In diesem Roman habe ich so viele meiner Freunde untergebracht, das ich hoffe sie mögen sich nicht selbst erkennen. Das könnte ins Auge gehen! ;-)
Die Grabflüchtlinge
Durch den Qualm der Zigaretten und den Dunst von Schweiß und Bier, konnte man eine Gruppe Männer erkennen.
Es waren derer vier, die dort an diesem einen runden Holztisch auf den unbequemen Holzstühlen saßen und sich rege unterhielten.
Sie trafen sich viermal die Woche, früher (ein relativer Zeitraum in dem Alter) waren es fünf mal gewesen, aber damals (wie gesagt) waren sie auch noch eine Fünferrunde gewesen.
So würden die Treffen mit abnehmender Teilnehmerzahl irgendwann ein Ende finden.
Sie kamen aus verschiedenen Winkeln dieser Kleinstadt, die im Grunde genommen in dieser Bar ihren kulturellen Höhepunkt fand.
Sie tranken meist Bier (bis auf Morty der eisern an Whisky festhielt) und unterhielten sich über den verlebten Tag oder alte Zeiten.
Okay Männer in diesem Alter lebten in der Vergangenheit das muss man einfach so hinnehmen, gerade mit der Perspektive, das sich in näherer Zukunft wahrscheinlich nichts unglaublich interessantes mehr ereignen würde.
Sie nannten sich ironischer Weise die „Grabflüchtlinge“.
Diese Betrachtung ihrer losen Gruppierung folgerte einfach aus Morty Bensons Ausspruch: „Wir sind nicht mehr jung Jungs! Wir sind auch noch nicht tot! Ich glaube wir sind einfach Grabflüchtlinge“.
Diese sinnige Bemerkung führte also zu dem Namen der Rentnergang.
Sie hatten vieles Gemeinsam, na gut! Wenn man das Alter bedachte konnte man sicherlich Gemeinsamkeiten finden, wenn man nur lange genug danach graben würde!
Ihre Ãœbereinstimmung fiel vor allem in ganz wenigen Punkten sehr zu Augenschein.
Zum einen waren alle vier Rentner.
Logisch!
Zum anderen waren alle im heiligen Familienstand des Witwers angelangt.
Für manche ein Segen, für drei von vier ein Heiligtum.
Sie hatten nicht unbedingt immer Glück damit gehabt, was natürlich zu reichlich Gesprächsstoff führte.
Henry Villinger deutete diesen Umstand so: „Meine erste Frau ist mir weggelaufen, die zweite ist leider für immer geblieben“.
Einfachheit konnte einer Wahrheit einen gewissen Reiz geben.
Gregory Gregson von allen der Einfachheit halber von allen „Gregs“ genannt (Zahnprothesen konnten ein Fluch sein – vor allem bei Namen und Wörten mit vielen G´s) trauerte seit zwölf Jahren seiner Frau Linda hinterher, die nach seiner Meinung die geheimnisvollste Frau auf Erden war.
Sie war ungefähr so geheim, das man sie nach der Beerdigung sofort vergessen hatte.
Sie liebten diese Frotzeleien, denn im Hintergrund wusste jeder dieser Männer das sie eigentlich ohne Sie aufgeschmissen waren und sich wahrscheinlich deshalb zusammen getan hatten.
Der letzte im Bunde, sozusagen das Schlusslicht, war der alte Frank Ferguson.
Frank wurde „Beagle“ genannt was ohne Zweifel mit der Form seiner von Rheuma geplagten Beine zusammenhing.
Beagle litt unter Alzheimer im Anfangsstadium, und konnte schon mal den einen oder anderen Zusammenhang verwechseln, setzte sich aber gern den Nörgeleien seiner Freunde deswegen aus.
Er wusste das dies nur die Spitze des Eisbergs war, denn sein Vater hatte ihm außer einem Berg Schulden diese nette Erbschaft hinterlassen bevor er geistig umnachtet entschlief.
An diesem Abend, einem Mittwoch, dem zweiten Treffen in dieser endlosen Woche – fanden Sie sich also wieder in trauter Runde im „Bogies“ ein.
Diese Spelunke zeichnete sich besonders dadurch aus (und das war Gregs Ansicht) das sie so heruntergekommen war, das die Grabflüchtlinge nicht einmal darin auffielen.
Schließlich und letztendlich war das „Bogies“ der Treffpunkt jeglicher Gruppierung in dieser Stadt.
Der Name rührte daher, das der Besitzer der „Taverne“ einen Faible für den namentlich erwähnten Schauspieler besaß, und deshalb zu jeder Gelegenheit dessen Charakter imitierte.
Wenn man es recht, und mit objektiven Verstand besah, imitierte er eher die Imitation dessen.
Das aber nur am Rande erwähnt.
An diesem Abend also, führte eine Diskussion der Altherren Runde zu einem kleinen Eklat.
Beagle hatte behauptet, das Männer in Ihrem Alter nicht mehr dazu fähig sein konnten.
Punkt.
Morty war bereits so weit in Rage, das er vor allen(und das besonders lautstark) behauptete: „Bring mir eine Heiße Braut und ich überzeuge Dich hier und jetzt vom Gegenteil!“
Auf diese Äußerung blieb Gregs nur noch eine Wahl.
Er schlug beide Hände vor sein zerfurchtes Gesicht und betete zu Gott.
„OH Herr!“ eiferte er mit gespielter Dramatik „Herr gib uns die Kraft unserer Augen zurück damit wir dieses Kleinod überhaupt erkennen können!“
Was allgemein, und nicht nur an ihrem Tisch für Gelächter sorgte.
Beagle legte noch ein Pfund nach.
„Und Herr! Lass ihn die Viagra schnell schlucken, sonst bekommt er am Ende einen steifen Hals!“
Morty setzte sich wieder und schmollte spielerisch in sein Glas.
Als das Gelächter und Gekicher abgeebbt war, ergriff nun Henry das Wort.
Er war eher der Schweiger in der Truppe, und hatte einen gewissen Hang zum Grübler.
„Mein ihr?“ begann er skeptisch „Das wir es noch tun sollten?“
Gregs erhob weise einen Zeigefinger und nuschelte in seiner bekannten Art: „Henry, es mag Dir entgangen sein, aber es fehlt uns die passende Peripherie der Frau dazu!“
Beagle nickte, obwohl er nicht wusste was das Wort bedeutete.
„Wir können keine mehr aufreißen, dazu sind wir zu alt und zu hässlich!“
„Wir können auch keiner mehr nachlaufen, denn dazu! – sind wir zu langsam.“ Vollendete Morty den Gedankengang.
Henry war sich selbst unschlüssig.
„Aber wir könnten immerhin zu einer… Ihr wisst schon was… gehen, und es da tun!“
Die anderen schwiegen einen Moment, brachen dann aber wieder in Gelächter aus.
„Henry“ japste Gregs schließlich „Henry mein Alter Freund, wenn Du eine Horizontale aufsuchst in deinem Alter und mit deinem Herzen – dann wird Sie wahrscheinlich vorher 911 wählen um es gleich auf dem Weg in die Notaufnahme mit Dir zu tun!“
Das fand nicht nur Anklang in Humoristischer Weise, es haperte nicht an einem Quäntchen Wahrheit.
Morty beteiligte sich nicht mehr an der Diskussion die bald über die Verfahrensweise bei einem Sexinfarkt beriet, sondern starrte unentwegt zur Theke hinüber.
Henry fiel dies als erstem auf.
„Hey Morty alter Knabe“ rief er „überprüfst Du im Geiste Deinen Kontostand? Du kannst es Dir von Deiner mageren Rente doch nicht leisten!“
Aber seine Worte gingen irgendwie durch Morty hindurch.
Als der Rest davon Notiz nahm, taten es ihm alle nach.
Sie entdeckten schnell was Morty so in Abwesenheit bugsiert hatte.
„Da Scheiß doch einer die Wand an!“ murmelte Beagle, und rieb sich mit seinen von Fritten fettigen Fingern über die Brillengläser.
„Holla die Waldfee!“ das war Gregs Kommentar dazu.
Morty schwieg immer noch gebannt starrend.
„Ich wollte ich wär zwanzig!“ sagte Henry nur.
„Nein wartet! Achtzehn!“
Es herrschte plötzlich Stille am Tisch.
Grabesstille sozusagen.
Denn an der Theke spielte sich ein bedeutendes Schauspiel vor den Augen der Männer ab.
Da war – Sie.
Eine Erscheinung wie auf einer Waldlichtung im Morgentau bot sich dar, die Erfüllung und der Inhalt mancher Träume, an die man am nächsten Morgen gern noch eine Weile dachte.
Schmunzelte.
Eine Frau.
Gut, Frauen gab es wie Krümel in der Bäckerei, aber nicht solche.
Und schon gar nicht an einem solchen Ort.
Wie aus einem Bilderbuch entsprungen wäre einfach zu niedlich gewesen.
Diese Frau entsprach jeglichem Beuteschema eines Mannes.
Sie war umringt von jungen Kerlen, einer wie der andere mit beinah glasigen Augen, Drinks wurden spendiert, man begab sich in eindeutige Posen die die Rangfolge unter ihnen markieren sollten.
Allerdings schienen diese Anwandlungen die junge Frau ziemlich kalt zu lassen.
Sie sah zu ihnen herüber.
„Sie sieht her!“ krächzte Henry.
„Sie sieht mich an!“ verbesserte Morty.
„Holla die Waldfee!“ wiederholte Gregs staunend.
Und wirklich! Sie nahm tatsächlich die Männer am Tisch in Augenschein.
Und kam zu ihnen herüber, langsam, mit diesen fließenden weiblichen Bewegungen, die einem die Pumpe außer Gefecht setzten und den Blutstrom in andere Gefilde umleitete.
Ihr Haar war so voll und schien so weich wie Seide zu sein.
Ihr Gesicht strahlte diese Überlegenheit aus, ein Ausdruck für das Models töten würden.
Die Rundungen Ihres Körpers waren nicht üppig, nicht kantig eher – verspielt.
Im Grunde genommen war Sie einfach nur hinreißend.
Und auf dem Weg zu ihnen.
Direkt zu ihnen.
„Ist ein Stuhl frei?“ fragte Morty leise, jeder konnte das hören.
„Und wenn ich einen schnitzen müsste“ erwiderte Beagle wie in Trance.
Als Sie bei Ihnen war, lächelte sie.
Sonnenaufgang erster Take – und Action!
Die Köpfe der Männer drehten sich in Zeitlupe mit ihren Bewegungen mit, bis sie vor dem einzig freien Stuhl stand – schwebte – wie auch immer.
„Gentleman?“ sagte sie nur.
Es kam nicht unbedingt sofort eine Reaktion.
„Darf Ich mich zu Ihnen gesellen?“
Gesellen?
Es war als hätte man die Grabflüchtlinge von der „Pause“ Funktion zurück in den Film geholt, denn jetzt ging alles ganz schnell.
Jetzt plapperten vier aufgeregte Stimmen durcheinander und sagten Dinge wie: „Gregory nun schieb ihr doch den Stuhl ran!“ oder: Morty willst Du Ihr nicht einen Drink bestellen? Wo ist der verdammte Kellner!“
Sie benahmen sich kurz wie ein Haufen aufgeregter Jungs.
Was Sie im Prinzip ja auch waren – metaphorisch gesehen.
„Mein Name ist Mary Worth!“ stellte sie sich vor, und angelte elegant nach den Zigaretten die vor Morty lagen.
„Stört es Sie wenn ich rauche?“
„Es würde mich nicht einmal stören wenn ich brenne!“ erwiderte Morty ein wenig abwesend und gab ihr unter neidischen Blicken seiner Freunde Feuer.
Sie ließ sich nicht einfach Feuer geben.
Sie nahm die Hand mit dem Zippo darin ganz behutsam in die Hände, mit diesen betörend gepflegten Fingernägeln die so unglaublich rot lackiert waren das es beinahe so wirkte als wären Sie in dieser Form gewachsen.
Sie stellten sich nacheinander vor, und jeder brabbelte mindestens einmal einen solchen Unsinn, das es schon beinahe peinlich war.
Nur fiel das niemandem nur im Geringsten auf.
Allem Anschein nach hatte Sie besonders auf Morty ihre Aufmerksamkeit gerichtet.
„Mortimer ist sicher Ihr voller Name nicht wahr?“
„richtig“ krächzte Morty ein wenig albern lächelnd „Das ist mein voller Name: Mortimer!“
„Er klingt so vornehm finde ich“
„Oh ach wirklich?“
„Ja! Wirklich!“
Diese Runde verwickelte sich nun in eine lebhafte Unterhaltung über Gott und die Welt, das Wetter und die Football Saison, und jedes Wort das Mary dazu zu sagen hatte, klang wie Engelsgesang.
Für die Männer war Sie in diesem Augenblick der krönende Höhepunkt der letzten zwanzig Jahre.
„Sieh Dir die alten Säcke an!“ raunte Bogie seinen Gästen an der Bar zu: „Wie die Schuljungen!“
Und damit traf er den Nagel auf den Kopf.
Sie waren mittlerweile dabei Karten zu spielen, eine Runde aus halb Professionellen Pokerspielern, die schon die Regeln dieses Spiel in die Windeln gelegt bekamen, verloren eine Runde nach der anderen.
Voll konzentriert darauf nicht zu gewinnen.
Und das musste man auch als Leistung hervorheben.
Die Stunden verstrichen, und Mary erhob sich, nicht ohne Morty dabei „zufällig“ mit ihren unglaublichen Fingernägeln zu streifen, und ihn zu seinem hervorragenden Stil beim Spiel zu gratulieren.
„Ich muss gehen – Leider!, aber es hat mir solchen Spass gemacht, Sie sind wenigstens noch echte Männer, keine Kindsköpfe!“
Das waren Ihre Worte, die den Weg aus ihrer reizenden Kehle heraus fanden, und ihre Bestimmung wie eine Lenkrakete in Bagdad verfolgten.
Und sie traf mit jedem Wort das gewünschte Ziel.
Sie ging ein paar Schritte – in diesem wahnsinnigen schwarzen Ding das Sie Kleid nannte, und ließ keinem der Männer den Zweifel daran, das diese Ansicht die unglaublichste Ihres Lebens war, und drehte sich ein letztes Mal um.
„Meine Herren!“ sagte sie, und warf ihnen oder war es doch nur Morty? Eine Kusshand zu.
Die Herren entgegneten diesen Gruß hochalbern und affektiert.
„Ich könnte kotzen!“ bemerkte Bogie hinter seiner Theke beim Gläserspülen.
„Dich hat sie gar nicht beachtet!“ wagte einer der Jungen Männer zu sagen.
„Du hattest genug! Also raus mit Dir!“ knurrte Bogie, worauf sich der angesprochene beleidigt trollte.
Man sollte nicht darauf wetten das er diese Chance nur nutzte um einen letzten Blick auf der Strasse nach ihr zu werfen.
Wohin auch immer Sie gehen mochte.
Die Grabflüchtlinge blieben verzaubert zurück.
Gregs fand als erster die Worte wieder.
„Ich glaub das einfach nicht!“
„Hast Du das Kleid gesehen?“ fragte Henry entgeistert.
„Das Kleid?“ echote Morty „Hast Du gesehen was drin war?“
Beagle nahm einen Schluck Bier und meinte: „Ich nehme alles zurück, also ich! Ich könnte jetzt – und zwar Stundenlang!“.
„Ich auch!“ das Echo zu diesem Ausspruch kam aus drei Kehlen simultan.
Sie tranken und redeten, an diesem Abend, dieser Nacht, war das Thema keinesfalls das Wetter oder die Politische Lage.
Dieses Mal war es etwas ganz anderes.
Als es schließlich spät wurde, und Bogie bereits damit begonnen hatte die Tische zu wischen(mit diesem Putzlappen mit dem er auch die Toiletten wischte) war Morty der erste der sich aufmachte das Weite zu suchen.
„Jungs!“ verkündete er gähnend „Ich glaube der alte Mann muss zurück zum Meer und in sein Bett“
„Feuchte Träume“ wünschte Beagle und lächelte matt.
Überhaupt war die Luft ziemlich aus den Männern gewichen.
„Hoffentlich“ entgegnete Morty müde, und klopfte zum Abschied mit den Fingerknöcheln auf den Tisch „Bis die Tage dann ihr Grabflüchtlinge, und immer schön um den Friedhof herum!“
Das war die Abschiedsformel seit Jahren schon, und sie fanden immer noch Gefallen daran.
Bevor er ging, erleichterte er das Gehen dadurch, das er die Keramikabteilung aufsuchte und sich somit offiziell auf den Weg machte.
In seinem Alter konnte man sich freuen wenn das wenigstens noch klappte.
Die ersten Schritte in der kühlen Nachtluft waren wie immer Balsam für seine gepiesackten Lungen, fünfzig Jahre Camel hatten Spuren hinterlassen.
Aber wo Risse waren musste geschmiert werden, also zog er die vorletzte Filterlose aus der Verpackung und ließ das Zippo aufschnappen.
Dann wandte er sich vom Bogies am, und marschierte so schnell er es eben noch konnte in Richtung Heimat.
Er hatte eben die nächste Ecke umrundet (er hatte es nicht weit,(zu Fuß konnte selbst er noch diese Strecke bewältigen) denn er wohnte ungefähr nur drei Blocks entfernt, als er die Gestalt am Speisekartenkasten des Steak Hauses erkannte.
Da war Sie!
Und sie erhellte die Nacht mit Ihrem Strahlen.
Er lief einfach weiter, es kam ihm plötzlich so peinlich vor hier auf Sie zu treffen, so – allein!
Doch Mary schien nichts davon zu bemerken.
Wartete Sie auf Ihn?
Nein.
Oder?
Nein.
„Mortimer?“ Sie hat Dich längst erkannt was soll das? Fragte er sich.
„So ist es!“ antwortete er fröhlich in die Nacht, und die Müdigkeit aus seinen Gliedern war wie weggeblasen.
„Ich – habe gewartet“ sagte sie in einer Tonlage, die Tote erweckt hätte.
„Ach?“ mehr fiel ihm partout nicht ein.
„Es ist – wir haben uns getroffen und ich dachte…“
„ja?“ hatte er das gesagt oder gedacht!
„Ja?“ wiederholte er vorsichtshalber.
Er spürte plötzlich Ihre Hände, den leichten Druck ihrer Brüste, und Ihre samtweichen Lippen auf seinen.
„Mortimer“ flüsterte sie in sein Ohr „Ich will nicht allein sein heute Nacht!“
Hä?
War das der Alkohol das Nikotin, oder hatte sie das wirklich gesagt!
„Du könntest meine Enkelin sein!“ entfuhr es ihm verwundert.
WAS SAGST DU DA! Schmetterte sein Gewissen ihm entgegen DAS IST DIE GELEGENHEIT!
„Ich weiß“ flüsterte sie ebenso verschwörerische wie Zuckersüß „Ich will einen reifen Mann Heute Nacht!“
Es kam wie es kommen musste.
Morty schaltete von Vernunft auf Mann und ehe er sich versah, befanden sie sich in seiner Wohnung im dritten Stock, ohne den Fahrstuhl benutzt zu haben.
Wie zum Teufel war es ihm gelungen drei Treppen zu bewältigen mit Knien die seit Jahren schon praktisch nicht mehr existierten!
Er nahm nur wahr das Sie ihn ins Schlafzimmer bugsierte, ihm das Jackett abstreifte und den Gürtel öffnete, es kam ihm wie ein Traum vor diesen Körper im fahlen Licht der Schreibtischlampe zu sehen nachdem das Kleid zu Boden gesackt war.
Und es funktionierte.
Mein Gott wie es funktionierte!
Er war ein Mann.
Er war Gottverdammt ein Mann!
Sie war überall auf ihm, Er spürte Sie verwundert, er spürte sich!
In der Hitze dieser kalten Nacht war Mortimer in einem Strudel von Gefühlen unterwegs, der ihn in eine Sphäre schleuderte die er mit einem kehligen Grunzen begrüßte und verabschiedete.
Am Ende war er ein König ohne Königreich.
Und die Königin der Nacht ging mit wiegenden Hüften und einem schwarzen Kleid in der Hand aus dem Raum.
Er fühlte sich jung und stark.
Jung und – Stark?
Anders.
Merkwürdig anders.
Kapitel 2.
Marys Segen – Marys Fluch
Als er Tag erwachte, schlug Morty die Augen auf.
Ein Blick auf den Alten Reisewecker ließ ihn erstaunt feststellen, das er zwei Stunden vor seiner Zeit erwacht war.
Er fühlte sich gut.
Er repetierte sogleich die Erinnerungen an die vergangene Nacht.
Was für ein Traum.
Wenn es nicht Realität gewesen wäre.
Er in den Armen, den Fängen dieser unglaublichen Frau.
Die Gedanken an Ihren Körper ließen umgehend Säfte ihn ihm fließen, deren Quelle er schon längst als ausgetrocknet wähnte.
Er war immer noch nackt.
Ein vorsichtiger Blick unter die Bettdecke ließ ihn zum ersten Mal an diesem Morgen stutzen.
War sein Bauch gestern Nacht nicht noch üppiger gewesen? Warum sah das was er betrachtete unterhalb der Bauchnabelregion größer aus als er es in Erinnerung hatte!
Eine Dusche würde darüber Klarheit bringen.
Duschen war so etwas wie eine feuchte Meditation für ihn, dort unter der Brause konnte Morty am besten über die Dinge des täglichen Lebens und ihre Widrigkeiten nachdenken.
Er stand auf. Nein! Er sprang aus dem Bett! Er fühlte sich leicht und unbeschwert.
Es war wie ein Wunder, schoss es ihm durch seinen in den Jahren kahl und Grau gewordenen Schädel.
Er verzichtete darauf sich vorher etwas überzuziehen, eine Sache die er sonst immer! Getan hätte.
Auch das fiel Mortimer auf.
Es fielen ihm an diesem Morgen erstaunlich viele Dinge ein, die ungewöhnlich beziehungsweise anders waren.
Nicht nur die Region die er nun zum zweiten Mal interessiert betrachtete.
„Mein Gott alter Junge!“ entfuhr es ihm, und er erschrak über die feste Stimme die er dazu benutzte.
Eine Nacht mit einer Frau jenseits seiner Vorstellung konnte doch so etwas nicht bewirken!
Anscheinend aber doch.
Zum Beispiel war es ihm ein leichtes, seine Klamotten die überall vor seinem extra erhöhten Seniorenbett lagen aufzuheben.
Mal eben so.
Ohne ein Stoßgebet an seine Bandscheiben zu richten und vor allem ohne Schmerzen.
Vielleicht hatte seine kümmerlich vorhandene Libido das bewirkt?
„Genau!“ pflichtete er sich selbst bei „Das sind die Hormone altes Haus!“
Immer noch schön wenn so ein Gehirn mal funktionierte.
„Beagle sollte sein Geld doch für ne Horizontale sparen“ murmelte er leicht abwesend, während er die verschwitzte Unterwäsche in den Wäschekorb warf.
Unter dem warmen Wasser der Brause wurde die Welt wie immer eine wenig klarer und Gegenständlicher.
Meine Güte! Er hatte seit fünfzehn Jahren keinen Sex mehr gehabt! War das ein Wunder sich wieder wie dreißig zu fühlen? Scheinbar nicht.
Während er sich also mit seinem PH neutralen Duschgel einrieb, sinnierte er gleichmütig über die Zeit die Sie zusammen verbracht hatten.
Er hatte Dinge getan… meine Güte für so was hätte er sich vor zwanzig Jahren geschämt! Ach was! Er wäre dafür ins Kittchen gewandert!
„Das war unanständig mein Lieber!“ schimpfte er den Ãœbeltäter lächelnd aus.
Er duschte bis das Wasser kalt wurde, und rieb sich anschließend zufrieden pfeifend mit seinem extra weichen Handtuch ab.
Ein Blick in die Schublade der Kommode machte ihm klar das er dringend neue Unterwäsche brauchte.
Vielleicht mal so was das die Jungen Kerle hatten?
„Das willst Du doch nicht im Ernst oder?“ fragte er sein Spiegelbild skeptisch.
Aber warum eigentlich nicht! Warum sollte er auch wenn er ein alter Knacker war, diese hässlichen Feinripp-mit-Eingriff-links-Liebestöter tragen!
Sein Gewissen behauptete (dies war zumeist extrem objektiv) keck: „Weil Du ein alter Knacker bist die diese Dinger einfach nun mal tragen!
Ach so.
Na denn erst Recht.
Sein Gewissen war so eine Sache.
Es glänzte ständig, und das sein ganzes Leben bereits, mit guten Ratschlägen und vernünftigen Ansichten.
Er hatte eine Theorie entwickelt.
Wenn er diese Ratschläge zu einem Prozentsatz von fünfzehn befolgt hätte, wäre ihm der größte Spaß im Leben entgangen.
So einfach war das.
Seit Anbeginn seines Lebens führten sie also Krieg, er und sein Gewissen, die reinste Hassliebe.
Er entschied sich an diesem Morgen nicht dem ein Ende zu setzen und verfolgte Stur einen eben entworfenen genialen Plan.
Er würde jetzt einfach mal die Dinge ändern, die sein Gewissen so gern hatte.
Vernunft und Kleiderordnung zum Beispiel.
Der Blick in seine Geldschatulle bremste diesen Plan, so verwegen er auch sein mochte erst einmal aus.
Okay, die Miete.
Dann die Lebensmittel.
Die Abende der Grabflüchtlinge.
Wozu zum Teufel hatte er eigentlich die Kreditkarte!
Wenn er demnächst das Zeitliche segnen würde, konnte ihm keiner mehr in die Tasche greifen.
Er hatte keinerlei Verwandtschaft von der er wusste und hinterließ der Welt eine Kommode voller Kleidung für alte Männer ein paar Bücher ohne nennenswerten Geschmack und eine Mietwohnung die schneller wieder bezogen würde als er „Scheiße“ rufen könnte.
Also mit anderen Worten: „Scheiß drauf Morty“
Er warf sich in Schale, so gut das eben mal zu bewerkstelligen war, und schnappte sich die Karte seines Vertrauens.
Shoppen bis der Arzt kommt.
Bevor er das Haus verließ, kontrollierte er sein Bild im Spiegel, und stellte erstaunt fest, das er Anflüge von Alzheimer startete.
Sein Haar war voller? Oder täuschte das nur durch die Dusche und ein wenig Arbeit mit Kamm und Bürste!
Naja, egal.
Gregs saß derweil in seiner Wohnung die genauso alt schien wie er selbst, und dachte nach.
Er hatte ziemlich viel Zeit zum nachdenken, und er hatte es für seine Bescheidenen Verhältnisse gern nachzudenken.
Gerade dachte er über Mary nach.
Genauer definiert war es der viel beachtete Achtersteven der Ihn so zum nachdenken brachte.
Alles an Mary war absolut das was jeder Mann wollte.
Selbst ein Mann wie er, der beim Spaziergang über den Friedhof damit rechnen musste das sich die Maden bei seinem Anblick die Lätzchen umbanden.
Oh er wünschte sich so sehr noch einmal ein junger Kerl zu sein! Was würde man nicht alles ändern wenn es möglich wäre.
Er würde sich austoben, Frauen, Schnaps, Reisen, Frauen und vor allem Frauen.
„Alter Sack!“ beschimpfte er sich selbst.
Aber so war das nun mal! Er konnte doch nichts dafür, das sein Leben so langweilig gelaufen war.
„Nein?“ widersprach er sich selbst „Du hast es schließlich so langweilig gemacht!“
Seine Frau, die er mit fünfzehn kennen gelernt hatte, Ihre Eltern die diese Verbindung beinahe erzwungen hatten.
Sie war so langweilig gewesen! Prüde, subintellektuell und sogar ein bisschen hässlich.
Er hatte halt Angst gehabt bei seinem Äußeren keine abzukriegen.
Berechtiger Einwand.
Sein Vater hatte immer gesagt: „Junge, eine Chance wie die kriegst Du nie wieder, sie ist vermögend, kann kochen, und ist ein anständiges Mädel!“
Das Ihre Eltern nach der Hochzeit die Finger zum Offenbarungseid hoben, und er sie während seiner Ehe einfach mit durchschleppen musste, sagte er nicht.
Konnte er ja auch nicht wissen.
Das sein „Mädel“ zu einem stinklangweiligen alten Mädchen mutieren würde konnte er auch nicht wissen.
Aber so war es nun einmal.
Die Welt war voller Scheiße, und er das Papier.
Während Gregs nun seinen fröhlichen Gedanken nachhing, machte er eine Entdeckung.
Sein Tod, war das Beste an seinem Leben.
Mochte der liebe Gott verhindern dass er all diese lieben Menschen im Himmel wieder traf.
Er nahm noch einen Schluck Kaffee, schlurfte zur Küchenzeile die wie eine Rodelbahn an der Wand hing, und spülte sie ab.
Er hasste es nämlich wenn er schmutziges Geschirr in der Küche hatte.
Er war so Gottverdammt langweilig.
Als er die Tasse polierte bis sie glänzte, schepperte die kaputte Klingel an seiner Apartmenttür was sich anhörte wie eine Horde Töpfe die eine Treppe hinunter stürzte.
„Verdammte Zeugen Jehovas!“ knurrte er verächtlich, und schlurfte in seinem typischen Alte Männer schlurfen langsam zur Tür.
Zuerst, man konnte ja nie wissen, lugte er vorsichtig durch den Spion.
Er legte erst einmal eine Fingerspitze darauf, denn er hatte erst kürzlich im Fernsehen erfahren, das besonders brutale Einbrecher alte Männer mit Schusterahlen durch die Türspione erstochen hatten.
Dann schaute er erst hindurch.
Es waren seine eigenen zittrigen Finger die es schließlich schafften die vier Riegel und Ketten auf zu fummeln.
„Hallo!“
Eine Stimme wie Mousse au Chocolat mit Häubchen.
„Woher wissen Sie wo ich wohne?“
„Deine Freunde haben es mir verraten!“
In diesen Augen erkannte Gregs einen Sonnenaufgang, einen verdammt kitschigen sogar.
„Möchten sie hereinkommen!“ es klang eigentlich mehr nach „Auch das noch!“ aber sie nickte lächelnd.
Sie stolzierte an ihm vorbei, in ihren Stiletts und Ihrem taillierten Outfit, das absolut eindeutig nach Sünde und Verderben aussah.
Er schloss die Tür hinter Ihr wieder ab, und sie nickte dazu bestätigend.
„Dann sind wir ungestört nicht wahr?“
Ungestört? Wofür!
Als wäre es Ihr gestattet schlenderte Sie durch seine kleine Wohnung und besah sich die Bilder auf dem Schreibtisch.
„Bist Du das?“
„Äh ja, das war glaube ich neunzehnhundertfünfzig oder so!“
„Als hättest Du dich kaum verändert!“ zwinkerte sie ihm zu.
Lügen waren nicht Ihre Stärke stellte er fest.
Sie deutete kokett auf ein anderes Foto.
„Und die hier?“
„Meine ähem, meine Frau, sie ist verstorben“.
Irgendwie hatte er nun das Gefühl seine Gedanken von vorhin könnten gehört worden sein, eine Art schlechtes Gewissen anscheinend.
„Oh! Sie sieht – nett aus“
Nett? Dachte Gregs Nett ist die Schwester von Scheiße!
„Was ist eigentlich der Grund Ihres Besuches?“
Er kam sich ziemlich lächerlich vor, schließlich hätte SIE ihn eigentlich Siezen müssen!
Mary begab sich in eine Form des Ausdrucks, der ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb – rein rhetorisch wenigstens.
„Tja weißt Du?, es ist ganz einfach so, ich suche eigentlich nach Erfahrungen – anderer Art kannst Du mir folgen?“
„Bis ans Ende der Welt Baby!“ dachte Gregs, sagte aber: „Nicht so ganz fürchte ich!“
Sie legte den Zeigefinger an ihr hübsches Kinn und lächelte wieder.
Es war dieses Lass-die-Hose-runter Lächeln, das ihm dabei ein wenig Angst einflößte.
„Ich will ehrlich zu Dir sein, ich darf dich doch Duzen?“
„Ich bitte darum“ erwiderte Gregs charmant.
„Wie gesagt, ehrlich hmm ich weiß nicht wie ich es umschreiben soll, es ist ganz einfach…“
Während sie sprach, löste Sie den Reißverschluss Ihres Rockes am Rücken und präsentierte dem verblüfften Gregs Ihre Makellosen Beine und das was darüber lag.
„Hoha! Moment mal!“ Gregs hob abwehrend die Hände und trat einen Schritt zurück.
„Wenn Du eine Dame dieses Genres bist, ich sage Dir am besten gleich das ich mir das ganz bestimmt nicht leisten kann, und sicherlich auch nicht will!“
Sie kicherte, und sorgte für noch mehr Textilfreie Zonen, indem Sie Ihr Oberteil über den blonden Schopf zog und ihm zuwarf.
„Ich suche nach Erfahrungen mit richtigen Männern, rein aus Interesse, Ihr könnt mir geben was eine Frau braucht, und nur das...“ Sie trat näher „nur das kann mir den richtigen…“ Sie war jetzt bedrohlich nahe „Kick geben Gregory!“ sie zog die letzte Silbe ein wenig albern lang hinaus, aber Gregs war bereits nicht mehr Herr der Lage.
Sie schmiegte sich bereits an ihn, Sie maß sicherlich und das war peinlich genug für den armen Gregs, einen Kopf mehr als er.
„Ich bin nicht langweilig oder?“ flüsterte sie mit rauer Stimme.
Gregs hustete verlegen.
„Nein, sicherlich nicht“
„dann lass uns doch interessant sein!“ diese Aufforderung unterstrich sie mit einer Geste, die bis dato nur in seinen schmutzigen Alte Männer Phantasien existiert hatte.
Also drängte Sie ihn zurück, sie stießen unsanft gegen die Wand(zumindest er) und Mary tat was Gregs Nachts in Träumen aus tausend und einer Nacht erträumt hatte.
„Vertrau mir!“ hörte er Ihre Stimme kehlig aus weiter Ferne sagen.
Und das tat er dann auch.
Und es war unglaublich vertrauenswürdig.
Morty schlenderte derweil durch ein belebtes Kaufhaus in New Haven City, das er bequem mit dem Bus erreicht hatte.
Er trug bereits zwei Tüten am Handgelenk in denen er neue Unterwäsche und eine sportliche Jeans geparkt hatte.
Die Verkäuferinnen, so hatte er zumindest erwartet, hatten sich weniger ungewöhnlich verhalten als erwartet, als er nach Unterwäsche gefragt hatte, die junge Männer bevorzugten.
Er hatte mit einem peinlichen Moment gerechnet, einem Anflug von: „Ist das eine alternde Tunte die für einen jungen Lover einkauft?“
Aber er wurde bedient als wäre er Brot kaufen gegangen.
Das war zumindest sehr erleichternd, und machte diesen Ausflug angenehmer als erwartet.
Warum auch nicht?
Er sah sich in diesem Moment nach einem Hemd um, als er den Mann im Spiegel bemerkte, der anscheinend das gleiche Modell gewählt hatte.
Er trug ebenfalls zwei Tüten von Woolworth mit sich und…
Das war er.
Er selbst, Morty – Mortimer!
Er hatte sich verändert.
Frappierend sogar.
Er sah aus wie um zehn ach was! Zwanzig Jahre verjüngt!
Sein Haar war voll und Schwarz.
Er hatte abgenommen?
Unglaublich.
Einen Augenblick lang wurde ihm ein wenig Schwindelig und er schloss die Augen, um nicht den Halt zu verlieren.
Als er sie wieder aufschlug starrte er den gleichen Mann an wie zuvor.
Junge Junge!
Diese Frau hatte ihm gut getan.
Er fühlte sich nicht nur jünger, er war es!
Ein Jungbrunnen in Gestalt einer Braut des Himmels.
„Scheiß die Wand an!“ sagte er laut.
Die Leute sahen ihn bereits an. Beobachteten ihn argwöhnisch, und vertieften sich schnell wieder in Ihre Einkäufe als er sie bemerkte.
Sollten Sie doch ruhig schauen! Was wussten die denn schon!
Schließlich war er gerade einem Morty aus der Vergangenheit begegnet – einem Morty der Zukunft!
Ein Gedanke raste wie ein Satellit außer Kontrolle durch sein Hirn.
Noch eine Nacht mit ihr, und ich kann wieder auf die High School gehen!
Verlor er am Ende den Verstand?
Vorsichtshalber tastete er nach seinem neuen vollen Haar.
Definitiv nicht. Der Wahnsinn…
Er beendete seine Einkäufe und machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle, denn der Abendbus nach Spring Forrest würde bald abfahren.
Aber er war ja gut zu Fuß.
Im Bus dachte er nicht nach, er schaute unentwegt in sein Spiegelbild im Fenster, ein anderer Mann.
Ein Mann der ihm seit zwanzig Jahren nicht mehr begegnet war.
Er spürte einen leichten Kopfschmerz als er den Bus verließ, es war ein anstrengender Tag mit Ereignissen unvorstellbaren Ausmaßes gewesen, da durfte einem am Ende der Schädel ein wenig brummen.
Als er die Tür seiner Wohnung hinter sich schloss, war der Schmerz kaum noch zu ertragen.
Er spülte drei Aspirin mit einem Becher Orangensaft herunter, der eiskalt die Kehle hinunter rann.
Dann kam das Stechen in seinem Magen, und er übergab sich in die Spüle.
Verdammt, auch das noch, eine Magenverstimmung konnte und wollte er jetzt nicht akzeptieren!
Er legte sich auf das Bett, ließ die Tüten mit den Einkäufen in der Küche stehen, und gönnte sich eine kleine Auszeit.
Vor allem weil seine Hände so zitterten und ihm der Schweiß in Strömen von der Stirn auf das Kissen lief.
Was für ein Tag.
„Willst Du das tun?“
„Natürlich Schätzchen!“
„Hier?“
„Wo – Du – willst!“
„Noch einmal was?“
„Ich könnte es noch zehn Mal! Jetzt dreh Dich um!“
Kapitel 3
In dieser Nacht, war Beagle der König der Welt.
Er saß auf einem Thron von Glück und regierte die Hingebung einer Frau, die sein Leben an seinem Ende mit Dingen versüßte die er nie erfahren.
Sie war wild, hemmungslos, zärtlich, die Adjektive für diese Bandbreite nahmen kein Ende.
Er war nicht einmal erschöpft! Sie gab ihm Kraft und die Ausdauer eines Apolls, Ihr Körper diente ihm als Wiese und Labor zugleich.
Als Sie am frühen Morgen sein Bett verließ, war er der glücklichste Mensch der Welt.
Er träumte selig, schlief wie ein Kind am Weihnachtsabend.
Sie betrachtete ihn dabei, strich dabei über Ihren Körper und bleckte einen Moment die Zähne.
„Schwachsinniger alter Sack!“ stieß sie leise aus.
Aber sie lächelte dabei – Wie Sonnenschein an einem Morgen im Mai.
Morty hingegen fühlte sich nicht besonders.
Er erwachte mit einem Brummschädel und dem Gefühl er hätte die Nacht mit einem Stahlträger im Hintern verbracht.
Die Dusche mochte die Dinge wieder richten.
Und dem war auch so.
Unter den Strahlen der Brause lief sein Kopf in die gewohnte Spur zurück, und die Dinge dieser schönen Welt ordneten sich in geregelte Bahnen.
Nachdem er sich seinen neu gewonnenen Körper zum wahrscheinlich dreitausendsten Mal genau besehen hatte, schlenderte er selbstbewusst in die Küche um sich seinen Neuerwerbungen zuzuwenden.
Er warf die Tüten einfach auf das Bett, leerte Ihren Inhalt zu einem großen Haufen darauf aus, und begann mit seiner Grundrenovierung.
Zuerst stieg er in die coolen Unterhosen, die erstaunlicherweise gar nicht so unbequem waren wie sie aussahen.
Er ergänzte dieses um ein Tank Top (und wunderte sich wie man von einem Panzer die Überleitung zu einem einfachen Shirt bekam) und schlüpfte in die Sportlichen Socken hinein.
Merkwürdiger Weise hörten diese schon unter dem Knöchel auf.
Hm!
Als er schließlich die Jeans trug, das Hemd in die Hose gestopft hatte, und in die Schuhe geschlüpft war, betrachtete er sich im Spiegel.
Höchst ungewöhnlich sah er aus.
Aber hey! Er sah so gut aus!
Dieses Prachtweib hatte ihm ein neues Leben gegeben.
Apropos Prachtweib.
Morty brannte darauf sie wieder zu sehen.
Er wollte noch mehr davon.
Viel mehr.
Der angenehme Nebeneffekt war die Weise wie Sie ihn dazu bringen würde.
„Mach Sie fertig Baby!“ sagte er zu seinem Spiegelbild und zwinkerte ihm zu.
„Mach ich!“ antwortete es ihm.
Er war bereit um sie zu suchen und zu finden.
Und dann: mal sehen.
Aber zuerst stand das Happy Hour treffen der Grabflüchtlinge auf dem Programm.
Eigentlich, gehörte er in diesen Club nicht mehr hinein, aber vor wem sollte er angeben!
Also los.
Auch Henry Villinger machte sich in diesem Augenblick ausgehfertig.
Er liebte Rituale.
Seitdem er nicht mehr arbeitete waren ihm diese Chronologien des einfachen Lebens irgendwie abhanden gekommen.
Nach dem Tod seiner Frau, Gott möge Sie bewahren(und vor allem behalten) hatte er es sich angewöhnt eine Strikte Tagesordnung einzuhalten die er wie einen Schatz vor Dieben verteidigte.
Er stand niemals vor sieben Uhr auf, komme was da wolle.
Er aß pünktlich um ein Uhr zu Mittag, und hatte genau errechnet welches Gericht er wann zuzubereiten hatte um dies zu gewährleisten.
Er ging sogar soweit, das er Schlag eins zu essen begann.
Diese Regeln und Zeitfolgen machten es ihm leichter in seinem Alltag als Alleinstehender Mann nicht dem Trott und der Langeweile zu erliegen.
Er war es meist, der bei den Treffen der Grabflüchtlinge als erster den Tisch verließ, denn es war wichtig seinen Schlafmoment zu finden.
Er verabschiedete sich meistens mit den Worten: „Ich geh jetzt ich kann euch nicht mehr ertragen!“
Worauf einer von den anderen meist antwortete: „Oh! Schon elf Uhr?“
Sollten Sie ruhig spotten, Sie waren es doch die diesen zügellosen Lebensstil propagierten und dabei unzufrieden waren.
Es war sehr wichtig konstant zu sein.
Und gerade deshalb, war er im Moment eigentlich stinksauer auf sich selbst.
Er war bis drei Uhr in der Nacht aufgeblieben!
Wegen Ihr.
Er hatte seinen Blick nicht von Ihren… von Ihr wenden können, es war beinah magisch sie anzusehen, Ihre Augen diese Nase, das Haar das so absolut perfekt war.
Alles an Ihr, alles war perfekt.
Traumfrau, zehn Punkte.
Natürlich war er dieser Versuchung nicht erlegen, er war der einzige der einen kühlen Kopf bewahrt hatte.
Na gut! Er hatte sicherlich mehrere Male ein wenig albern gekichert, und er hatte…
Nein!
Doch! Er hatte den ganzen Abend in Ihr Kleid gestarrt, das konnte Ihr auch nicht verborgen geblieben sein, es war offensichtlich!
Beagle hatte ihn angestoßen und gesagt: „Na? So ein Korb und keinen Ball dabei was?“
Zuerst hatte er diese Zote gar nicht begriffen, und als es ihm schließlich dämmerte war er sich dämlich vorgekommen.
Er hatte wie ein Schuljunge auf die Brüste einer Frau gestarrt!
Egal, er musste los.
Als er die Tür öffnete, stand Sie da.
War es so etwas wie Schicksal? Zufall? Henry Villinger war sich sicher, das er keine Worte finden würde um in diesem Moment etwas intelligentes anzubringen.
„Was willst Du denn hier!“ purzelten die Worte aus ihm heraus.
Er lächelte wie ein Idiot.
„Dich!“ erwiderte Sie, und ehe er sich versah, hatte sie ihn in die Diele gestoßen und war bei ihm.
Ganz nah.
„Lady ich weiß nicht was das soll, aber ich habe eigentlich gar keine Zeit im Moment, weil…“
Sie kümmerte sich nicht darum, Ihr warmer wohlriechender Atem war an seinem Hals, Ihre Hände ruhten auf seiner Brust in der Sein Herz wie irr hämmerte.
Was ihre Zunge dann vermochte überstieg seine Vorstellungskraft um Reichweiten in die Universen hineingepasst hätten.
Die Tür fiel ins Schloss zurück, Sie atmeten bereits beide heftig, und Mary war überall.
Er wehrte sich nicht mehr, er wurde gelassen, seine Hände wussten was sie wollten und wo sie es wollten.
Er war offensiv, fordernd, spontan.
All diese Attribute waren ihm fremd gewesen.
Diese Frau war eine Magierin die mit ihrem Körper als Zauberstab fungierte.
Inzwischen waren die ersten der Runde im Bogies angekommen und gesellten sich um den Tisch.
Beagle saß als erster am Tisch und hatte sich bereits ein Bier bestellt, als Gregs sich durch den Eingang schob.
Beagle viel sofort auf, das er irgendwie merkwürdig aussah.
Sein Gang war so… leicht!
Er sah gut aus! Wie konnte er gut aussehen, er war über siebzig!
„Hey alter Furzer! Alles im grünen Bereich?“
Er ließ sich lässig in den Stuhl plumpsen und gab der Bedienung Grace, die eben vorbeilief einen Klaps auf den Hintern. „Hey Süße krieg ich´n Bier?“
Gewöhnlicherweise hätte er entweder eine Ohrfeige oder kein Bier bekommen, denn Grace hatte sich eher auf die andere Seite orientiert.
Dieses Mal nicht.
„Klar mein Großer! Kommt sofort!“
Beagle machte ein Gesicht wie der gleichnamige Hund mit den krummen Beinen.
„Es geht Dir anscheinend blendend!“ sagte er anstatt einer Begrüßung.
„So sieht das aus!“ erwiderte Gregs, und schlug lässig die Beine übereinander.
„Und ich erzähl euch gleich eine Geschichte, die werdet-ihr-nicht-glauben“
Diese Kunstvollen Pausen zwischen den Worten verhießen eine interessante Geschichte.
Aber Gregs griente nur wie ein bekiffter Zitronenfalter in seinem gelben Hawaiihemd.
„Gib mal nen Tip!“ verlangte er.
Gregs grinste nur noch umso breiter, als Morty den Raum betrat.
Es hätte genauso gut Jesus sein können, denn beiden Männern fiel in diesem Augenblick die Kinnlade hinunter.
„Der sieht aus wie Morty!“ murmelte Beagle entgeistert.
„Hey Arschloch! Das ist Morty“ kam es von seiner linken Seite.
Morty schlenderte mit einer Hand in der Hosentasche lässig heran.
„Na Ihr Säcke?“
„Na du Sack!“ sagten sie im Chor.
„Was ist?“ wollte Morty wissen „Irgendwas nicht in Ordnung? Gefällt euch meine Garderobe nicht?“
Er zupfte an seinem Cremefarbenen Jackett und zog eine Fluse vom Revers.
„Sieht doch gut aus oder? Mal was anderes!“
Die beiden anderen schwiegen betreten.
„Mal in den Spiegel geschaut?“ bemerkte Gregs.
„Deine Haare!“ stieß Beagle aus „Sieh Dir seine Haare an!“ Morty wirkte sichtlich beschämt.
„Jetzt glaubt ja nicht, das ich irgendwas damit gemacht habe, ich bin nicht eitel wisst Ihr? Aber diese Sache da neulich… das hat mir irgendwie auftrieb gegeben.“
“Sache“ echote Gregs nervös.
„Welche Sache meinst Du!“
„Oh ich wills erzählen wenn Henry da ist, ich schwöre euch…“
„Ihr-werdet-es-nicht-glauben“ beendete Beagle seinen Satz.
„Ja! Das wollte ich sagen!“
Gregs wurde sichtlich aufgeregt.
„Hey Mann jetzt sag mir nicht noch das DU!“
„Mary?“
„DU AUCH?“
„was soll das denn heißen DU AUCH? Du willst doch nicht behaupten das Du ebenfalls…“
Sie lehnten sich zurück und ließen die Luft pfeifend heraus.
„Sagt mir mal jemand was hier los ist!“ giftete Beagle dazwischen.
Im Türrahmen erschien Henry Villinger, mit dem breitesten Grinsen auf dieser Welt.
Er setzte sich zu den schweigenden Männern und sah in die Runde.
„Männer!“ rief er aus: „Ich gebe eine Runde, bestellt was Ihr wollt ich bin gut drauf!“
„MARY!“ sagten Gregs und Morty wie aus einem Guss.
„VERDAMMT!“ Beagle schlug mit der Faust auf den Tisch und verschaffte sich so einen Moment der ungeteilten Aufmerksamkeit.
„Würde einer…“ er hatte einen giftigen Unterton „…mir kurz schildern was ihr wisst und ich nicht? Es wäre nur zu liebenswürdig, wenn mich einer von euch einweihen würde!“
Die anderen starrten ihn an, als hätte er gerade gestanden seine Schwester verführt zu haben.
„Du weißt nicht was wir meinen?“
„Nein!“ bestätigte Beagle ihm liebenswürdig „Nein ich weiß nicht was ihr meint, und es wäre doch zu gütig wenn ich jetzt mal erfahren könnte was denn so unglaublich ist, und warum ich hier anscheinend drei Gockel mit aufgeplustertem Kamm vor mir sehe!“
Blicke wurden ausgetauscht, wissende Gesten vollführt.
Morty ergriff als erster die Initiative.
„Ich habe mit Mary geschlafen“
„Na wunderbar!“ rief Beagle aus „Das ist alles?“
„Ich auch“ sagte Greg ein wenig peinlich berührt.
„Ich ebenfalls, gerade – im Flur bei mir“ bemerkte Henry mit dem Blick auf den Boden gerichtet.
Beagle lehnte sich zurück, verschränkte die Arme über der Brust, und fing an zu lachen.
Er lachte zuerst leise, vielleicht ein Kichern, dann ein herzliches Lachen, es uferte anschließend zu einem brüllenden Lachen aus, bei dem er sich fortwährend auf die Schenkel schlug.
Die anderen schwiegen.
Als Beagle sich beruhigte, nur noch den Kopf schüttelte, und ab und an noch nach Luft schnappte, war es Gregs der nach einem Schluck aus seinem Glas offenbar Mut geschöpft hatte.
„Hey Beagle mein alter Freund, ich glaube Du hast Ihr nicht gefallen!“
Morty konnte sonst nicht mit einem beißenden Kommentar zurückhalten, aber er schwieg betreten, es hatten sich Schweißperlen auf seiner Stirn gebildet.
„Ich komme mir gerade ziemlich bescheuert vor“ fiel Henry ein.
„Ich auch“ gab Gregs zu „obwohl es mir irgendwie gut getan hat, ich fühl mich Klasse Mann!“
„Klasse?“ das war Monty.
„Ich bin wie neu geboren! Sie hat mich quasi jung gebumst Alter!“
„So ein Unsinn!“ widersprach Beagle. „Mein Gott Junge Du hast seit zwanzig Jahren keinen Sex mehr mit jemand anderem als deiner Hand gehabt, und jetzt machst Du einen auf Casanova, ich möchte Dir als dein Freund sagen das DU!“ er wies auf die anderen beiden „Und deine Genossen euch wie die Idioten verhaltet wegen ein bisschen Sex!“
Und damit lag er wohl gar nicht so falsch.
„Naja“ meinte Gregs „Auf jeden Fall, ich meine – Huh! Mama!“
Die anderen inclusive Beagle lächelten verstohlen.
„Oh ja!“ Beagle hatte verstanden. „Ich bin natürlich nur Neidisch, ist klar, ich hatte schließlich nicht die Ehre in eurem kleinen „Club!“ aufgenommen zu werden, ich wenigstens verhalte mich nicht wie Horny der Stier!“
Seine Ausführungen wären wahrscheinlich noch länger so sarkastisch und erbost weitergegangen, wenn Morty ihm nicht dazwischen gekommen wäre.
Er wischte sich den Schweiß ab, und stand langsam auf.
„Ich muss mal an die frische Luft, mein Magen ist glaube ich nicht so gut in Form wisst Ihr?“
Er kam genau zwei Schritte weit.
Als Greg hinter Beagles Rücken seinen Freund zusammenbrechen sah, sprang er behände auf, und war in Sekundenbruchteilen bei ihm.
„Hey Morty! Alter Junge, was machst Du denn!“
Die Bar war nicht besonders gut gefüllt um diese Zeit, und er er sah bereits wie Grace zum Telefon griff.
„911“ rief Beagle entsetzt, und half Morty auf den Boden zu legen.
„Oh verflixt mein Rücken“ jammerte er dabei.
„Lass mich!“ Henry schob ihn beiseite und kniete vor ihm nieder um seinen Puls zu fühlen.
„Deine Knie!“ sagte Beagle nur verstört „Du kannst doch gar nicht mehr knien!“
Er trat zurück und setzte sich hin.
„Ich kann nur noch ganz schwach etwas fühlen“ murmelte Henry leise, der Sanitäter im Krieg gewesen war.
„Mensch Morty!“ seine Worte klangen jetzt wirklich verzweifelt.
Er schlug die Augen auf, seine Zähne klapperten als er sagte: „Mary – findet Mary…“
„Er ist verliebt, hör man sich das an!“ stöhnte Beagle im Hintergrund und erntete einen Bösen Blick von Gregs dafür.
„Ist ja gut!“ flüsterte er, als solle Morty ihn nicht hören, der aber schon längst bewusstlos war.
Als sie vorm Bogies standen und dabei zusahen wie Morty in den Rettungswagen geschoben wurde, war ihnen mulmig zumute.
„Treffen wir uns am Ende nur noch drei mal?“
„Mal den Teufel nicht an die Wand Beagle“
„Ich weiß nicht ich weiß nicht“
„Halt die Klappe Beagle“
„Wer holt ihm seine Klamotten für die Klinik?“
„Na Du Beagle! Du hast doch sonst auch immer so eine große Klappe, dann kannst Du dich gleich bei Ihm entschuldigen…“
„Ja“ gab Beagle Gregs Kommentar Recht „Stimmt auch wieder“.
So trennten Sich die drei übrig gebliebenen Grabflüchtlinge an diesem Mittag, Gregs beschloss Einzukaufen und Beagle machte sich auf, um aus Mortys Wohnung ein Paar Sachen zu holen.
Henry beschloss einfach nach Hause zu gehen um ein Mittagsschläfchen zu halten.
Morty unterdessen litt Höllenqualen.
Als Beagle, die Wohnung von Morty betrat, orientierte er sich einen Moment lang.
Er war bereits oft hier gewesen, Sie hatten eine Abmachung getroffen und Haustürschlüssel ausgetauscht, nur für den Fall der Fälle.
Nun war es wohl so ein Fall.
Beagle stellte fest, das Morty neben seinen albernen Klamotten auch keinen Geschmack für Parfüm besaß, denn in seiner Wohnung roch es eher nach Tunte als nach Kerl.
Er begab sich ins Schlafzimmer, um Wäsche und Handtücher zu holen, eine Tasche hatte er in der Diele gefunden.
Er stieß die Tür auf, die angelehnt war, und schlurfte hinein.
Im Schrank waren sicher sein Morgenmantel und ein Pyjama zu finden.
Auf dem Bett lagen mehr von diesen bescheuerten Klamotten, ein ganzer Haufen davon.
Er hob gerade eins dieser merkwürdigen Dinger hoch, die aussahen wie Badehosen für Damen aus den dreißiger Jahren, als er hinter sich jemanden bemerkte.
„Hallo Frank?“
Er wäre nur zu gern herumgewirbelt, leider ließen seine Wirbel das wirbeln nicht mehr so recht zu.
„Äh – Mary – was willst Du hier!“
Diese Feindselige Äußerung schien sie nicht erwartet zu haben, ein leichter Anflug von Ärger huschte über Ihre schönen Züge.
„Mr. Ferguson wie ich annehme?“ sagte sie, was total aus dem Zusammenhang gerissen war fand Beagle, aber er begriff das Sie nicht hier war um zu reden, Ihre Körpersprache sprach einen deutlichen Dialekt.
„Ich will das nicht!“ fuhr er Sie an.
„Du kannst das mit den anderen machen, die können von mir aus wie die Kleinkinder daherkommen, mit mir klappt das nicht!“
„Gefällt Dir denn nicht was Du siehst?“
Sie ging nicht darauf ein!
Er konnte sich nicht von dieser Ausstrahlung blenden lassen! Er musste hart bleiben! Er, Frank Beagle Ferguson würde es nicht zulassen!“
„Nein!“
Sie trug einen Trenchcoat, dessen lose geknüpften Gürtel sie jetzt aufzog und ihm ihren darunter nackten Körper darbot.
„Wirklich nicht?“
„Nein! Verschwinde Du Schlampe! Du hast Hier nichts verloren!, das ist Hausfriedensbruch und Nötigung!“
Sie zog einen Schmollmund, den selbst Beagle der standhaft blieb zum anbeißen fand.
„Ich will doch nur ein wenig… Spass für uns beide!“ bemerkte sie verlockend, und in diesem Moment spürte Beagle das seine Verteidigungslinien eklatante Lücken aufwiesen.
„Aber ich nicht!“
War er das jetzt gewesen?
Sie machte einen Schritt, überraschend packte Sie sein Hemd und zog ihn wie eine Puppe zu sich heran, so das er ihren Körper spüren konnte.
„ABER ICH!“ herrschte Sie ihn an.
Dann warf sie ihn au
Karimela Hallo Contja, nun hatte ich endlich mal die Zeit, deinen Schmöker zu lesen und was ich vorfand, war recht amüsant und anschaulich geschrieben. Ich konnte mir die Knaben gut vorstellen und war gespannt, was die ganze Geschichte mit Mary auf sich hat und als was sie sich am Ende entpuppen würde. Denn so ganz "normal" war das Ganze ja nun wirklich nicht. Erinnerte mich zeitweilig sogar an einen Film, den ich mal gesehen habe (Cocoon hieß der, glaube ich). Tja, und dann hört die Story mitten im Text auf. Fand ich jetzt wirklich nicht sehr prickelnd, wenn ich das mal so sagen darf. Besteht die Hoffnung, dass der geneigte Leser eines Tages erfährt, wie es weitergeht oder bleibt das jetzt so? Bin gespannt, ob und wann hier noch mal was passiert. Liebe Grüße Karimela |