Gedichte
Es Ist Kalt

Es ist kalt.

Ich hatte mir Wärme aufgespart, aber sie ist schon lange verbraucht.

Die Türen sind verschlossen, der Schlüssel nicht da,

ich bin eingesperrt in einem kalten Nichts,

ohne Wärme,

ohne Hoffnung,

ohne Sinn.

Wo der Schlüssel ist, wurde vergessen.

Ich weiß nicht mehr, wie es draußen ist,

wie warm es dort ist,

welche Hoffnungen ich haben darf,

welchen Sinn das Leben dort draußen hat.

Durch die Fenster sehe ich meine Freunde,

sie sehen ahnungslos auf eine Hülle, deren Inhalt in kaltem Nichts ertrinkt.

Sie sehen nicht die Wände, die sie von mir trennen

Sie sehen nicht die Kälte, in der ich versinke,

sie sehen nicht die Leere in meinem Blick.

Sie sehen einen Menschen. Und sie wissen nicht, was sie wirklich vor sich haben.

Ich ging in das Nichts, um Schutz zu finden.

Doch ich fand nur Leere und die Tür fiel hinter mir zu.

Ich ging in das Nichts, um Trost zu finden.

Doch ich verbrauchte nur alle Wärme auf meiner sinnlosen Suche.

Ich ging in das Nichts, um Ruhe zu finden.

Doch meine Gedanken wandten sich grausam gegen mich.

Das Messer wurde mein Freund.

Mein einziger Trost auf dieser Odyssee sind rote Lichtschimmer,

die mir ein Gefühl der Wärme vorgaukeln.

Ich muss das rote Licht finden. Die kleinen Blitze reichen nicht aus.

Ich versuche mich gegen die Kälte einzuhüllen,

in hoffnungsvolle Gedanken,

sehnsuchtsvolle Blicke,

Blut.

Aber es reicht nicht. Mir ist kalt und ich kann mich kaum bewegen.