Romane & Erzählungen
Edda entdeckt sich selbst - Teil 9

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"Edda entdeckt sich selbst - Teil 9"
Veröffentlicht am 18. Juli 2013, 28 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Edda entdeckt sich selbst - Teil 9

Edda entdeckt sich selbst - Teil 9

Grübeleien

Robert ist am Grübeln. Was sollte er Edda nur erzählen? Sex im Lehrerzimmer, daran mochte Robert garnicht denken. Für ihn gab es so etwas nicht. Und sein Leben verlief auch nicht so wie das ihre. So ein auf und ab kannte er nicht.

In seiner Jugend interessierten ihn keine Mädchen. Er absolvierte seinen Grundwehrdienst und fing dann an Architektur zu studieren. Seine Augen strahlten als er an seine Arbeit als Architekt zurückdachte. Wo er doch überall herumgekommen ist. China, Dubai und auch Kuba standen bei ihm auf dem Plan. Damit konnte er sich vielleicht bei Edda interessant machen. Aber sonst?

In Kuba lernte er dann auch seine Frau kennen. Wobei man eher sagen sollte sie ihn. Mit ihrer Art hatte sie ihn schnell eingefangen. Fortan führten ihn seine Aufträge immer nach Kuba. Es dauerte nicht lange, so etwa im zweiten Jahr, und sie erwarteten ihr erstes Kind. Er war inzwischen schon 37. 37? Noch sieben Jahre, dann wird seine Roberta genau so alt. Ein wenig Stolz erfasste ihn. Roberta sollte ein kleiner Junge werden und genau so heißen wie er. Doch nach der Geburt mussten beide feststellen, das man sich nicht auf seine Wünsche versteifen sollte und hängten dem kleinen Mädchen noch schnell ein a an den Namen.  Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.

Noch fünf lange Jahre sollten vergehen, ehe er seine kleine Familie nach Deutschland holen konnte. Wie immer lag es an der riesigen Bürokratie. Formulare über Formulare wechselten die Länder und viel Zeit verging. Aber der Kampf hatte sich gelohnt.

Als Carmelita hier ankam, erwarteten sie ihren Sohn Kai.

Robert arbeitete noch immer als Architekt und war viel im Ausland unterwegs. Es zerriss ihm immer wieder das Herz, wenn er seine kleine Familie allein lassen musste.

Er hatte hier ein großes Hobby. Er gehörte zu einer Gruppe die immer wieder neue Techniken ausprobierte um Schlösser zu öffnen. Es machte ihm immer wieder Spaß und je vollkommener seine Kenntnisse wurden, um so mehr reifte in ihm der Entschluss, dieses Hobby zum Beruf zu machen. Gesagt getan, kündigte er von heute auf morgen seine Stelle und machte sich mit einem Schlüsseldienst selbständig.

Zwei Jahre später, erblickte Melanie das Licht der Welt. Melanie ist das einzige seiner Kinder, die seine Gene geerbt hat. Sie sieht so urdeutsch aus. Nur im Sommer merkt man ihre Kubanische Ader, da sie relativ schnell fast dunkelbraun wird. Die anderen beiden sind es von Natur aus. Schon deswegen hat er sich immer gescheut Edda seine Kinder vorzustellen.

Warum eigentlich?

Ist Liebe eine Schande?

Irgendwie konnte er nicht mit Edda mithalten. Sein Leben verlief so geradlinig, keine Höhen, keine Tiefen.

Wo sollte er nur anfangen?

Aber nachdem Edda nun ihr Leben vor ihm ausgebreitet hat, beschäftigt ihn etwas anderes viel mehr. Er bereut es dem Hauptkommissar soviel erzählt zu haben. Hätte er vorher gewusst, das Siegfriet vorbestraft ist, hätte er so manches gesagte für sich behalten.

Sollte er die Filme noch schnell durchsehen?

Würde er was entdecken, könnte er den einen Film zurückbehalten.

Aber würde er sich damit nicht strafbar machen?

Robert reißt es hin und her.

Er hat Angst, das Edda es ihm übelnehmen würde und ihn dann verlässt.

Was soll er nur tun?

Ersteinmal jedoch, würde er Edda etwas von dem geplanten Urlaub bei seinem Freund erzählen. Und von Helena, die ihr hilfreich zur Seite stehen soll.

Besuch im Krankenhaus

Die Tür von Eddas Krankenzimmer öffnet sich und herein kommt eine junge Frau, etwa 30, türkisches Aussehen in Begleitung eines jungen Türken, etwa 15, 16 Jahre jung.

"Frau Siebert? Edda Siebert?", fragt die Frau. "Ich bin Dr. Abakay, Aysel Abakay. Das hier ist mein kleiner Bruder Bülent. Dürfen wir herein kommen?"

Edda schaut verwundert, nickt jedoch dann mit dem Kopf und bittet die Beiden herein.

 

Frau Dr. Abakay ist auffallend hübsch und hat ein ungewöhnlich sicheres, selbstbewusstes Auftreten. Ganz im Gegensatz zu ihrem jüngeren Bruder, der eher schüchtern wirkt, als wolle er sich hinter seiner Schwester verstecken. Edda kommt der Gedanke, so wie diese Frau wäre ich auch gern. Selbstbewusst, so als könne sie jede Situation meistern, über den Dingen stehend.

"Sie sind Ärztin", fragt Edda. "Nein, ich bin Dr. rerum naturalium, Doktorin der Naturwissenschaften, Fachgebiet Mathematik und Informatik. Ich habe also etwas mit Computern zu tun, womit wir auch schon zum Teil beim Thema wären", antwortet Dr. Abakay.

 

"Bei was für einem Thema?", denkt sich Edda und wartet ab. "Mein jüngster Bruder Bülent hier", beginnt Aysel, "hat sie in ihrer Wohnung aufgefunden, ihnen einen Verband angelegt und den Rettungswagen gerufen. Er hat ihnen ihr Leben gerettet."

"Oh", antwortet Edda überrascht. Zu Bülent gewand: "Dann bin ich dir ja zu Dank verpflichtet." Verlegen schaut Bülent auf seine Füße.

 

"Zu viel Dankbarkeit ist jetzt auch nicht angebracht. Bülent war in ihrer Wohnung, um sie auszurauben", erklärt Dr. Abakay sachlich.

"Oh", wiederholt Edda und stellt fest, dass sie mit der Situation so gar nichts anfangen kann.

Warum ist Robert jetzt nicht hier und was wollen die jetzt von mir, fragt sich Edda.

"Geht es ihnen wieder gut? Wenn ich Bülent richtig verstanden habe, dann haben sie sich die Pulsader aufgeschnitten. Warum wollten sie sich das Leben nehmen?", fragt Frau Abakay.

Unsicher antwortet Edda, "Ich weiß nicht was sie von mir wollen."

"Entschuldigung, dass ich so unhöflich bin. Also Bülent ist zu mir gekommen, weil etwas nicht stimmt und er befrüchtet in etwas hinein gezogen zu werden, was ein paar Nummern zu groß für ihn ist", teilt Aysel Edda mit.

"Bülent ist nämlich nicht zufällig zu ihnen in die Wohnung gekommen. Das die Wohnungstür auf war, war allerdings Zufall. Er wurde beauftragt ihre Wohnung zu durchsuchen und Filme, Videoaufnahmen und alle Datenträger, auf denen Filme oder Fotos sein könnten zu finden und zu stehlen. Doch er fand sie und rettete ihnen ihr Leben."

Dr. Abakay sah Edda tief und fest in die Augen und ihr Blick sagte ihr, und deshalb wirst du meinen Bruder auch nicht bei der Polizei melden, und Edda verstand.

 

"Bülent wurden bei Erfolg 10.000 Euro versprochen", fährt Aysel fort. "So viel?", ruft Edda erschreckt aus.

 

"Zuviel für ein paar Urlaubsfilme", stellt Frau Abakay fest. "Nun, mein Bruder fand keine Filme, wobei er allerdings auch nicht alles durchsuchen konnte, weil er ihnen geholfen hatte, aber er fand ein Foto, ein Hochzeitsfoto mit dem Bild des Mannes, der ihn zum Wohnungseinbruch angestiftet hat und eine MMC-Karte."

Dr. Abakay überreichte ihr das Foto. "Das ist mein Hochzeitsfoto", sagt Edda."Dann hat mein Mann dich beauftragt, dieser Schweinehund. Nicht nur, dass er mich selbst beraubt, mich überfällt, mich schlägt, dann hetzt er auch noch irgendwelche Türken auf mich", regt sich Edda auf.

Aysel legt ihre Hand auf Eddas Hand. "Beruhigen sie sich.

Wir sind nicht irgendwelche Türken oder Deutsche oder was auch immer, wir sind hier um ihnen zu helfen. Wie alt waren sie als sie geheiratet haben?"

Edda beruhigt sich. "Da ging ich noch zur Schule", weicht Edda der Frage aus.

"Der Mann, der Bülent die 10.000 Euro versprochen hatte, war nicht ihr Ehemann. Ich kenne diesen Mann, ohne das er weiß, dass ich ihn kenne. Dieser Mann ist jung, zwischen 20 und unter 30 Jahre alt und sieht so aus, wie ihr Mann bei ihrer Hochzeit aussah. Es ist ihr Sohn!"

"Ich habe keinen Sohn. Wir haben keine Kinder. Unsere Ehe blieb kinderlos", erwidert Edda. Mit jedem Wort wird sie verwirrter. Was ist hier los. Edda sieht in die völlig überraschten Gesichter von Frau Abakay und Bülent.

"Warum haben sie angenommen, wir hätten einen Sohn?", fragt Edda.

Aysel und Bülent sehen sich ratlos an. "Ich nahm an, es ist ihr Sohn", antwortete Aysel und holt eine MMC-Karte aus ihrer Handtasche.

"Dies ist eine MMC-Karte. Auf solchen Karten werden Filme gespeichert. Sie passen in kleine Kameras und in jeden PC. Auf dieser Karte ist ein Urlaubsfilm von ihnen gespeichert. In diesem Film sind Sie, ihr Mann und dieser Mann zu sehen Ich dachte, sie seien eine Familie."

Dr. Abakay holt einen Laptop aus ihrer Tasche, startet den PC und legt die Karte ein. Dann zeigt sie Edda den Film. Die meisten Aufnahmen hat Edda selbst gemacht. Gebäude, Landschaften, dass Übliche eben.

"Haben sie es gesehen?", fragt Frau Abakay.

"Was", antwortet Edda.

Aysel zeigt ihr die betreffende Stelle erneut und vergrößert das Bild. Jetzt sieht sie es auch deutlich. Ihr Mann unterhält sich mit einem jungen Mann, der tatsächlich eine verblüffende Ähnlichkeit mit Siegfried in jungen Jahren hat.

Danach zeigt ihr Aysel noch mehrere Stellen, an denen Edda Treffen zwischen dem Mann und ihrem Mann zufällig gefilmt hat.

Edda schaut Aysel fragend an. "Die Ähnlichkeit ist auffallend. Wenn es kein Sohn ihres Mannes ist, dann vielleicht ein Neffe", sagt Dr. Abakay.

Edda zuckt hilflos mit den Schultern. Wo ist Robert? Edda wirft einen Blick auf Bülent. Der Junge, der beauftragt wurde bei ihr einzubrechen, der ihre Wohnung durchwühlte und ihr das Leben rettete. Was ist bloß mit meinem Leben los, denkt sich Edda.

"Wird es jetzt zu viel für sie?", fragt Aysel freundlich. "Nein, bitte reden sie weiter", antwortet Edda.

"Wie schon erwähnt", weiter kommt Frau Abakay nicht, Edda ist eingeschlafen. Sie nimmt sich ein Blatt Papier und hinterlässt eine Notiz: "Bitte rufen sie mich an." Dann schreibt sie die Telefonnummer hinzu, ihren Namen und "Gute Besserung"

Bülent und seine Schwester verlassen das Krankenzimmer.

Lauschangriff

Robert ist am Nachmittag auf dem Weg zu Edda ins Krankenhaus. Er steigt zwei Stationen vorher aus der U-Bahn aus und möchte ein kleines Stück zu Fuß zurücklegen, denn er weiß noch immer nicht, wie oder was er Edda alles erzählen sollte. Als er an einem Cafe vorrüberkommt, schreckt er auf - ist das dort nicht Siegfried, Eddas Nochehemann?

Aufgeregt schaut dieser immer wieder auf seine Uhr.

Was hat er wohl vor?

Was wühlt ihn so auf?

Dies alles macht Robert neugierig und er sucht sich einen freien Platz ganz in der Nähe von Siegfrieds Tisch.

Aber ist er es wirklich?

Robert schreckt aus seinen Gedanken hoch. Ein junger Mann kommt hastig an Siegfrieds Tisch gerannt. Jetzt ist er sich sicher, es konnte nur Siegfried sein, denn der junge Mann dort sieht genauso aus wie Siegfried auf dem Hochzeitsfoto, das er bei Edda gesehen hat. Robert ist aufgeregt und versucht dem Gespräch zu folgen. Nur einzelne kleine Brocken dringen bis zu ihm vor.

 

"Wie konntest Du nur die Tür zu Eddas Wohnung offenstehen lassen, dies hat den ganzen Plan durcheinander gebracht! Alles sollte nach einem Einbruch aussehen. Und nun?" sagt der junge Typ in einem lauten Flüsterton.

"Und nun? Was soll schon passieren? Wir stehen doch außen vor oder hast Du Dich den Typen vorgestellt?" fragt Siegfried zurück.

" Du verstehst gar nichts! Es ist alles schief gelaufen! Ben hat gleich Reißaus genommen als er Edda sah, der andere, der Türke hat sie verarztet und den Notarzt gerufen." sagt der junge Mann.

"Wieseo Notarzt?" will Siegfried wissen.

"Naja, die Alte hat versucht sich das Leben zu nehmen und hat sich die Pulsadern aufgeschnitten." antwortet der junge Kerl.

"Um Gottes Willen," sagt Siegfried und wird ganz blass, " da steht doch bald die Polizei auf der Matte!"

"Mach Dir darum keine Sorgen, Papilein. Bülent, der Türke, ist das Problem. Er hat beim Abhauen etwas kleines in seine Tasche gesteckt, und ich nehme an es ist die Karte nach der du suchst." sagt der junge Schnösel zu Siegfried.

Siegfried springt aufgebracht auf und sagt, dass er Edda ausfindig machen würde um sie gnädig zu stimmen und er solle sich um die beiden Kerle kümmern die den Bruch machen sollten.

"Stell Dir vor, die zeigt mich an und man findet alles heraus! Ich mag gar nicht daran denken. Schließlich bin ich vorbestraft." flüsterte Siegfried diesem Papileinsager zu.

"Mir ist es egal wie Du das regelst, aber regle es. Du weißt, Du stehst in meiner Schuld, sonst lüfte ich unser dunkles Geheimnis. Du zahlst zurück, was Du all die Jahre versäumt hast. Wir werden das Ding bis zum Ende durchziehen, wie all die anderen Dinger zuvor auch. Hast Du das verstanden?" flüsterete der ander Siegfried im Fortgehen zu.

Dann entschwanden sie aus Roberts Blick.

Robert war ratlos.

Was sollte er nur tun?

Die beiden bei der Polizei anschwärzen?

Edda beunruhigen?

Er wusste es nicht!

Er bestellte sich erst einmal einen Cafe und ein Stück Kuchen. Nach dem Verzehr machte er sich grübelnd auf den Weg zu Edda ins Krankenhaus.

Der Flug des Adlers

In der einen Sekunde hörte Edda der jungen Frau noch zu, in der anderen Sekunde war sie bereits im Tiefschlaf versunken. Edda stürzt in einen Traum.

Sie stürzt in die Tiefe und wird von einem Adler aufgefangen. Sie krallt sich an den Federn des Vogels fest und fliegt mit ihm hoch in den Himmel. Von hoch oben schaut Edda herab auf Wälder und Täler. Sie bemerkt neben sich Robert, wie er ebenfalls auf einem Adler fliegt. Sie winkt ihm zu und er winkt hoch erfreut zurück.

Gemeinsamen rauschen sie dem Horizont entgegen. Die frische Luft durchspült jede Zelle ihres Gehirns und befreit sie von allen belastenden Gedanken. Die Vögel landen auf einer Lichtung und Edda und Robert stehen sich unbekleidet gegenüber.

Sie berühren sich und ihr Körper, ihr Verlangen schreit nach mehr. Auf dem weichen Boden liegend genießt Edda es, wie Robert jede Stelle ihres Körpers mit seinen Händen elektrisiert. Sie öffnet sich und sein Eindringen lässt sie wie ein Feuerwerk zu Sylvester expoldieren.

Eine kunterbunte Farbenpracht erfüllt den Himmel und um sie herum umschließt ein Regenbogen ihre Körper.

Nackt setzen sie sich gemeinsam auf einen Adler, der sie in die Lüfte hebt und gemeinsam überfliegen sie die Landschaft. Bis Edda erkennt, mein Leben ist die Zukunft und nicht die Vergangenheit.

Edda wird wach geküsst

Edda spürt noch immer die heißen Küsse, die warmen Lippen auf den ihren. Sie spürt die Lippen auf ihren Augen und ein streicheln ihrer Wangen. Sie fühlt sich so wohl in ihrem Traum, obwohl niemand zu sehen ist. Langsam schlägt sie ihre Augen auf und was sie sieht, ist kein Traum, nein, Robert steht leibhaftig vor ihr. Sein Gesicht wirkt so nachdenklich, so dass Edda das Gespräch beginnt.

 

"Robert, ich hatte heute Besuch und ich weiß so garnicht wo ich dies alles unterbringen soll."beginnt Edda.

"Doch etwa nicht dein Mann?" fragte Robert.

"Eine Aysel Abakay, war hier mit ihrem Bruder Bülent. Er soll mir das Leben gerettet haben, verstehst du das?" fuhr sie fort.

"Sie erzählte mir, das ihrem Bruder viel Geld angeboten wurde um etwas aus meiner Wohnung zu holen und er jetzt Angst hat in etwas hineingezogen zu werden." Edda sagt es und starrt an die Zimmerdecke.

"Er hat es auch gefunden!" und ein paar dicke Tränen kullern ihr über die Wangen.

"Eine kleine Karte, die mir soviel über Siegfried verrät, dass es mir übel wird." erzählt sie weiter.

"Er hat mich schon immer betrogen, soviel ist sicher, denn der junge Mann, der mir schon so oft in meinen Träumen begegnet ist, ist sein  Sohn und hat Bülent und Ben angeheuert, meine Wohnung nach den Urlaubsfilmen zu durchsuchen und ihm diese zu bringen!" schreit sie nun los.

"Aber Edda, beruhige Dich doch!" fordert sie Robert auf.

"Ich habe vorhin ein Gespräch zwischen Deinem Mann und diesem vermeintlichen Sohn belauscht und ich glaube, dein Mann ist da in etwas hineingeraten und wird unter Druck gesetzt." fährt er fort.

"Dein Mann wird, wenn er dich ausfindig gemacht hat, hier auftauchen und versuchen dich gütlich zu stimmen, damit du nicht zur Polizei gehst, aber was viel schlimmer ist, dieser Bülent ist in Gefahr! Weißt du wo er sich aufhält?" fragt er Edda.

Edda schüttelt mit dem Kopf und sagt: "Ich bin eingeschlafen und sie scheinen gegangen zu sein."

"Man wir müssen ihn warnen, der Kerl sieht ziemlich gefährlich aus!" erwiedert Robert.

 

Edda ist am zittern und Robert weiß nicht was er tun soll. Er nimmt sie zärtlich in seine Arme und hält sie ganz fest um ihr seinen Schutz anzubieten. Dabei fällt sein Blick auf einen Zettel. Darauf liest er eine Nachricht.

"Bitte rufen sie mich an!

05246/ 500 749

Aysel Abakay

Gute Besserung!"

Robert atmet auf!

Aber erst einmal muss er Edda beruhigen. Und er fängt ganz zaghaft an.

"Edda reg dich doch nicht so auf, hier bist du sicher, ich hab schon mit den Schwestern hier geredet. Für dich besteht keine Gefahr!" beginnt er, " und wenn du schnell gesund wirst. dann hab ich eine riesige Überraschung für dich!"

"Eine Ãœberraschung?" ihre Augen blitzen vor Freude.

"Ja, wir fahren an die See!" erwiedert Robert.

"Ich wollte ja schon am letzten Wochenede, aber leider wurde nichts draus." fährt er fort.

Edda schaut ihn hysterisch an, " Ich weiß! Aber da wolltest du noch mit einer Helena fahren.".

Bedrohlich klang ihre Stimme.

Robert konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.

"Edda ich werde noch verrückt mit dir!" sagte er lachend.

"Helena ist meine Putzfrau, und die hätte uns nur begleitet um dich zu entlasten!" erzählte er weiter.

Jetzt prusteten beide los und umarmten sich ganz herzlich.

 

Der Anruf

Robert ruft von Eddas Krankenzimmer aus Frau Abakay an.

Zittrig wählt er die Nummer, die auf dem Zettel steht.

Aus dem Hörer kommt eine energische Frauenstimme, welche sich mit "Hier Aysel Abakay" meldet.

"Hier ist Robert Zimmermann, ein Bekannter von Frau Siebert!", gibt Robert zurück.

"Sie haben ihre Nummer hier hinterlassen?", fragt er nach.

"Ja,", antwortet sie, "ich brauche die Hilfe von Frau Siebert!"

"Wofür benötigen sie denn Eddas Hilfe?", fragt Robert nach.

"Aber bevor wir zu ihren Wünschen kommen, zu etwas anderem Wichtigen.", fügt Robert hinzu.

"Heute habe ich ein Gespräch zwischen Eddas Ehemann und einem jungen Mann verfolgt. Sie scheinen ein größeres Ding zu planen. Dabei fielen auch die Namen von Edda und einem gewissen Bülent. Um Bülent will sich der junge Mann kümmern. Ich glaube ihr Bruder ist in Gefahr!", entgegnet Robert.

"Machen sie sich keine Gedanken um meinen Bruder! Er ist in Sicherheit! Mehr kann und darf ich ihnen dazu nicht sagen!", spricht die junge Frau zu ihm.

"Aber nun zu meinem kleinen Problemchen. Es ist so", erklärte Frau Abakay, "der Urlaubsfilm ist relativ belanglos, er beweist jedoch, dass sich Herr Siebert, Eddas Ehemann, und Nico Bröhler, der junge Mann, der Herrn Siebert so ähnlich sieht, kennen.

Nico entwickelt Anti - Vieren - Software. Das bedeutet, wenn ein neuer Virus oder ein Trojaner ihren PC zu zerstören droht, dann hat er das notwendige Gegenmittel. Dieses Gegenmittel kostet Geld. Viel Geld. Es ist ein hochbezahlter Job und Nico Bröhler gehört zu den bestbezahltesten Experten in Europa auf diesem Gebiet.

Der Urlaubsfilm beweist jedoch, dass Nico die schädlichen Viren selbst in Umlauf bringt, um dann teuere Anti-Viren Programme zu verkaufen. Verstehen sie was ich meine."

 

"Ja", antwortet Robert und Edda, die mithören kann nickt zustimmend. "Es ist so wie der Feuerwehrmann, der selbst Feuer legt um es dann zu löschen", erklärt Frau Abakay weiter.

"Und was hat das mit den Urlaubsfilmen zu tun?", fragt Robert.

"Der Urlaubsfilm hat eine sogenannte Hinter- grundinformation. Eine geheime Nachricht, die nur mit einem speziellen Programm gelesen werden kann. Ich habe diese Hintergrundinformation jedoch knacken können. Auf dem Film befindet sich ein neues Virus- und das passende Antivirusprogramm", antwortet Dr. Abakay.

"Dann vernichten wir die Filme am besten", wirft Robert ein.

"Auf keinen Fall", kommt aus dem Hörer die prompte Antwort. "Ich habe die Staatsanwaltschaft bereits informiert. Geben sie Herrn Siebert alle Filme die er haben will. Je eher dest besser. Die Computer - Experten warten nur darauf, dass das neue Virus in Umlauf gebracht wird. Alles ist vorbereitet. Sobald die Herren Siebert und Bröhler den Virus ins Internet einfließen lassen, wird binnen weniger Minuten die Polizei zuschlagen und die Beiden festnehmen. Die Viren verursachen Schäden in Höhe von Milliarden Euros weltweit. Das Anti-Viren - Programm ist dann Millionen wert. Allerdings..", Frau Abakay unterbricht.

"Allerdings?", fragt Robert nach.

"Allerdings müsste Frau Siebert gegen ihren Ehemann aktiv werden", gibt Frau Abakay zu bedenken.

Edda reißt Robert das Telefon aus der Hand. "Dieses Schwein hat mich betrogen, mich überfallen, Vebrecher auf mich gehetzt", ihr fiel noch rechtzeitig ein, nicht wieder Türken zu sagen, "er mich misshandelt und mich vergewaltigt. Dieser Mensch ist nicht mehr mein Ehemann", stellt Edda in auffallend ruhigen, sachlichen und gefährlichen Ton fest.

"Dann wäre da noch etwas, schalten sie bitte die Mithörfunktion ihres Telefons aus", sagt Frau Abakay. Edda schaut verwundert Robert an.

"Ich kann solange raus gehen", schlägt Robert vor. "Nein", sagt Edda entschlossen zu Frau Abakay, "was auch immer sie mir sagen wollen, Robert soll es hören dürfen."

"Okay", sagte Frau Abakay und berichtet dann von einer weiteren Information, die sie auf dem Datenträger mit dem Urlaubsfilm gefunden hat. Eine information, die sie nicht an die Staatsanwaltschaft weiter gegeben hat. Und dann schlägt sie einen Deal, ein Abkommen vor.

Edda und Robert bitten um Bedenkzeit. Sie beenden das Telefonat und beraten über den Vorschlag. Dann rufen sie Frau Dr. Abakay wieder an und stimmen dem Deal zu.

 

Als sie aufgelegt hatten, wendet sich Robert zu Edda und sagt: ""Edda, ich habe dir noch soviel zu erzählen, aber ich muss fort. Bis morgen." Gibt ihr noch schnell einen Kuss und verlässt ihr Zimmer noch einmal zu ihr winkend.

Edda kuschelt sich in ihr Kissen und denkt über ihre Träume nach. Keine Chance zum Deuten. Wenn sie Robert bitten würde, würde er nur wieder schimpfen. Also nimmt sie sich vor, fortan ein Traumtagebuch zu führen, um nichts zu vergessen.

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liebetraumfee

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paulkarl Guter Krimi - Liebe Traumfee

wirklich, eine Lichtgestalt, ein Traummann, der Robert!
In seiner Jugend interessierten ihn die Mädchen nicht, geschweige denn, daß er hingeguckt oder Schlimmeres...
Und wenn ich richtig rechne, ist er nun in einem Alter, in dem man(n) so was auch nicht mehr machen soll(te).
Einfach ideal, super!
Und gute Ohren hat er noch! (In dem Café)

?... mein Leben ist die Zukunft und nicht die Vergangenheit.?
Das ist ein guter Satz - schade nur im Traum.

Die Tel.-Nr. von Aysel wollte ich schon fast anrufen, aber die NSA hört alles ab...

Doch was für einem Deal stimmt Robert zu?? Mit den Türken?
Er wird mich doch nicht enttäuschen!

Mache es weiter so gut
LG
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR Habe nur mal rein geschaut ... - es liest sich spannend, liebe Traumfee!
Habe jedoch zwei Anmerkungen
1. Auf S. 6 solltest du in der wörtlichen Rede Sie und Ihnen groß schreiben.
2. Die Ausdrücke junger Kerl, Typ, Schnösel .... solltest du nur in wörtlicher Rede den handelnden Personen in den Mund legen, um das Idiom des Sprechers zu charakterisieren, jedoch als Erzäherin solltest du auch sprachlich neutral bleiben. Das ist jedenfalls meine Meinung.

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
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