Einleitung
Kleine Geschichte über sich unterhaltendes Frühstücksgeschirr
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Eines Morgens sprach der Teelöffel zum Müslischälchen auf dem frisch gedeckten Küchentisch:
„ Frühstück ist `ne Prima Sache, nicht?“
Darauf antwortete das etwas überraschte Müslischälchen:
„Stimmt, ohne Frühstück hätten wir keinen Job, keine Bestimmung und keine Aufgabe.“
Darauf meldete sich das Orangensaftglas zu Wort:
„Es ist doch eher fast wie Urlaub.“
„Das finde ich nicht“, sagte der Teelöffel. „Ich muss ständig den heißen Tee oder Kaffee umrühren, werde sorglos
abgeschleckt und neben den Teller geworfen.“
„Hast du was gegen mich?“, fragte daraufhin der Teller.
„Nein“, sagte der Teelöffel. „Ich meine nur, ich hab einen nicht so lockeren Job wie das Saftglas und kann von Urlaub reden.“
„Lockeren Job?“, hakte das überraschte Orangensaftglas nach.
„Ich hab keinen lockeren Job, ich werde zwar nur in Anführungszeichen zum trinken benutzt, aber danach geht es wie für alle von uns in die Spülmaschine oder noch schlimmer wir werden von Hand gespült.
„Ich auch“, sagte der Teelöffel. „Ich
auch , ich auch, ich auch meldeten sich die Buttermesser, die Kaffeekanne und die Kaffeetassen neben einigen anderen Utensilien zu Wort.“
„Rede ich aber deswegen gleich von Urlaub?“, fragte der Teelöffel.
„Nein“, gab das Saftglas klein bei.
„Ich wollte ja nur anmerken, wie gut es uns eigentlich geht“, erklärte das Orangensaftglas.
„Gut? Ich hab jeden Tag zu rühren, muss schwere Zuckerberge transportieren. Was machst den da du schon?“
„Nicht viel, gab das Orangensaftglas zurück um dem Streit aus dem Weg zu gehen.“
„Eben“, antwortete der Teelöffel. Das
restliche Mobiliar pflichtete ihm bei.“
„Trotzdem finde ich es schön hier auf dem Frühstückstisch“, sagte das Orangensaftglas.
„Das hast du ja auch gemeint lieber Teelöffel. Oder nicht?“
Es kam nicht`s zurück. Auch nicht vom Rest der Küche.
Das Problem war. Der Teelöffel hatte nur seiner kurzzeitig spontane guten Laune Ausdruck verleihen wollen , nicht aber seine wirkliche Überzeugung gesagt oder gar nur im entferntesten kund getan. Das war das Problem. So war er plötzlich still auf diese Frage geworden.
Das gute und optimistische
Orangensaftglas jedoch hatte mit seiner ehrlichen Überzeugung zwar Recht gehabt aber nicht Recht bekommen. Leider gab es zu viel Nörgler und unzufriedene Gegenstände auf dem Tisch die dem vermeintlich erfahrenen Teelöffel unüberlegt beipflichteten.
Schade, den wie schön wäre es wenn viel mehr von ihnen ihre Welt mit seinen wahrhaft positiven Augen sähen und damit die Wahrheit für alle etwas schöner gestalteten oder kurz die Schönheit des Lebens wahr nühmen. Schade auch wenn die Pessimisten Recht bekommen, in diesem Fall sogar zu Unrecht. Ich würde es mir anders wünschen.
So oder so, vielleicht gibt es einen guten Grund warum Frühstücksgeschirr und sonstiges Küchenmobiliar nicht reden kann. Diese kleine Geschichte wäre jedenfall`s ein Beweis dafür.
Geschirr ist, wie man leider sieht, auch bei Unrecht sehr Schweigsam.
Findest du auch ein Saftglas hat es leichter als ein Teelöffel oder ein Frühstücksteller? Dann vergiss besser was ich gesagt oder geschrieben hab. Fall`s jedoch nicht dann sieh das Leben am besten so wie es, es wird bestimmt dein Schaden nicht sein oder werden.