Kurzgeschichte
Sonnenfels darf nicht untergehen

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"Sonnenfels darf nicht untergehen"
Veröffentlicht am 12. Juni 2013, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las. Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten ...
Sonnenfels darf nicht untergehen

Sonnenfels darf nicht untergehen

Einleitung

Nach wochenlangem Dauerregen konnten die Flüsse im Süden und Osten Deutschlands die Wassermassen nicht mehr bewältigen und traten über die Ufer. Tausende von Einsatzkräften und freiwilliger Helfer versuchten teils bis zur Erschöpfung das Schlimmste zu verhindern und ihre Gemeinden vor dem Untergang zu bewahren.

Sonnenfels darf nicht untergehen

 

Der Ort Sonnenfels am Inn die Personen und Handlungen in dieser Geschichte sind frei erfunden. Echt ist allerdings die große Flutkatastrophe vom Juni 2013.

Nach wochenlangem Dauerregen konnten die Flüsse im Süden und Osten Deutschlands die Wassermassen nicht mehr bewältigen und traten über die Ufer.

Tausende von Einsatzkräften und freiwilliger Helfer versuchten teils bis zur Erschöpfung das Schlimmste zu verhindern und ihre Gemeinden

vor dem Untergang zu bewahren.

 

Tom durchforstete wie jeden Tag die Benachrichtigungen auf Facebook. Zahlreiche Neuigkeiten seiner Freunde hatten sich eingefunden. Ein Betreff aber erregte besonders seine Aufmerksamkeit. „Sonnenfels darf nicht untergehn!“

Die Nachricht kam von seiner Facebookfreundin Bianca. Er kannte sie nicht persönlich. Das war auch etwas schwierig bei fast 200 Facebookfreunden. Sie war, genau wie er, 20 Jahre alt und sie hatten das gleiche Hobby. Mountinbikefahren. Schon oft hatten sie sich gegenseitig

über ihre Touren berichtet. Er kannte sie nur von ihren Benachrichtigungen und den Fotos, die sie ab und zu ins Netz stellte.

Aber diesmal war es eine andere Nachricht, die sie an ihre Freunde hatte.

„Liebe Freunde. Wie ihr sicher schon gehört habt, steigen die Flusspegel in Süddeutschland wegen dem anhaltendem Dauerregen unaufhaltsam. Experten sagen, es könnte zu einem Jahrhunderthochwasser kommen. In den großen Städten wie Deggendorf oder Passau sind bereits etliche Helfer dabei, die Orte gegen die

große Flut zu sichern. Doch es gibt auch kleine Orte, die kaum jemand kennt. Und auch die wollen nicht untergehen. So wie mein Heimatdorf. Sonnenfels am Inn. Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können.“

Tom hatte schon die ganze letzte Woche diesen Dauerregen verflucht. Er hatte Urlaub und konnte nichts unternehmen. Denn bei Regen im Gelände Rad zu fahren war auch nicht gerade das Wahre.

Dass dieser Regen anderen Menschen ganz andere Sorgen bereiten könnte, als einen verpatzten Urlaub, daran hatte er noch gar nicht gedacht.

Da er noch Urlaub hatte, beschloss er nach Sonnenfels zu fahren. Er wusste zwar nicht, wie er helfen könnte, oder was ihn erwartete, doch er war fest entschlossen zu helfen.

Schon am nächsten Morgen fuhr er los. Er schaltete einen Nachrichtensender in seinem Autoradio ein, um auf dem Laufenden zu bleiben. Ständig gab es neue Meldungen über die Hochwasserlage. Gesperrte Straßen, erste Ortschaften, die überflutet wurden. Sogar die A3, auf der er gerade fuhr, war von Hochwasser bedroht. Endlich kam die Ausfahrt und Sonnenfels war nicht mehr weit.

Als er die Ortschaft erreichte, bot sich ihm ein chaotisches Bild. Zahlreiche Helfer waren unterwegs. Sonnenfels lag direkt am Inn und ihm fielen die hohen Sandsackwälle auf, die die Ortschaft vom Fluss trennten. Tom wurde von Feuerwehrleuten auf einen Parkplatz gelotst.

Tom stieg aus seinem Auto aus und sah ein Zelt, an dem eine Schild mit der Aufschrift „Einsatzleitung“ angebracht war. Er marschierte schnurstracks darauf zu und bot seine Hilfe an. Sofort wurde er dann auch eingeteilt. Er musste feststellen, dass das chaotische Gewusel durchaus eine Ordnung hatte. Jeder

wusste, was er zu tun hatte.

Bis spät in die Nacht füllte er Sandsäcke und stapelte sie auf Paletten, die andere dann zu ihrem Bestimmungsort brachten. Am Ende war er dann so müde, dass es ihm egal war, dass sein Bett in einer Massenunterkunft in der Turnhalle des Ortes war.

Am nächsten Morgen gab es dann für die Helfer Frühstück in der Pausenhalle der Grundschule. Er fühlte sich immer noch wie gerädert. Er holte sich einen Kaffee und ein paar Brötchen mit Käse und Wurst. Dann setzte er sich an den nächst besten freien Tisch.

„Tom?“, fragte eine junge Frau, die ihm gegenüber saß. Tom registrierte zunächst gar nicht, dass er gemeint wäre. Wer könnte ihn hier schon kennen. Er rieb sich diie müden Augen und sah sie an. Dann erkannte er sie. Es war Bianca, seine Facebookfreundin. „Das freut mich riesig, dass du es geschafft hast und uns helfen willst.“, strahlte sie.

Tom lächelte. „Dafür sind Freunde ja da“, sagte er.

Als er dann erfuhr, dass sie für heute das gleiche Einsatzgebiet hatten, freute er sich auf die bevorstehenden Arbeit, wie er sich nie zuvor in seinem Leben auf eine Arbeit gefreut

hatte.

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Über den Autor

rolandreaders

Ich habe schon immer gerne Geschichten erfunden. Noch bevor ich überhaupt schreiben konnte. Wann immer die Welt nicht so war, wie ich siie mir vorstellte, habe ich mich in eine Traumwelt geflüchtet, in dem ich Bücher las.
Bücher sind, anders als Filme, vorgefertigte Geschichten, in denen immer noich Raum bleibt für die eigene Fantasie. Genau das hat mich schon immer an der Literatur fasziniert. Und ich hoffe, dass ich mit meinen Geschichten die Leser und Leserinnen auch ein bisschen aus ihrem Alltag holen und sie auf ein gemeinsam erlebtes Abenteuer entführen kann.
Denn der Leser, oder die Leserin sind auch immer ein Teil der Geschichte, die sie gerade lesen. Wenn auch nur als Beobachter.

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EllaWolke Klasse!
Auch hier sehr eindrucksvoll die Worte gewählt.
LG Ella
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Ella.
Danke fürs Lesen, den Kommentar und den Favo.
Freut mich, dass es dir gefällt.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Eine eindrucksvolle Geschichte - herrlich geschrieben - ich habe sie gerne gelesen. Ich für meinen Teil danke Gott jeden Tag, dass ich in einem sicheren (!? ) Fleckchen in Bayern lebe. Und ich danke allen Helfern, die sich bei jeglicher Art von Katastrophe für andere einsetzen. Ja und wenn dann noch zwei Menschen zusammen kommen ... umso besser.
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Gertraud.
Danke fürs Lesen und den Kommentar.
Ich habe die Berichterstattungen damals intensiv verfolgt. Am meisten verärgert haben mich Aussagen wie: ,,Es hat ja das reiche Deutschland getroffen, da ist das ja nicht so schlimm.'' Das kam zwar nicht wortwörtlich, aber sinngemäß konnte man das immer wieder heraushören.
Dann kamen einige User einer Comuniti auf die Idee ein Gemeinschaftsbuch zu schreiben zum Thema Wasser. Der Rein Erlös sollte der Deutschen Hochwasserhilfe zu Gute kommen.
Tja. Und Sonnenfels ist mein Beitrag zu diesem Buch.
L.G.Roland
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Gern ein zweites Mal gelesen.

Katastrophen verbinden Menschen mehr als alles andere ... Schade eigentlich, dass es erst Menschen schlecht gehen muss, damit sie zusammenwachsen. Wäre dieser Zusammenhalt immer da, könnte man so vieles verhindern.

Sehr wichtiges Buch und gut geschrieben. Lg Miss
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Hallo Miss.
Danke fürs Lesen, den Kommentar, den Favo und die Coins.
Ich finde, gerade weil sich Menschen in Katastrophensituationen zusammen finden, besteht noch Hoffnung für die Menschheit.
Wenn das Motto: "Jeder ist sich selbst der Nächste" überhand nimmt, sind wir verloren.
Ich glaube, den Zusammenhalt, den du ansprichst gibt es. Die Kunst ist nur, die Richtigen zu finden, die zu einem halten.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Re: -
Zitat: (Original von schnief am 13.06.2013 - 16:13 Uhr) Tolle Geschichte

Hallo schnief.
Danke fürs Lesen und den Kommentar.
Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Re: -
Zitat: (Original von Milan01 am 12.06.2013 - 19:37 Uhr) So kann eine furchtbare Katastrophe Menschen zusammenbringen.
Gute Geschichte über den Zusammenhalt der Menschen und einer Facebookfreundschaft.
Lg Milan01

Hallo Milan01.
Danke fürs Lesen und den Kommentar. Ja, eine Freundschaft mal im wahrsten Sinne des Wortes.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
rolandreaders Re: -
Zitat: (Original von monalisa592107 am 12.06.2013 - 19:01 Uhr) traurig was durchs hochwasser geschieht im mom viel leid hohe schäden
dank den fleißigen und spontanen helfern
lg mona

Hallo mona.
Danke fürs Lesen und den Kommentar. Dem dank an die Helfer kann ich mich nur anschließen.
L.G.Roland.
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Tolle Geschichte
Vor langer Zeit - Antworten
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