichnet wird. Dieser Parasit ernährt von Blut des Wirtes, deshalb muss er das Blut von Menschen trinken. Tada Vampirparasitenzombieapokalypsenstory und von "the last of us" kommt maximal das der Titel englisch ist oder das es ein Vater und seine Töchter sind


Stargate, Hellsing. He, das sind mal Inspirationsquellen.


Vor langer Zeit - Antworten
Serothil Re: -
Zitat: (Original von EagleWriter am 14.07.2013 - 23:37 Uhr) Well someone played ,,the last of us" ?

Ich gehe jetzt zumindest einfach mal davon aus,das das die Inspiration für den Text war.
lg
E:W


!Spoiler Alarm!

ich hab nochmal drüber nachgedacht. Was mich auf die Idee gebracht hat war nicht "the last of us" sondern der Anime Hellsing. Dort werden Menschen die von Vampiren getötet wurden zu Untoten Dienern der Vampire. Vampire fand ich allerdings zu Mainstream also hab ich das ganze in ein Zombieapokalypsenszenario gepackt weil ich das arschgeil finde. Ich hab dann auch keine Vampire genommen sondern "infizierte Hunter. Das musste ich irgendwie erklären also hab ich überlegt. ein Virus ist auch schon abgedroschen das ging nicht. Pilze, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Da dachte ich an Stargate und mir kamen die Goa´ult in den Sinn. Sie heilen ihre Wirte machen sie stärker und lassen sie nicht altern PERFEKT so entstand die Idee des parasit Helminthes Rex oder PHR Symbionten wie er später noch bezeichnet wird. Dieser Parasit ernährt von Blut des Wirtes, deshalb muss er das Blut von Menschen trinken. Tada Vampirparasitenzombieapokalypsenstory und von "the last of us" kommt maximal das der Titel englisch ist oder das es ein Vater und seine Töchter sind
Vor langer Zeit - Antworten
Serothil Kommentar vom Buch-Autor gelöscht.
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Well someone played ,,the last of us" ?

Ich gehe jetzt zumindest einfach mal davon aus,das das die Inspiration für den Text war.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Schattenpuppe hahahaha ok jetzt seh ich sie auch XD sorry, muss ein ladefehler meines steinalten laptops gewesen sein XD

freu mich auf die nächsten kapitel^^
Vor langer Zeit - Antworten
Serothil Re: -
Zitat: (Original von Nightmare am 09.07.2013 - 01:42 Uhr) Was soll daran sarkastisch sein? XD *sich wunder*
die letzten seiten sind wörtlich und bildlich gesprochn schwarz einfach schwarz O_o


Komisch ich kann Sie sehen O.o
Vor langer Zeit - Antworten
Schattenpuppe Was soll daran sarkastisch sein? XD *sich wunder*
die letzten seiten sind wörtlich und bildlich gesprochn schwarz einfach schwarz O_o
Vor langer Zeit - Antworten
Serothil Re: -
Zitat: (Original von Nightmare am 09.07.2013 - 00:43 Uhr) auch wenn mir die geschichte fehlt und ich keine ahnung hab worum es geht und die ltzten vier seiten pechschwarz sind, gibts fünf sterne ^^



Das is ja nur das erste Kapitel! Da soll man nich durchblicken :D
Wieso sind die pechschwarz? O.o
Ist das sarkastisch gemeint? O.o
Vor langer Zeit - Antworten
Schattenpuppe auch wenn mir die geschichte fehlt und ich keine ahnung hab worum es geht und die ltzten vier seiten pechschwarz sind, gibts fünf sterne ^^
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