Kurzgeschichte
Lass mich .. (8) - .. fallen!

Es war früh am Morgen. Ich hatte mein Handy seit Gestern nicht angerührt. Stundenlang hörte ich das vibrieren. Wahrscheinlich schrieb mir Brain. Ich schaute in den Spiegel. Meine roten Locken lagen auf meinen Schultern. Meine Augen waren von den Tränen gerötet. Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht. Es war ein neuer Tag. Es wird noch viele geben, also lächel, dachte ich mir. Ich setzte ein Lächeln auf. ''Kämpf weiter, egal was passiert.'' Das sagte sie immer.. Meine Schwester. Ich würde es für sie tun. Weitermachen. Aber Brain? Was sollte ich nun wegen ihm tun? Ohne ihn weitermachen? Oder es einfach nchmal versuchen? Ich schloss die Augen. Ich dachte an ihn. Ich sah ihn klar vor mir. ich hörte ihn meinen Namen sagen. Und da fragte ich es mich: Konnte ich überhaupt ohne ihn leben?..

In der Schule angekommen wartete Brain am Tor auf mich. Als er mich sah, kam er zu mir gesprintet. ''Wieso hast du mir nicht geantwortet? Ich hab dir vielleicht um die 80 Nachrichten geschickt!'' rief er wütend. ''Und trotzdem blieb es nur bei SMS und Anrufen.'' sagte ich kalt. Ich wollte einfach nicht mit ihm reden, nachdem was er mir geschrieben hatte! ''Was hätte ich denn tun sollen?'' fragte er verwirrt. Zu mir kommen, sagte ich in Gedanken. Ich antwortete nicht und schob mich an ihm vorbei. ''Ist es wegen Jessie?! Wir sind auch Freunde?'' fragte er und hielt mich fest. Ich sah ihn stumm an. Mir wurde plötzlich heiß. Es war seine Berührung. Ich schwieg immernoch. Wenn ich ihn ansah, sah ich nichtmehr den Jungen, den ich über alles liebte! Ich sah nurnoch der Junge, der mir gestand das er mich betrogen hatte. ''Hast du dir gestern etwas getan?'' fragte er flüsternd. Geschockt schüttelte ich seine Hand ab. ''nein?!'' rief ich. ''Ich frag doch nur.. '' sagte er und steckte die Hände in die Hosentaschen. Ich sah ihn stumm an. Aufeinmal kam er einen Schritt näher. Schnell ging ich einen weg. Ich wusste genau was passieren könnte, wenn er so nah vor mir stand! 

''Jasmin! Jasmin! Hier drüben!!'' hörte ich eine Stimme rufen. Dominik? Ich drehte mich um. Geschockt sah ich Dominik auf mich zurennen. ''Hey!'' rief ich. Brain seufzte verächtlich. Dominik nahm mich in den Arm. ''Ich bin zurück!'' rief er begeistert. Ich strich durch seine schwarzen Haare. ''Wie war's in England'' fragte ich und beachtete Brain extra nichtmehr. ''Super! .. Ach, was macht der denn hier?!'' fragte Dominik zickig, als er Brain bemerkte. ''Das weißt du genau ..'' sagte er und verkniff sich den Rest. Ich rollte mit den Augen. Brain und Dominik. Erzfeinde. ''Ach, ist ja auch egal. Na, Zuckerstück, wie gehts dir denn so?'' fragte er mich. Ich kicherte. Dominik ist ein guter Freund von mir, aber er konnte Brain kaum leiden. Anfangs hatte er sich sogar in unsere Beziehung eingemischt, aber nun hielt er sich raus. Jedoch wusste er garnicht das es aus war, weil er in England war. Ob ich es ihm sofort sagen sollte? Brain schaute wütend auf den Boden. ''Jasmin, wir wollten reden..'' erinnerte er mich. Ich sah zu ihm. ''Vielleicht ein andernmal, Dominik ist grad wichtiger.'' sagte ich. Brain zog genervt ab. ''Was war das denn?'' fragte Dominik verwirrt. Ich schüttelte nur lachend den Kopf. Natürlich war es nicht korrekt das auszunutzen, aber Dominik kam mir gerade Recht. Ich wollte Brain doch nur ein wenig ärgern, so wie er es mit mir tat? Oder war es falsch? ''Na komm Kleine, ich erzähl dir von England.'' sagte Dominik und fing an von einer wundervollen Reise zu erzählen.

Als Dominik zuende erzählt hatte gratulierte ich ihm, für die gelungene Reise. ''Es war wirklich klasse!'' beteuerte er und umarmte mich nocheinmal. Ich ließ ihn nicht so schnell los. Ich hatte ihn so vermisst! ''Und was ist bei dir so passiert? Was war das gerade mit Brain?'' fragte er neugierig. Seine blauen Augen strahlten. ''Ach nichts. Nicht so wichtig.'' sagte ich und verkniff mir Tränen. Wieso tat mir diese Frage so verdammt weh? .. Der Schmerz war kaum auszuhalten. Ich schaute zum Boden, um die Tränen zu vermeiden. ''Bitte nicht..'' sagte ich in Gedanken. ''Nicht jetzt. Und nicht hier.'' Ich schaute hoch und zwang mich zu einem Lächeln. ''Deine Augen sind leer, Jasmin. Was ist passiert? Wieso ist der Glanz verschwunden? Die Freude? Jasmin, das bist nicht du! Du siehst furchtbar aus... Voller Angst. Sag mir, was ist passiert? .. Sag es mir, Kleine..'' flüsterte Dominik. Ich konnte nicht anders: ich brach in Tränen aus. ''Es fing alles an, als du weggegangen bist..!!'' rief ich und erzählte ihm die ganze Geschichte.
Ich fühlte mich einfach nurnoch wie ein kleines Mädchen, das die ganze Zeit weint. Ich fühlte mich leer und kaputt. Und so unsagbar traurig! ich war verletzt, aber ich wollte Brain zurück. Ich wollte ihn bei mir haben, mich seine Freundin nennen können! Ich wollte seine Stimme hören, einfach wie er meinen Namen leise flüsterte. Ich wollte seinen Kuss spühren, voller Zärtlichkeit und Sehnsucht. Ich wollte mich nur sein Mädchen nennen können, seins allein. Und seine Liebe kriegen.. 
Und nun ist alles kaputt.. Wie soll ich das überstehen?