Still liegt der Wald da. Nacht, Nebel wabert umher. In der Ferne heult ein Wolf, ein anderer antwortet. Langsam kommt eine Gestalt den Weg entlang. In Braun und schwarz gekleidet, ein Dolch steckt im Gürtel. Die Kaputze das Gesicht verdeckt. Er ist allein, der Wanderer. Der Wanderer jenseits der Zeit. Jener, der da wandert, ob durch Tal oder über den Berg. Der alte, verwitterte und verzauberte Stock, verziehrt und geritzt. Die Hände in abgewetzten ledernen Handschuhen stecken. Den Stock in der einen, das ewige Buch des Wanderers in der anderen Hand. Dort er alles reinschreibt, was er sieht auf seiner immerwährenden Wanderschaft.
Irgendwann, am Fall der Zeit wird das Wesen dieses Buch von ihm einfordern und dann wird er es abgeben, wird ihm die Last genommen werden. Die seit ewigen Gezeiten ihn die Schultern drückt. Langsam schreitet der über das Laub. Der Mond scheint manchmal durch die Wolken. Krux der Rabe des Wanderers kommt krächtzend angeflogen und setzt sich auf die Schulter. Jetzt laufen sie durch ein Dorf, alles still. Nicht mal ein Hund bellt. Dann rennt eine Katze vor ihnen über die Straße. Die Fenster sind dunkel, die Menschen schlafen. Es sind Bauern, die einen harten Tag vor sich haben. Doch dann ein Haus, dort ist ein Fenster erhellt. Der Wanderer bleibt auf der Straße stehen, die Kaputze dreht sich.
Ein Kind, das im Kerzenschein am Bett kniet und mit verschlossenen Augen betet. Er wendet sich um und läuft weiter. Vor dem Dorf, ein Baum. Dort haben sie einen jungen Mann aufgeknüpft, ein Schild um seinen Hals. „Räuber seid gewarnt“ steht dort. Der Wanderer bleibt stehen, öffnet das Buch, die Feder gleitet in die Hand. Dann schreibt er und skizziert was er da sieht. Dann bleibt er einen Moment stehen und hält inne. Dann wandert er weiter durch die Nacht. Wolken schieben sich vor den Mond.