Es gibt sie. Männer die kochen können. Und es gibt Männer die glauben es zu können... Das komische Pendant zu "Der Schokoprinz"
Liebe geht durch den Magen, und im Wein liegt Wahrheit.
Was lag also an diesem Tag näher, als das Objekt der Begierde mit einem Essen zu verwöhnen!
Wäre ja auch nicht unbedingt das Problem, wenn die vorherige Zubereitung nicht wäre.
Aber ein echter Kerl? – ein Kochbuch zur Hand, das Küchenmesser in der anderen? – das wird schon.
Also flugs am Vormittag in den Supermarkt geflitzt, und die Zutaten besorgt, man will ja vorbereitet sein nicht wahr?
Nun steht er, inmitten der Regale und freut sich einen Glückskeks, weil er doch so ein doller Hecht ist, der seiner Angebeteten eine wundervolles Drei Gänge Menü kochen wird, und damit der Held, sowie gleichermaßen der körperlichen Zuneigung sicher ist!
Da waren sie wieder seine Drei Probleme… was kocht „Mann“ den eigentlich?
Spaghetti? – zu simpel… mal überlegt….
Ein Gericht das aussieht und schmeckt wie ein Knaller, einfach zu kochen ist, und außerdem am besten noch aphrodisierende Wirkung beinhaltet.
Klingt einfach.
Ist es aber nicht.
Was liegt da näher, als eine der freundlichen Verkäuferinnen, (möglichst eine attraktive) nach deren Ansichten zu befragen!
Schließlich lieben Sie doch Lebensmittel nicht wahr?
Wenn man jedoch die nüchterne Antwort: „Keene Ahnung watt weeß icke ! machense doch Buletten!“ bekommt ist man genauso ratlos wie schockiert.
Drängt sich eine bescheidene Frage auf.
Und nun?
Aber wofür ist man ein Mann, wenn man nicht die elementaren Kniffe seiner Gattung beherrscht!
Die Rückseite der ordinären Maggitüte ist nämlich immer ein Garant für gute Ideen!
Allerdings… wenn es immer auf das gleiche hinausläuft wie: „Man nehme eine Tüte Maggifix für dicke Eier“ kann von Qualität auch wohl keine Rede sein.
Also: langsam durch den Laden schlendern und auf eine Idee warten, damit man bloß nicht als zielloser Junggeselle auffällt.
An der Fleischtheke oder wie wir Männer sagen: „Am Essensstand“ kommt vielleicht die rettende Idee!
Und wenn man hört, das eine der aufgebrezelten alten Damen mit mehr Goldringen als Ehejahren der Verkäuferin arrogant die Frage stellt: „Hätten Sie ein feines Lammkarree? Für ein Dinner für vier bitteschön!“
Da schließen wir uns doch gleich an nicht wahr?
Lammkarree! Das klingt so schön versnobt, das muss ja gut sein!
Allerdings während wir die Bestellung aufgeben mit den Worten: „Lammkarree für zwei bitte, ein vertrautes Dinner Sie verstehen?“ und dabei galant zwinkern… da bekommen wir schon den ersten Schlag in den Magen.
„soll ichs entbeinen?“
HÄH?
Beine? – wie jetzt… aber… Lammkarree oder?
Hier stellt sich für den Männlichen Betrachter mal wieder heraus, das man sich mit der Materie erst einmal vertraut machen sollte, indem man sich das gewünschte vorher zeigen lässt!
Also umgeschwenkt auf Plan B und: „Zeigen Sie mal, ich bin nicht ganz sicher…“
Und wenn man(n) dann auch sieht das ein Lammkarre eigentlich so was wie Spare ribs ist, was bleibt da zu sagen?
„Nee lassen Sie mal… das mach ich dann selbst!“
Dann ist man sowohl wieder cool als auch beruhigt.
Damit hätte man dann schon mal das Elementare des Dinners geschafft.
Kommen wir also frohen Mutes zur Beilage.
Clever ist natürlich, der Goldmarie zu folgen, um zu erfahren was Madame Knitterlook denn so bevorzugt.. also die Observierung in Richtung Gemüsepark verlegen, und langsam um die Dame des Vertrauens herumschleichen, mal hier eine Tomate prüfen… Weintrauben probieren… und dabei feststellen das die noch Essigsauer sind und sich dabei verschlucken…
Und während man der Hustenattacke Herr werden muss, schon mal einen Blick in den Wagen der alten Schrapnelle wagen.
Achso… Erbsen und Möhren was? Die Frage an den elitären Gatten mit Fliege: „Kandiert Herbert? Oder gedünstet!“ kann man fein ins Programm einbauen.
Kandiert ist klasse… klingt sehr raffiniert sozusagen.
Wenn man denn wüsste was Kandieren ist.
Aber nachdem ein Blick auf den eigenen Einkaufswagen einem sagt, das Kandiszucker regelrecht mit dem Zaunpfahl winkt… steht fest: Kandieren heißt den ganzen Gemüsekram mit Zucker überziehen…
Und da Zucker in jeglicher Form der Frauen wahre Leidenschaft ist… kann man sicher sein das richtige zu tun.
Als Vorspeise wird noch schnell ein Salat eingekauft, und Madame Schaltsackhals gelauscht, deren Mann sich empört was so eine Flasche Balsamico Essig heutzutage so kostet.
Teuer? Teuer ist gut, auch wenn es nur für das obligatorische Blattwerk ist! Man will sich ja nicht lumpen lassen nicht wahr?
Als Nachspeise ist klar – Eis. Jede Frau ist verrückt nach Eis.
Also eine kleine Auswahl an Sorten wie: Schoko Schoko und Schokokaramellschoko eingekauft, und die Schokoladensauce nicht vergessen.
Für den Fall der Fälle nicht wahr?
Bleibt also nur noch der Gang zur Kasse, das zücken der Geldbörse, und das bleiche Gesicht beim verlassen des Supermarktes.
Wohl daran liegend, das die Kassiererin erst mit den Worten: „Oh Lammkarree! Da wagt sich die Gattin aber an ein schwieriges Gericht heran!“ und dem Zusatz: „macht dann 159, 60 Junger Mann!“ den Tag so richtig in die Knie zwingt.
Wie nennt man eigentlich bei den Preisen Sternerestaurants! – Frittenbuden?
Der Gang zum Spirituosendealer unseres Vertrauens ist natürlich in diesem Falle Ehrensache. Man will ja bei einem solchen Anlass schön angeben können. Vor allem mit dem Geschwafel über den Wein dessen Beschreibung man sich beim Verkäufer gemerkt hat.
Also rein in die Schnapsgasse, und nach dem Verkäufer gefahndet.
Verkäufer haben ja so die Art unsichtbar zu werden wenn ein Käufer den Laden betritt, also erst mal so tun als wenn man nur gucken will, und dann, wenn er sich in Sicherheit wähnt zuschlagen.
„Tach! Lammkarree was gibt’s denn da für einen Wein?“
So. Und nun mal raus mit den Wissenslücken die es zu stopfen gilt.
„Rot? – Rose? – oder lieber Weißwein?“
Öhm….
Man macht natürlich in diesem Falle ein routiniert abgeklärtes Gesicht, bettet das Kinn nachdenklich in die Hand, und äußert sachlich:
„Wat is?“
Und outet sich damit zu einem Willenlosen Kretin, dem man jeden Fusel zu horrenden Preisen andrehen kann.
Fehler Nummer eins.
Fehler Nummer zwei ist Erfahrungsgemäß der, den ersten Wein zu nehmen der angeboten wird.
Damit kann man den Verkäufer mit seiner hochnäsigen Art überhaupt nicht ärgern!
Also sagt man Sachen wie: „Haben Sie noch einen aus einem anderen Anbaugebiet?“ oder: „Deutschen Wein haben Sie nicht?“
Das macht nicht nur Spaß, das fördert auch das Wissen.
Denn jetzt sieht sich der Lackel im weißen Kittel dazu genötigt seine Ehre zu verteidigen und lässt seinen Bestand im Kopf rotieren, um sich nicht vor einem Klugscheißer wie uns zu blamieren.
Der dritte oder vierte Wein ist Okay, und wir begeben uns zur Kasse, nicht ohne vorher am Sixpack Regal vorbei zu schlendern um uns mit dem nötigen vorher-nachher Bier zu versorgen.
Vorher zum Mut antrinken… und nachher zum Beute begießen.
(Was natürlich ein strikt Männliches Geheimnis ist, und frei erfunden… echte Männer im wahren Leben tun so etwas natürlich NIE!)
Also zwei Sixpack Beckswasweißichmischgetränk unter den Arm geklemmt und ab nach Hause.
SO!
Die Zutaten schön auf den Küchentisch gekippt, gehen wir zum ersten Schritt unseres Plans über.
Erst mal ein Bier.
Dann, den Kronkorken hinter die Mikrowelle gefeuert, schlagen wir das Kochbuch auf, lehnen uns an die Küchenzeile, und hoffen darauf das alles gut geht.
Wird schon! Oder? – türlich!
(Das selbst Mut machen gehört dabei zum Rezept)
Hier lernen wir als erstes, das beinahe jedes Rezept anfängt mit den Worten: „Man nehme“
Und da fangen unsere Schwierigkeiten bereits an.
Bisher haben wir unter einer „Farce“ meist das Ende einer kurzweiligen Beziehung verstanden.
Nun soll eine solche angerührt werden, um sie dann irgendwo hinzuschmieren.
Man geht einfach nach der altbewährten Methode vor.
Man nennt sie das: „Frauenlogikprinzip“
Man überlegt einfach was man als Mann jetzt tun würde, und tut einfach genau das Gegenteil.
Dabei kommt unweigerlich das heraus, was eine Frau tun würde.
Und: Bingo!
Also nehmen wir das prächtige Stück Fleisch, das man am liebsten sofort auf den Grill donnern möchte um es schön mit Bier zu überkippen.
Aber in diesem Falle, drapiert man es auf einem Backblech, von dem man es dann auch gleich wieder herunter nimmt, weil man vergessen hat, es vorher einzufetten.
Schön eingeschmiert und fettig glänzend, legt man es erneut darauf.
Jetzt ein Blick ins Buch… und einen Topf rausgeholt, weil man das Lamm erst mal anbraten muss.
Besser ist das nämlich.
Kein kaltgepresstes Olivenöl im Haus? – egal, das Frittenöl wird’s auch tun.
Bei Betrachtung dieser Szene, in der vom Regisseur eigentlich geplant war das Zwiebeln mit angebraten werden, fällt dann auf, das die Zwiebeln recht merkwürdig aussehen so im Topf kullernd.
Hätte man vielleicht doch noch schälen und schneiden sollen… hm..!
Aber was nich ist, das kann man ja immer noch machen, ist ja nicht so tragisch was?
Schließlich ist es ja doch geschafft, das Lamm kommt auf dem Backblech zum Liegen, und kleine Kartoffelchen werden samt geschnittenen Zwiebeln darum gebettet.
Zuvor sollte man allerdings laut Buch, die Farce angemengt haben und sie mit einem Spatel auf dem Fleisch verteilen.
Bei dieser Tätigkeit (wobei wir bemerken, das der Anblick derer wohl den Namen gegeben hat) fällt tatsächlich auf, das man besser eine Lehre als Maler und Lackierer gemacht hätte, dann wäre von der Farce wahrscheinlich mehr auf dem Fleisch gelandet.
Aber egal, sieht zwar aus wie von Picasso geschaffen, aber Hauptsache es schmeckt.
Nach zwei Stunden voller sinnlicher Tätigkeiten wie Gemüse putzen, grünen Farceschleim anrühren und Möhrchen schneiden, kommt man am Ende zu dem Schluss, das kochen Schwerstarbeit sein kann, und unbedingt mit einem Bier belohnt werden muss.
Die letzte Flasche aus dem Sixpack wird anstandshalber, und zur Feier des Tages auf Ex konsumiert.
Und da die Küche einem Attentatsgeschehen gleich kommt, kann man sich beruhigten Gewissens auch einen Moment auf dem Sofa ausruhen.
Denn: Schlimmer… geht’s eh nicht mehr.
Das Essen ist sowieso mit kochen beschäftigt, und eine Pause hat man sich ja wohl mal langsam verdient oder?
Also schön Augenpflege gemacht, aber nur einen Moment, man muss ja am Ball bleiben und so…
Als es in der Küche klingelt, und die Augen nur widerwillig aufklappen, weiß man dass das Lamm im Ofen um Aufmerksamkeit schreit.
„Nimm mich raus! Ist verdammt heiß hier!“
Und siehe da… ein prächtiger Anblick.
Nur – der Geruch lässt zu wünschen übrig.
Ein kurzer Kontrollblick klärt sofort über den Sachverhalt auf.
Hätte man für den Salat Croutons herstellen wollen, wäre das Toastbrot unter dem Backblech perfekt gewesen.
Vielleicht hätte man vorher allerdings die Tüte drum herum entfernen müssen.
Schnell nachgedacht kommt man also zum Schluss, das wenn man dieses Backblech kurz auf den Balkon stellt, der Geruch ja „eigentlich“ wieder verfliegen müsste.
In der Zwischenzeit schnell den Tisch decken, die geklauten Blumen von der Nachbarin auf den Tisch stellen, und fertig ist die Laube.
Jetzt raus auf den Balkon… die Nase über das Blech halten…
Perfekt! Nichts mehr zu riechen.
Den Taubenkot kann man schnell mit einem Küchentuch beseitigen.
Merkt ja keiner.
Jetzt, nach einem Blick auf die Uhr, kann man noch eine Dusche nehmen und sich in den feinen Zwirn werfen, bis das Beuteweibchen erscheint…
Frisch geduscht und fern aller schlechten Gedanken, wartet man jetzt auf den Zeitpunkt des Erscheinens.
Und der ist sooo wichtig!
Der Erste Eindruck ist ja immer der wichtigste sagt man allgemein, und da ist was dran.
Öffnet man die Tür beim ersten Date mit Latzhosen und Schlabber Shirt könnte das Beuteweibchen annehmen, das
Man unvorbereitet ist, und ergo das Objekt der Begierde wohl doch nicht so begierig erwartet wird.
Man kann die Tür auch in Jeans und freiem Oberkörper öffnen… allerdings könnte das dazu führen, das der reizende Gast denkt, man habe sich schon mal „ausser Schale“ geworfen, weil das Essen übersprungen wird.
Auch nicht optimal ist es, die Tür im Zweireiher und Lackschuhen zu öffnen. Hierdurch könnte man implizieren das man unsicher, nervös, schüchtern oder schlimmeres ist.
Also in offenem Hemd und Jeans, bequemen Schuhen und frisch gewaschenen Haaren kommt die Begrüßung immer gut an.
Leider fällt uns diese Option nicht zu, weil wir unter der Dusche bei einer Elvis Imitation die Zeit vergessen haben.
Also auf Zehenspitzen und lediglich mit einem Handtuch bekleidet über das kalte Parkett gehopst, und die Tür mit einem: „KLITZEKLEINEN AUGENBLICK!“ geöffnet.
So muss die Dame allein eintreten, und man selbst hopst ebenso grazil wie peinlicherweise ins Bad zurück.
Das der nasse Hintern in den Jeans Flecke bildet, und das Deo mit den Wassertropfen die Flanken hinunterläuft, was wie Schweißbildung bei 40 Grad aussieht, darf uns jetzt nich irritieren.
Denn… Sie ist da!
Das Programm wird gestartet, der sanfte Blick und das souveräne Lächeln aufgesetzt, und eine Pulle besten Champagners geköpft, wobei man innig hofft das man die teueren Deckenlampen damit nicht abschießt.
Leider hält sich das Korkgebilde nicht an bestehende Konventionen, und erwischt tatsächlich eins der horrend teuren Beleuchtungseinheiten.
Naja… man kann den Schampus ja auch in der Küche trinken…
Also schnell den Besen geschnappt, das sündig riechende Beuteweibchen kurz entschuldigen… und weg mit der Sauerei.
Leider haben die Glassplitter auch ein wenig den vorbereiteten Salat infiltriert. Aber das bemerken wir erst später.
Zunächst gilt es Komplimente auszustreuen als wäre Glatteis um Sie herum entstanden.
Wie toll sie aussieht, wie sie riecht… das Haar so toll gemacht… laberschnaarsalat…
Funktioniert eigentlich immer, wenn man sich an die goldene Regel hält.
„Keine Frau zu intelligent, als das Sie Deine Abgedroschenen Sprüche schon kennt“
Gell?
Aber das Essen wartet.
Allerdings nicht mehr lange.
So führen wir unseren Gast zu Tisch, und schlendern attraktiv wirkend in die Küche, um dort erst mal die Stirn an der Dunstabzugshaube einzudellen und uns zu sagen:
„Du bist SO ein IDIOT MANN!“
Dann noch schnell die Zauberformel gesprochen.
„Es ist alles gut. Keine Defekte – Du bist ein Tier!“
Das hilft manchmal tatsächlich.
Das Essen wird nun schön auf einem neuen Teller drapiert und mit ein wenig Deko versehen.
Gut, man hätte Gitter aus Brotteig basteln können, oder einen Fächer aus Zitronengras flechten müssen… aber Dekoschirmchen und Flitter war halt nicht so aufwendig.
Mit einem „Tadaaa!“ wird nun das Essen serviert.
Der Salat mit ein wenig Dressing überträufelt und nicht ohne einen Blick in das Dekolletee der Herzigen jungen Dame zu werfen, vor die Dame gestellt.
„Bon Appetit!“
Sie isst es! – schmeckt es?, lauernde Blicke mit angespanntem Schweigen erdrosseln und selbst einen Happen zu sich nehmen, schließlich will man ja später nicht schlapp machen!
Jetzt stellen wir zunächst einmal gleichzeitig fest, das etwas im Salat ein wenig sandig schmeckt.
Glassplitter oder Salat nicht gewaschen?
Wahrscheinlich, oder besser gesagt: auf jeden Fall beides.
Jetzt ist es besonders wichtig diese Situation zu überspielen und small talk zu betreiben.
Auch wenn der Schweiß läuft und man sich ziemlich errötet anfühlt.
Tapfer bleiben.
Der Hauptgang wird das ganze sicherlich raus reißen, nein.
Er muss!
Die Teller bereits angerichtet warten sie im Backofen auf Ihren Einsatz.
Also schnell abgeräumt, einige Nettigkeiten verteilt, und schnell den Hauptgang serviert.
Dieser muss erst einmal aus dem Warmen Depot evakuiert werden, und das mit einem herzhaften: „SCHEISSE IST DAS HEISS!“
Aber man will ja keine kalte Küche auftischen oder?
Wenigstens kann man die Taubenscheiße auf dem Karree nicht mehr erkennen, denn die Warmhalterei hat die Farce in eine appetitliche braune Masse verwandelt, die leise vor sich hin blubbert.
Jetzt gilt es Durchhaltevermögen zu zeigen.
Denn darauf soll der Abend ja schließlich hinauslaufen.
Während des Essens lässt man also Sätze fallen wie:
„Also mir schmeckts!“
Dabei fällt auf, das man sich selbst zwingt zu essen, und eigentlich sagen wollte: „Sag was… ich hab mir mühe mit dem Frass gegeben!“
Sie hingegen isst langsam und in kleinen Häppchen und wir fragen uns:
„Ist das Essen so scharf? – oder ringt Sie einfach nur nach Luft zwischendurch? – vielleicht die Nebenhöhlen?“
Und so kommt es dann auch zum ersten Wortwechsel über das Dinner.
„Schmeckt… ungewöhnlich!“
Und da ungewöhnlich die kleine Schwester von Scheiße ist, hofft man nur noch inständig das Eis möge immer noch gefroren und schokoladig sein, und die eigenen Künste einen Raum weiter mögen nicht zusammenfallen.
Der Wein wird gern genommen, was kein Kunststück ist, denn jeder Schluck bedeutet eine Linderung des Geschmacks, und sozusagen eine Befreiung der Sinnesorgane.
Das die junge Dame, der wir nun beim Abräumen Blicke mit eindeutiger Botschaft zu senden versuchen, die Wohnung näher betrachtet, hat Vorteile und Nachteile.
Sicherlich haben wir aufgeräumt, ist ja klar. Wir können nebenbei noch einen Blick auf das knackige Gesäß unseres Beuteweibchens werfen, und uns schon mal eine Strategie d´amour zurechtlegen.
Nachteilig jedoch ist, das man bei diesen Gedanken die Existenz des Türrahmens geflissentlich übersehen und eine Riesensauerei in die Küche werfen.
Egal. Das Eis geborgen und die Tür zu.
Sieht ja keiner.
Mit dem Dessert können wir jetzt nun doch noch punkten.
Es zergeht auf der Zunge, hat ein wunderbares Schoko Erlebnis, und die Sahne ist so frisch, wie es eine Tube nun einmal hergibt.
Zeit um zum Angriff überzugehen.
Dieser Schachzug kann deutlich falsch gewählt werden,
denn dieser Zeitpunkt ist äußerst schwierig gestaltbar.
Mit der Tür ins Haus fallen ist schon mal denkbar schlecht.
Noch schlechter sind billige Anmachen wie: „Ich könnte in Deinen Augen versinken wie in einem See…“
Das klingt wie: „Ficken wir jetzt oder muss ich mich ertränken…“
Wie auch immer.
Wir wählen den vertrauten Plan, schmeicheln uns beim Dessertwein auf dem Sofa an Sie und hauchen: „schläfst Du auf dem Bauch?“
Und wenn sie antwortet: „Nein? Wieso?“
Dann sagen wir: „Darf ich dann da schlafen?“
Die Antwort auf diese Frage ist:
„Sag mal… war Knoblauch im Essen? – das mag ich ja überhaupt nicht wenn ein Mann nach Knoblauch riecht!“
Bingo Ingo.
Applaus Klaus!
Pack di ant Morst Horst.
Das wäre es dann gewesen.
Während wir diesem scharfen Gerät nachsehen wie es mit ihren High Heels zum Garderobenständer wackelt fragen wir uns:
1. Warum nicht Mc Donalds
2. Warum nicht ein Bier hinterher in der Kneipe..
3. WARUM ICH!
In diesem Sinne Männer….
Machts besser!
Euer Stefan