Beschreibung
Gedicht zum Thema Borderline welches zum Nach- und Umdenken anregen soll!!!
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Guten Tag der Herr, die Dame -
gestatten, Borderline, so ist mein Name!
Sie kennen mich nicht? Das ist nicht schlimm. -
Ich werd ihnen erzählen, wer ich bin!
Eine Krankheit, doch man sieht sie nicht -
Aber trotzdem immer öfter man über sie spricht!
Wir Bordis sind wirklich ganze Liebe -
Auch wenn wir oft verteilen Hiebe!
Und die nicht immer auf den Feind -
Sondern sehr oft gegen den Freund!
Dieser es gar nicht begreifen kann -
Wenn er doch lieb ist, was bleibt ihm dann?
Kommt er uns nah, ganz im Vertrauen -
Stoßen wir ihn weg, er soll abhauen
Geht er fort, sind wir zerrissen -
Weil wir im Herzen ihn so vermissen!
Der Tod uns oft als Ausweg erscheint -
Doch das bin nicht ich, die das meint!
Die Seele weint, das Herz tauert -
das heißt aber nicht das es lang andauert!
Im nächsten Moment empfinden wir Glück -
Und das an Borderline ist die Tück
In einem fort hin und her gerissen -
Kämpfen wir Bordis stets verbissen
Um ein bisschen Glück und bisschen Frieden -
Sind wir doch Menschen die auch wollen lieben!
Der größte Hass uns selber gilt -
Wir können nicht umgehn mit uns mild!
Stets wir uns messen an Extremen -
Dieser Weg nicht zählt zu den bequemen
Oft erscheint uns das Leben so schwer -
Dass wir sagen: ich will nicht mehr!
Die Zweifel, die so stark an uns nagen -
Sind beileibe fast nicht zu ertragen!
Die innere Qual, ohnmächtige Wut -
Nehmen uns gänzlich jeglichen Mut
Aggression, das erlebt manch einer -
mit Absicht weh tun, das will von uns keiner
Doch die Verzweiflung, die sich macht breit -
bringt uns immer wieder so weit!
So können wir uns oft nicht spüren -
Und das kann leider dazu führen,
dass wir uns verletzen und uns schneiden -
Um so die Leere aus dem Geist zu vertreiben!
Der Schnitt, der macht keine Schmerzen -
Aber doch gibt es dann im Herzen,
Ein wenig Luft und das alleine -
Bringt uns ein bisschen auf die Beine!
Schwarz und Weiß, so ist unsre Welt -
Grau oder gar bunt sich nicht dazu gesellt!
Für andere ist das schwer zu verstehn -
das ist uns klar, doch muss man auch sehn,
Dass wir wahrhaftig die Täter nicht sind -
Sondern Opfer, und dies meist schon als Kind!
Unsre Seele in der Kindheit schon missbraucht -
Ist unser Glück als Erwachsene verraucht!
So sensibel wir auch sind, so eins ist klar -
Wir sind immer für die andren da!
Gerade weil wir wissen, was es heißt -
Wenn die Seele leidet, uns zerreißt,
können wir mitfühlen und in Nöten -
Die verzweifelten Gedanken des anderen töten!
Arrogant und borstig, so heißt es immer -
Doch das stimmt nicht, nie und nimmer!
Um vor innerer Qual uns zu retten -
müssen wir uns hinter ner Fassade verstecken.
Wir tragen ne Maske, die uns schützt -
Doch ist die Frage, ob sie was nützt?
Schaun wir uns an, ins ehrliche Ich -
Kommt von allein ganz unweigerlich,
der innere Schrei, nein, so will ich nicht sein -
und wieder wir wechseln zum trughaften Schein!
Dann reden die anderen mit uns wie mit jedem -
das aber geht leider oft stark daneben!
Denn allzu oft führt ein Wort mitunter -
Dazu dass für uns die Welt geht unter
Das verstehn dann die anderen wieder nicht -
Und bringt sie leider aus dem Gleichgewicht!
Doch, was sollen wir machen
um zu leben - und dennoch nicht zuviel von uns preiszugeben?
Es ist ein wahrhafter Drahtseilakt -
den wir vollführen und bitte gebt acht
vielleicht gibt's nen Freund, der euch nahe steht -
Dem es aber ganz genauso geht!
So denkt dann an die Zeilen von heut -
Und so könnt ihr dann vielleicht,
so manchem Freund helfen soweit -
Dass er sich traut und von der Maske befreit!