Beschreibung
Dies ist mein erstes Buch..
Es geht um einen Theater Techniker, der durch komische, kosmische Komplikationen aus seinem tristen Dasein gerissen wird.
Ich freue mich sehr über konstruktive Kritik und über eure Meinung sowieso..
Viel Spaß beim Lesen.. ;)
kapitel 1
Das ganze Drama begann an einem dieser verregneten Herbsttage.
Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit und, wie immer, war ich mit meinem Wagen so nah wie möglich an das Theater herangefahren.
Sie müssen wissen, ich arbeite dort,als Bühnentechniker. Eigentlich wurde ich dort als Requisiteur eingestellt.
Doch mittlerweile bin ich Mädchen für alles. Aber das spielt eh keine Rolle mehr.
Nun ja, ich hatte mich also für den Birkenweg und nicht für die Kastanienallee entschieden.
Die Kastanienallee steht gleichbedeutend für "häufiges Abschleppen".
Und das muss bei meinem kargen Lohn ja nicht sein.
Also, vom Weiten schon erkannte ich meine Chance, den letzten freien Parkplatz zu ergattern. Ohne dabei einen längeren Weg in Kauf nehmen zu müssen. Wer will das schon, wenn sämtliche Götter der Meinung sind, Regen ist das einzig wahre Wetter.
Der Bleifuss siegt, ich sprinte durch die Kurve. - Ach ja, ich vergaß mich vorzustellen. - Mein Name ist Max Mueller III.
Eigentlich Maximilian Mueller. Ein, wie ich zugeben muss, ziemlich beknackter Name, welcher aber meine verwandtschaftlichen Grade bestens erkennen lässt.
Nun wie gesagt, ich sprinte in die Kurve, visiere mein Ziel an, bremse scharf, lege den Rückwärtsgang ein und parke entspannt und vorschriftsmäßig ein. Ein Blick auf die Uhr, mir bleiben noch 5 Minuten bis Arbeitsbeginn.
Ein tiefer Seufzer entweicht meiner Lunge. Mal wieder geschafft.
YES! Mir kommen Zweifel, ob ich auch vollständig bin. Bei all meiner Panik, pünktlich bei meinem Brötchengeber zu erscheinen, vergess ich schon mal die Schlüssel zu meinem Büro und meinem Spint.
Letzteres, ein Ort ohne den ich kaum Ruhe hätt' auf Arbeit. Verkommene Subjekte versuchen immer mal wieder uns um die Früchte unserer Arbeit zu bringen. Diverse Luxusartikel verschwanden schon auf diese Art und Weise.
Aber ich sitze immer noch im Wagen und starre auf die langsam feuchter werdende Scheibe vor mir.
Es nieselt.
Na super!
Ein aufkommendes Lüftchen spielt mit braungelben Blättern Karussel.
"Warum ausgerechnet Berlin?" denke ich noch, als ein glitzern mich aufmerken lässt. Eigentlich nichts ungewöhnliches bei mir. Ich sehe öfter mal farbige Kleckse vor meinem Auge, mal blau, mal rot, mal grün. Moment mal! Grün, war noch nie dabei.
Meine Neugierde ist geweckt. Forschen Blickes, versuche ich durch die nasse Scheibe, den Laubhügel vor meinem Auto, mit Laserblick zu durchforsten.
Nichts!
Eine Täuschung?
Ich starte den Scheibenwischer. Der Blick in die tiefen eines ehemaligen Laubbaumes, klärt sich. Irgendetwas steckt in diesem Laubhaufen und erzwingt förmlich meine Aufmerksamkeit.
Ich sehe kurz zur Uhr. Noch 4 Minuten bis Ultimo.
Ich wende mich ab und siehe da, es blinkt schon wieder.
Ein geheimnisvolles, grünes Schimmern.
Ich gebe mir einen Ruck, ziehe den Zündschlüssel und öffne den Verschluss meines Gurtes, alles zur gleichen Zeit, versteht sich, und fließe mit einer geschickten Bewegung aus der Fahrertür.
Eine echte Meisterleistung, bei meiner Körpergrösse von fast 1,90m und einem japanischen Reiskocher, der so klein ist, das man fast vergißt wo man ihn geparkt hat.
Feuchte, klamme Kälte umfängt mich. Der Wind zaust durch mein Haar, das übrigens schon leicht ergraut ist.
Ich ziehe den Kragen meines Mantels bis unter mein Kinn. Es kratzt vornehmlich, die letzte Rasur liegt schon 3 Tage zurück.
Langsam fixiere ich das grüne Glitzern in dem Hügel.
Ein wenig lustlos stochert mein Fuß im Laubberg.
Etwas rutscht tiefer ins Verborgene.
Mir bleibt also nichts anderes übrig, als mir meine Hände schmutzig zu machen.
Beim Hochziehen meiner Ärmel, fällt mein Blick auf die Uhr.
"Na toll"!, denke ich, noch 3 Minuten.
Woher diese verdammte Panik etwas zu verpassen?
Beim Bücken rasiert ein Irrer, mit seinem Auto, fast meinen Hintern ab. Ein wütendes Hupen. Ein Fluch von meinen Lippen. Alles schneller vorbei, als ich denken kann. Und SCHWUPS, wühlen meine Hände im Dreck.
"Na was haben wir denn da?"
o
Kapitel 2
Meine Angewohnheit mit mir selbst zu sprechen, nimmt mittlerweile schon manische Züge an. Das "Singledasein" bekommt mir nicht.
Ein Pärchen, unter einem Regenschirm, schaut verwirrt in meine Richtung und tuschelt über meine absonderliche Vorstellung: "Mann steckt bei feuchtem, kaltem Wetter kopfüber bis zu den Ellenbögen in einem feuchten Laubberg."
Ich grunze verlegen und ertaste beim Aufrichten, das, was ich als Gegenstand meines Begehrens beschreiben möchte.
Es ist eine glatte, längliche Kunststoffröhre. An beiden Seiten fachmännisch verkorkt.
Sie schmiegt sich in meine Hand, als wäre sie daraus erwachsen.
Es kribbelt mich leicht.
Ich meine ein leichtes pulsieren zu verspüren, als ich es aus seinem Laubgefängnis befreie und ins Licht halte.
Ich fange an zu schmunzeln, innerlich, wenn sie verstehen was ich meine.
Es ist einer von diesen Zauberstäben, für kleine Kinder. Nicht wirklich ein Schatz für mich, aber irgendwie berührt es mich.
Längst vergangene Gefühle dringen an die Oberfläche meines Bewusstseins.
Der Zauber wirkt.
Kleine flirrende, grüne Schnipsel tanzen einen wirren Tanz in einer klaren Flüssigkeit.
Im Aufstehen begriffen, streife ich vergessen, die Blätter von meinen Armen und registriere erstaunt, das sich das Wetter beruhigt hat.
Die Sonne gibt sich kurz zwischen zwei dunkel drohenden Wolken die Ehre.
Ein verirrter Sonnenstrahl lässt den Zauberstab schimmern und leuchten.
Sehr magisch und geheimnisvoll.
Ich fange an zu kichern, wie ein kleiner Junge, und komme mir dabei so ziemlich blöde vor.
So sinnierend, setze ich meinen Weg zum Theater fort.
Welche kleine Fee hat ihn hier wohl verloren, und vermisst ihn nun schmerzlichst?
Gedankenverloren, wische ich die letzten Erdkrümel von dem Stab und betrete, fast gut gelaunt, was wiederum selten vorkommt, die Stätte meines Schaffens.