Grüße
Man kann auf die vielfältigste Art grüßen. Ob man nun jemanden mit dem Mund grüßt, oder durch Zeichen – ein Gruß gilt als Gruß, wobei der Gruß an sich nicht unbedingt freundlich gesinnt sein muss, er kann auch völlig anders interpretiert werden, ob nun mit oder ohne Wissen des Grüßenden. Nehmen wir mal ein Beispiel aus dem Internet, wenn eine Person, namens Andy, jemanden schriftlich grüßend aufbauen will, oder jemanden aus der Reserve locken möchte. Dann könnte man seinen Gruß etwa so schreiben:
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Andy klopft mal an, ganz sacht
fragt dich, was die Liebe macht
gibt es für dich denn auch Lachen
und die andren lustig’ Sachen?
Traurig sein und voller Schmerz
stetig? Ist nicht gut fürs Herz
Kannst du dich wem anvertrauen?
Und mit ihm Verbindung bauen?
Gib dir'n Ruck und zeige mir
dass ein Lächeln passt zu dir
würde reichen, winzig klein
nur ein Anfang soll es sein
Somit schließe ich die Zeilen
würd gern länger hier verweilen
doch die Pause ist recht klein
Grüße noch, vom Andylein
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In Internetforen gibt es aber auch Leute, die nur gucken und gucken und gucken. Auch denen kann man einen Gruß schreiben – womit man eine breitere Masse erreicht, als wenn man es nur einem schreibt – sofern diesen „Gruß“ auch jemand liest. Sonst steht er nämlich alleine da und guckt ganz dumm aus den Lettern:
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Hallo Besucher
Hi, Besucher, die ihr seht
was die Leute denn bewegt
hier zu schreiben, hier zu zeigen
immer hilft es nicht, das Schweigen
Sicher - man sich nicht gleich traut
niemand ist gleich aufgetaut
doch nur gucken - ist doch öd'
und auf Dauer sicher blöd
Also nicht nur außen gieren
kostenlos könnt registrieren
ihr euch und dann könnt ihr schreiben
was die Herzen euch so treiben
Müssen - müsst ihr gar nichts hier
höchstens virtuelles Bier
manchmal kosten - irgendwann
fangt von selber ihr schon an
Also schaue, lieb Besucher
sei doch dir mal selbst Versucher
traue dich, wirst's nicht bereuen
auch innen kann man sich erfreuen
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Man kann sich aber auch in Gästebüchern verewigen, wobei besagter Andy ungern Bildchen a la SMS-Grafik sieht – er steht da eher auf persönliche Worte, die, um aufzufallen, dann so aussehen könnten:
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Gästebucheintrag
Einen Gutenmorgengruß
lass ich da und keinen Schmus
wie die andren Leute hier
die in ihrer Einfaltsgier
kitschig’ Bildchen stellen rein
wohl - weil ihnen fällt nichts ein
als wie ich - ich dichte eben
wo andre Leute Bildchen geben
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Natürlich könnte man dieses Beispiel auch auf andere Bereiche ausweiten. Und da wir schon bei „Andy“ sind, bleiben wir auch bei ihm, wobei der Name nun wirklich nur als Beispiel dienen soll:
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Gästebuchgedicht
Für die Speiseseite
Themenvielfalt fabelhaft
Gibt dem Schlemmer Schaffenskraft
Meist zum Schmecken, auch zum Denken
Lässt der Geist sich nicht beschränken
Was hier zählt, sind freie Worte
Ähnlich wie bei Erdbeertorte
Die dann geben Lustgewinn
Und auch meistens einen Sinn
Drum - ich danke Möglichkeit
Das man kann sich machen breit
Und sich mischen oft zum Lohn
Unter diese Essnation
Nette Speisen gibt’s gar viel
Alle haben gleiches Ziel
Appetit ist Geschenk
Liebe Grüße, Andyhank
Persönlich
Möchtest Wort per Gruß mir treiben
kannst du mir ins Gastbuch schreiben
aber einfach auch so geht
eben wie der Wind dir weht
Wenn du suchst, dann wirst du finden
brauchst dich aber nicht abschinden
schreibe einfach mit Genuss
deinen lieben Andygruß
Habe Spaß und Freud dabei
wenn du dichtest Wörterbrei
sei wie du und einfach locker
vielleicht mich haut es ja vom Hocker?
Allgemein
Für den Eintrag hier ins Buch
braucht man auch einen Besuch
der ja nun erfolgt ist - und
schließlich bietet: Eintragsgrund...
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Und da wir gerade bei Gästebucheinträgen sind, könnte man auch einen Allroundtext erstellen, den man für alle gastronomischen Einrichtungen verwenden kann, wobei eben nur Details im Text ausgetauscht werden müssen, damit dann alles zueinander passt. Wie so etwas aussieht, kann man folgend sehen, wobei man seinen wahren Namen verwenden sollte, wenn es ehrlich gemeint ist:
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Gaststätteneintrag
Ich komme nicht nur dieses Mal,
hat man auch hier die Qual der Wahl.
Das Essen² ist gut, die Getränke² fein,
so müsst’ es immer sein!
die Kellnerin² ist sehr adrett,
sehr schnell zur Hand mit dem Tablett!
Kennt ihr das Gasthaus² in diesem Land,
wo ich die Lust zum Speisen² wieder fand?
Das ist „die Mühle“², einfach und schlicht,
sag’ ich mit der Nase im Gesicht!
Nun, bis bald und - DANKE -
euer Andreas Hanke
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Kommen wir noch kurz zur Erklärung von(²): diese Wörter sind variabel und können bei Bedarf verändert werden, je nach Besuch und Speiseneinnahme oder nicht, ob’s ein Kellner oder eine Kellnerin war, den Namen des Gasthauses, des Restaurants, der Kneipe usw.
Einzig und allein bei dem Schlusssatz solltet ihr euch etwas Eigenes suchen, etwas, das sich auf euern Namen reimt...!
Zum Schluss gibt es noch ein Beispiel, wie es ist, wenn man keine Lust zum Grüßen hat und – was dabei herauskommen kann (oder auch nicht), was jetzt zusätzlich als Abschiedsgruß meinerseits gelten soll, auch wenn es nicht so aussieht wie ich es eigentlich meine:
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Grußpflicht
Man sollte grüßen jeden auch
So ist es in der Firma Brauch
Dass jeder jeden grüßen tut
Das heißt dann, man ist Jedem gut
Doch wer’s verschwitzt und ist nicht nette
Verstößt so gegen Etikette
…ist wohl kein Mensch, wohl eher Tier
Und muss dann spenden: Kasten Bier
So bleibt das Umfeld aufmerksam
Und niemand ist dem andren gram
Den Brauch, den müsste man einführen
Woanders auch, nebst den Gebühren
Dann wär’ die Welt sich selber lieb
Und niemand störte wohl den Trieb
…sich freundlich zueinander sein…
Das wäre eigentlich ganz fein
Doch geht das nicht im wahren Leben
Denn schließlich kennt man doch nicht jeden
Doch so intern…, muss eh man sprechen…
Und wer nicht grüßt, muss eben blechen
Und wenn man einen Grund zum Saufen
Haben will – nicht: Haare raufen
Dann grüßt man eben einfach nicht
…ist freundlich dann in andrer Sicht…
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Nun ja, es hat nicht sollen sein. Denn es geht weiter. Denn es kommt da noch ein allerallerletztes Schmankerln, welches sogar zum Titelbild passen würde:
Hai
Wenn ich auf der Tastatur
Tippe „Hi“, so einfach nur
Meine ich, was das betrifft
Das ich tippe nicht bekifft
Sprechen tu’ ich einfach „Hai“
Das als Gruß gilt, so anbei
Und als Wesen der Person
Diesmal nicht, wie manchmal schon
Auch wenn zweimal „Hi“ ich tippe
Meine ich nicht diese Kippe
Die man handgefertigt quarzt
Selten auf dem Weg zum Arzt
Doppel „Hi“ heißt nur „hihi“
Das mich wurmt, wie selten nie
Doch das „Hai“, das, was ich meine
Sagt man grüßend oft alleine
Zwar wird es nur „Hi“ geschrieben
Doch die Worte sich oft biegen
Außer man meint „Hai“ und „Schiet“
Wenn man Hai im Wasser sieht
Dann das „Hi“ erübrigt sich
Wenn man es als Gruß dem Fisch
Ausspricht, denn er weiß „Oh, Mist“
Selbst, was für ein Fisch er ist…
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