Kinderbücher
Hilfe, mein Kater Billy ist verschwunden

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"Hilfe, mein Kater Billy ist verschwunden"
Veröffentlicht am 24. Juni 2013, 10 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Hilfe, mein Kater Billy ist verschwunden

Hilfe, mein Kater Billy ist verschwunden

Hilfe, mein Kater Billy ist verschwunden

liebe Leser,

diese Erzählung ist ein Kinderkrimi sozusagen. Aber ist sie nicht eine kindergerechte Geschichte?


Als ich heute Morgen um 6 Uhr 30 aufstand, war mein Kater Billy nicht da. Normalerweise ist er schon um 5 Uhr am Morgen an meiner Tür. Ich stehe dann auf und öffne ihm die Schlafzimmertür, um gleich wieder weiterzuschlafen. Er verkriecht sich dann in die Ecke und schläft auch. Oft ist er morgens in der Küche, um sich auf dem Fensterbrett das Fell zu putzen. Oder er leckt schon aus seinem Napf Milch.
Aber heute war er nicht da. In seinem Napf war auch noch Milch, die ich am Abend hineingeschüttet hatte.
Ich sah aus dem Fenster in den Garten. Nichts, nur ein paar Amseln, die vom den Salatpflänzchen speisten. Hatte meine Vogelscheuche also versagt. Ich musste sie also noch gräulicher machen, vielleicht auch bunter.
Aber jetzt weiterschauen. Vor unserem Haus steht ein großer Baum. Sehr gerne setzt er sich auf den Baum, um Vögel zu jagen. Manchmal ist er sogar hoch auf dem Baumgipfel. – Nichts, kein Kater Billy.
Mein Augen wanderten traurig den Baumstamm herab und fielen auf die Schaukel. Da, mein Kater Billy! Ich traute meinen Augen nicht. Ich musste schlafen. Katzen schaukeln doch nicht, sind doch nicht schwindelfrei.
Ich zwickte mich in den Oberschenkel, aber ich schlief nicht.
Billy saß auf der Schaukel und schunkelte hin und her. Das Schunkeln war so stark, dass er sich zu überschlagen drohte. Oh, wenn das passierte, war es um ihn geschehen. Er würde gegen eine Mauer geschleudert werden und wäre mausetot.
Ich bekam Angst. Ich schlüpfte schnell in meine Hose, holte geschwind etwas zum Überziehen aus der Garderobe und rannte nach draußen.
Als ich aus der Tür schaute, erkannte ich wegen des Nebels und wegen der Dunkelheit fast nichts. Aber ich rannte doch aus dem Haus. Zuerst sah ich wegen des Nebels nichts. Es regnete auch. Blind lief ich einfach Richtung Schaukel. Der Regen durchdrang meinen Anorak, so dass ich nass wurde.
Ich fiel beinahe über die Schaukel. Mein Kater Billy war verschwunden. Ich drehte mich um, dann ein paar Mal um mich. Nirgendwo war Billy.
Plötzlich sah ich einen Schatten durch den Nebel schleichen. War er’s?
Der Schatten huschte wie ein Wiesel über das Gras. - Sofort hastete ich ihm nach.
Er sprang über den Gartenzaun. – Ich kletterte darüber.
Die nächste Ecke verschlang den Schatten.
Ich war keine zehn Meter davon entfernt, mitten auf der Straße.
Ich stolperte über etwas und verlor das Bewusstsein.
Plötzlich wachte ich wieder auf. Wie lange war ich bewusstlos gewesen?
Egal, hinter dem Kater her!
Ich stand wieder auf.
Ich war doch gefallen? Worüber denn?
Ich drehte mich um und schrie automatisch.
Es war noch fast dunkel und ich schrie wie am Spieß mitten auf der Straße!? Die Nachbarn schreckten jetzt bestimmt wie Raketen aus ihren Betten. Sie würden sich über mich furchtbar ärgern.
Ich unterdrückte den lauten Schrei also. Dies gelang mir nur dadurch, dass ich die Hand wie eine feste Klammer um meinen Kiefer bog. Denn am liebsten hätte ich noch weitergeschrien, glaubt es mir.
Da - mitten auf der Straße lag ein Mensch. Er hatte Blutspuren quer über dem Gesicht. Ich wandte sogleich das Gesicht ab. Ich kann nämlich kein Blut sehen. Sofort wird mir bei diesem Anblick furchtbar schlecht, ich muss aufstoßen und mich übergeben.
Aber mir war doch gar nicht schlecht geworden? Der Anblick des Blutes hatte mich gerade völlig kalt gelassen. Merkwürdig!
Aber umso besser. Ich drehte mich ungläubig langsam um.
Tatsächlich, ich fixierte den Toten ohne irgendwelche Alarmglocken schrillen zu hören.
Ich griff in seine Manteltasche, fand einen Pass und blätterte darin. Ich pfiff leise durch die Zähne und dachte: ein Katzenfänger!
Viele Fragen gingen durch meinen Kopf und ich dachte über meinen Kater nach: Hatte der Tierfänger meinen Kater fangen wollen? Hatte sich Billy, mein Kater, verteidigt und ihn angegriffen? War also Billy ein Mörder?
Ich musste lange Zeit nachdenken.
Warum war Billy vor mir weggerannt?
Im Gegenteil, er freut sich ja immer, wenn er mich sieht, weil ich gut zu ihm bin, ihn liebevoll streichle und üppig füttere.
Kein Tier rennt vor einem guten Menschen weg.
Warum hatte er vorhin geschaukelt? Katzen schaukeln niemals.
Nach dem Zwischenfall mit dem Katzenfänger musste Billy völlig verwirrt und aufgeschreckt geworden sein. Dies in einem Maße, dass er nicht mehr wusste, was er tat. Bestimmt war er danach ziellos herumgeirrt. Wahrscheinlicher noch hatte er sich natürlich auf seinen Lieblingsplatz, den Baumwipfel, geflüchtet. Dort hat er seine Ruhe und findet Schutz.
Ist er völlig erregt, am ganzen Leib zitternd und bibbernd, vom Baum gefallen auf die Schaukel? Die Schaukel hat sich bewegt, er hat Angst gekriegt und die Schaukel dadurch weiterbewegt.
In diesem Moment hatte ich ihn vom Fenster aus erblickt. Oh, ich Doofkopf! Billy hatte nicht geschaukelt, sondern war vor Angst und Schrecken darauf hin- und hergetorkelt.
Plötzlich hörte ich einen Laut hinter der Ecke, von dorther, wo vorhin Billy verschwunden war. Der Laut war ein Schnurren und Maunzen, wie es Katzen wohl tun. Aber um vieles lauter als normal.
So kriegte ich erneut Panik.
Weiß Gott, ich bin kein Feigling. Heute aber waren schon zu viele merkwürdige Dinge passiert. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, dachte ich mir.
Schnell warf ich mich hinter den Toten. Ja, ich vergrub mich bis zu den Füßen unter seinen weiten, breiten Mantel. Dass ich heute gar so mutig war? Normalerweise fürchtete ich wie die Pest Tote, Leichname und Kadaver gleich welcher Spezies, ob von Menschen oder Tieren.
Langsam schritt ein großer, schwarzer Panther um die Ecke. Ich hielt wieder die Hand vor den Mund, um nicht wieder um Hilfe zu schreien.
Der Panther musste aus dem Zoo geflohen sein. Zwischen den Zähnen hatte er noch ein Stück Fleisch. Er ging direkt auf mich zu, oder besser auf den regungslosen Leichnam neben mir.
Aber dies erschreckte mich eigentlich weniger: Mehr durchfuhr mich wie ein Blitzschlag eine schreckliche Vorstellung: dieses Fleischstück in seinem Maul waren die Überreste meines geliebten Katers.
Hinter dem Panther kam dann aber mein Kater. Ein Stein fiel mir vom Herzen bei diesem Anblick.
Der Panther bemerkte ihn, drehte sich um, und lief zu meinem Kater hin. Er umkreiste ihn schon.
Tatenlos zusehen, wie mein Kätzchen verschlungen würde – niemals. Lieber selber gefressen werden.
Ich sprang auf, mit möglichst viel Lärm und Gekreisch, zog schnell das Messer aus meiner Tasche, stampfte auf den Boden und lief wagemutig zu den beiden hin.
Der Panther bemerkte mich endlich und drehte sich zu mir her.
Nunmehr umkreiste er mich. Wie das Kaninchen und die Schlange. Ich war das hilflose Kaninchen; das Raubtier die mächtige Schlange. Meine Augen folgten gebannt dem dunklen Schatten, der da seine Kreise um mich beschrieb.
Mir kam es so vor, als ob er immer schneller und schneller lief.
Plötzlich aber blieb er stehen.
Er setzte wohl jetzt zum Sprung an, denn der schwarze Schatten verkleinerte sich stark. Das war der Moment, wo er alle Muskeln zum Satz anspannte.
Ich hob das Messer und…
Plötzlich erwachte ich.
Es kratzte an meiner Schlafzimmertür.
Der Wecker zeigte 5 Uhr an.
Ich rieb mir die Augen und sprang aus dem Bett zur Tür hin.
Ich machte sie auf.
Wer kam zu mir her? Billy, mein Kater!
Ich nahm ihn in meine Arme und streichelte über das weiche, völlig trockene Fell. Als er genug Streicheleinheiten bekommen hatte, sprang er dann von mir herunter, lief in die Ecke und verkroch sich darin. Mit seiner Zunge leckte er sich noch einmal über das Fell. Dann schlief er ein.

liebe Leser,

ist diese Geschichte nicht eine kindergerechte Geschichte? Oder täusche ich mich auch darin, dass sie zu "brutal" ist. Wenn, dann muss ich ernsthaft darüber nachdenken und schätzte die Kinderwelt ein.
Mal gespannt auf Antworten.

http://pentzw.homepage.t-online.de/hoerspiele_kinder.html

hier nachzulesen, dass ich diese Geschichte als Hörspiel realisiert habe.

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