ich glaub`, ich brauch` ein Jahr,
es ist noch nichts entschieden,
weil erst durch dieses Jahr
kann man sich leis´ entlieben.
es ist wie eine Rose,
erst wächst sie zagsam schön,
dann ist sie am Verdursten,
dann leise am Vergeh´n.
es ist wie dieser Sommer,
so heiß und innig warm,
dann folgt der Herbst, die Kühle,
der Wind nimmt dich in`n Arm
dann folgt der schwere Winter,
mit Kälte und mit Schnee,
doch drinnen an dem Ofen
da brüht der warme Tee.
dann sieht man wieder Knospen,
sie wachsen in dem Licht
und bunte Sträuße fallen
wie aus dem Herz das Nichts.
und dann ist wieder Sommer,
die Rose zart und schön,
man liegt am Strand, die Sonne
wie sie einen verwöhnt
dann ist das Jahr vorüber,
die Trauerzeit geht fort,
der Rose neuer Leben
sie schenkt das Glück dem Ort
und wächst nun in dem Garten
an Ranken neu und lieb,
man will dem Leben danken
und einem Kuss ihm gibt.
und legt sich in die Sonne,
und streichelt leis` der Wind,
vergessen ist das morgen,
das gestern, heut` bestimmt.
ich glaub`, ich brauch` ein Jahr,
doch dieses ist nicht da.
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