Kurzgeschichte
Slovenská Láska

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"Slovenská Láska"
Veröffentlicht am 23. Juni 2013, 44 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Slovenská Láska

Slovenská Láska

Beschreibung

Frank, ein junger Mann aus Deutschland fährt wie jedes Jahr in den Urlaub nach Bratislava. Dort lernt er eine slowakische Frau kennen und beide spüren sofort eine Verbindung zu einander. Doch sie hütet ein Geheimnis, welches die Beziehung zwischen den Beiden auf den Kopf stellt.

Slovenská Láska

 

Sommer 1985. Die Sonne prallte auf die Hauptstadt der Slowakei, Bratislava. Frank entzog sich mal wieder den Problemen der DDR und flüchtete an sein Lieblingsreiseziel. Er lag entspannt auf seiner Terrasse des Ferienhauses, was er sich für 2 Wochen gemietet hat.

Das Telefon klingelte: „ Hey Frank kommst heute mit in de Disco?“, fragte einer seiner Freunde, der grad am Aperrat war. „Klar!“ gab Frank als Antwort, legte auf, setzte seine Sonnenbrille aufs Gesicht und träumte weiter.

*

Das Diskolicht durchflutete die Menschenmenge, die Musik dröhnte und alle feierten. Mitten in der Masse befanden sich Frank, Andi und Georg. In der Zeit als die zwei Freunde von Frank auf Frauensuche gingen und sich auf die Tanzfläche begaben, setze er selbst sich an die Bar, bestellte sich ein Bier und beobachtete sein Umfeld. Überall waren Menschen, deren Gesichter man nur zur Hälfte erkennen konnte – alle waren am tanzen, flirten oder knutschen.

Nach nur wenigen Minuten kamen Andi und Georg mit je zwei Frauen an jeder Seite wieder.

„Das ging ja schnell.“, flüsterte Frank zu sich, verdrehte die Augen und setze kurz darauf ein Lächeln auf. „Na, sind das nicht ein paar Bräute?“, meinte Georg augenzwinkernd und nahm sich ein Bier. Darauf stoß Frank nur an: ,,Auf die slowakischen Frauen und euch ´Aufreißer`.“

Ein Gelächter ging durch die Runde und dann tranken sie. Als die Zwei wieder verschwunden waren, zog auch Frank sich ins Getümmel. Ein Tanz mit der Einen, ein Flirt mit der Anderen, nie was Ernstes. Er wollte nur seinen Spaß. Als der Mann jedoch zurück zu den Tressen kam, saß neben ihm eine junge Frau. Ihre langen dunklen Haare glänzten im Licht und ihre Augen strahlten Frank an, als sie ihn anschaute – und das tat sie ziemlich oft. Doch auch er konnte seine Augen von ihr nicht lassen, so kam es dazu das er ohne nachzudenken zwei Gläser, mit Sekt gefüllt, packte und sich zu ihr setzte. Die Frau war zuerst verwirrt, konnte danach aber kaum aufhören zu lächeln. „Hi, Wie heißt du?“, versuchte Frank die Musik zu übertönen. Doch sie schüttelte nur ihren Kopf - sie hatte die Sprache nicht verstanden. Frank lächelte beschämt und versuchte es dann mit „Zeichensprache“: „ Ich (er zeigte auf sich) bin Frank, und du? (er zeigte auf die Frau)“ Sie verstand schnell und sagte ihm, sie hieße Katrina. Ohne weiteres stand sie plötzlich auf, lief auf die Tanzfläche und rief Seinen Namen. Frank war sich zuerst nicht sicher was sie genau von ihm wollte, doch dann kam ihm in den Sinn – Tanzfläche- tanzen- sie wollte mit ihm tanzen. Was Katrina nicht wusste – Frank war ein `nicht so brillanter´ Tänzer. So verlief die Nacht ziemlich lustig in den Morgen hinein.

 

Früh morgens um zwei Uhr verließen die Beiden die Diskothek. Von Andi und Georg war schon lang nichts mehr zu hören gewesen, was Frank auch im Moment nicht wirklich interessierte wo sie sich befanden.

Er schaute Katrina an, nicht das erste Mal das sie sich in die Augen blickten. Über seine Lippen fiel ein Lächeln, er nahm sie in den Arm und küsste sie. Es fing langsam an zu nieseln und Frank nahm Katrina mit zu sich. Mit nassen Klamotten liefen sie zu seinem Ferienhaus. Er öffnete ihr die Tür, bat die junge Frau hinein und lief zu ihr. Sie umarmten sich und die Tür fiel mit einem leisen Knall zu. Vorsichtig zog Frank Katrina aus, von den nassen Sachen befreit und mittlerweile im Schlafzimmer stehend, konnten sie nicht mehr voneinander lassen. Er küsste sie über den ganzen Körper, ihre schwarzen langen Haare streiften seine Schultern und...das Licht fiel aus...

 

Die Sonne fiel auf Franks Gesicht und weckte ihn sanft. Er lag in seinem Bett und neben ihm schlief Katrina. „Von welchem Himmel kommst du blos?“, flüsterte er vor sich hin und betrachtete sie, wie ein Künstler sein geliebtes Gemälde. Auch Katrina wachte mit der Zeit auf. Von der Sonne geblendet schaute sie Frank an und hauchte auf Slowakisch „Guten Morgen.“ Es war schon später Vormittag und er nahm sein Mädchen mit auf die Terrasse.

Sie lagen sich in den Armen und betrachteten die schöne Aussicht auf den Horizont, der bläulich leuchtete. Er küsste Sie.

Sie verbrachten noch den ganzen Tag miteinander, ganze drei Tage, eine ganze Woche. Die zwei konnten nicht voneinander lassen, sie hatten sich verliebt. Am letzten Tag, bevor Frank abreisen musste, lagen sie bei einem Picknick im Park. „ Ich muss morgen früh los. Heißt das das es die letzte Nacht sein wird?“, fragte Frank flüsternd. „Nein…nein.“, räumte Karina ein und merkte das ihr eine Art Traurigkeit überkam. Er schaute sie an und sagte mit einem Lächeln: „Du hast recht. Nicht lange und dann komm ich wieder, dann werden wir heiraten!“

Katrina blickte auf die große Wiese und schmiegte sich an seine Brust.

Sechs Uhr in der Früh machten sich Frank, Andi und Georg auf nach Deutschland.

Dem jungen Mann schmerzte das Herz als er sie los lassen musste, doch eins war klar er würde zu ihr zurückkommen, sie heiraten und sie mit zu sich nehmen. Doch der Mann war damals erst 25 und wusste nicht was noch auf ihn zukäme.

*

Ein ganzes Jahr später

Frank war nicht grad auf dem Höhepunkt seiner Karriere, weder wollte er was studieren noch einen Beruf erlernen. Er ging einfach so durchs Leben, jobbte mal hier mal da, nur für die nächste Reise in die Slowakei, nur für Katrina.

Sie jedoch hatte ihn beinahe vergessen, dachte kaum noch an die Zeit nur die deutschen Wörter sind ihr geblieben.

So nahm der nächste Sommer seinen Lauf und Frank fuhr zurück nach Bratislava. Wie immer mietete er ein kleines Haus dort und sofort machte er sich auf den Weg zu Katrina. Das Problem war jedoch das er, als er vor ihrem Haus war, vor verschlossenen Türen stand. „Kann passieren, ich kam ja auch irgendwie unangemeldet.“, versuchte er sich einzureden.

 

Die Sonne flackerte noch aus einigen Ecken des Westens, als Frank seine Lieblingsbar besuchte um sich von der Fahrt zu erholen. Seine Blicke wanderten durch den verdunkelten und menschenumgebenden Raum und hielten bei einer jungen Frau an. Ihre langen dunkeln Haare fielen über ihren Rücken, den sie zu dem Mann zudrehte. „Katrina?“, flüsterte Frank zu sich. Sie saß mit ihren Freundinnen am Tresen und erzählte. „Katrina bist du das?“, rief er noch einmal und lief langsam zu ihr hin. Er stupste sie leicht mit dem Finger an ihre Schulter und fragte ein letztes Mal: „ Katrina?“ Die Frau drehte sich zu ihm hin und schaute ihn prüfend an- Frank hatte recht mit seiner Vermutung –es war Katrina. Ihre Freundinnen fingen an zu kichern und fragten, wer der „ hübsche Mann“ den sei. Die Frau wusste in diesem Moment nicht zu antworten, sie wusste sie kannte ihn - aber woher? „Katrina, ich bin´s Frank. Letzten Sommer? Weißt du nicht?“ Seine Stimme klang von Wort zu Wort enttäuschender. Die junge Frau besann sich langsam wieder, jedoch hätte sie nicht damit gerechnet, dass er wieder kommen würde. „ Frank, ich hab dich nicht erwartet.“, hauchte Katrina ein wenig mitleidig und setze kurz darauf ein unfreiwilliges Lächeln auf.

„Ich hatte dir versprochen das ich zurück kommen werde, ich –wir wollten …heiraten.“, meinte Frank traurig.

„ Heiraten?-..nein…“ Katrina klang wie ausgewechselt. Doch Frank verstand schnell, in ihm bildete sich Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Er blickte auf seine Schuhe, sie waren dunkel doch die Schnürsenkel leuchteten bunt- es war ein neuer Trend. Dann richtete er seinen Blick zu den drei Frauen und lächelte leicht. „Ladys.“, Frank machte eine Abschiedsbewegung und verließ die Bar. Katrina schaute ihm verwirrt hinterher und doch auch etwas mitleidig.

*

Die Sterne schienen hell über dem dunklen Himmel. Frank lag in seinem Bett und starrte auf die Decke, sein dunkelbefallenes Zimmer wurde durch das leuchtende Mondlicht ein Stück erhellt und die Konturen der Möbelstücke wurden sichtbar. Er bekam diesen einen Blick von Katrina nicht aus dem Kopf, wie konnte sie ihn vergessen? Wie konnte sie sich überhaupt SO verändern? Hatte sie ihm etwa die ganze Zeit was vorgespielt? Frank gingen zu viele Fragen durch den Kopf, doch er hatte sich in Katrina unsterblich verliebt, wegen ihr Geld gespart und ausgegeben. Nur um dann von ihr eine Abfuhr zu bekommen? „Nein, nein ich werde sie mir zurückholen –egal wie.“, flüsterte er zu sich, machte die Augen zu und träumte. Er träumte von Katrina und sich. Die Sonne fiel vom Himmel und sank im rauschenden Meer der Karibik ein. Die zwei liefen an der Strandküste vorbei und sie lachten. Die junge Frau trug ein weißes und leichtes Sommerkleid, es klebte an ihrer Haut- durch das Wasser durchnässt. Sie strahlte ihn an und blieb stehen. „ Ich liebe dich!“, hauchte sie ihm ins Ohr…

Frank wachte auf, sein Gesicht war noch ganz faltig von seinem Kissen und er selbst war noch sehr verschlafen. Seine Augen starrten auf den Uhrzeiger der sich im Takt bewegte. Es war noch früh am Morgen, es regnete draußen und plötzlich kam Frank eine Idee.

Er fuhr zu Katrina nochmal nach Hause und klingelte, mit einem Blumenstrauß in der Hand, bei ihr. Die Tür ging auf und Frank lief zum dritten Stock hinauf. Und da stand sie, im Morgenmantel und im Halbschlaf, vor der Tür. Als sie Frank sah wurde sie erst richtig wach. „Hey…Katrina ich weiß nicht was gestern war aber ich weiß das ich dich immer noch liebe. Was war das letzten Sommer? - Hast du nicht auch so gefühlt?“, er redete leise auf sie zu. Katrina wusste nicht was sie sagen sollte, sie bat ihn einfach reinzukommen. Er trat in den Flur, es war ein wenig durcheinander und sehr eng, doch irgendwie gemütlich. Dem Raum war ein rötlich-brauner Ton gesetzt und machte es wärmer. Frank gab ihr die Rosen und streichelte zärtlich ihr Gesicht. Ihre großen braunen Augen glänzten ihn an doch sie musste zurückziehen. „Das ist nicht gut. Ich bin nicht gut für dich!“, meinte Katrina. Der junge Mann schaute sie verwirrt an: „ Was heißt `nicht gut´?- Du bist das Beste was mir je passiert ist!“, wiedersprach er ihr. Doch Katrina blieb bei ihrer Meinung und forderte ihn auf zu gehen. Sie hatte ihn tatsächlich vor die Tür gesetzt. „Was ist blos los mit dieser Frau?“, fragte Frank sich verwirrend.

*

Das Telefon klingelte. Sie nahm ab und meldete sich mit einer ängstlichen Stimme: „Ano?“

Sie sprachen im Dialog auf Slowakisch.

Masch ich, Kurva?“ - „Hast du den Stoff, Schlampe?“

Ano mám.“ - „ Ja hab ich.“

Pekné, tak to tam prinies!“ - „Sehr schön, Übergabe wie gewohnt!“

Dann legte der Anrufer auf und die Frau stand mit großen ängstlichen Augen in ihrer Küche, wie nach jedem Anruf. Nur Sekunden später lief Katrina rasch in ihr Schlafzimmer, rollte die Jalousie runter und schaltete die Nachttischlampe ein. Es war ein gefährlicher Handel den sie durchführte, keiner durfte etwas erfahren – auch nicht Frank.

In ihrem Schrank, hinter den Klamotten, befand sich die Ware, die Katrina zu übergeben hatte. Sie nahm die dunkle Tasche und zog sich Alltagskleidung an –damit niemand Verdacht schöpfte – und rannte aus ihrer Wohnung. Wie besessen lief sie die Treppen runter, doch dann hielt sie für einen Moment inne. Katrina stieg langsam die zwei Treppenstufen wieder hinauf und blickte aus dem kleinen und kaputten Fenster hinaus. Ein dunkelgrüner Rahmen des Fensters beschränkte die Aussicht nach Draußen. Kein Mensch befand sich auf der Straße –weder Frank noch irgendjemand anderes. Es war grau am Himmel- der Regen hatte für kurze Zeit ausgesetzt. Nach dem kurzen Moment kam die Frau wieder zur Besinnung und stolperte die restlichen Treppen hinunter bis zu ihrem Auto. Ein etwas kleines und zum Teil verrostetes Ding - aber es reichte für sie. Katrina fuhr aus der Gasse raus in Richtung einer alten Fabrik. Eine halbe Stunde später stand sie vor dem fast verfallenen Gemäuer und stieg aus dem Auto aus. Ihre Füße landeten im Schlamm, der Regen tropfte auf ihr Gesicht. Sie blickte auf das Gebäude. Die Ziegelsteine drückten einen rötlichen Ton aus und die großen Fenster waren zersplittert. Die Frau hatte Angst – Angst um ihr Leben. Sie lief langsam auf das große Tor zu, das halbverrostet die Fabrik umgab. Ein Quietschton durchfuhr Katrina Haut. Jedes Mal, wenn sie das Tor hinter sich zuschloss, fragte sie sich was sie überhaupt da machte. Ein Leben als „Geißel“ und „Arbeiter“ bei der Mafia hätte sie sich nie malen lassen. Aber nun kam es so.

Katrina lief den dunklen Gang der Fabrik entlang. Im hinteren Teil befanden sich zwei dunkelgekleidete Männer –sie warteten auf Katrina. Als sie ihnen näher kam, konnte sie ihre Gesichter durch das einfallende Licht erkennen. Deren Blicke waren ausdruckslos doch gefährlich, ihre dunklen, kurzen Haare glänzten im Schein des Lichtes. Sie waren wohl mit zu viel Gel beschmiert. Die Männer waren groß und muskulös, auf ihren Armen befand sich jede Menge an Tattoos und ihr Genick schmückte das Wappen der Mafia. Es war ein Totenkopf mit schwarzen Flügeln umrandet von einem Kreis- vor ihm befand sich eine Waffe nach rechts gerichtet. Auch klemmte eine hinter den Ledergürteln, die die zwei an der Hüfte trugen. Einer von den beiden Männern hielt einen Umschlag in der Hand und wartete bis Katrina die Tasche übergab. Der zweite Mann riss ihr diese aus der Hand und schaute prüfend hinein. Die Tasche war gefüllt mit Drogen.

Ok. Daj jej tie prachy!“- „ Alles klar, gibt der Braut die Kohle!“, befahl er dem anderen und schloss den Koffer. Der Mann gab ihr den Umschlag und meinte: „Teraz vypadni!“ – Und jetzt verpiss dich!“ Katrina drehte sich schlagartig um und lief mit schnellem Tempo raus, um die Ecke abgebogen rannte sie zu ihrem Auto und schmiss sich auf ihren Sitz. Ihr Herz schlug bis zum Hals, Ihre Kehle war trocken und ihre Hände zitterten. Sie hatte überlebt – bis zur nächsten Übergabe.

*

Es war schon Nachmittag geworden und der Regen hatte sich gelegt. Einige Sonnenstrahlen fielen auf Franks Gesicht und er schlenderte den Park entlang, in welchem er ein Jahr vorher mit Katrina verbracht hatte. Er dachte die ganze Zeit nur an sie- er verstand sie nicht-warum würde sie ihm angeblich nicht gut tun? Er hatte so viele Fragen…

*

Frischer Wind wehte durch Katrinas dunkle Haare. Sie traf sich an diesem Tag mit niemand mehr – das tat sie nach keiner Überbringung. Sie brauchte an solchen Tagen die Zeit für sich allein. Oft lief Katrina dann durch die Stadt oder, wie dieses Mal, durch den Park. Sie war in Gedanken, hatte die Übergabe schon längst vergessen- musste es vergessen. Katrina lauschte nur der Musik in ihrem Ohr und betrachtete die Bäume, Vögel- die Natur.

 

Auch Frank träumte… Was beide nicht ahnten- sie liefen aufeinander zu. Der Erste der sich in der Realität wiederfand war der junge Mann, als er Katrina erblickte. Bald darauf entdeckte auch sie Frank und auf irgendeine Weise freute sie sich ihn wiederzusehen, vielleicht lag es aber auch nur an dem Wetter. Er lief zu ihr – wollte sie nicht bedrängen oder so, wollte nur mit ihr reden. Sie standen sich gegenüber und sahen sich in die Augen. Es war ein komisches Gefühl, weder er noch Katrina hatten den Anschein wegzulaufen, im Gegenteil es erinnerte beinahe an letztes Jahr, als alles noch „rosarot“ schien. Frank besann sich wieder und zögerte nicht lang um auf den Punkt zu kommen. „ Was ist los, Katrina? Was bedeutet das? Was bedeutet – du seist nicht gut für mich?“, fragte er. Katrina hielt inne, sie wollte nicht mit ihm darüber reden, aber sie konnte ihn auch nicht wieder stehen lassen. „Es gibt Sachen die du nicht wissen solltest. Mein Leben…es ist…gefährlich für dich.“, meinte sie. Frank war davon verwirrt: „Was?- Das ist nicht dein Ernst! – Gefährlich? – Was soll das? … Wenn du … Sag es mir einfach, wenn du keine Gefühle für mich hast, dann lass ich dich auch in Ruhe.“

Ihre Antwort musste sich Katrina gut überlegen, aber sie wollte ihn nur schützen: „Es ist wahr… aber du meinst ich…Frank ich… ich liebe dich ...nicht.“ Es war leise, sie hat es beinahe geflüstert, doch es klang in seinem Ohr wie tausend Hammerschläge. Die Frau ging, mit Tränen in den Augen, von ihm.

*

Wie betäubt lief Frank in sein Ferienhaus und lies sich auf sein Bett fallen. Er presste seine Hände aufs Gesicht und hielt seine Augen zugedrückt damit er nicht weinte. In seinen Gedanken durchlief immer wieder der letzten Satz von Katrina. Sollte das alles gewesen sein? War er nur her gekommen um sie zu verlieren? – Er würde um Katrina kämpfen, aber wie sollte das funktionieren, wenn sie nichts mehr für ihn empfand.

*

Tränen liefen auf ihrem Gesicht die Wangen hinunter. Katrinas Herz war das reinste Schlachtfeld. Zerstört. Sie liebte und wollte mit Frank zusammen sein, doch ihr Leben lies es nicht zu. Katrina lehnte an der Wand unter dem Fenster ihres Schlafzimmers, es war nicht aufgeräumt – das reinste Chaos. Von ihrem linken Unterarm tropften kleine rote Tropfen aus den einzelnen Kratzern, in der rechten Hand hielt sie ein kleines Messer…

Katrinas Augen drückten Angst aus, ihr Blick wandelte sich in Zorn um, ihr Gesicht rötete sich. Sie stieß einen Schrei aus- ihre Augen weinten nicht mehr – erhob das Messer und lies es auf ihrem Arm zurasen. Katrina konnte nicht mehr, wollte nicht mehr, ihr Leben war schon so zerstört –… da würde es doch auch nichts ausmachen, wenn sie es hinter sich ließ…

Doch die Frau war zu schwach, sie legte das Messer zu Boden und kauerte sich ein wie ein kleines Kind, das Angst vor irgendeinem bösen Geist hat. Ihr Herz schlug wie verrückt, ihre Augen hielt sie geschlossen und weinte- weinte die ganze Nacht durch.

Es regnete…

*

Am nächsten Morgen leuchtete wieder die Sonne auf die Straßen Bratislavas und der Thermometer zeigte mittlerweile schon 30 Grad an. Frank lag noch auf seinem Bett genauso wie er eingeschlafen war, mit Anziehsachen und am Bettende. Er schlug seine Augen langsam auf, sein Hals war trocken wie auch seine Lippen und sein Kopf schien zu platzen. Ihm war so, als ob er die ganze Nacht durchgemacht hätte. Frank stand auf, schaltete das Radio ein und warf einen Blick nach Draußen, welcher ihm sofort verging- zu verliebt sah dieser Tag aus. Er streifte seine Klamotten vom Körper und ging in die Küche um sich Kaffee zu kochen, lies die Maschine laufen und verkroch sich ins Bad. „Für was gibt es Leben, wenn man am Ende sowieso enttäuscht wird?“, fragte er sich während er in die Dusche stieg. Lauwarmes Wasser spritzte auf Franks Körper, die Tropfen liefen von seinen dunklen Haarspitzen über seine braunen Augen. Wie Tränen streiften sie seine Wangen und berührten die schmalen, rosafarbigen Lippen, wanderten weiter zu seinem Kinn. Einige Tropfen hielten sich an dem Dreitagebart, der Franks Gesicht zierte, auf. Langsam nur wanderten sie weiter und tröpfelten auf seine Brust und flossen bis zum Boden. Der Mann kniff seine Augen zu, rammte mit den Händen gegen die Dusch-Tür und stieß einen Schrei aus: „Verdammt, ich brauch dich nicht, mein Leben wird auch ohne dich bestens laufen!“ Von Wort zu Wort wurde er leiser.

Am Abend besuchte er Diskotheken und eine Bar nach der anderen. Er flirtete mit vielen Frauen und lachte, vergas die Sorgen, vergas eine Menge, blos Katrina nicht.

So verlief das drei bis vier Tage, Frank brachte auch Frauen mit sich nach Hause aber nur um sie am nächsten Morgen wieder gehen zu lassen.

*

Zitternd hielt Katrina, die sich von dem Schmerz von Frank allmählich erholt hatte, die Schlüssel in ihrer Hand. An diesem Tag sollte ein Brief eintreffen- ein Brief von der Mafia. Die Frau hatte ein Deal einzuhalten- Die Übergabe ordentlich durchzuführen und dafür würde sie am Leben bleiben. Katrina öffnete langsam den Covert und las den sich darin befundenen Zettel. An diesem Abend sollte sie im Park eine Tasche abholen, welche Katrina dann am nächsten Tag abzugeben hatte. Wo genau und welche Zeit wüsste sie. Sie schloss ihre Augen – das gleiche Spiel- wie immer.

Am Abend, als die Sonne schon ziemlich tief im Westen stand, machte sie sich auf den Weg zum Park. An einer kleinen Einfahrt im vorderen Teil des Parks stand eine große Linde und darunter befand sich eine alte Bank. Es waren kaum noch Menschen unterwegs, da erblickte Katrina die große braune Tasche. Sie lag auf der Wiese hinter der etwas verrosteten Bank. Die Frau schaute um sich, damit sie niemand beobachtete. Da dies nicht der Fall war, schritt sie langsam auf die Tasche zu. Ihre Fingerspitzen berührten kaum den Henkel, da ertönte eine Stimme hinter ihr: „Die Tasche könnte jemanden gehören…er würde sie suchen, mhh, aber wohl nicht finden, da…, da du sie ja mitgenommen hast…“ Ein Schreck durchfuhr Katrinas Körper, doch sie beruhigte sich schnell, denn ihr war die Stimme bekannt. Sie drehte sich nach der Person um- vor ihr stand Frank.

Frank brauchte eine Auszeit von der ganzen Partysache und spazierte eigentlich entspannt durch den Park.

Was machst du hier?“, erkundigte sich Katrina, während sie die Tasche nahm.

Bessergesagt, was machst Du hier?“, fragte Frank misstrauend.

Ich hole die Tasche, siehst du doch.“, meinte die Frau.

Ist das deine?“

Äh ja…ich..“

Was ist da drin? –Für was brauchst du so eine große Ta…?“

Das geht dich überhaupt nichts an!“, unterbrach sie ihn und lief zum Auto.

Was ist das Katrina? Führst du illegale Geschäfte durch?“ hakte Frank nach. Doch Sie antwortete nur bissig: „Halt dich aus meinem Leben raus- es geht dich nichts an- es geht niemanden etwas an!“ die Frau stieg ins Auto, knallte die Tür zu und fuhr fort. Frank blieb verwirrt am Park -Rand stehen. Er begriff langsam das Katrina in etwas verwickelte war, was nicht ganz ungefährlich und legal sein musste. Nachts lag er im Bett und durchdachte alles was sie ihm die letzten Tage erzählt und was er gesehen hatte- alles Revue passiert, bis er einschlief.

Der nächste Tag brach an und Frank machte sich auf den Weg zu Katrina, er wollte mit ihr über den gestrigen Tag reden.

Katrina hatte diesen Morgen wieder einen Anruf bekommen, sie könne oder eher müsse die Ware übergeben. Sie rannte gerade unaufmerksam aus dem Haus mit der Tasche, als plötzlich ihr Frank entgegen kam. Ihre Blicke trafen sich, doch bevor er etwas sagen konnte, saß sie schon im Auto und fuhr weg. Damit hatte er gerechnet, so musste er dem Auto hinterher rennen. Katrina bog an einer Kreuzung links ab zur Hauptstraße. Da kam ein Taxi Frank entgegen- zu Recht. Er stieg ein und bat den Fahrer dem dunkelblauen Auto von Katrina zu folgen. Sie fuhren ein ganzes Stück durch die Stadt, bis Katrina in eine Gasse abbog. „Wohin führt die Straße?“, fragte Frank den Taxifahrer. „K spadnutej fabrike ale tam nigkto nechodi.“ – „ Zu einer abgestürzten Fabrik, aber dahin kommt niemand mehr.“, meinte der Fahrer. Frank ließ sich dort absetzten und schlich zu Katrinas Wagen. Er sah wie sie ausstieg – in der Hand die Tasche. Sie ging in die Fabrik und Frank folgte ihr unauffällig. Hinter einer Säule schaute er Katrina zu, wie sie zwei Männer die Tasche überreichte und dafür einen Briefumschlag bekam, wie die Kerle mit ihr umsprangen und wie ihr ganzer Körper zitterte. Er beobachtete alles, bis Katrina wieder zu ihrem Auto rannte. Zuerst wollte Frank ihr hinterher, doch dann zügelte er sich- wenn er das jetzt machen würde, sie würde kein Wort mit ihm mehr wechseln. Er blickte sich noch einmal um und dann spazierte er nach draußen und dachte nach. Katrina war in Lebensgefahr, das war kaum zu übersehen – er musste ihr da raus helfen. Nach dem Mittag saß Frank immer noch in der Küche und überlegte was er machen sollte. Sie anrufen, zu ihr hinfahren? Sie würde ihn doch nur wieder vor die Tür setzen…

*

Katrina hielt ihre Kaffeetasse in der Hand und starrte aus dem Küchenfenster. Sie dachte an Frank- was er in diesem Moment wohl tat? Die Frau wusste, sie würde ihn nie wieder sehen- so war es auch besser… „Nie, urcite nie!“ – „Nein, garantiert nicht!“, flüsterte Katrina. Es war auf keinen Fall besser, wenn sie sich nicht mehr sahen, im Gegenteil. Je länger sie darüber nachdachte, desto entschlossener wurde sie Frank alles zu beichten. Er wusste doch sowie so schon die Hälfte und es machte alles nur komplizierter, wenn sie ihm aus dem Weg ginge.

Ohne ihren Gedankengang weiter zu führen, schnappte Katrina ihre Schlüssel und die Jacke und machte sich auf den Weg zu Frank.

Warum? Warum ausgerechnet jetzt? Ich bin im Urlaub!“, meinte Frank zu seinem Vater, der aus Deutschland anrief. Er wollte, dass der „junge Mann“ sich endlich mal Arbeit suchte, was Frank auf Garantie nicht gefiel. Mitten im Gespräch klingelte es plötzlich an der Tür.

Ihre großen dunklen Augen starrten Frank an, sie würde ihm am liebsten in den Arm fallen – doch so leicht ging das nicht. „Hallo, ich …darf ich reden, mit dir?“, fragte Katrina verlegen. Er bat sie verwundert herein und schloss hinter sich die Tür. Die Frau drehte sich vorsichtig zu ihm um und ohne weiteres Vorgerede fing sie an zu erzählen. Alles, über ihr ganzes Leben erzählte sie. Wie sie aufgewachsen war, über ihre Familie, was ihr Berufswunsch war und wie sie eigentlich zu der Mafiasache kam -sie brauchte das Geld. Sie erzählte wie es dort ablief, über ihre Angst und am Ende setzte sie hinzu: „Lúbim t´a, odpust mi!“ – „Ich liebe dich, vergib mir bitte!“ Den ganzen Nachmittag hatte sie damit verbracht ihm alles zu erzählen, er – er hörte ihr nur zu. Sagte nichts, schaute sie nur an und tröstete sie aber sagte nichts. Und Katrina war ihm dankbar dafür. Sie sahen einander an. Katrina strich Frank über sein Haar und legte ihre Hand auf seine Wangen. Er küsste sie vorsichtig, ihre Hand, ihre Schultern, Nacken und ihre Lippen. „ Ich will dir helfen, doch dazu musst du mir vertrauen, lass mich dir helfen!“ Franks Gesicht war keine fünf Zentimeter von ihrem entfernt. Katrina nickte nur. Die getrockneten Tränen schmeckten salzig, umso mehr wollte er sie küssen.

Die Nacht verging, es war ihre erste gemeinsame Nacht seitdem Frank wieder in der Slowakei war. Katrina lag seelenruhig in seinem Arm, sie schlief noch. „ Wir schaffen das.“, flüsterte Frank, während er ihr eine Strähne aus dem Gesicht streifte.

*

Seine Augen blickten durch ein kleines Loch im Gestein der Säule. Die junge Frau, die er beobachtete, versuchte gerade ein Geschäft mit der Mafia zu schließen, ein Ultimatum. Der Mann, der das Geschehen betrachtete, war Frank. Sein Puls raste. Es war seither eine Woche vergangen und Katrina hatte wieder einer Übergabe zu folgen. Sie stand vor den zwei Männern, einer davon war diesmal der Chef. Groß, dunkle Haare, ein tötender Blick und eine Zigarre im Mund.

Ja uz nechcem pracovat pre vas!”- “Ich weigere mich weiter für euch zu arbeiten!“, meinte Katrina tapfer.

dobrý, ako si myslíte.“ – „Gut, wie du meinst!“, sagte der „Bodyguard“ des Bosses und hielt ihr eine Waffe an den Kopf. Doch der Chef winkte ihn ab und fragte spöttisch: „ tak co? Nie sme zavisli na tebe ale ti na nas. Co chces?” – “Und? Wir sind nicht auf deine Anwesenheit angewiesen, nur du auf unsere. Was willst du jetzt tun?“

Dostanem svoju slobodu ,ak nie dostanete ne drogy.“- „ Ich bekomme meine Freiheit, wenn nicht, bekommt ihr auch die Drogen nicht.“, äußerte sie sich entschlossen. Der Mafia-Kerl verdrehte die Augen und richtete die Pistole wieder auf Katrina. Ihr Herz raste, ihr Magen verdrehte sich und ihr wurde beinahe schwarz vor Augen. „Wo bist du Frank – kde ti?“, fragte sie in sich. Dem Mann, der ihr immer noch die Waffe an die Schläfen hielt, lief ein Grinsen übers Gesicht, er kippte nach vorn um und fiel auf den harten Boden. Geschockt blickten der Boss und Katrina auf Frank, der verschämt lächelte. Nicht schnell genug konnte er schauen, da hatte der Mafiachef schon seine Pistole gezückt und zielte auf Frank. Doch Katrina kam zuvor und sprang auf den Mann, sodass beide auf dem Boden lagen und die Waffe zu Franks Füßen gerutscht war. Als er sie aufheben wollte zog ihm etwas am Bein und in wenigen Sekunden lag er auf dem kalten Gestein. Frank drehte sich um und sah den Boss auf sich zukommen, da schlug er ihm mit dem hinteren Teil der Waffe auf seine Stirn. Blut floss über das Gesicht des schwarzgekleideten Mannes. Er wurde wütend und schlug mit der Faust so in Franks Gesicht ein, dass ihm seine Lippe aufplatzte. Wann war das letzte Mal, als Frank „Blut lecken“ musste? -Lang her.

Mit zwei Fingern stach der junge Mann dem Boss in die Augenhöhlen und verpasste ihm gleichzeitig je einen Hieb von links und rechts. Der Chef stoß gegen eine Pfosten und Rost bröckelte auf ihn ab. „Katrina! - Der Kanister!“, schrie Frank zu ihr hin, während der Boss versuchte sich wieder aufzustemmen. Katrina schüttelte das Benzin, was sich in dem Kanister befand, überall in der Fabrik aus. Kurz blickte sie zu Frank, der wieder im Kampf mit dem Mafiaboss war. Ein Schlag in den Bauch und einmal auf die Nase. Es wurde Blut gespuckt und vergossen. Plötzlich verspürte der Kampfgegner von Frank etwas Kaltes und Feuchtes an seinem Rücken. Er blickte verwirrt hinter sich und schlug auf Katrina ein, die ihm Benzin auf den Körper gegossen hatte. Sie fiel zu Boden und verlor das mittlerweile schon angezündete Feuerzeug. Mit einem Mal fing alles an zu brennen, was Katrina mit Benzin beschüttet hatte – somit auch der Boss. Geschockt stand dieser da und schaute Frank an, doch der war schon dabei Katrina auf zu helfen und mit ihr zu verschwinden. Sie rannten zum Ausgang – die halbe Fabrik stand mittlerweile in Flammen. Der Chef schoss ihnen hinterher, doch traf nicht. Die alten Leitungen im Stromnetz schmorten langsam an und als Frank und Katrina aus der Fabrik gerannt kamen, explodierte diese mit samt dem Boss und den Drogen.

 

Rauch und Staub mit Feuerfunken waren zu sehen, als Frank und Katrina sich vom sandigen Boden, auf den sie gestürzt waren, erhoben. Mit Schmutz am ganzen Körper und Blutflecken blickten sie ungläubig die zerstörten Reste der alten Fabrik an. Frank war noch sehr verwirrt, als Katrina ihm ins Ohr hauchte: „ Wir haben es geschaft.“ Er sah sie zuerst verwundert an doch dann fing er an zu lachen, und auch sie. Sie sahen sich in die Augen und dann – küsste er sie.

*

*

Die Sonne schien, es war früher Abend. Auf einer Wiese, gegenüber dem See, lag eine Decke- bedeckt mit Weintrauben, Sandwichs, Käse… Katrina und Frank saßen gemütlich da, befreit von den meisten Problemen. Es war ein halbes Jahr nach dem Tod des Bosses vergangen und die Mafia selbst hat seither Katrina in Ruhe gelassen. Auf einmal erhob sich Frank und zückte etwas aus seinem Jackett hervor, dann kniete er sich vor der Frau hin und sprach mit zitternden Händen: „Katrina- ich will nicht viel drum rum erzählen, also.(er lächelte) Ich weiß das du die Frau meines Lebens bist, und ich hoffe du siehst das auch so, denn der Ring ist eigentlich für dich und mit ihm will ich dich fragen: willst du meine Frau werden?“ Katrinas Augen leuchteten beeindruckt – natürlich sagte sie Ja, er war schließlich der Mann für ihr Leben.

"Ihrem Glück stand also nichts mehr im Wege! - dachten die zu mindestens. "

 

Eine Woche später machte sich Frank auf den Weg zurück nach Deutschland, er musste sich langsam Gedanken über sein Berufsleben machen. So verabschiedete er sich von Katrina mit einem Kuss, dass es ihr letzter sein würde, wusste da noch niemand.

Frank fuhr mit seinem Trabi Richtung nach Hause. Es war ganz entspannt, Musik spielte

im Radio, es gab keinen Stau und die Freude mit Katrina bald verheiratet zu sein war doch groß. Nur das Unwetter, was sich ausbreitete, machte Sorgen- aber das war nur die geringste.

Am Nachmittag zeigte das Herbstwetter seine schlechte Seite zum Vorschein. Es goss aus allen Ecken und der Wind wurde immer heftiger. Die Straßen waren schon durchnässt und die Schilder konnte man kaum noch erkennen. Frank musste sich konzentrieren.

*

Katrina lief durch die Stadt, auch da zogen sich Gewitterwolken auf, doch das interessierte sie nicht. Ihr Leben schien jetzt wieder perfekt, sie hat einen neuen Beruf, ist bald mit dem Mann verheiratet, der ihr das Leben gerettet hatte, und hat nichts mehr mit der Mafia zu tun.

Von einem hohen Gebäude wurde Katrina durch ein dunkles Fenster beobachtet. Es war ein Mann- schwarz gekleidet, er wartete auf etwas.

Katrina bog in die kleine Straße ein, die zu ihrer Wohnung führte. Die Gasse war leer, keine Menschenseele war zu sehen nur die junge Frau. Es fing langsam an zu nieseln und der Asphalt wurde nass. Katrina blickte auf den Boden- sie fand eine kleine Münze- diese sollte ihr Glück bringen. Sie lächelte kurz und plötzlich fiel ein Schuss. Zwei. Katrina sackte zu Boden und die Münze rollte ihr aus der Hand. Blut verteilte sich auf der Straße, ringsum der Frau. Ihre Augen standen weit offen und leuchteten ein letztes Mal.

*

Frank sah kaum noch was, Nebel umgab ihn und Pfützen bildeten sich auf der Autobahn.

Auf einmal knallte etwas gegen sein Auto, der Trabi rutschte aus und drehte sich auf die andere Spur. Frank wusste nicht wies ihm geschah, seine Augen blickten umher, sein Puls raste, er schaute nach vorn und sah nur noch schwarz. Das Auto war gegen einen Baum geknallt, es rauchte aus der Motorhaube. Franks Stirn blutete- er war bewusstlos.

Es war Abend und es regnete wie aus Strömen…

*

 

Er hielt ein Bild von ihr in der Hand, mit Tränen in den Augen. Frank hatte den Unfall mit einer Gehirnerschütterung überlebt. Gegen ein Wildschwein ist er gefahren- welch Ironie.

Am selben Tag wurde Katrina ermordet, seine Verlobte, von der Mafia- ein Racheakt. Er konnte es nicht glauben. „Die ganze Mühe - umsonst- ich liebe dich Katrina, ich werde dich nicht vergessen!“, flüsterte Frank, während ihm Tränen übers Gesicht wanderten.

Er sah ein, dass das Leben schneller zu Ende sein kann, als einem es lieb ist.

So ging seins weiter, gezielt…ohne Katrina…

 

 

 

-KONIEC-

 

 

 

 

 

 

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vikid97

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vikid97 Re: -
Zitat: (Original von paulkarl am 24.06.2013 - 21:47 Uhr) Sehr gut und spannend. Warum will man die Gangster selbst erlegen?
Schade.
Nun ja, gute Geschichten müssen kein "happy end" haben,
aber so ein böses auch nicht!
Aber die Wirklichkeit ist oft noch schlimmer.
LG
Paul K.
(Warum kann man denn den Nebel nicht downloaden?)



ja irgendwie wahr...^^ sry ich hab keine ahnung
Vor langer Zeit - Antworten
paulkarl Sehr gut und spannend. Warum will man die Gangster selbst erlegen?
Schade.
Nun ja, gute Geschichten müssen kein "happy end" haben,
aber so ein böses auch nicht!
Aber die Wirklichkeit ist oft noch schlimmer.
LG
Paul K.
(Warum kann man denn den Nebel nicht downloaden?)
Vor langer Zeit - Antworten
vikid97 Re: Große Liebe ohne Happy End = Realität -
Zitat: (Original von Michael33 am 24.06.2013 - 01:37 Uhr) Was für eine bewegende Geschichte- klasse, gefühlvoll, dramatisch, aber für Ihn wäre das gleiche Schicksal vielleicht sogar besser gewesen- eine große Liebe zu verlieren ist ein so unbeschreiblicher Schmerz! Irgendwann werden die beiden wieder vereint sein, ich wünsch es ihnen... gruß, Michael



JA ich hab es versucht nach einer....so ähnlich wahren Geschichte zu schreiben^^.
Vor langer Zeit - Antworten
Michael33 Große Liebe ohne Happy End = Realität - Was für eine bewegende Geschichte- klasse, gefühlvoll, dramatisch, aber für Ihn wäre das gleiche Schicksal vielleicht sogar besser gewesen- eine große Liebe zu verlieren ist ein so unbeschreiblicher Schmerz! Irgendwann werden die beiden wieder vereint sein, ich wünsch es ihnen... gruß, Michael
Vor langer Zeit - Antworten
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