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Die Entführung durch die Arlaxianer Kapitel 1 - 7 Seiten

Die Entführung durch die Arlaxianer

Ganz am Rande unserer Milchstraße, weit entfernt von der Erde liegt ein winziger Planet, den bisher noch niemand entdeckt hat. Arlaxia ist sein Name und das Interessante daran ist, er ist bewohnt. Ja, ja das sind viele Welten in unserem und auch in den anderen Universen, ich weiß. Doch die Bewohner von Arlaxia sind schon besonders. Das mag daran liegen, dass ihr Sommer ein Jahr dauert und ihr Winter auch. Dazwischen gibt es nix, soviel ich weiß. Diese possierlichen Wesen sind im Sommer nackelix, wie sie es ausdrücken und im Winter haben sie ein wuxliges Fell, was wohl, wie ich annehme, wuschelig bedeutet. Sie haben außerdem zwei dünne Beinchen einen kuglixen Kuglixbauch, zwei Arme und 4 Hände und einen Kopf mit Hörhörnchen. Die Kuglixaugen schauen neugierig in die Welt und alles Unbekannte wird zunächst gekostet, ob es nicht vielleicht essbar ist. So ging es mir, als man mich hierher verschleppte. Aralix und Beralix waren im Weltraum unterwegs um den Weltraumschrott einzusammeln. Der umkreist bekanntlich in ungeheuren Massen unsere schöne Erde. In der Nacht vom vierundzwanzigsten zum fünfundzwanzigsten Dezember 2222 lasen mich die beiden Arlaxianer von der Erde auf. Es ging ganz schnell. Sie sahen mich und komprimierten mich, damit ich in einen ihrer Auffangbehälter passte. Und ich war wohl nicht allein.

Oh verzeihen sie, ich vergaß, wie unhöflich! Mein Name ist Erzhard. Ich bin einer der sieben Zwerge. Ich war, wie immer in dieser magischen Nacht mit meinen Brüdern unterwegs. Nur in dieser Nacht trat im Bergwerk der grüne Diazynt zutage. Es handelt sich dabei um einen magischen Edelstein, der uns schon viel Ärger ersparte. Jedes Jahr ernteten wir aus dem Erzwerk einen neuen Stein. Seine Kraft hielt leider nur für ein Jahr. Freudetrunken, dass wir ihn gefunden und geborgen hatten, tanzten wir vor dem Eingang des Stollens ausgelassen herum. Da blitzte plötzlich ein blaues Licht auf und ich fand mich in diesem Glas wieder. Durch das Komprimieren meiner Wenigkeit, wurde ich furchtbar müde und schlief zunächst ein. Dann wurde ich unsanft geweckt. Beralix hatte mich aus dem Glas auf den Tisch geschüttet und stellte sich vor. Dann nahm er mich auf und leckte mich mit seiner lila Zunge ab. Ich hatte wohl Glück, denn Aralix kostet einen, indem er ein Stück abbeißt. Mein Geschmack behagte ihm wohl nicht, denn er keuzte fast über den Tisch. "Pfui Lixel. was ist das denn? Du schmeckst ja wie ein Schwinelixel und riechen tust du auch nicht besser. Is nix essbar, nix mal genießbar!", schimpfte Beralix, während er sich immer noch vor Ekel schüttelte. Aralix lachte. "Da hatt ich mich dem schwarzen Langhaar mehr Glückx als du. Das hat wenixtens gut geroxen!", lachte er noch immer voller Schadenfreude. "Na und, aber abgebixt hast du auch nix. So lecker war sie dann doch nix!", setzte Beralix nach. "Sie?", fragte ich die beiden. "Wen meint ihr mit sie?", setzte ich meine Fragerei fort. Aralix wies mit dem Kopf auf eine lange, wirklich lange Regalreihe, in der vielleicht eintausend Gläser standen. Doch Inhalt hatten vielleicht nur zwanzig von ihnen. Ich konnte sowieso nur schlecht sehen, aber durch das Komprimieren, war ich noch kleiner und sah noch weniger. Aralix holte das besagte Glas heran. Darin lag mein Schneewittchen. Ich fing an zu toben. "Was habt ihr grünen Unholde mit meiner Witti gemacht. Wehe dem, ihr habt ihr ein Leid zugefügt!" Ich tobte wie ein Berserker. Die Arlaxianer schien das zu belustigen. "Ruhig Kleiner, deiner Witti geht es gut. Sie ist im Land der bunten Blasen!", sagte Beralix schließlich. Später erfuhr ich, dass damit der Schlaf inclusive des schönen Traumes gemeint war. Beralix nahm mich auf seine vier Hände und trug mich zu den Glasbehältern. Da, schau, die haben wir mitgenommen, damit deine Spezies nix allein ist. Krösolix unsere Hoheit schätzt es nix, wenn seine Sammelstücke vereinsamen. Drum haben wir die da alle mitgenommen. Ihr seid doch die typischen Terrarianer oder? Diesmal lachte ich aus vollen Leibeskräften, dass mein Kugelixbauch bebte. "Typische Terrarianer, ja klar!" Ich konnte mich kaum noch halten. Wir waren bestimmt alles andere als Menschen, als Erdlinge, aber das verschwieg ich vorsichtshalber. "Wie lange reisen wir denn zu eurem Planeten?, fragte ich die beiden Komiker. Sie antworteten mir auch was von eineindrittel kuberianischer Sonnen. Beralix deutete meinen Gesichtsausdruck richtig. "Is in Erdlingszeit so um einen halben Mond!", rechnete er an seinen vier Händen nach. "Holst du meine Brüder aus dem Land der bunten Blasen?", fragte ich vorsichtig. "Geht nix ist Geschenke für unseren Krösolix und seine liebe Brut. Dem Armen ist immer soooo sehr langweilix. Er braucht neue Geschichten und die sitzen im Kopf der Erdlinge. Deshalb sammelt unser Krösolix auch andere Wesen von anderen Planeten. Er leidet so, weil auf unserem Planetix alles immer gleich verläuft. Kein Hunger, kein Krieg, keine Gefahr. Jedem geht es gut." Ich schaute die beiden an. Sie schienen es ernst zu meinen. "Wir sind also Gefangene, damit wir euren König Geschichten erzählen können?", fragte ich vorsichtshalber noch einmal. Beide Arlaxianer nickten inbrünstig mit ihren Köpfen. "Es wird euch kein Leid geschehen und ihr seid keine Gefangenen, sondern Gästix von Krösolix.", beteuerte Beralix. Das war mir irgendwie ein schwacher Trost. Auf unserem Planeten wurden wir vor etwa siebenundneunzig Jahren zum Leben erweckt, um genau dieses zu tun. Wir sollten in unserem eigenen Land, dass man uns schenkte, sein, was wir sind. Märchenfiguren, die ihre Geschichten leben. War das hier eine neue Chance? Die beiden Universenbummler erzählten von ihrem kleinen Planeten, der aus einem einzigen Land bestand. Man verrieb sich die Zeit, indem man seiner Arbeit nachging und künstlerisch tätig war. Dazu brauchte man diesen Weltraumschrott. Doch den Arlaxianern gingen die Ideen aus.

Auch die Frage, ob wir dort atmen könnten, bejahten die beiden. Is wie bei Menschlixen auf Terra, die Luft, nur sauber!" Aralix dämmte in dem Shuttle, das eher einem platten Eierkuchen glich, das Licht und projizierte Bilder von seinem Planeten. Dort war es wunderschön und ein wenig eigenartig. Ich begann, mich auf Arlaxia zu freuen. Wir würden bestimmt eine Menge erleben. Wie sehr ich damit recht hatte, sollte sich bald zeigen!

Kapitel 2 folgt.