Brief ohne Absender
Ich kann von hier aus dem Fenster sehen.
Es ist nicht schön.
Die Bäume habe ihr Laub bereits aufgegeben.
Ich fühle mich ihnen verbunden.
Nur, erwarte ich den Frühling nicht mehr.
Vielleicht gestehe ich mir den Tod ein
und schaffe es ihn willkommen zu heißen.
Wenn der Wind mit den leeren Baumkronen spielt,
ist es wie Liebe, die sich an
meinem abgemagerten Körper verfängt.
Es schmeichelt mir, obwohl ich es nicht mehr spüren kann.
Weißt du, wie es ist, wenn sich die Rippen
durch die Haut drängen?
Wie ein Triumph über all die Defizite,
die man sich im Laufe der Jahre angeeignet hat.
Wie die Bestätigung des eigenen Willens.
Obwohl der nicht mehr existiert,
seit ich meinte ihn zu manifestieren.
Ich grüße dich und das Leben mit einer
unbestimmten Melancholie.
Mit dem Wissen darum, dass ich es verpasst habe
mich selber zu lieben.
Und irgendwie hoffe ich immer noch,
dass der Winter nötig ist,
um neues Leben wachsen zu lassen.
Wünsche mir Kraft, die Sonne zu suchen.
Ich friere vor Verzweiflung.
Ich verzichte auf meinen Absender,
weil alles was du mir schreiben könntest,
schon in meinen Tagebüchern steht.