DUNKLE FENSTER
Erzählgedichte für "Fans"
von
Ingo Grinowski
INHALT
ICH
DER STUHL
DUNKLE FENSTER
DER SCHATZ
DER AUSWEG
DIE FALSCHE HÜLLE
GUTE ZEITEN
DER FISCHERS CUP
RATTENLEHRE
FUSSBALL IST NICHT ALLES
ICH
Kenn
Ein
Junges
Aufstrebendes
Lyriktalent
Welches
Sich
Nicht
Unnötig
In
Hektik
Verrennt
Schreibt
Ohn
Macht
Hinterm
Ruhm
Den
Greift
Es
Dann
Postum
DER STUHL
Einen Stuhl
Möchte er bauen
Auf dem frei
Das Kommende sitzt
Kann doch nicht
Die Zukunft schauen
Während er
Kurze Beine schnitzt
Neues Design
Will er sich trauen
In das man
Seinen Namen ritzt
Doch plötzlich
Muss er anschauen
Vision
Wird nicht unterstützt
Und zerschlägt
Ganz voll Misstrauen
Sein Werkstück
Für das er geschwitzt
DUNKLE FENSTER
Und ich schaue durch die Fenster
Und ich krieg davon nicht genug
Und ich seh sie die Gespenster
Und wittere den Selbstbetrug
Alles was ich einmal wollte
Erscheint nur folgerichtig jetzt
Der Schein der es einmal sollte
Hat sich noch nicht recht festgesetzt
Kommt so zusammen und richtet
Über angesammelt Taten nun
Habt ihr die Akten gesichtet
Lasst mein Gewissen nicht mehr ruhn
Legt das Grau der Nebelschwaden
So wie es passt in euer Bild
Zieht dazu auf die Schubladen
Oder seid ihr etwa nicht gewillt
Denn am Ende die Rechnung steht
Schon gebrochen ist jeder Stab
Nur Dieses was für immer geht
Landet auch wirklich im Erdgrab
Noch schaue ich durch die Fenster
Noch krieg ich davon nicht genug
Doch ich seh sie die Gespenster
Und wittere den Selbstbetrug
DER SCHATZ
Draussen vor der steilen Bucht
Haben sie den Schatz gesucht
Nach der Sage liegt er dort
Ist es der genaue Ort
Sie suchten alle Tage
Gaben nicht auf in der Frage
Waren drauf eingeschworen
Dieser Sache nachzubohren
Hörten alt Geschichten an
Die sie nahmen in den Bann
An hellem Feuer zur Nacht
Hat man sich dann Mut gemacht
Sie haben ihn nicht gefunden
Doch ist die Gier überwunden
Denken nun er dem Meer gehört
Wo ihn Nichts und Niemand stört
DER AUSWEG
Haben den Schlußstrich gezogen
Möglichkeiten abgewogen
Lassen alles zurück zu Haus
Wandern nach Amerika aus
Das Schiff wird dann bald ablegen
Der Kai schwimmt schon im regen
Die Schlange reißt gar nicht mehr ab
Jeder sein Letztes für gab
Männer sind mit sich im reinen
Nur Frauen und Kinder weinen
Habn sie wirklich Alles versucht
Hatte denn Gott Irland verflucht
Schaffens in der anderen Welt
Und kommen zu ner Menge Geld
Die Sach vom Glauben getragen ist
Erscheint sie nicht als Wagnis
In nem von Gott gelobtem Land
Liegt das Glück schon am Strassenrand
Es wird sich finden von allein
Gewinner werden Andere sein
Der Schiffseigner bezieht den Lohn
Noch bevor er ausläuft schon
Amerika ist vergeben
Glück lässt sich auch da nicht weben
Schiffsglocke kling in den Morgen
Mit ihr verschwinden nicht die Sorgen
Frauen und Kinder stehen da
Wer weiß wer sichs letzte Mal sah
DIE FALSCHE HÜLLE
Jeder steckt in seiner Hülle
Kommt da nicht mehr raus
Nur für den der in der Falschen steckt
Ist das ein Graus
Die Schlange kann sich häuten wenn es ist an der Zeit
Dem Menschen hält die Natur nichts dergleichen bereit
Das Chamäleon wechselt die Farbe bei Gefahr
Ungewollt und ohne Not tat dies nun auch mein Haar
Manchmal möchte man
Einfach fahren aus seiner Haut
Wahrscheinlich nicht nur
Weil
In der Früh der Morgen graut
GUTE ZEITEN
Ich verabschiede mich
Nun habt gute Zeiten
Jeder geht jetzt für sich
Keiner soll mich begleiten
Habt mir geöffnet euer Haus
Mich aufgenommen in den Kreis
Ich halte es da nicht mehr aus
All zu hoch scheint er mir der Preis
Kann nicht sehen anderer Glück
Hab das meine noch nicht gefunden
Bitte haltet mich nicht zurück
So bin ich an nichts gebunden
Ich verabschiede mich
Nun habt gute Zeiten
Jeder geht jetzt für sich
Keiner soll mich begleiten
Versuche meinen Weg zu gehen
Immer stetig und Stück für Stück
Irgendwann wird es entstehen
Vielleicht mein ganz eigenes Glück
DER FISCHERS CUP
Unsere Yacht heisst Haifisch
Haben all zusammengelegt
Trainiert und erwarten nun
Dass unsere Stunde schlägt
Auf der Jagd nach den Punkten
Wollen wir ganz Vorne sein
Sind wir erst mal beim Siegen
Holt uns doch kein Boot mehr ein
Wir dürfen nicht verlieren
Wir bringen den Kahn auf Trab
Alle sollen uns gratulieren
Zum Sieg beim Admirals Cup
Die See ist unsere Heimat
Auf ihr kennen wir uns aus
Sind als Fischer drauf gefahren
Und brachten stets Fang nach Haus
Es wurde immer teurer
Längst kamen wir nicht mehr hin
Unsren Erhalt zu retten
Hilft uns nur noch der Gewinn
Wir dürfen nicht verlieren
Wir bringen den Kahn auf Trab
Alle müssen uns gratulieren
Holen den Admirals Cup
RATTENLEHRE
Die Ratten verliessen
Das versinkende Schiff
Sie ahnten die Gefahr
Durch das versteckte Riff
Noch bevor die Menschen
Dass Ausmass erkannten
Wurd das Deck bevölkert
Von Ratten die rannten
Ihr Urinstinkt liess sie
Gänzlich Scheu vergessen
Kamen ausm Laderaum
Hielten ein im fressen
Als das Schiff dann auflief
Trafs sie
vorbereitet
Menschen fieln in Panik
Die Unglück begleitet
Das Schiff war nun sauber
Brach aber bald in Stücke
Erstarrt erkannt es auch
Der Käptn auf der Brücke
Er blieb zurück im Meer
Liess sich nicht bekehren
Sah noch in ner Vision
Wie Ratten ihn lehren
FUSSBALL IST NICHT ALLES
Lothar Fliederbusch
Extorschützenkönig
Spricht direkt nach Spielschluss
Mit Reportern wenig
Fussball die Leidenschaft
Treibt ihn wie ins Fieber
Nach dem Spiel tankt er Kraft
Mag anderes lieber
Ne Pille hilft da nicht
Seinem Hormonhaushalt
Schlüpft abends im Zwielicht
In Damenhöschen bald
Nun er ist Fetischist
Aufm Platz nur ganzer Mann
Und wie das dann so ist
Geht keine Zeitung an
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by
Ingo Grinowski/ INGRIN LYRICS/ 2013
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