Romane & Erzählungen
Flut 1, 6 Seiten - Teil 1

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"Flut 1, 6 Seiten - Teil 1"
Veröffentlicht am 22. Juni 2013, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Ich ein Engel, nein, kann nicht sein, bin ich menschlich, so nicht frei ohne Fehler! Das Menschliche macht mich doch erst interessant, dass ich bin und lebe, so nicht fehlerfrei! Alle Falsche in mir ist wahrhaftig, menschlich, ich lebe und ich bin kein Engel, nicht in diesem Leben!...
Flut 1, 6 Seiten - Teil 1

Flut 1, 6 Seiten - Teil 1

Beschreibung

Eine Naturkatastrophe, wie sie sich das letzte Mal vor 11 Jahren ereignet hat, ist der Grund für diese Geschichte in der alles fiktiv ist außer eines. Es geht um das Mitgefühl, um die Rettung von Mensch und Tier, um das Miteinanander und auch das Gegeneinander. In erster Linie möchte ich allen Helfern danken. Ihr seid Helden, wahre Helden. Ich sah einige eurer Taten, hörte von ihnen und den Rest füge ich einfach dazu, packe Puzzleteil an Puzzleteil. Menschlichkeit heißt auch den Wesen zu helfen, die sich allein nicht helfen können. Ich hoffe, die Regierung hilft in dem Umfang, wie Hilfe gebraucht wird, bei Mensch und Tier. Dann wäre es gut, geeignete Maßnahmen zu treffen, die solche Schäden, bei der nächsten Flut abwenden. Wir fliegen zum Mond und noch weiter, dass muss doch möglich sein? Eines können wir jedoch nicht kaufen. Mitgefühl! Darauf können die, die es brauchen nur hoffen. Aber ich habe es gesehen und auch wenn ich völlig fiktiv schreibe, es war da! Danke! Teil 2 folgt

 

Flut (Teil 1)

 

"Ich höre es, kann es spüren, die Aue wird vom Wasser eingenommen. Komm Kleines, hier sind wir auch nicht sicher. Ich weiß ja, du kannst nicht mehr, bist erschöpft. Halt durch mein Kleines, ein wenig nur noch!" Selbst völlig erschöpft, ohne jeden vernünftigen Plan und ohne Ausweg spricht das Reh seinem Kitz Mut zu. Das Wasser steigt immer weiter und die beiden sind nicht die Einzigen, die nach einem Ausweg suchen. Die Ricke ruft ihr Kitz und versucht sich durch den Schlamm zu schleppen. Das Kleine sinkt noch nicht so tief ein. Es ist leicht, zu leicht.

 

Als die Ricke besorgt nach oben schaut, ob dort auch das Wasser wieder kommt, sieht sie auf einer schon fast gekippten Tanne das Elsternpaar aufgeregt hin und herlaufen. Sie wollen ihre Jungen animieren zu fliegen. Doch es ist noch zu früh, sie sind noch nicht flügge. Aber die Elstern geben nicht auf, flattern und springen und man hört sie rufen. "Macht, ihr könnt es, springen, springen und die Flügel spannen!" Immer wieder hört man diese Rufe, die seit Stunden hallen. Sie sind es, die die junge Rehmutter aufrütteln.

 

"Komm Kleines, es sind nur noch etwa fünf Sprünge, dann sind wir auf dem Hügel dort hinten. Sieh nur hin, es ist nicht weit!" Die Ricke lässt das Kitz kurz säugen. Sie weiß, dass jede Minute zählt. Sie weiß aber auch, dass ihr Junges völlig entkräftet ist. Das Wasser kommt schneller und es unterspült die Wurzel der Tanne nun völlig. Nicht mehr lange, dann wird sie vollends liegen. Die Elstern geben nicht auf und die Jungen hüpfen nun aufgeregt auf dem sich bewegenden Baumstamm hin und her. An der Ricke ist eben ein völlig durchnässter Hase vorbeigesprungen. Er war kaum zu erkennen. Sein Ziel war dieser Hügel, wie es schien.

 

Die Ricke drehte sich vom Kitz weg und drängte es in die Richtung des Hügels. Statt der kleinen herzförmigen Abdrücke, die ihre zarten Hufe sonst hinterließen, wurden es nun riesige Löcher im Schlamm, die sich immer wieder mit Wasser füllten. Nach jedem Schritt hielt die Ricke an, damit ihr Junges ihr folgen konnte. Dem Kitz zitterten die Beinchen. Es weinte, weil es sich kaum aufrecht halten konnte. "Schau nur Kleines, Mama Igel schwimmt dort mit ihrer ganzen Familie!"

 

Für einen Augenblick gelang es der Ricke, das Kitz abzulenken. Tatsächlich hatten sich mehrere Igel aus der Aue schwimmend aufgemacht, sie zu verlassen. Kein gutes Zeichen, das Wasser war nahe. Die junge Mutter feuerte ihr Baby an. "Toll machst du das. Du bist erst zwei Wochen und stark wie ein Rehbock. Komm Kleines lauf. Wir machen nun immer zwei Schritte!"

 

Während sie ihr Junges anfeuerte, schwammen viele kleine Tiere an ihr vorbei. Einige davon hatten ihren Kampf gegen das Wasser bereits verloren aber die meisten kämpften. Während das junge Böckchen sich redlich mühte, wurde es um die beiden immer lauter. "Was ist das, Mama? Kannst du es hören?" fragte das Kleine, während es die Ohren spitzte. "Das sind Glocken, die immer im Rudel der Zweibeiner läuten, wenn Gefahr in Verzug ist. Du musst nun wie ein großer starker Rehbock alles geben. Lehn dich bei mir an und mache einen großen Schritt, wenn ich einen mache!"

 

Tapfer versuchte es der kleine Bock und nun trieb ihn nicht nur die Angst, sondern auch das Wasser, das ihm bis an den Bauch reichte. Immer wieder blieb ein Stück Holz oder ein Zweig an ihnen hängen. Trotzdem liefen beide tapfer weiter. Das Rauschen des Wassers war so laut, dass es mittlerweile die angstvollen Rufe des Elsternpaares und seiner Kinder übertönte. Es wurde immer dunkler. Noch etwa zwei Sprünge und sie hätten den Hügel erreicht, da schlang sich plötzlich etwas, was das Wasser mit sich trug, um die Vorderbeine des Kitzes, welches ängstlich aufschrie. Immer wieder knickte der kleine Bock weg und das Wasser fing gewaltig an zu drücken. Die Ricke tat etwas, was sie in normalen Zeiten niemals tun würde. Sie steckte den Kopf unter das reißende Wasser und zog an dem Zweig, der sich zwischen den Beinchen ihres Sohnes verklemmt hatte. Nach drei Anläufen stand der Kleine wieder aufrecht da.

 

Die Ricke sah die vielen Schatten auf dem Hügel. Sie würden es auch schaffen. Immer wieder spuckte sie Wasser. "Ein Rehsprung Kleiner, nur ein einziger, dann sind wir in Sicherheit. Lauf, lauf schnell, schnell wie der Wind!" Die Ricke hatte bei der Befreiungsaktion ihres Sohnes so viel Wasser eingeatmet, dass sie sich ständig erbrach und keine Luft bekam. Doch sie nahm alle Kraft zusammen. Sie waren am Rande des Hügels angekommen.

 

"Nur noch die Steigung", ächzte sie, während sie ihr Kitz nach oben schob. Sie selbst aber schaffte es nicht mehr. Auf der Hälfte der Steigung brach sie erschöpft zusammen. Das Kitz schrie nach seiner Mama, konnte ihr aber nicht helfen. Auf dem Hügel hatten sich viele nasse Gestalten versammelt. Alle sahen das Unglück, aber niemand konnte helfen, bis auf das wolfsähnliche Geschöpf, das beim Zweibeiner lebte. Seebär stand auf seiner Weste. Gekonnt packte der große Wolf das Reh in den Nacken und zog es auf den Hügel zu seinem Kitz. Immer wenn ein Geschöpf angeschwemmt wurde, half dieser Wolf ihm. Doch das Wasser wurde lauter und schneller und trug Zweige und Äste, ja ganze Bäume.      

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Über den Autor

kullerchen
Ich ein Engel, nein, kann nicht sein, bin ich menschlich,
so nicht frei ohne Fehler!
Das Menschliche macht mich doch erst interessant,
dass ich bin und lebe,
so nicht fehlerfrei!
Alle Falsche in mir ist wahrhaftig, menschlich, ich lebe und ich bin
kein Engel, nicht in diesem Leben!...

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kullerchen Re: Flut -
Zitat: (Original von Tropenboer am 02.08.2013 - 15:20 Uhr) Sehr schön geschrieben Kullerchen!!!!
Karel


Sorry, mein Dankeschön, kommt etwas verzögert, dafür aber mit Freuden und von Herzen.

Auf Wiederlesen, Simone!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: Flut -
Zitat: (Original von rolandreaders am 03.07.2013 - 19:37 Uhr) Wohl Kaum einer macht sich Gedanken, wie Tiere mit diesen Naturgewalten fertig werden. Sehr gut geschrieben. Als wenn man mittendrin gewesen wäre.
L.G.Roland.

So muss es sein. Der Leser muss mitgerissen werden in den "Fluten" aus Ideen und so begann ich die Geschichte mit einer Art Fabel, wie es Roland ausdrückt. Aber es entwickelt sich zu einer fiktiven und dochh wirklichkeitsnahen Geschichte, mit einem roten Faden!

Ich danke dir für deine Zeit und deine lieben Worte. Da macht es Spaß, zu schreiben!

LG und auf Wiederlesen, Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: wie schön -
Zitat: (Original von Rajymbek am 26.06.2013 - 09:21 Uhr) doch noch ein zauberhaftes Ende, Kullerchen. Eine wunderbare Fabel.

VLG Roland

Nun, lieber Roland, aus der Fabel wird eine fiktive aber realitätsnahe Geschichte. Du hast noch 2 Teile vor dir.

Lieben Dank an dich!
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: -
Zitat: (Original von Gaenseblume am 25.06.2013 - 20:05 Uhr) Gefällt mir gut. Nett geschrieben. LgMarina gaenseblume

Velen Dank, Kullerchen!
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Flut - Wohl Kaum einer macht sich Gedanken, wie Tiere mit diesen Naturgewalten fertig werden. Sehr gut geschrieben. Als wenn man mittendrin gewesen wäre.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek wie schön - doch noch ein zauberhaftes Ende, Kullerchen. Eine wunderbare Fabel.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Gaenseblume Gefällt mir gut. Nett geschrieben. LgMarina gaenseblume
Vor langer Zeit - Antworten
kullerchen Re: Ach, Kullerchen -
Zitat: (Original von MerleSchreiber am 25.06.2013 - 16:18 Uhr) wieviel menschliche Anteilnahme hast Du in diese Tiergeschichte gelegt! Sehr gut geschrieben, so dass man sich mittendrin fühlt! Klasse!

Liebe Grüße
Merle

Na ja, ist , wenn du alle drei Teile gelesen hast keine reine Tiergeschichte, aber lieben Dank für dein Lob!

Fühl dich gedrückt! Kullerchen
Vor langer Zeit - Antworten
MerleSchreiber Ach, Kullerchen - wieviel menschliche Anteilnahme hast Du in diese Tiergeschichte gelegt! Sehr gut geschrieben, so dass man sich mittendrin fühlt! Klasse!

Liebe Grüße
Merle
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