Kurzgeschichte
NebeL

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"NebeL"
Veröffentlicht am 23. Juni 2013, 30 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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NebeL

NebeL

Beschreibung

Es ist verboten und es tut schrecklich weh. Das Leben spielt nicht immer so, wie man es gerne hätte. Und das muss auch der Lehrer Stefan Postler am eigenen Leibe erfahren. Eine Liebe zu einem bestimmten Mädchen und ihr Leben stellen dies von Stefan auf den Kopf.

 

NebeL

"Ich hasse Regen. Es erinnert mich immer wieder an ihre Tränen. " Er blickte aus dem Fenster, es war Herbst, ein scheußliches Wetter. Und er hat es „so“ ausgedrückt. Es klang wie ein Zitat aus einem Gedicht, doch dem war nicht so. Er ist unser Lehrer, Stefan Postler, Deutschlehrer. Herr Postler ist schon etwas älter, doch hatte er ab und zu Züge in seinem Gesicht, die ihn jünger machen. Die wenigen Falten um seine Augen lassen ihn sogar attraktiver wirken, aber immer wieder tauchte in seinen Augen der Ausdruck von Traurigkeit auf. Jedes Mal kann man es sehen, oft setzt er für kurze Zeit aus und denkt nach, später fragt er,wo er stehen geblieben sei. Es ist aber nicht so, dass Herr Postler nicht lacht, er lacht sogar sehr oft, jedoch nicht an verregneten Herbsttagen wie diese.

Ich beobachtete ihn eine Zeit lang und ließ ihn keines Wegs aus den Augen, ich spürte ein Geheimnis in ihm - er verbirgt etwas… Nach dem Unterricht setzte er sich, wie so oft, an seinen Tisch und betrachtete ein Foto. Mit Tränen in den Augen. Ich hatte nie erblicken können, was für ein Bild sich auf dem Foto befand, das konnte niemand. „Ich hab sie noch nie weinen sehen, Herr Postler“, flüsterte ich zu ihm hin. Er schenkte mir ein Lächeln und schaute den Regentropfen auf den Fensterscheiben zu, wie sie langsam hinunterflossen. Das Licht leuchtete im Zimmer und bildete mit der Dunkelheit von draußen einen starken Kontrast. Wir waren allein im Raum. „Kennst du das Gefühl, wenn die Zeit zu schnell vergeht?“, fragte er mich mit einem traurigen Blick. Ich nickte nur leicht, Herr Postler schaute mich an und meinte: „Das hat sie mir gesagt, als unsere Geschichte begann.“ „Wer war sie?“, sagte ich beinahe flüsternd. Er antwortete mir die ersten Minuten nicht, sondern dachte nach. Doch dann fing er an zu erzählen…

Es war ein jener Sommertag, kurz nach den Ferien, als ich in meine neue Klasse hinein kam. Die Sonne lächelte an dem Tag und ich machte mich für den ersten Deutschunterricht mit der neuen zehnten Klasse bereit. Ich war etwas nervös, da ich noch nicht lange an dieser Schule gearbeitet hatte- gerade mal ein Jahr-aber ich machte das Beste draus. So trat ich in das Zimmer und vor mir saßen 25 Jungen und Mädchen in dem Alter von 15-16 Jahren. Blicke starrten mich an, von allen Seiten. Ich schaute um die Runde- natürlich mussten sie mich alle mustern, schließlich war ich ihr neuer Lehrer – ich war es gewohnt. Auch ich betrachtete jeden Einzelnen, kurz, um mir einen Überblick zu verschaffen. Doch mitten drin blieben meine Augen auf ein Mädchen gerichtet stehen. Ich wusste ihren Namen noch nicht, aber ich hatte ein Gefühl in ihrem Blick Zuflucht zu finden. Ich vergas alles andere um mich rum - es waren nur noch ihre Augen wichtig. Schnell befand ich mich wieder in der Realität, als es zur Stunde klingelte. Es war wie immer, ich stellte mich vor und kontrollierte, ob alle da waren. Sie hieß Sophia. Danach begann ich mit dem Unterricht. Eine ganz normale Klasse, etwas lebhaft aber das gefiel mir vom ersten Moment an. Nach 90 Minuten Deutsch lief ich aus dem Klassenzimmer, nichts ahnend was auf mich zukommen würde, nichts ahnend von ihr. „Hey. Hier ´n Kaffee“, drückte mir mein Kollege und bester Freund, Ingo, eine Tasse in die Hand und lies sich auf einen Stuhl im Lehrerzimmer fallen. „Und? Wie ist die neue Klasse so?“, fragte er interessiert. Ich setzte mich ihm gegenüber und antwortete: „Ganz ok. Ist wohl eine nette Truppe. Also so war der erste Eindruck.“ Ich dachte noch einmal an Sophias Blick nach- er war so hypnotisierend. Schön. * Die Kinder der sechsten Klasse, die ich gerade unterrichtete, schrieben eifrig irgendwelche Übungsaufgaben, welche ich ihnen erteilt hatte, als mich ein schreckliches Geräusch aus den Gedanken zerrte. Es war der Feueralarm. Immer kurz vor den Herbstferien, lies die Schule einen Probealarm starten- natürlich mit Absprache der ganzen Lehrer. Sofort packte ich das Klassenbuch und scheuchte die Kinder hinaus, in den Hinterhof des Gymnasiums. Dort versammelten sich alle klassenweise und warteten. „So was nennt man Unterrichtsausfall. Ich hab nur eine einzige Stunde mit den Kindern und die nehmen die mir auch. Eigentlich wollte ich ne Arbeit schreiben….“, meckerte Ingo, während wir durch die Reihen spazierten und die Klassen zählten. Er war ein guter Lehrer und konnte es überhaupt nicht leiden, wenn so etwas stattfand. Ich nahm es gelassen. So gab es wenigstens auch eine Pause für uns. Ich zählte 30 Klassen, als ich Sophias Blick an mir haften spürte. Auch ich sah sie an. „…Hey, antwortest du mir jetzt wohl nicht mehr?“, fragte mich Ingo aufbrausend. Ich erwachte aus meiner Starre, antworte ihm aber nicht, ich fragte mich nur, was ich da überhaupt machte, und lief weiter. * Die Sonne warf wohl ein letztes Mal ihre Strahlen auf unsere Straßen und lies es bis zu 25 Grad werden. Mitten im Herbst. Es war kein besserer Tag, um mit meiner Klasse hinaus zugehen. Ich gab ihnen die Aufgabe ein Gedicht zu schreiben und dazu den Park als Inspiration zu verwenden. Keine fünf Minuten stand ich dann alleine da und blickte auf den Himmel. Nur wenige hellblaue Stellen konnte man erkennen. Den Rest bedeckten die rotgelben Blätter der Baumkronen, die durch die Sonne durchschienen wurden. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment, als ich sie wieder öffnete, merkte ich dass die Zeit wie im Flug vergangen war und es die viertel Stunde niemals gegeben hätte. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte, durch den Park zu laufen, ich hätte mich einfach auf die nächste Bank setzten können, vielleicht hätte dann die Geschichte eine ganz andere Handlung bekommen- eine bessere. Ich schlenderte über die Wiesen, als meine Augen ein Mädchen am See erhaschten. Sie saß auf einem Baumstamm mit Papier und Stift in der Hand. Es musste eine Schülerin von mir sein. Ich lief näher zu ihr und erkannte, dass es Sophia war. Sie blickte verträumt um das Wasser, entdeckte mich und wank mir zu. Der Wind hauchte durch ihre hellen Haare und die Sonne küsste sie. Ich ging zu Sophia und setzte mich neben ihr hin. Sie lächelte mich an und ihre Augen leuchteten. „Hey“, war meine einzige Antwort auf ihr sanftes „Hallo“. Dann nach setzte sie ihre Arbeit weiter. Ich sagte weiter nichts zu ihr, schaute ihr nur zu und Sophia ließ sich nicht weiter stören. Ihre Handbewegungen waren ruhig und sehr sicher, sie hatte keine Angst vor mir- ich hatte das Gefühl, dass sie sich sogar wohl fühlte. Ich las ihr angefangenes Gedicht, es ging um die Liebe... Ich verfolgte jedes einzelne Wort, welches Sophia schrieb, als sie plötzlich abrupt stoppte. „Wollen Sie denn nichts dazu sagen, Herr Postler?“ Ihre Augen hingen an Meinen fest. „Erwartest du, dass ich etwas dazu sage? Ich finde es nämlich sehr schön, Sophia.“ Sie war still und schaute mich immer noch mit einem leichten Lächeln an. Ich wusste nicht, was ich ihr noch sagen sollte. Ein peinlicher Moment. Verlegen blickte ich dann auf die Uhr und sah, dass der Zeiger wieder um eine halbe Stunde verrutscht war. Ich schaute dem Sekundenzeiger nach, wie er um Sekunde zu Sekunde tappte. „Über was denken Sie nach, Herr Postler?“, erklangt aus der Stille Sophias Stimme. Etwas erschrocken betrachtete ich ihr Gesicht. Ihr Ausdruck war beruhigend, doch bekam ich kein Wort aus mir raus. Plötzlich griff sie nach meiner Hand. Nein sie berührte meine Uhr und machte immer wieder kleine Kreise mit ihrem Finger auf der Oberfläche. „Sie kennen wohl auch das Gefühl, wenn die Zeit viel zu schnell vergeht?“, sie hauchte es schon beinahe. Ich nickte: „Immer wieder.“ "Man sollte jeden Moment, welchen man hat, genießen.....Die Sonne scheint heute besonders schön, finden Sie nicht auch?" Sie wechselte abrupt das Thema. "Dafür, dass es Herbst ist, schon, ja." Sophia lächelte mich an, während sie durch das Sonnenlicht blinzeln musste. Mit einem Mal wurde sie wieder ernst und beugte sich über ihr Blatt. Ihre Haare verdeckten mir die Sicht auf ihre Arbeit. Ich schaute auf den See, das Wasser glänzte wie von Feenstaub umgeben."

"Sie hatten sich in sie verliebt. Von Anfang an." sagte ich nachdenklich. "Von Anfang an", wiederholte Herr Postler. Stefan holte ein Zettel aus seiner Tasche. Er sah schon sehr zerknittert aus, so als ob er immer wieder entfalten und gelesen wurde.

" Wo das Meer zu Ende ist

hält sie zitternd seine Hand

 

sie legt den Kopf in seinen Schoss

und bittet einen letzten Kuss

 

und dann hat er sie geküsst

wo das Meer zu Ende ist

ihre Lippen schwach und blass

und seine Augen werden nass

 

Der letzte Kuss ist so lang her

der letzte Kuss

er erinnert sich nicht mehr"

 

"Das is ziemlich deprimierend, wenn man weiß das dieses Gedicht an einem wunderschönen Herbsttag geschrieben wurde. Nicht wahr?" fragt er mich. Ich nickte nur ... "Natürlich bewertete ich es gut. Doch quälte mich der Gedanke, das es ihr nicht gut gehen würde.

*

Es waren Ferien. Die Sonne verschwand und es fing an zu regnen. Ich rannte mit der Kapuze auf dem Kopf in ein kleines Café. Dort flüchtete ich immer zu hin, wenn ich gerade nachdenken wollte- einfach kurz aus der Welt treten wollte. Als ich es betrat, flog ein Duft von Kaffee und süßem Kuchen auf mich zu. Es spielte leise Musik im Radio und die Kellnerin begrüßte mich freundlich. Ich hatte gerade vor mich zu setzten, als ich Sophia allein an einem kleinen Tisch...weinen sah. Vielleicht hätte ich ja wie jeder andere ignorieren sollen, aber ich lief zu ihr hinüber. Sie erblickte mich und wischte sich sofort die Tränen aus den Augen und lächelte mich verzweifelt an. "Hallo Sophia. Darf ich mich zu dir gesellen?" Ich lächelte ihr zurück. Sie nickte und fragte mich:,, Was machen Sie hier Herr Postler?" "Ich bin öfters hier. Hier kann ich mal abschalten." antwortete ich ihr. "Es ist schön Sie zu sehen." Ich blickte Sophia an. Ihre Augen waren groß und immer noch vertränt. "Warum hast du geweint?", fragte ich. Sie schaute verlegen weg. „Es ist nichts Wichtiges Herr Postler, mir geht es wieder gut.“ Ich war etwas skeptisch gegenüber dieser Aussage, aber so wie Sophia mich anschaute, wusste ich, dass sie nicht darüber reden wollte. Daher lächelte ich ihr zu Aufmunterung zu. „ Sie lächeln so bezaubernd“ ich schaute sie etwas verwirrt an, als sie mir das sagte. Doch dann musste ich lachen, weil Sophias Gesicht strahlte. Und sie sah aus wie ein Engel. „ Schön das ich dich zum lachen bringen konnte“, antwortete ich ihr. Dann saßen wir verlegen auf unseren Stühlen. Ehrlich gesagt kam ich mir ziemlich komisch vor und rührte in meinem Kaffee herum. „ Sehen Sie ? Der Regen hat aufgehört. Möchten Sie mit mir nach Draußen gehen?“, sagte Sophia auf einmal. Ich nickte mit einem leichten Lächeln und trank meinen Kaffee aus. * “Ich liebe den Geruch der Wälder nach einem Regen, es scheint mit einem Mal alles weg gewaschen zu sein, jedes Problem. Wie finden Sie es?“, schwärmte sie, während wir durch den Park liefen. „ Ich denke so wie die Tränen unser Herz reinigen, macht Regen das mit der Welt, oder nicht?“ antwortete ich ihr. Sie lächelte. „ Als ich dein Gedicht gelesen habe, war ich zum Teil fasziniert aber auch zum Teil geschockt, woran liegt das?“ „Vielleicht können Sie sich nicht in meine Gefühlssituation hineinfühlen, Herr Postler. Und ich stelle das nicht als Vorwurf hin“, sagte Sophia mir mit einer sanften Art. Dabei blickte sie mir fest in die Augen. Ich verschwand wieder völlig in ihrem Blick. So wunderschön. In mir brauste sich das Verlangen sie zu küssen auf, doch ich bewahrte mich davor und sagte ihr stattdessen: „Falls du ein Problem hast, kannst du immer zu mir kommen, okey?“ ich lächelte sie aufmunternd an. Sie wandte sich jetzt nur noch dem Weg zu und vermeidete Blickkontakt. „Natürlich Herr Postler,...sagen Sie, wie finden Sie es an unserer Schule so?“ Sie wechselte sofort das Thema. Ich spürte, dass Sophia irgendetwas vor mir verbarg, ich wusste es nicht und es schmerzte mich zu sehen, wie sie litt und ich ihr nicht helfen konnte. Wie verbrachten den Rest des Nachmittags auch miteinander. Wie erzählten viele Sachen, bloß nicht diese, die wichtig waren....“

Seit ihr euch näher gekommen?“, fragte ich unsren Lehrer. „Nein. Vielleicht. Das Gefühl in mir stieg, obwohl ich es vermeiden wollte. Aber falls uns jemand an dem Tag gesehen haben sollte, so wüsste er nur das wir nebenher gelaufen sind und miteinander geredet haben...und mehr wohl nicht.

Nach den Ferien kam mir Ingo am ersten Schultag geschockt entgegen: „Sag mal ich hab dich letztens mit der Kleinen aus der zehnten gesehen. Sophia nicht wahr? Was habt ihr gemacht?“
(Brauchte ich jetzt eine Ausrede?)
„Nichts, ich hab sie zufällig getroffen und wir haben etwas geredet und so.....Was denkst du von mir?“, fragte ich ihn und hoffte er würde nicht weiter nachhacken. „Ich hab nur gefragt, Stefan. Pass bloß auf, dass du nichts mit ihr anfängst.“ Entgegnete er mir ironisch, schlug mir auf die Schulter und holte sich lachend seinen Kaffee. "Wie sollte ich den aufpassen nichts mit ihr anzufangen, wenn ich schon dabei war? Ich wollte das doch gar nicht, ich kannte doch die Konsequenzen." Mit einem Mal kam mir der Gedanke, dass dies nicht nur Ingo wusste-ahnte. Vielleicht beobachteten einige Kollegen mich oder sogar Schüler. "Ich weiß wirklich nicht was in diesem Moment in mich gefahren war." Nach der Pause fand mein nächster Deutschunterricht in der zehnten Klasse statt. Als ich hineinlief, schien alles, wie immer und trotzdem fühlte ich eine Spannung in dem Raum. Es war nicht, weil Sophia da war, es war eher, als ob jeder Einzelne in diesem Zimmer mich entlarvt hätte. Als ob jeder von meinen Gefühlen wissen würde, als ob ich mich selbst verraten hätte. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, wenn schon alle etwas ahnen, dann werde ich ihnen nicht noch entgegen kommen. Ich versuchte an diesem Tag Sophia nicht anzuschauen. Es war schwer ihr nicht zu zu lächeln, geschweige denn in ihre wunderschönen, hypnotisierenden Augen zu blicken. Ich war mit einem Mal extrem verwirrt, ich wusste nicht, was ich noch tat. Meine Gefühle und die, welche ich hoffnungslos versuchte zu ignorieren, nahmen Macht über mich und ich war heil froh, als das Klingelzeichen zur Pause ertönte. Ich packte meine Sachen so schnell wie möglich und verschwand. Als ich aus dem Zimmer lief, überkam mich eine Erleichterung und Trauer zugleich.

"Ich konnte sie doch nicht ewig ignorieren."

Das haben Sie dann wohl auch nicht. Oder?“, fragte ich Herrn Postler. „Nein, nach zwei gescheiterten Versuchen gab ich auf. Ich musste danach auch für ein/zwei Wochen wegfahren. So konnte ich sie auch nicht sehen. Nach diesen Wochen klingelte plötzlich mein Telefon. Nicht dass es etwas Unnormales wäre, wenn bei mir jemand anruft, doch ich war nicht darauf gefasst. Es war Sophia. Ihre Stimme klang etwas aufgeregt. Sie hielt kurz inne, nachdem sie sich am Telefon vorgestellt hatte. „Sophia? Was ist los – warum rufst du an?“, erkundigte ich mich besorgt. „Herr Postler, geht es Ihnen gut? Sie waren zwei Wochen nicht da gewesen.“ „Natürlich geht’s mir gut. Ich war unterwegs, musste für kurze Zeit verreisen. Aber jetzt bin ich ja wieder da.“ „Das ist toll, wirklich. Ok. Tut mir leid das ich gestört habe.“ Sie war kurz davor aufzulegen. „Sophia! Warte!“ (Was tu ich da?) „Ja?“, fragte sie erstaunt. „Hey....was machst du heut noch ?“ „Vielleicht geh ich in den Park und so.“ „Hättest du was dagegen, wenn ich dich begleiten würde und mir einige Informationen holen kann was so in den letzten Stunden passiert ist?“ Ich sagte das humorvoll. „Liebend gern,Herr Postler.“ Sie klang wahrlich erfreut. Nachdem wir ausgemacht hatten, wann wir uns treffen, legte ich auf. In mir ging ein verdammt komisches Gefühl vor. Ich steckte mitten in eine Dilemma, in dem, egal was ich getan hätte, alles falsch gewesen wäre.

Kurz vor fünf stand ich vor dem besagten „Wunschbrunnen“ im Park. Ich blickte in die Tiefe. Ein schwarzes Loch zeigte sich, gefüllt mit dunklem glänzendem Wasser. Ich überlegte mir, ob dieser Brunnen einem Wünsche erfüllen konnte. Eigentlich glaubte ich nicht an Magie, aber ich hatte bis dahin auch nie an!Liebe auf den ersten Blick“ geglaubt. Auf einmal ertönte eine zarte Stimme hinter mir und riss mich aus meinen Gedanken: „Hallo Herr Postler.“ Es war Sophia. Ihre Augen leuchteten in Licht der Sonne und ihre Haare flatterten im Wind. Es war verdammt schön sie wieder zusehen. „Hallo Sophia, wie geht es dir denn?“, erkundigte ich mich. „Jetzt geht’s mir gut“ Sie lächelte. „Was meinst du, gibt es Magie, die unsere Wünsche erfüllen lässt?“ fing ich an zu träumen. Sophia blickte in den Brunnen und antwortete: „Man kann es nur ausprobieren, nicht wahr?“ Ich lächelte sie an, zog eine Münze, warf sie in den Brunnen und ….... „Weißt du eigentlich bin ich im Moment wunschlos glücklich“ sagte ich ihr und sie zu mir: „ich auch.“ Ich hätte sie in diesem Moment einfach umarmen können, einfach küssen- dass was man tut, wenn man verliebt ist. Aber dies ging nicht so einfach. Wir liefen durch den ganzen Park, vielleicht den ganzen Nachmittag lang- ich hab die Zeit nicht gezählt. Wir erzählten uns die schrägsten Sachen, erzählten uns von Träumen und Gedanken, natürlich auch etwas über die Schule, über alles, zumindest über das Meiste.

*

Ein ganz normaler Tag brach an, die Müdigkeit überfiel mich, als ich vorhatte aufzustehen. Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, musste immer wieder darüber nachdenken, was ich als nächsten tun sollte. Vielleicht wäre es am besten den Kontakt zu Sophia abzubrechen. Nach dem Treffen im Park waren wieder drei Wochen verloren gegangen und mehr und mehr musste ich zusehen, wie die Beziehung zwischen uns beiden sich verstärkte. Es war Januar, der Winter war bislang trüb geblieben, nur Regen, Frost und Nebel. Kaum Schnee. Ich trat aus der Tür und die kühle Luft verschlang mein Körper und ich schien allmählich wach zu werden. Auch wenn es noch sehr dunkel draußen war. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr zur Schule...noch wusste ich nicht mit was ich konfrontiert werden würde. Am Gymnasium angekommen ging ich durch den Hintereingang hinein. Ein grelles Licht empfing meine Augen und genauso schnell, wie ich vom Licht geblendet wurde, erloschen alle Lampen mit einem Mal. Ich war etwas verwirrt, dachte dann aber an einen Stromausfall und wollte einfach weiter laufen. Doch plötzlich packten mich zwei Hände und umklammerten meinen Arm. Ich erschrak leicht, doch war ich mir in diesem Moment nicht sicher, ob es wirklich dazu einen Grund gab, denn die Hände fühlten sich an wie zarte Mädchenhände. Sie hielt sich fest an mir und flüsterte: „Es tut mir leid, Herr Postler.“ Sie weinte. Ich erkannte die Stimme sofort: „Sophia bist du das?? Was ist los?“ Sophia kam zu mir heran und lehnte sich an meine Brust und ich konnte nicht anders, als sie zu umarmen. „Herr Postler?“ fragte das Mädchen leise. „Was ist Sophia?“ „Ich habe mich in Sie verliebt.“ Sophia weinte jetzt stärker. Ich stand wie angewurzelt da,wusste nicht was ich tun sollte, nicht was ich sagen sollte. „Natürlich liebe ich dich auch“, hätte ich antworten können, aber ich wusste das ich uns damit in Gefahr bringen würde. Hatte ich den eine Wahl?“

Mittlerweile kullerten auch Herrn Postler die Tränen vom Gesicht. „Und Sie haben stattdessen was gesagt?“ „Stattdessen?- Ich löste sie aus meinem Arm und sagte ihr: „Hör zu Sophia, ich weiß, dass wir die letzte Zeit oft miteinander verbracht haben und vielleicht hab ich dir einen falschen Eindruck übermittelt. Du bildest dir da nur etwas ein, was eigentlich gar nicht ist. Du weißt doch ganz genau, dass so etwas verboten ist. Also bitte übertreibe nicht.“ Sie blickte mich nun an, ich sah die Umrisse ihrer großen Augen. Sophia hatte für einen Moment lang aufgehört zu weinen, sie starrte mich nur fassungslos und traurig an. Ich konnte ihren Blick nicht lange erwidern. „Warum sagen Sie sowas? Ich übertreibe nicht, Herr Postler.“ Ihre Hände hielt sie immer noch an meinem Arm, bis ich sie löste. „Tut mir leid,aber, wenn ich dir deine Liebe erwidern würde, wären wir beide damit nur noch unglücklicher. Sophia vergiss das bitte schnell! Und geh jetzt in dein Klassenzimmer.“ Ab dem Moment war ich fertig mit der Welt. Sophia ging ohne ein weiteres Wort zu sagen . Ich stand eine kurze zeit allein im Dunkeln danach flatterte das Licht plötzlich wieder an und ich fühlte mich noch einsamer. In mir drin war alles durcheinander, es war mein Fehler,dass es so weit gekommen ist und ich konnte nichts dagegen tun. * In den nächsten Tagen habe ich Sophia nicht mehr gesehen. Irgendwann waren es zwei Wochen und ich machte mir langsam Sorgen. Und dies merkten mir auch meine Kollegen an. „Was is´n los mit dir? Du sitzt seit Wochen deprimiert da und sagst nichts“, bemerkte Ingo. Ich schaute ihn flüchtig an und seufzte: „ Was soll ich dir den erzählen?“ „Dass was dich bedrückt, vielleicht?“, antwortete er mir. Skeptisch schaute ich ihn an und entschloss mich ihm wenigstens die Hälfte meines Problems zu beichten: „Ich mach mir Sorgen um Sophia. Sie kommt schon seit zwei Wochen nicht mehr zur Schule.“ Ingos fragender Blick verriet mir, dass er wusste, dass dies nicht alles war. Doch er ließ es dabei und sagte nur: „Ich hab gehört die Kleine ist schwer krank. Wenn du dir Sorgen machst, besuch sie doch einfach.“ Dann wendete er sich seiner Arbeit zu und lies mich mit dem Gedanken allein. * Am Nachmittag versuchte ich bei Sophia daheim anzurufen, doch keiner ging ran. Ich wusste, dass ich es noch mal versuchen würde, doch davor lies ich die Zeit damit verstreichen joggen zu gehen. Ich brauchte mal eine kurze Ablenkung. Ich lief am See entlang, er war nicht ,wie im Winter üblich, gefroren- er stand einfach still da und lies sich von der Nebeldecke in der Luft zudecken. Mir gingen die verschiedensten Gedanken durch den Kopf und plötzlich sah ich ein Mädchen auf der Holzbrücke stehen. Ich konnte sie nicht richtig erkennen, doch hoffte ich insgeheim das es Sophia war. Ich rannte zu dem Mädchen hinüber, kurz vor ihr blieb ich dann stehen. In mir traute sich wirklich noch das Gefühl von Freude hoch zukommen. „Sophia!?“ Sie drehte sich langsam um und schaute mich neutral an, als ob sie durch mich hindurchsehen würde. Ich war etwas verwirrt. „Was machst du hier? Wie geht’s dir?“, sprach ich zu ihr, während ich auf sie zu lief. „Wissen Sie, die Zeit ist einfach viel zu schnell vergangen. Jetzt geht es mir gut “, sagte sie, als sie sich in meinen Arm legte. Ich lies es einfach zu. Ich antwortete ihr auch nicht, ich hielt sie einfach nur fest und wollte Sophia nicht mehr loslassen. Es war ein Gefühl von Vollkommenheit. Der Drang ihr die Wahrheit zu sagen überflog mich und ich konnte mich nicht mehr halten. „Ich liebe dich auch, Sophia.“ Vielleicht war es zu diesem Zeitpunkt das Einzige was ich nicht falsch gemacht habe. Sophia lächelte mich an und bat mich sie zu küssen. Nicht dass sie es gesagt hätte, ich hab es einfach getan. Es war zu schön um wahr zu sein- dieser Moment. „Herr Postler?“ „Mh?“ „Ich habe Krebs.“ Sie grub ihr Gesicht tief in meine Jacke. Ich hätte es wissen müssen. * Und jetzt ? Jetzt saß ich da, auf meinem Lehrer-stuhl und schaute den anderen zu wie sie eine Arbeit schrieben. Ohne Sophia. Sie lag im Krankenhaus und in der Zeit wartete ich nur auf einen Anruf, welcher mir bestätigen würde das es ihr gut geht, dass man sie retten kann. In mir kam die Trauer zum Vorschein, der Frust, war es meine Schuld? Ich hätte ihr doch helfen können. Irgendwie? Wenn es nur die Liebe gewesen wäre. Hätte der Wunschbrunnen sie heilen können? Hätte ich mir das wünschen sollen? Oder wäre es besser gewesen nie mit ihr etwas anfangen zu dürfen? Und warum gingen mir solche dummen Fragen durch den Kopf? Sie darf doch gar nicht gehen. Es ist doch noch so ein junges Leben, noch so unschuldig. Warum tut uns die Natur das an? Ich war niemals bereit für so etwas. Der Anruf kam. Doch anders als erwartet. *

Im Meer der Tränen wusste ich nicht, was ich tun sollte. Wenn ich in diesem Moment einen vorbildlichen Lehrer darstellen sollte, dann hab ich das reinste Gegenteil getan. Ich stürmte zu Sophia ins Krankenzimmer. Mein Herz schlug mir fast aus der Brust raus. Nicht etwa vor Aufregung, eher vor der Angst. Sophia war so blass, schwach lag sie auf der Liege. Ihre Augen waren das Einzige, was einem sagte, dass sie noch lebte. Ihre Eltern nickten mir nur leicht zu und versuchten sich noch in Fassung zu halten. Ich setzte mich neben ihr hin und griff nach ihrer Hand. „Bleib bei mir Sophia“ ich spürte, das ich schon längst angefangen hab zu weinen. „Weinen Sie nicht, Herr Postler......Stefan....tu das nicht!“ Schwach. Sehr schwach war Sophia und mit aller Kraft flüsterte sie die Worte. Jetzt fühlte ich wie jede einzelne Träne auf meiner Wange brannte. Immer noch hielt ich ihre Hand fest. Ich wollte sie nicht loslassen.... Niemals! Doch sie ging von mir... Sie starb.“



Auch ich spürte mittlerweile die Tränen unter den Augen, umso mehr verwunderte mich das Herr Postler aufgehört hatte zu weinen. „Ich hab sie nie losgelassen, weißt du. Sie bleibt immer bei mir.“ Er sagte es, als ob es selbstverständlich wäre. Was es möglicherweise sogar ist. Er drehte mir das Bild um, um welches es ein großes Geheimnis gemacht wurde. Darauf erkennt man ihn, mit ungefähr 27 Jahren und ein hübsches Mädchen,nicht älter als ich es bin. Sie hat hellbraunes und langes Haar. Ihre Augen waren groß und goldbraune Augen. Kleine und wenige Sommersprossen bestäuben ihre Wangen. Ihre Lippen sind kirschrot, aber nicht das sie sie angemalt hätte. Das Mädchen lächelt Stefan verliebt an.                                                                                                                                                                                

 

und betrachtete ein Foto. Mit Tränen in den Augen. Ich hatte nie erblicken können, was für ein Bild sich auf dem Foto befand, das konnte niemand. „Ich hab sie noch nie weinen sehen, Herr Postler“, flüsterte ich zu ihm hin. Er schenkte mir ein Lächeln und schaute den Regentropfen auf den Fensterscheiben zu, wie sie langsam hinunterflossen. Das Licht leuchtete im Zimmer und bildete mit der Dunkelheit von draußen einen starken Kontrast. Wir waren allein im Raum. „Kennst du das Gefühl, wenn die Zeit zu schnell vergeht?“, fragte er mich mit einem traurigen Blick. Ich nickte nur leicht, Herr Postler schaute mich an und meinte: „Das hat sie mir gesagt, als unsere Geschichte begann.“ „Wer war sie?“, sagte ich beinahe flüsternd. Er antwortete mir die ersten Minuten nicht, sondern dachte nach. Doch dann fing er an zu erzählen…

Es war ein jener Sommertag, kurz nach den Ferien, als ich in meine neue Klasse hinein kam. Die Sonne lächelte an dem Tag und ich machte mich für den ersten Deutschunterricht mit der neuen zehnten Klasse bereit. Ich war etwas nervös, da ich noch nicht lange an dieser Schule gearbeitet hatte- gerade mal ein Jahr-aber ich machte das Beste draus. So trat ich in das Zimmer und vor mir saßen 25 Jungen und Mädchen in dem Alter von 15-16 Jahren. Blicke starrten mich an, von allen Seiten. Ich schaute um die Runde- natürlich mussten sie mich alle mustern, schließlich war ich ihr neuer Lehrer – ich war es gewohnt. Auch ich betrachtete jeden Einzelnen, kurz, um mir einen Überblick zu verschaffen. Doch mitten drin blieben meine Augen auf ein Mädchen gerichtet stehen. Ich wusste ihren Namen noch nicht, aber ich hatte ein Gefühl in ihrem Blick Zuflucht zu finden. Ich vergas alles andere um mich rum - es waren nur noch ihre Augen wichtig. Schnell befand ich mich wieder in der Realität, als es zur Stunde klingelte. Es war wie immer, ich stellte mich vor und kontrollierte, ob alle da waren. Sie hieß Sophia. Danach begann ich mit dem Unterricht. Eine ganz normale Klasse, etwas lebhaft aber das gefiel mir vom ersten Moment an. Nach 90 Minuten Deutsch lief ich aus dem Klassenzimmer, nichts ahnend was auf mich zukommen würde, nichts ahnend von ihr. „Hey. Hier ´n Kaffee“, drückte mir mein Kollege und bester Freund, Ingo, eine Tasse in die Hand und lies sich auf einen Stuhl im Lehrerzimmer fallen. „Und? Wie ist die neue Klasse so?“, fragte er interessiert. Ich setzte mich ihm gegenüber und antwortete: „Ganz ok. Ist wohl eine nette Truppe. Also so war der erste Eindruck.“ Ich dachte noch einmal an Sophias Blick nach- er war so hypnotisierend. Schön. * Die Kinder der sechsten Klasse, die ich gerade unterrichtete, schrieben eifrig irgendwelche Übungsaufgaben, welche ich ihnen erteilt hatte, als mich ein schreckliches Geräusch aus den Gedanken zerrte. Es war der Feueralarm. Immer kurz vor den Herbstferien, lies die Schule einen Probealarm starten- natürlich mit Absprache der ganzen Lehrer. Sofort packte ich das Klassenbuch und scheuchte die Kinder hinaus, in den Hinterhof des Gymnasiums. Dort versammelten sich alle klassenweise und warteten. „So was nennt man Unterrichtsausfall. Ich hab nur eine einzige Stunde mit den Kindern und die nehmen die mir auch. Eigentlich wollte ich ne Arbeit schreiben….“, meckerte Ingo, während wir durch die Reihen spazierten und die Klassen zählten. Er war ein guter Lehrer und konnte es überhaupt nicht leiden, wenn so etwas stattfand. Ich nahm es gelassen. So gab es wenigstens auch eine Pause für uns. Ich zählte 30 Klassen, als ich Sophias Blick an mir haften spürte. Auch ich sah sie an. „…Hey, antwortest du mir jetzt wohl nicht mehr?“, fragte mich Ingo aufbrausend. Ich erwachte aus meiner Starre, antworte ihm aber nicht, ich fragte mich nur, was ich da überhaupt machte, und lief weiter.                                        

 

Klasse bereit. Ich war etwas nervös, da ich noch nicht lange an dieser Schule gearbeitet hatte- gerade mal ein Jahr-aber ich machte das Beste draus. So trat ich in das Zimmer und vor mir saßen 25 Jungen und Mädchen in dem Alter von 15-16 Jahren. Blicke starrten mich an, von allen Seiten. Ich schaute um die Runde- natürlich mussten sie mich alle mustern, schließlich war ich ihr neuer Lehrer – ich war es gewohnt. Auch ich betrachtete jeden Einzelnen, kurz, um mir einen Überblick zu verschaffen. Doch mitten drin blieben meine Augen auf ein Mädchen gerichtet stehen. Ich wusste ihren Namen noch nicht, aber ich hatte ein Gefühl in ihrem Blick Zuflucht zu finden. Ich vergas alles andere um mich rum - es waren nur noch ihre Augen wichtig. Schnell befand ich mich wieder in der Realität, als es zur Stunde klingelte. Es war wie immer, ich stellte mich vor und kontrollierte, ob alle da waren. Sie hieß Sophia. Danach begann ich mit dem Unterricht. Eine ganz normale Klasse, etwas lebhaft aber das gefiel mir vom ersten Moment an. Nach 90 Minuten Deutsch lief ich aus dem Klassenzimmer, nichts ahnend was auf mich zukommen würde, nichts ahnend von ihr. „Hey. Hier ´n Kaffee“, drückte mir mein Kollege und bester Freund, Ingo, eine Tasse in die Hand und lies sich auf einen Stuhl im Lehrerzimmer fallen. „Und? Wie ist die neue Klasse so?“, fragte er interessiert. Ich setzte mich ihm gegenüber und antwortete: „Ganz ok. Ist wohl eine nette Truppe. Also so war der erste Eindruck.“ Ich dachte noch einmal an Sophias Blick nach- er war so hypnotisierend. Schön. * Die Kinder der sechsten Klasse, die ich gerade unterrichtete, schrieben eifrig irgendwelche Übungsaufgaben, welche ich ihnen erteilt hatte, als mich ein schreckliches Geräusch aus den Gedanken zerrte. Es war der Feueralarm. Immer kurz vor den Herbstferien, lies die Schule einen Probealarm starten- natürlich mit Absprache der ganzen Lehrer. Sofort packte ich das Klassenbuch und scheuchte die Kinder hinaus, in den Hinterhof des Gymnasiums. Dort versammelten sich alle klassenweise und warteten. „So was nennt man Unterrichtsausfall. Ich hab nur eine einzige Stunde mit den Kindern und die nehmen die mir auch. Eigentlich wollte ich ne Arbeit schreiben….“, meckerte Ingo, während wir durch die Reihen spazierten und die Klassen zählten. Er war ein guter Lehrer und konnte es überhaupt nicht leiden, wenn so etwas stattfand. Ich nahm es gelassen. So gab es wenigstens auch eine Pause für uns. Ich zählte 30 Klassen, als ich Sophias Blick an mir haften spürte. Auch ich sah sie an. „…Hey, antwortest du mir jetzt wohl nicht mehr?“, fragte mich Ingo aufbrausend. Ich erwachte aus meiner Starre, antworte ihm aber nicht, ich fragte mich nur, was ich da überhaupt machte, und lief weiter. * Die Sonne warf wohl ein letztes Mal ihre Strahlen auf unsere Straßen und lies es bis zu 25 Grad werden. Mitten im Herbst. Es war kein besserer Tag, um mit meiner Klasse hinaus zugehen. Ich gab ihnen die Aufgabe ein Gedicht zu schreiben und dazu den Park als Inspiration zu verwenden. Keine fünf Minuten stand ich dann alleine da und blickte auf den Himmel. Nur wenige hellblaue Stellen konnte man erkennen. Den Rest bedeckten die rotgelben Blätter der Baumkronen, die durch die Sonne durchschienen wurden. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment, als ich sie wieder öffnete, merkte ich dass die Zeit wie im Flug vergangen war und es die viertel Stunde niemals gegeben hätte. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte, durch den Park zu laufen, ich hätte mich einfach auf die nächste Bank setzten können, vielleicht hätte dann die Geschichte eine ganz andere Handlung bekommen- eine bessere. Ich schlenderte über die Wiesen, als meine Augen ein Mädchen am See erhaschten. Sie saß auf einem Baumstamm mit Papier und Stift in der Hand. Es musste eine Schülerin von mir sein. Ich lief näher zu ihr und erkannte, dass es Sophia war. Sie blickte verträumt um das Wasser, entdeckte mich und wank mir zu. Der Wind hauchte durch ihre hellen Haare und die Sonne küsste sie. Ich ging zu Sophia und setzte mich neben ihr hin. Sie lächelte mich an und ihre Augen leuchteten. „Hey“, war meine einzige Antwort auf ihr sanftes „Hallo“. Dann nach setzte sie ihre Arbeit weiter. Ich sagte weiter nichts zu ihr, schaute ihr nur zu und Sophia ließ sich nicht weiter stören. Ihre Handbewegungen waren ruhig und sehr sicher, sie hatte keine Angst vor mir- ich hatte das Gefühl, dass sie sich sogar wohl fühlte. Ich las ihr angefangenes Gedicht, es ging um die Liebe... Ich verfolgte jedes einzelne Wort, welches Sophia schrieb, als sie plötzlich abrupt stoppte. „Wollen Sie denn nichts dazu sagen, Herr Postler?“ Ihre Augen hingen an Meinen fest. „Erwartest du, dass ich etwas dazu sage? Ich finde es nämlich sehr schön, Sophia.“ Sie war still und schaute mich immer noch mit einem leichten Lächeln an. Ich wusste nicht, was ich ihr noch sagen sollte. Ein peinlicher Moment. Verlegen blickte ich dann auf die Uhr und sah, dass der Zeiger wieder um eine halbe Stunde verrutscht war. Ich schaute dem Sekundenzeiger nach, wie er um Sekunde zu Sekunde tappte. „Über was denken Sie nach, Herr Postler?“, erklangt aus der Stille Sophias Stimme. Etwas erschrocken betrachtete ich ihr Gesicht. Ihr Ausdruck war beruhigend, doch bekam ich kein Wort aus mir raus. Plötzlich griff sie nach meiner Hand. Nein sie berührte meine Uhr und machte immer wieder kleine Kreise mit ihrem Finger auf der Oberfläche. „Sie kennen wohl auch das Gefühl, wenn die Zeit viel zu schnell vergeht?“, sie hauchte es schon beinahe. Ich nickte: „Immer wieder.“ "Man sollte jeden Moment, welchen man hat, genießen.....Die Sonne scheint heute besonders schön, finden Sie nicht auch?" Sie wechselte abrupt das Thema. "Dafür, dass es Herbst ist, schon, ja." Sophia lächelte mich an, während sie durch das Sonnenlicht blinzeln musste. Mit einem Mal wurde sie wieder ernst und beugte sich über ihr Blatt. Ihre Haare verdeckten mir die Sicht auf ihre Arbeit. Ich schaute auf den See, das Wasser glänzte wie von Feenstaub umgeben."

"Sie hatten sich in sie verliebt. Von Anfang an." sagte ich nachdenklich. "Von Anfang an", wiederholte Herr Postler. Stefan holte ein Zettel aus seiner Tasche. Er sah schon sehr zerknittert aus, so als ob er immer wieder entfalten und gelesen wurde.

" Wo das Meer zu Ende ist

hält sie zitternd seine Hand

 

sie legt den Kopf in seinen Schoss

und bittet einen letzten Kuss

 

und dann hat er sie geküsst

wo das Meer zu Ende ist

ihre Lippen schwach und blass

und seine Augen werden nass

 

Der letzte Kuss ist so lang her

der letzte Kuss

er erinnert sich nicht mehr"

 

"Das is ziemlich deprimierend, wenn man weiß das dieses Gedicht an einem wunderschönen Herbsttag geschrieben wurde. Nicht wahr?" fragt er mich. Ich nickte nur ... "Natürlich bewertete ich es gut. Doch quälte mich der Gedanke, das es ihr nicht gut gehen würde.

*

Es waren Ferien. Die Sonne verschwand und es fing an zu regnen. Ich rannte mit der Kapuze auf dem Kopf in ein kleines Café. Dort flüchtete ich immer zu hin, wenn ich gerade nachdenken wollte- einfach kurz aus der Welt treten wollte. Als ich es betrat, flog ein Duft von Kaffee und süßem Kuchen auf mich zu. Es spielte leise Musik im Radio und die Kellnerin begrüßte mich freundlich. Ich hatte gerade vor mich zu setzten, als ich Sophia allein an einem kleinen Tisch...weinen sah. Vielleicht hätte ich ja wie jeder andere ignorieren sollen, aber ich lief zu ihr hinüber. Sie erblickte mich und wischte sich sofort die Tränen aus den Augen und lächelte mich verzweifelt an. "Hallo Sophia. Darf ich mich zu dir gesellen?" Ich lächelte ihr zurück. Sie nickte und fragte mich:,, Was machen Sie hier Herr Postler?" "Ich bin öfters hier. Hier kann ich mal abschalten." antwortete ich ihr. "Es ist schön Sie zu sehen." Ich blickte Sophia an. Ihre Augen waren groß und immer noch vertränt. "Warum hast du geweint?", fragte ich. Sie schaute verlegen weg. „Es ist nichts Wichtiges Herr Postler, mir geht es wieder gut.“ Ich war etwas skeptisch gegenüber dieser Aussage, aber so wie Sophia mich anschaute, wusste ich, dass sie nicht darüber reden wollte. Daher lächelte ich ihr zu Aufmunterung zu. „ Sie lächeln so bezaubernd“ ich schaute sie etwas verwirrt an, als sie mir das sagte. Doch dann musste ich lachen, weil Sophias Gesicht strahlte. Und sie sah aus wie ein Engel. „ Schön das ich dich zum lachen bringen konnte“, antwortete ich ihr. Dann saßen wir verlegen auf unseren Stühlen. Ehrlich gesagt kam ich mir ziemlich komisch vor und rührte in meinem Kaffee herum. „ Sehen Sie ? Der Regen hat aufgehört. Möchten Sie mit mir nach Draußen gehen?“, sagte Sophia auf einmal. Ich nickte mit einem leichten Lächeln und trank meinen Kaffee aus. * “Ich liebe den Geruch der Wälder nach einem Regen, es scheint mit einem Mal alles weg gewaschen zu sein, jedes Problem. Wie finden Sie es?“, schwärmte sie, während wir durch den Park liefen. „ Ich denke so wie die Tränen unser Herz reinigen, macht Regen das mit der Welt, oder nicht?“ antwortete ich ihr. Sie lächelte. „ Als ich dein Gedicht gelesen habe, war ich zum Teil fasziniert aber auch zum Teil geschockt, woran liegt das?“ „Vielleicht können Sie sich nicht in meine Gefühlssituation hineinfühlen, Herr Postler. Und ich stelle das nicht als Vorwurf hin“, sagte Sophia mir mit einer sanften Art. Dabei blickte sie mir fest in die Augen. Ich verschwand wieder völlig in ihrem Blick. So wunderschön. In mir brauste sich das Verlangen sie zu küssen auf, doch ich bewahrte mich davor und sagte ihr stattdessen: „Falls du ein Problem hast, kannst du immer zu mir kommen, okey?“ ich lächelte sie aufmunternd an. Sie wandte sich jetzt nur noch dem Weg zu und vermeidete Blickkontakt. „Natürlich Herr Postler,...sagen Sie, wie finden Sie es an unserer Schule so?“ Sie wechselte sofort das Thema. Ich spürte, dass Sophia irgendetwas vor mir verbarg, ich wusste es nicht und es schmerzte mich zu sehen, wie sie litt und ich ihr nicht helfen konnte. Wie verbrachten den Rest des Nachmittags auch miteinander. Wie erzählten viele Sachen, bloß nicht diese, die wichtig waren....“

Seit ihr euch näher gekommen?“, fragte ich unsren Lehrer. „Nein. Vielleicht. Das Gefühl in mir stieg, obwohl ich es vermeiden wollte. Aber falls uns jemand an dem Tag gesehen haben sollte, so wüsste er nur das wir nebenher gelaufen sind und miteinander geredet haben...und mehr wohl nicht.

Nach den Ferien kam mir Ingo am ersten Schultag geschockt entgegen: „Sag mal ich hab dich letztens mit der Kleinen aus der zehnten gesehen. Sophia nicht wahr? Was habt ihr gemacht?“
(Brauchte ich jetzt eine Ausrede?)
„Nichts, ich hab sie zufällig getroffen und wir haben etwas geredet und so.....Was denkst du von mir?“, fragte ich ihn und hoffte er würde nicht weiter nachhacken. „Ich hab nur gefragt, Stefan. Pass bloß auf, dass du nichts mit ihr anfängst.“ Entgegnete er mir ironisch, schlug mir auf die Schulter und holte sich lachend seinen Kaffee. "Wie sollte ich den aufpassen nichts mit ihr anzufangen, wenn ich schon dabei war? Ich wollte das doch gar nicht, ich kannte doch die Konsequenzen." Mit einem Mal kam mir der Gedanke, dass dies nicht nur Ingo wusste-ahnte. Vielleicht beobachteten einige Kollegen mich oder sogar Schüler. "Ich weiß wirklich nicht was in diesem Moment in mich gefahren war." Nach der Pause fand mein nächster Deutschunterricht in der zehnten Klasse statt. Als ich hineinlief, schien alles, wie immer und trotzdem fühlte ich eine Spannung in dem Raum. Es war nicht, weil Sophia da war, es war eher, als ob jeder Einzelne in diesem Zimmer mich entlarvt hätte. Als ob jeder von meinen Gefühlen wissen würde, als ob ich mich selbst verraten hätte. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, wenn schon alle etwas ahnen, dann werde ich ihnen nicht noch entgegen kommen. Ich versuchte an diesem Tag Sophia nicht anzuschauen. Es war schwer ihr nicht zu zu lächeln, geschweige denn in ihre wunderschönen, hypnotisierenden Augen zu blicken. Ich war mit einem Mal extrem verwirrt, ich wusste nicht, was ich noch tat. Meine Gefühle und die, welche ich hoffnungslos versuchte zu ignorieren, nahmen Macht über mich und ich war heil froh, als das Klingelzeichen zur Pause ertönte. Ich packte meine Sachen so schnell wie möglich und verschwand. Als ich aus dem Zimmer lief, überkam mich eine Erleichterung und Trauer zugleich.

"Ich konnte sie doch nicht ewig ignorieren."

Das haben Sie dann wohl auch nicht. Oder?“, fragte ich Herrn Postler. „Nein, nach zwei gescheiterten Versuchen gab ich auf. Ich musste danach auch für ein/zwei Wochen wegfahren. So konnte ich sie auch nicht sehen. Nach diesen Wochen klingelte plötzlich mein Telefon. Nicht dass es etwas Unnormales wäre, wenn bei mir jemand anruft, doch ich war nicht darauf gefasst. Es war Sophia. Ihre Stimme klang etwas aufgeregt. Sie hielt kurz inne, nachdem sie sich am Telefon vorgestellt hatte. „Sophia? Was ist los – warum rufst du an?“, erkundigte ich mich besorgt. „Herr Postler, geht es Ihnen gut? Sie waren zwei Wochen nicht da gewesen.“ „Natürlich geht’s mir gut. Ich war unterwegs, musste für kurze Zeit verreisen. Aber jetzt bin ich ja wieder da.“ „Das ist toll, wirklich. Ok. Tut mir leid das ich gestört habe.“ Sie war kurz davor aufzulegen. „Sophia! Warte!“ (Was tu ich da?) „Ja?“, fragte sie erstaunt. „Hey....was machst du heut noch ?“ „Vielleicht geh ich in den Park und so.“ „Hättest du was dagegen, wenn ich dich begleiten würde und mir einige Informationen holen kann was so in den letzten Stunden passiert ist?“ Ich sagte das humorvoll. „Liebend gern,Herr Postler.“ Sie klang wahrlich erfreut. Nachdem wir ausgemacht hatten, wann wir uns treffen, legte ich auf. In mir ging ein verdammt komisches Gefühl vor. Ich steckte mitten in eine Dilemma, in dem, egal was ich getan hätte, alles falsch gewesen wäre.

Kurz vor fünf stand ich vor dem besagten „Wunschbrunnen“ im Park. Ich blickte in die Tiefe. Ein schwarzes Loch zeigte sich, gefüllt mit dunklem glänzendem Wasser. Ich überlegte mir, ob dieser Brunnen einem Wünsche erfüllen konnte. Eigentlich glaubte ich nicht an Magie, aber ich hatte bis dahin auch nie an!Liebe auf den ersten Blick“ geglaubt. Auf einmal ertönte eine zarte Stimme hinter mir und riss mich aus meinen Gedanken: „Hallo Herr Postler.“ Es war Sophia. Ihre Augen leuchteten in Licht der Sonne und ihre Haare flatterten im Wind. Es war verdammt schön sie wieder zusehen. „Hallo Sophia, wie geht es dir denn?“, erkundigte ich mich. „Jetzt geht’s mir gut“ Sie lächelte. „Was meinst du, gibt es Magie, die unsere Wünsche erfüllen lässt?“ fing ich an zu träumen. Sophia blickte in den Brunnen und antwortete: „Man kann es nur ausprobieren, nicht wahr?“ Ich lächelte sie an, zog eine Münze, warf sie in den Brunnen und ….... „Weißt du eigentlich bin ich im Moment wunschlos glücklich“ sagte ich ihr und sie zu mir: „ich auch.“ Ich hätte sie in diesem Moment einfach umarmen können, einfach küssen- dass was man tut, wenn man verliebt ist. Aber dies ging nicht so einfach. Wir liefen durch den ganzen Park, vielleicht den ganzen Nachmittag lang- ich hab die Zeit nicht gezählt. Wir erzählten uns die schrägsten Sachen, erzählten uns von Träumen und Gedanken, natürlich auch etwas über die Schule, über alles, zumindest über das Meiste.

*

Ein ganz normaler Tag brach an, die Müdigkeit überfiel mich, als ich vorhatte aufzustehen. Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, musste immer wieder darüber nachdenken, was ich als nächsten tun sollte. Vielleicht wäre es am besten den Kontakt zu Sophia abzubrechen. Nach dem Treffen im Park waren wieder drei Wochen verloren gegangen und mehr und mehr musste ich zusehen, wie die Beziehung zwischen uns beiden sich verstärkte. Es war Januar, der Winter war bislang trüb geblieben, nur Regen, Frost und Nebel. Kaum Schnee. Ich trat aus der Tür und die kühle Luft verschlang mein Körper und ich schien allmählich wach zu werden. Auch wenn es noch sehr dunkel draußen war. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr zur Schule...noch wusste ich nicht mit was ich konfrontiert werden würde. Am Gymnasium angekommen ging ich durch den Hintereingang hinein. Ein grelles Licht empfing meine Augen und genauso schnell, wie ich vom Licht geblendet wurde, erloschen alle Lampen mit einem Mal. Ich war etwas verwirrt, dachte dann aber an einen Stromausfall und wollte einfach weiter laufen. Doch plötzlich packten mich zwei Hände und umklammerten meinen Arm. Ich erschrak leicht, doch war ich mir in diesem Moment nicht sicher, ob es wirklich dazu einen Grund gab, denn die Hände fühlten sich an wie zarte Mädchenhände. Sie hielt sich fest an mir und flüsterte: „Es tut mir leid, Herr Postler.“ Sie weinte. Ich erkannte die Stimme sofort: „Sophia bist du das?? Was ist los?“ Sophia kam zu mir heran und lehnte sich an meine Brust und ich konnte nicht anders, als sie zu umarmen. „Herr Postler?“ fragte das Mädchen leise. „Was ist Sophia?“ „Ich habe mich in Sie verliebt.“ Sophia weinte jetzt stärker. Ich stand wie angewurzelt da,wusste nicht was ich tun sollte, nicht was ich sagen sollte. „Natürlich liebe ich dich auch“, hätte ich antworten können, aber ich wusste das ich uns damit in Gefahr bringen würde. Hatte ich den eine Wahl?“

Mittlerweile kullerten auch Herrn Postler die Tränen vom Gesicht. „Und Sie haben stattdessen was gesagt?“ „Stattdessen?- Ich löste sie aus meinem Arm und sagte ihr: „Hör zu Sophia, ich weiß, dass wir die letzte Zeit oft miteinander verbracht haben und vielleicht hab ich dir einen falschen Eindruck übermittelt. Du bildest dir da nur etwas ein, was eigentlich gar nicht ist. Du weißt doch ganz genau, dass so etwas verboten ist. Also bitte übertreibe nicht.“ Sie blickte mich nun an, ich sah die Umrisse ihrer großen Augen. Sophia hatte für einen Moment lang aufgehört zu weinen, sie starrte mich nur fassungslos und traurig an. Ich konnte ihren Blick nicht lange erwidern. „Warum sagen Sie sowas? Ich übertreibe nicht, Herr Postler.“ Ihre Hände hielt sie immer noch an meinem Arm, bis ich sie löste. „Tut mir leid,aber, wenn ich dir deine Liebe erwidern würde, wären wir beide damit nur noch unglücklicher. Sophia vergiss das bitte schnell! Und geh jetzt in dein Klassenzimmer.“ Ab dem Moment war ich fertig mit der Welt. Sophia ging ohne ein weiteres Wort zu sagen . Ich stand eine kurze zeit allein im Dunkeln danach flatterte das Licht plötzlich wieder an und ich fühlte mich noch einsamer. In mir drin war alles durcheinander, es war mein Fehler,dass es so weit gekommen ist und ich konnte nichts dagegen tun. * In den nächsten Tagen habe ich Sophia nicht mehr gesehen. Irgendwann waren es zwei Wochen und ich machte mir langsam Sorgen. Und dies merkten mir auch meine Kollegen an. „Was is´n los mit dir? Du sitzt seit Wochen deprimiert da und sagst nichts“, bemerkte Ingo. Ich schaute ihn flüchtig an und seufzte: „ Was soll ich dir den erzählen?“ „Dass was dich bedrückt, vielleicht?“, antwortete er mir. Skeptisch schaute ich ihn an und entschloss mich ihm wenigstens die Hälfte meines Problems zu beichten: „Ich mach mir Sorgen um Sophia. Sie kommt schon seit zwei Wochen nicht mehr zur Schule.“ Ingos fragender Blick verriet mir, dass er wusste, dass dies nicht alles war. Doch er ließ es dabei und sagte nur: „Ich hab gehört die Kleine ist schwer krank. Wenn du dir Sorgen machst, besuch sie doch einfach.“ Dann wendete er sich seiner Arbeit zu und lies mich mit dem Gedanken allein. * Am Nachmittag versuchte ich bei Sophia daheim anzurufen, doch keiner ging ran. Ich wusste, dass ich es noch mal versuchen würde, doch davor lies ich die Zeit damit verstreichen joggen zu gehen. Ich brauchte mal eine kurze Ablenkung. Ich lief am See entlang, er war nicht ,wie im Winter üblich, gefroren- er stand einfach still da und lies sich von der Nebeldecke in der Luft zudecken. Mir gingen die verschiedensten Gedanken durch den Kopf und plötzlich sah ich ein Mädchen auf der Holzbrücke stehen. Ich konnte sie nicht richtig erkennen, doch hoffte ich insgeheim das es Sophia war. Ich rannte zu dem Mädchen hinüber, kurz vor ihr blieb ich dann stehen. In mir traute sich wirklich noch das Gefühl von Freude hoch zukommen. „Sophia!?“ Sie drehte sich langsam um und schaute mich neutral an, als ob sie durch mich hindurchsehen würde. Ich war etwas verwirrt. „Was machst du hier? Wie geht’s dir?“, sprach ich zu ihr, während ich auf sie zu lief. „Wissen Sie, die Zeit ist einfach viel zu schnell vergangen. Jetzt geht es mir gut “, sagte sie, als sie sich in meinen Arm legte. Ich lies es einfach zu. Ich antwortete ihr auch nicht, ich hielt sie einfach nur fest und wollte Sophia nicht mehr loslassen. Es war ein Gefühl von Vollkommenheit. Der Drang ihr die Wahrheit zu sagen überflog mich und ich konnte mich nicht mehr halten. „Ich liebe dich auch, Sophia.“ Vielleicht war es zu diesem Zeitpunkt das Einzige was ich nicht falsch gemacht habe. Sophia lächelte mich an und bat mich sie zu küssen. Nicht dass sie es gesagt hätte, ich hab es einfach getan. Es war zu schön um wahr zu sein- dieser Moment. „Herr Postler?“ „Mh?“ „Ich habe Krebs.“ Sie grub ihr Gesicht tief in meine Jacke. Ich hätte es wissen müssen. * Und jetzt ? Jetzt saß ich da, auf meinem Lehrer-stuhl und schaute den anderen zu wie sie eine Arbeit schrieben. Ohne Sophia. Sie lag im Krankenhaus und in der Zeit wartete ich nur auf einen Anruf, welcher mir bestätigen würde das es ihr gut geht, dass man sie retten kann. In mir kam die Trauer zum Vorschein, der Frust, war es meine Schuld? Ich hätte ihr doch helfen können. Irgendwie? Wenn es nur die Liebe gewesen wäre. Hätte der Wunschbrunnen sie heilen können? Hätte ich mir das wünschen sollen? Oder wäre es besser gewesen nie mit ihr etwas anfangen zu dürfen? Und warum gingen mir solche dummen Fragen durch den Kopf? Sie darf doch gar nicht gehen. Es ist doch noch so ein junges Leben, noch so unschuldig. Warum tut uns die Natur das an? Ich war niemals bereit für so etwas. Der Anruf kam. Doch anders als erwartet. *

Im Meer der Tränen wusste ich nicht, was ich tun sollte. Wenn ich in diesem Moment einen vorbildlichen Lehrer darstellen sollte, dann hab ich das reinste Gegenteil getan. Ich stürmte zu Sophia ins Krankenzimmer. Mein Herz schlug mir fast aus der Brust raus. Nicht etwa vor Aufregung, eher vor der Angst. Sophia war so blass, schwach lag sie auf der Liege. Ihre Augen waren das Einzige, was einem sagte, dass sie noch lebte. Ihre Eltern nickten mir nur leicht zu und versuchten sich noch in Fassung zu halten. Ich setzte mich neben ihr hin und griff nach ihrer Hand. „Bleib bei mir Sophia“ ich spürte, das ich schon längst angefangen hab zu weinen. „Weinen Sie nicht, Herr Postler......Stefan....tu das nicht!“ Schwach. Sehr schwach war Sophia und mit aller Kraft flüsterte sie die Worte. Jetzt fühlte ich wie jede einzelne Träne auf meiner Wange brannte. Immer noch hielt ich ihre Hand fest. Ich wollte sie nicht loslassen.... Niemals! Doch sie ging von mir... Sie starb.“



Auch ich spürte mittlerweile die Tränen unter den Augen, umso mehr verwunderte mich das Herr Postler aufgehört hatte zu weinen. „Ich hab sie nie losgelassen, weißt du. Sie bleibt immer bei mir.“ Er sagte es, als ob es selbstverständlich wäre. Was es möglicherweise sogar ist. Er drehte mir das Bild um, um welches es ein großes Geheimnis gemacht wurde. Darauf erkennt man ihn, mit ungefähr 27 Jahren und ein hübsches Mädchen,nicht älter als ich es bin. Sie hat hellbraunes und langes Haar. Ihre Augen waren groß und goldbraune Augen. Kleine und wenige Sommersprossen bestäuben ihre Wangen. Ihre Lippen sind kirschrot, aber nicht das sie sie angemalt hätte. Das Mädchen lächelt Stefan verliebt an.                                                                                                                                                                                

 

dem Klassenzimmer, nichts ahnend was auf mich zukommen würde, nichts ahnend von ihr. „Hey. Hier ´n Kaffee“, drückte mir mein Kollege und bester Freund, Ingo, eine Tasse in die Hand und lies sich auf einen Stuhl im Lehrerzimmer fallen. „Und? Wie ist die neue Klasse so?“, fragte er interessiert. Ich setzte mich ihm gegenüber und antwortete: „Ganz ok. Ist wohl eine nette Truppe. Also so war der erste Eindruck.“ Ich dachte noch einmal an Sophias Blick nach- er war so hypnotisierend. Schön. * Die Kinder der sechsten Klasse, die ich gerade unterrichtete, schrieben eifrig irgendwelche Übungsaufgaben, welche ich ihnen erteilt hatte, als mich ein schreckliches Geräusch aus den Gedanken zerrte. Es war der Feueralarm. Immer kurz vor den Herbstferien, lies die Schule einen Probealarm starten- natürlich mit Absprache der ganzen Lehrer. Sofort packte ich das Klassenbuch und scheuchte die Kinder hinaus, in den Hinterhof des Gymnasiums. Dort versammelten sich alle klassenweise und warteten. So was nennt man Unterrichtsausfall. Ich hab nur eine einzige Stunde mit den Kindern und die nehmen die mir

 

mit den Kindern und die nehmen die mir auch. Eigentlich wollte ich ne Arbeit schreiben….“, meckerte Ingo, während wir durch die Reihen spazierten und die Klassen zählten. Er war ein guter Lehrer und konnte es überhaupt nicht leiden, wenn so etwas stattfand. Ich nahm es gelassen. So gab es wenigstens auch eine Pause für uns. Ich zählte 30 Klassen, als ich Sophias Blick an mir haften spürte. Auch ich sah sie an. „…Hey, antwortest du mir jetzt wohl nicht mehr?“, fragte mich Ingo aufbrausend. Ich erwachte aus meiner Starre, antworte ihm aber nicht, ich fragte mich nur, was ich da überhaupt machte, und lief weiter. * Die Sonne warf wohl ein letztes Mal ihre Strahlen auf unsere Straßen und lies es bis zu 25 Grad werden. Mitten im Herbst. Es war kein besserer Tag, um mit meiner Klasse hinaus zugehen. Ich gab ihnen die Aufgabe ein Gedicht zu schreiben und dazu den Park als Inspiration zu verwenden. 

Keine fünf Minuten stand ich dann alleine da und blickte auf den Himmel. Nur wenige hellblaue Stellen konnte man erkennen. Den Rest bedeckten die rotgelben Blätter der Baumkronen, die durch die Sonne durchschienen wurden. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment, als ich sie wieder öffnete, merkte ich dass die Zeit wie im Flug vergangen war und es die viertel Stunde niemals gegeben hätte. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte, durch den Park zu laufen, ich hätte mich einfach auf die nächste Bank setzten können, vielleicht hätte dann die Geschichte eine ganz andere Handlung bekommen- eine bessere. Ich schlenderte über die Wiesen, als meine Augen ein Mädchen am See erhaschten. Sie saß auf einem Baumstamm mit Papier und Stift in der Hand. Es musste eine Schülerin von mir sein.

 

Nur wenige hellblaue Stellen konnte man erkennen. Den Rest bedeckten die rotgelben Blätter der Baumkronen, die durch die Sonne durchschienen wurden. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment, als ich sie wieder öffnete, merkte ich dass die Zeit wie im Flug vergangen war und es die viertel Stunde niemals gegeben hätte. Ich weiß nicht, was mich dazu getrieben hatte, durch den Park zu laufen, ich hätte mich einfach auf die nächste Bank setzten können, vielleicht hätte dann die Geschichte eine ganz andere Handlung bekommen- eine bessere. Ich schlenderte über die Wiesen, als meine Augen ein Mädchen am See erhaschten. Sie saß auf einem Baumstamm mit Papier und Stift in der Hand. Es musste eine Schülerin von mir sein. Ich lief näher zu ihr und erkannte, dass es Sophia war. Sie blickte verträumt um das Wasser, entdeckte mich und wank mir zu. Der Wind hauchte durch ihre hellen Haare und die Sonne küsste sie. Ich ging zu Sophia und setzte mich neben ihr hin. Sie lächelte mich an und ihre Augen leuchteten. „Hey“, war meine einzige Antwort auf ihr sanftes „Hallo“.

 

Antwort auf ihr sanftes „Hallo“. Dann nach setzte sie ihre Arbeit weiter fort. Ich sagte weiter nichts zu ihr, schaute ihr nur zu und Sophia ließ sich nicht weiter stören. Ihre Handbewegungen waren ruhig und sehr sicher, sie hatte keine Angst vor mir- ich hatte das Gefühl, dass sie sich sogar wohl fühlte. Ich las ihr angefangenes Gedicht, es ging um die Liebe... Ich verfolgte jedes einzelne Wort, welches Sophia schrieb, als sie plötzlich abrupt stoppte. „Wollen Sie denn nichts dazu sagen, Herr Postler?“ Ihre Augen hingen an Meinen fest. „Erwartest du, dass ich etwas dazu sage? Ich finde es nämlich sehr schön, Sophia.“ Sie war still und schaute mich immer noch mit einem leichten Lächeln an. Ich wusste nicht, was ich ihr noch sagen sollte. Ein peinlicher Moment. Verlegen blickte ich dann auf die Uhr und sah, dass der Zeiger wieder um eine halbe Stunde verrutscht war. Ich schaute dem Sekundenzeiger nach, wie er um Sekunde zu Sekunde tappte. „Über was denken Sie nach, Herr Postler?“, erklangt aus der Stille Sophias Stimme.

 

Etwas erschrocken betrachtete ich ihr Gesicht. Ihr Ausdruck war beruhigend, doch bekam ich kein Wort aus mir raus. Plötzlich griff sie nach meiner Hand. Nein sie berührte meine Uhr und machte immer wieder kleine Kreise mit ihrem Finger auf der Oberfläche. „Sie kennen wohl auch das Gefühl, wenn die Zeit viel zu schnell vergeht?“, sie hauchte es schon beinahe. Ich nickte: „Immer wieder.“ "Man sollte jeden Moment, welchen man hat, genießen.....Die Sonne scheint heute besonders schön, finden Sie nicht auch?" Sie wechselte abrupt das Thema. "Dafür, dass es Herbst ist, schon, ja." Sophia lächelte mich an, während sie durch das Sonnenlicht blinzeln musste. Mit einem Mal wurde sie wieder ernst und beugte sich über ihr Blatt. Ihre Haare verdeckten mir die Sicht auf ihre Arbeit. Ich schaute auf den See, das Wasser glänzte wie von Feenstaub umgeben."

"Sie hatten sich in sie verliebt. Von Anfang an." sagte ich nachdenklich. "Von Anfang an", wiederholte Herr Postler. Stefan holte ein Zettel aus seiner Tasche. Er sah schon sehr zerknittert aus, so als ob er immer wieder entfalten und gelesen wurde.

aus seiner Tasche. Er sah schon sehr zerknittert aus, so als ob er immer wieder entfalten und gelesen wurde.

 "Wo das Meer zu Ende ist

hält sie zitternd seine Hand

 

sie legt den Kopf in seinen Schoss

und bittet einen letzten Kuss

 

und dann hat er sie geküsst

wo das Meer zu Ende ist

ihre Lippen schwach und blass

und seine Augen werden nass

 

Der letzte Kuss ist so lang her

der letzte Kuss

er erinnert sich nicht mehr"

"Das is ziemlich deprimierend, wenn man weiß das dieses Gedicht an einem wunderschönen Herbsttag geschrieben wurde. Nicht wahr?" fragt er mich. Ich nickte nur ... "Natürlich bewertete ich es gut. Doch quälte mich der Gedanke, das es ihr nicht gut gehen würde.

*

Es waren Ferien. Die Sonne verschwand und es fing an zu regnen. Ich rannte mit der Kapuze auf dem Kopf in ein kleines Café. Dort flüchtete ich immer zu hin, wenn ich gerade nachdenken wollte- einfach kurz aus der Welt treten wollte. Als ich es betrat, flog ein Duft von Kaffee und süßem Kuchen auf mich zu. Es spielte leise Musik im Radio und die Kellnerin begrüßte mich freundlich. Ich hatte gerade vor mich zu setzten, als ich Sophia allein an einem kleinen Tisch...weinen sah. Vielleicht hätte ich ja wie jeder andere ignorieren sollen, aber ich lief zu ihr hinüber. Sie erblickte mich und wischte sich sofort die Tränen aus den Augen und lächelte mich verzweifelt an. "Hallo Sophia. Darf ich mich zu dir gesellen?" Ich lächelte ihr zurück. 

 

Sie nickte und fragte mich:,, Was machen Sie hier Herr Postler?" "Ich bin öfters hier. Hier kann ich mal abschalten." antwortete ich ihr. "Es ist schön Sie zu sehen." Ich blickte Sophia an. Ihre Augen waren groß und immer noch vertränt. "Warum hast du geweint?", fragte ich. Sie schaute verlegen weg. „Es ist nichts Wichtiges Herr Postler, mir geht es wieder gut.“ Ich war etwas skeptisch gegenüber dieser Aussage, aber so wie Sophia mich anschaute, wusste ich, dass sie nicht darüber reden wollte. Daher lächelte ich ihr zu Aufmunterung zu. „ Sie lächeln so bezaubernd“ ich schaute sie etwas verwirrt an, als sie mir das sagte. Doch dann musste ich lachen, weil Sophias Gesicht strahlte. Und sie sah aus wie ein Engel. „ Schön das ich dich zum lachen bringen konnte“, antwortete ich ihr. Dann saßen wir verlegen auf unseren Stühlen. Ehrlich gesagt kam ich mir ziemlich komisch vor und rührte in meinem Kaffee herum. „ Sehen Sie ? Der Regen hat aufgehört. Möchten Sie mit mir nach Draußen gehen?“, sagte Sophia auf einmal. Ich nickte mit einem leichten Lächeln und trank meinen Kaffee aus. 

 

Kaffee aus.

*

“Ich liebe den Geruch der Wälder nach einem Regen, es scheint mit einem Mal alles weg gewaschen zu sein, jedes Problem. Wie finden Sie es?“, schwärmte sie, während wir durch den Park liefen. „ Ich denke so wie die Tränen unser Herz reinigen, macht Regen das mit der Welt, oder nicht?“ antwortete ich ihr. Sie lächelte. „ Als ich dein Gedicht gelesen habe, war ich zum Teil fasziniert aber auch zum Teil geschockt, woran liegt das?“ „Vielleicht können Sie sich nicht in meine Gefühlssituation hineinfühlen, Herr Postler. Und ich stelle das nicht als Vorwurf hin“, sagte Sophia mir mit einer sanften Art. Dabei blickte sie mir fest in die Augen. Ich verschwand wieder völlig in ihrem Blick. So wunderschön. In mir brauste sich das Verlangen sie zu küssen auf, doch ich bewahrte mich davor und sagte ihr stattdessen: „Falls du ein Problem hast, kannst du immer zu mir kommen, okey?“ ich lächelte sie aufmunternd an.  Sie wandte sich jetzt nur noch dem Weg zu

 

Sie wandte sich jetzt nur noch dem Weg zu und vermeidete Blickkontakt. „Natürlich Herr Postler,...sagen Sie, wie finden Sie es an unserer Schule so?“ Sie wechselte sofort das Thema. Ich spürte, dass Sophia irgendetwas vor mir verbarg, ich wusste es nicht und es schmerzte mich zu sehen, wie sie litt und ich ihr nicht helfen konnte. Wir verbrachten den Rest des Nachmittags auch miteinander. Wir erzählten viele Sachen, bloß nicht diese, die wichtig waren....“ 

Seit ihr euch näher gekommen?“, fragte ich unsren Lehrer. „Nein. Vielleicht. Das Gefühl in mir stieg, obwohl ich es vermeiden wollte. Aber falls uns jemand an dem Tag gesehen haben sollte, so wüsste er nur das wir nebenher gelaufen sind und miteinander geredet haben...und mehr wohl nicht.

Nach den Ferien kam mir Ingo am ersten Schultag geschockt entgegen: „Sag mal ich hab dich letztens mit der Kleinen aus der zehnten gesehen. Sophia nicht wahr? Was habt ihr gemacht?“
(Brauchte ich jetzt eine Ausrede?) 

 

Nichts, ich hab sie zufällig getroffen und wir haben etwas geredet und so.....Was denkst du von mir?“, fragte ich ihn und hoffte er würde nicht weiter nachhacken. „Ich hab nur gefragt, Stefan. Pass bloß auf, dass du nichts mit ihr anfängst.“ Entgegnete er mir ironisch, schlug mir auf die Schulter und holte sich lachend seinen Kaffee. "Wie sollte ich den aufpassen nichts mit ihr anzufangen, wenn ich schon dabei war? Ich wollte das doch gar nicht, ich kannte doch die Konsequenzen." Mit einem Mal kam mir der Gedanke, dass dies nicht nur Ingo wusste-ahnte. Vielleicht beobachteten einige Kollegen mich oder sogar Schüler. "Ich weiß wirklich nicht was in diesem Moment in mich gefahren war."  

Nach der Pause fand mein nächster Deutschunterricht in der zehnten Klasse statt. Als ich hineinlief, schien alles, wie immer und trotzdem fühlte ich eine Spannung in dem Raum. Es war nicht, weil Sophia da war, es war eher, als ob jeder Einzelne in diesem Zimmer mich entlarvt hätte. 

 

Als ob jeder von meinen Gefühlen wissen würde, als ob ich mich selbst verraten hätte. Ich wollte mir nichts anmerken lassen, wenn schon alle etwas ahnen, dann werde ich ihnen nicht noch entgegen kommen. Ich versuchte an diesem Tag Sophia nicht anzuschauen. Es war schwer ihr nicht zu zu lächeln, geschweige denn in ihre wunderschönen, hypnotisierenden Augen zu blicken. Ich war mit einem Mal extrem verwirrt, ich wusste nicht, was ich noch tat. Meine Gefühle und die, welche ich hoffnungslos versuchte zu ignorieren, nahmen Macht über mich und ich war heil froh, als das Klingelzeichen zur Pause ertönte. Ich packte meine Sachen so schnell wie möglich und verschwand. Als ich aus dem Zimmer lief, überkam mich eine Erleichterung und Trauer zugleich.  

"Ich konnte sie doch nicht ewig ignorieren."

Das haben Sie dann wohl auch nicht. Oder?“, fragte ich Herrn Postler. „Nein, nach zwei gescheiterten Versuchen gab ich auf. Ich musste danach auch für ein/zwei Wochen wegfahren. 

 

So konnte ich sie auch nicht sehen. Nach diesen Wochen klingelte plötzlich mein Telefon. Nicht dass es etwas Unnormales wäre, wenn bei mir jemand anruft, doch ich war nicht darauf gefasst. Es war Sophia. Ihre Stimme klang etwas aufgeregt. Sie hielt kurz inne, nachdem sie sich am Telefon vorgestellt hatte. „Sophia? Was ist los – warum rufst du an?“, erkundigte ich mich besorgt. „Herr Postler, geht es Ihnen gut? Sie waren zwei Wochen nicht da gewesen.“ „Natürlich geht’s mir gut. Ich war unterwegs, musste für kurze Zeit verreisen. Aber jetzt bin ich ja wieder da.“ „Das ist toll, wirklich. Ok. Tut mir leid das ich gestört habe.“ Sie war kurz davor aufzulegen. „Sophia! Warte!“ (Was tu ich da?) „Ja?“, fragte sie erstaunt. „Hey....was machst du heut noch ?“ „Vielleicht geh ich in den Park und so.“         Hättest du was dagegen, wenn ich dich begleiten würde und mir einige Informationen holen kann was so in den letzten Stunden passiert ist?“ Ich sagte das humorvoll. 

 

Liebend gern,Herr Postler.“ Sie klang wahrlich erfreut. Nachdem wir ausgemacht hatten, wann wir uns treffen, legte ich auf. In mir ging ein verdammt komisches Gefühl vor. Ich steckte mitten in eine Dilemma, in dem, egal was ich getan hätte, alles falsch gewesen wäre.   Kurz vor fünf stand ich vor dem besagten „Wunschbrunnen“ im Park. Ich blickte in die Tiefe. Ein schwarzes Loch zeigte sich, gefüllt mit dunklem glänzendem Wasser. Ich überlegte mir, ob dieser Brunnen einem Wünsche erfüllen konnte. Eigentlich glaubte ich nicht an Magie, aber ich hatte bis dahin auch nie an!Liebe auf den ersten Blick“ geglaubt. Auf einmal ertönte eine zarte Stimme hinter mir und riss mich aus meinen Gedanken: „Hallo Herr Postler.“ Es war Sophia. Ihre Augen leuchteten in Licht der Sonne und ihre Haare flatterten im Wind. Es war verdammt schön sie wieder zusehen. „Hallo Sophia, wie geht es dir denn?“, erkundigte ich mich. „Jetzt geht’s mir gut“ Sie lächelte. Was meinst du, gibt es Magie, die unsere Wünsche erfüllen lässt?“ fing ich an zu träumen. 

 

 

Sophia blickte in den Brunnen und antwortete: „Man kann es nur ausprobieren, nicht wahr?“ Ich lächelte sie an, zog eine Münze, warf sie in den Brunnen und ….... „Weißt du eigentlich bin ich im Moment wunschlos glücklich“ sagte ich ihr und sie zu mir: „ich auch.“ Ich hätte sie in diesem Moment einfach umarmen können, einfach küssen- dass was man tut, wenn man verliebt ist. Aber dies ging nicht so einfach. Wir liefen durch den ganzen Park, vielleicht den ganzen Nachmittag lang- ich hab die Zeit nicht gezählt. Wir erzählten uns die schrägsten Sachen, erzählten uns von Träumen und Gedanken, natürlich auch etwas über die Schule, über alles, zumindest über das Meiste.

*

Ein ganz normaler Tag brach an, die Müdigkeit überfiel mich, als ich vorhatte aufzustehen. Ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, musste immer wieder darüber nachdenken, was ich als nächsten tun sollte.

 

Vielleicht wäre es am besten den Kontakt zu Sophia abzubrechen. Nach dem Treffen im Park waren wieder drei Wochen verloren gegangen und mehr und mehr musste ich zusehen, wie die Beziehung zwischen uns beiden sich verstärkte. Es war Januar, der Winter war bislang trüb geblieben, nur Regen, Frost und Nebel. Kaum Schnee. Ich trat aus der Tür und die kühle Luft verschlang mein Körper und ich schien allmählich wach zu werden. Auch wenn es noch sehr dunkel draußen war. Ich setzte mich in mein Auto und fuhr zur Schule...noch wusste ich nicht mit was ich konfrontiert werden würde. Am Gymnasium angekommen ging ich durch den Hintereingang hinein. Ein grelles Licht empfing meine Augen und genauso schnell, wie ich vom Licht geblendet wurde, erloschen alle Lampen mit einem Mal. Ich war etwas verwirrt, dachte dann aber an einen Stromausfall und wollte einfach weiter laufen. Doch plötzlich packten mich zwei Hände und umklammerten meinen Arm. Ich erschrak leicht, doch 

war ich mir in diesem Moment nicht sicher, ob es wirklich dazu einen Grund gab, denn die Hände fühlten sich an wie zarte Mädchenhände. Sie hielt sich fest an mir und flüsterte: „Es tut mir leid, Herr Postler.“ Sie weinte. Ich erkannte die Stimme sofort: „Sophia bist du das?? Was ist los?“ Sophia kam zu mir heran und lehnte sich an meine Brust und ich konnte nicht anders, als sie zu umarmen. „Herr Postler?“ fragte das Mädchen leise.    „Was ist Sophia?“                                                                    „Ich habe mich in Sie verliebt.“ Sophia weinte jetzt stärker. Ich stand wie angewurzelt da,wusste nicht was ich tun sollte, nicht was ich sagen sollte. „Natürlich liebe ich dich auch“, hätte ich antworten können, aber ich wusste das ich uns damit in Gefahr bringen würde. Hatte ich den eine Wahl?“

Mittlerweile kullerten auch Herrn Postler die Tränen vom Gesicht. „Und Sie haben stattdessen was gesagt?“ „Stattdessen?- Ich löste sie aus meinem Arm und sagte ihr: „Hör zu Sophia, ich weiß, dass wir die letzte Zeit 

 

oft miteinander verbracht haben und vielleicht hab ich dir einen falschen Eindruck übermittelt. Du bildest dir da nur etwas ein, was eigentlich gar nicht ist. Du weißt doch ganz genau, dass so etwas verboten ist. Also bitte übertreibe nicht.“ Sie blickte mich nun an, ich sah die Umrisse ihrer großen Augen. Sophia hatte für einen Moment lang aufgehört zu weinen, sie starrte mich nur fassungslos und traurig an. Ich konnte ihren Blick nicht lange erwidern. „Warum sagen Sie sowas? Ich übertreibe nicht, Herr Postler.“ Ihre Hände hielt sie immer noch an meinem Arm, bis ich sie löste. „Tut mir leid,aber, wenn ich dir deine Liebe erwidern würde, wären wir beide damit nur noch unglücklicher. Sophia vergiss das bitte schnell! Und geh jetzt in dein Klassenzimmer.“ Ab dem Moment war ich fertig mit der Welt. Sophia ging ohne ein weiteres Wort zu sagen . Ich stand eine kurze zeit allein im Dunkeln danach flatterte das Licht plötzlich wieder an und ich fühlte mich noch einsamer. In mir drin war alles durcheinander, es war mein Fehler,dass es so weit gekommen ist und ich konnte nichts dagegen tun. 

 

und ich konnte nichts dagegen tun.

*

In den nächsten Tagen habe ich Sophia nicht mehr gesehen. Irgendwann waren es zwei Wochen und ich machte mir langsam Sorgen. Und dies merkten mir auch meine Kollegen an. „Was is´n los mit dir? Du sitzt seit Wochen deprimiert da und sagst nichts“, bemerkte Ingo. Ich schaute ihn flüchtig an und seufzte: „ Was soll ich dir den erzählen?“ „Dass was dich bedrückt, vielleicht?“, antwortete er mir. Skeptisch schaute ich ihn an und entschloss mich ihm wenigstens die Hälfte meines Problems zu beichten: „Ich mach mir Sorgen um Sophia. Sie kommt schon seit zwei Wochen nicht mehr zur Schule.“ Ingos fragender Blick verriet mir, dass er wusste, dass dies nicht alles war. Doch er ließ es dabei und sagte nur: „Ich hab gehört die Kleine ist schwer krank. Wenn du dir Sorgen machst, besuch sie doch einfach.“ Dann wendete er sich seiner Arbeit zu und lies mich mit dem Gedanken allein.                                                                       

 

*

Am Nachmittag versuchte ich bei Sophia daheim anzurufen, doch keiner ging ran. Ich wusste, dass ich es noch mal versuchen würde, doch davor lies ich die Zeit damit verstreichen joggen zu gehen. Ich brauchte mal eine kurze Ablenkung. Ich lief am See entlang, er war nicht ,wie im Winter üblich, gefroren- er stand einfach still da und lies sich von der Nebeldecke in der Luft zudecken. Mir gingen die verschiedensten Gedanken durch den Kopf und plötzlich sah ich ein Mädchen auf der Holzbrücke stehen. Ich konnte sie nicht richtig erkennen, doch hoffte ich insgeheim das es Sophia war. Ich rannte zu dem Mädchen hinüber, kurz vor ihr blieb ich dann stehen. In mir traute sich wirklich noch das Gefühl von Freude hoch zukommen. „Sophia!?“ Sie drehte sich langsam um und schaute mich neutral an, als ob sie durch mich hindurchsehen würde. Ich war etwas verwirrt. „Was machst du hier? Wie geht’s dir?“, sprach ich zu ihr, während ich auf sie zu lief. „Wissen Sie, die Zeit ist einfach viel zu schnell vergangen. Jetzt geht es mir gut “, sagte sie, als sie sich in meinen Arm legte. 

 

schnell vergangen. Jetzt geht es mir gut “, sagte sie, als sie sich in meinen Arm legte. Ich lies es einfach zu. Ich antwortete ihr auch nicht, ich hielt sie einfach nur fest und wollte Sophia nicht mehr loslassen. Es war ein Gefühl von Vollkommenheit. Der Drang ihr die Wahrheit zu sagen überflog mich und ich konnte mich nicht mehr halten. „Ich liebe dich auch, Sophia.“ Vielleicht war es zu diesem Zeitpunkt das Einzige was ich nicht falsch gemacht habe. Sophia lächelte mich an und bat mich sie zu küssen. Nicht dass sie es gesagt hätte, ich hab es einfach getan. Es war zu schön um wahr zu sein- dieser Moment.        

Herr Postler?“

„Mh?“

„Ich habe Krebs.“

Sie grub ihr Gesicht tief in meine Jacke. Ich hätte es wissen müssen.                

       

 

*

Und jetzt ? Jetzt saß ich da, auf meinem Lehrer-stuhl und schaute den anderen zu wie sie eine Arbeit schrieben. Ohne Sophia. Sie lag im Krankenhaus und in der Zeit wartete ich nur auf einen Anruf, welcher mir bestätigen würde das es ihr gut geht, dass man sie retten kann. In mir kam die Trauer zum Vorschein, der Frust, war es meine Schuld? Ich hätte ihr doch helfen können. Irgendwie? Wenn es nur die Liebe gewesen wäre. Hätte der Wunschbrunnen sie heilen können? Hätte ich mir das wünschen sollen? Oder wäre es besser gewesen nie mit ihr etwas anfangen zu dürfen? Und warum gingen mir solche dummen Fragen durch den Kopf? Sie darf doch gar nicht gehen. Es ist doch noch so ein junges Leben, noch so unschuldig. Warum tut uns die Natur das an? Ich war niemals bereit für so etwas.  Der Anruf kam. Doch anders als erwartet.

*

 

 

 

Im Meer der Tränen wusste ich nicht, was ich tun sollte. Wenn ich in diesem Moment einen vorbildlichen Lehrer darstellen sollte, dann hab ich das reinste Gegenteil getan. Ich stürmte zu Sophia ins Krankenzimmer. Mein Herz schlug mir fast aus der Brust raus. Nicht etwa vor Aufregung, eher vor der Angst. Sophia war so blass, schwach lag sie auf der Liege. Ihre Augen waren das Einzige, was einem sagte, dass sie noch lebte. Ihre Eltern nickten mir nur leicht zu und versuchten sich noch in Fassung zu halten. Ich setzte mich neben ihr hin und griff nach ihrer Hand. „Bleib bei mir Sophia“ ich spürte, das ich schon längst angefangen hab zu weinen. „Weinen Sie nicht, Herr Postler......Stefan....tu das nicht!“ Schwach. Sehr schwach war Sophia und mit aller Kraft flüsterte sie die Worte. Jetzt fühlte ich wie jede einzelne Träne auf meiner Wange brannte. Immer noch hielt ich ihre Hand fest. Ich wollte sie nicht loslassen....

Niemals!

Doch sie ging von mir...

Sie starb.“ 

 

Sie starb.“



Auch ich spürte mittlerweile die Tränen unter den Augen, umso mehr verwunderte mich das Herr Postler aufgehört hatte zu weinen. „Ich hab sie nie losgelassen, weißt du. Sie bleibt immer bei mir.“ Er sagte es, als ob es selbstverständlich wäre. Was es möglicherweise sogar ist. Er drehte mir das Bild um, um welches es ein großes Geheimnis gemacht wurde. Darauf erkennt man ihn, mit ungefähr 27 Jahren und ein hübsches Mädchen,nicht älter als ich es bin. Sie hat hellbraunes und langes Haar. Ihre Augen waren groß und goldbraun. Kleine und wenige Sommersprossen bestäuben ihre Wangen. Ihre Lippen sind kirschrot, aber nicht das sie sie angemalt hätte. Das Mädchen lächelt Stefan verliebt an.                                         

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vikid97

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vikid97 Re: -
Zitat: (Original von schnief am 23.06.2013 - 22:28 Uhr) Bin gespannt auf deine Story
LG
Schnief


ich hoffe sie gefällt euch:)
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Bin gespannt auf deine Story
LG
Schnief
Vor langer Zeit - Antworten
Montag Die Buchbeschreibung deutet auf eine intressante Story hin.

Ich wünsche dir viel Freude beim Schreiben und Lesen hier auf myStory.

LG Montag
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