Melda und Marijes, die beiden Moderatorinnen, des Sinera Cabinets, "entsorgen" auf Wunsch ihres Konzerns, politische Gegner, Rebellen und sonstige Verbrecher in einer grausamen Spielshow. Sehr zu Freude der sadistischen Weltbevölkerung.
Ein letztes Mal zog sie sich ihre Lippen mit ihrem geliebten roten Lippenstift nach, warf danach einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel und verließ dann ihr kleines Zimmer und schlurfte durch den Studioflur. Eine Uhr an der Wand verriet ihr, dass ihr noch zehn Minuten blieben bis sie wieder vor der Kamera stehen musste. Ihre Kollegin Melda lehnte an einer Tür die zum Aufnahmeset führte und rauchte gelangweilt eine Zigarette. Ihre schwarzen Haare hingen ihre gestylt über die Schultern, ihr Outfit war ihr typisches Businessoutfit, die mit einigen bunten Elementen verziert waren. Rote Bluse mit weißen Punkten über einen schwarzen Blazer schwarzer Rock mit rot, weiß gestreiften Stümpfen und Pumps. In ihren schwarzen Locken hingen bunte Bänder. „Schon vergessen, dass du hier gar nicht rauchen darfst?“, begrüßte Marijes ihre Kollegin. Diese verdrehte ihren roten Augen kam näher an sie heran und beließ ihr ihren Zigarettenrauch ins Gesicht. „Das ist mir doch egal“, sie legte ihr perfektes Lächeln auf, „Außerdem was sollen die denn tun? Ich bin das Gesicht dieser Spielshow, wenn ich untergehe, dann geht das Spiel mit mir unter und dann können diese Studiobosse schauen wo sie ihre schönen Primetime Einschaltquoten herbekommen sollen“ Sie drückte ihre Zigarette an der Wand aus und warf einen Blick auf ihre silberne Taschenuhr: „Wir sollten langsam rein gehen, sie warten sicherlich schon“ Ohne eine Antwort zu geben, folgte Marijes ihr in ihr riesiges Aufnahmeset. Eine große Bühne in dessen hinteren Bereich eine riesige weiße Leinwand befestigt worden war. An der linken Seite, stand auf einer Anhöhe ein rotes Sofa mit Beistelltisch auf den Studiohelfer Weintrauben, zwei Gläser und eine Falsche Rotwein stellten. Rechts gegen über des Sofas gab es zwei Türen durch die, die Kandidaten treten würden. Im vorderen Bereich waren die Zuschauerplätze angesiedelt, die zu diesem Zeitpunkt schon reichlich mit Personen gefüllt waren. Melda nahm auf dem roten Sofa platz und griff auf eine Liste neben ihr. „Die sind voll langweilig“, missbilligend warf sie die Liste hinter sich und griff nach der Weinflasche, „Du auch?“ Marijes zucke mit den Schultern: „Von mir aus“ „Die Studiobosse wissen auch nicht mehr was gute Ware ist, was sollen wir mit diesen langweiligen Gestalten, denn tolles anstellen? Die fallen Tod um, bevor wir angefangen haben“, beklagte sich Melda. „Die werden schon wissen was sie tun“ „Wissen sie nicht“, ärgerlich stellte Melda ihr Glas weg und nahm sich gleich die Weinflasche vor,“ Die sitzen da oben, reiben sich die Hände und lassen uns die Arbeit machen. Aber wie denn? Gehen denen die interessanten Persönlichkeiten aus? Die sind so langweilig die kommen nicht mal aus Dikres“ Marijes die mit großen Augen Meldas Lament gelauscht hatte schüttelte nun den Kopf: „Melda, du als Moderatorin müsstest doch am besten wissen, dass wir improvisieren müssen. Wenn die so langweilig sind, dann müssen wir sie eben interessant machen. Wenn die eine „sanfte“ Vergangenheit haben, dann müssen wir sie eben gefährlich wirken lassen“ Melda stieß ein Lachen aus: „Wie willst du das machen? Willst du ihnen Kunstblut über die Klamotten kippen und ihnen die Gefahr ins Gesicht schminken? Bei diesen Langweilern glauben uns das nicht mal unsere dümmsten Zuschauer aus dem schlimmsten Viertel, die du dir vorstellen kannst“ Bevor Marijes etwas erwidern konnte, spurteten Leniy und Meniy, ihre beiden Assistentinnen um die Ecke. „Gerade noch rechtzeitig“, keuchte Leniy, die ältere der Zwillingsschwestern, während ihre Schwester zustimmend nickte. Melda bedachte die beiden Schwestern mit einen bösen Blick: „Pünktlichkeit ist auch nicht euer Ding, was?“ „Sorry“, Leniy formte das Peace Zeichen, „Wir haben noch telefoniert, mit diesen Jungen wie heißt er noch Juan, den findet Meniy so toll und dann haben wir die Zeit vergessen“ Ihre Vorgesetzte verdrehte die Augen und wandte sich, nach einer wegwerfenden Geste in die richtig der Zwillingsschwestern, an ihren Co Moderator. „Na Marijes, immer noch so siegessicher“ „Lassen wir uns überraschen, Liebes“ Als Antwort bekam sie ein genervtes Knurren, dann nahm Melda wieder die Liste in die Hand und legte ihr Kameralächeln auf. „Also gut“, sagte sie, sodass es abschließend klang, „Auf ein neues. Möge Irah uns gnädig sein“ Sie schritt elegant auf ihren Platz in der Mitte der Bühne, Marijes folgte ihr, während Leniy und Meniy jeweils an eine der Türen traten. Eine unsichtbare Stimme zählte langsam von zehn an rückwärts, als die Stimme bei Null angekommen war, streckte Melda ihre Arme aus und begrüßte mit dem schönsten Zahnpastalächeln Zuschauer und das Publikum in ihrem Aufnahmeset. „Willkommen meine lieben Freunde, willkommen im Sinera Cabinet! Heute haben wir wieder ein paar ganz besondere Gäste in unserer Show, doch bevor wir sie aufs herzlichste Begrüßen, stelle ich mich und meine treuen Freunde, für alle die uns noch nicht kennen noch einmal vor“ Marijes die neben Melda stand und stumm in die Kamera lächelte, fing an sich innerlich zu amüsieren. Wer auf diesen verdammten Planeten, hatte noch nie was von dem „Sinera Cabinet“ gehört? Der Show, die jeden Tag im Fernsehen angepriesen wird, die wirklich jeden Mittwoch läuft, ausschließlich gute Kritiken bekommt und von der es massenhaft Merchandising gibt. Aber trotzdem, hey stellen wir uns einer Weltbevölkerung vor, die uns besser kennt, als wir uns selbst. Melda, zeigte zuerst mit den Finger auf sich selbst: „Mein Name ist Melda Makonie, das Sinera Cabinet ist mein Reich“, dann zeigte sie mit den Finger auf Marijes, „Neben mir steht meine treue Co Moderatorin Marijes an den Türen warten unsere beiden reizenden Assistentinnen Leniy und Meniy“ Das Zwillingspärchen winkte freundlich in die Kamera , während Marijes mit verschränkten Armen einfach in die Kamera nickte. „So, aber nun wollen wir unsere neuen Gäste begrüßen“, Melda steckte ihren Arm in die richtig der rechten Tür“, Als Gaststars unserer beliebtesten Modelabels „HeavensHell“, begrüßen wir heute Topmodel Cassandry mit ihren beiden Modelkolleginnen Nerina und Flavia“ Aus der rechten Tür kam eine blonde Schönheit, die mit eleganten Schritten in Richtung der schwarzhaarigen Moderatorin lief, gefolgt von zwei Models die sich etwas unsicher im Raum umsahen. Melda, die mit ihren roten Augen anfing, Cassandry, deren Titten größer waren, als ihr Verstand zu mustern, stieß innerlich einen Seufzer aus. Was sollte sie denn mit drei dummen Models anfangen, die ohne ihren Manager nicht mal wussten wie sie aus Klo gehen sollen. „Herzlich Willkommen im Sinera Cabinet, meine Lieben“, begann Melda wieder an zu reden und reichte Cassandry ihre Hand. Zögerlich nahm das Model die ihr entgegengestreckte Hand entgegen und versuchte professionell zu wirken. Man hatte ihr und ihren Kolleginnen einen kurz Trip in ein Wellnesshotel versprochen, doch das hier sah weder nach Wellness noch nach einen Hotel aus, außerdem machte ihr, die Frau mit dem roten Augen, die sie begrüßt hatte wirklich Angst. Meldas Hand fühlte sie in ihrer eigenen an wie Eis, vorsichtig begann sie, diese zu schütteln, bevor sie mit einem halben Lächeln auf den Gesicht, „Freut uns sehr“, herausbrachte. Melda ließ die Hand des Models los und wandte sich nun der anderen Tür zu: „Und nun aus den Tiefen der Unterwelt, begrüßen wir heute Marcel und seine beiden Freunde“ Als die drei Herren den Aufnahmeraum betraten, vergaß Melda für einen Moment zu Lächeln auch Marijes blieb ihr Lachen im Halse stecken. Die drei Herren aus der Tür waren nicht die gleichen, wie die, die auf ihrer Liste beschrieben waren. Hastig warf Melda einen Blick auf ihre Liste und tauschte dann einen verwirrten Blick mit Marijes aus. „Was ist denn hier schief gelaufen?“, hauchte Melda, Marijes die näher an sie heran getreten war ins Ohr. Diese zuckte mit dem Schultern: „Ich habe keine Ahnung“ Hinter Marcel, der einzige des Trios der auch wirklich angekündigt war, betrat Jona den Raum. Sichtlich bleich wanderte sein Blick gleich zu Melda. Diese kam mit einigen großen Schritten ihm entgegen. „Was machst du denn hier Jona?!“, hauchte sie in seine Richtung, „Wo sind die beiden Idioten von meiner Liste?“ „Tja, die sind erkrankt und da haben die gefragt ob nicht Joschy und ich Lust an einen Kurztrip in die Berge hätten, klettern und so“, er fasste sich am Kopf, „Und wir sind natürlich darauf angesprungen. Erst, als man uns hierhergeführt hatte, wusste ich, dass es ein Fehler war und erst da, sind mir die Unstimmigkeiten aufgefallen“ Melda stieß ein Knurren aus: „Du bist so ein Idiot, wie lange bist du jetzt schon im Geschäft, wie kannst du da so naiv sein? Naja, egal, denn so leid es mir tut, jetzt ist es zu spät. Ich muss meine Show weiter führen und da ihr die Vertretung seid, müsst ihr dran glauben, aber keine Angst ich werde Ariane schon ausrichten, dass sie einen neuen Assistenten braucht“ „Das kannst du nicht tun!“, rief Jona jetzt lauter, sodass man ihn hören kann, „Du kannst uns nicht einfach so…“ „Und ob ich das kann!“, fiel Melda ihm ins Wort. In Meldas Set machte sich Verwirrung breit, unruhiges Gerede füllte den Raum. „Verzeiht bitte diese Unannehmlichkeiten“, setzte Melda wieder an, nachdem sie sich einigermaßen wieder gefangen hatte, „Das passiert nun mal wenn alles Live ist. Aber nun wollen wir endlich anfangen. Marijes wärst du bitte so lieb unseren neuen Gästen die Regeln vorzustellen?“
„Natürlich“, Marijes wandte sich an ihre Gäste, „Meine lieben Gäste, auch ich begrüße euch ganz herzlich im Sinera Cabinet“ Sie lächelte die verwirrten Gesichter vor sich an. „Heute ist für euch ein ganz besonderer Tag, denn heute habt ihr die Ehre vor uns allen euren Mut zu beweisen. Ihr seid von unserer geliebten Konzernleitung ausgewählt worden, euch und die Gruppe, die ihr hier vertretet, in einem neuen Licht darzustellen. Am heutigen Tag werden wir sehen, wer von euch das Zeug hat ein Held zu werden“, Marijes Stimme hat einen enthusiastischen Klang angenommen und sie zeigte auffordernd auf die Leinwand hinter ihnen. „Lanum, würdest du so nett sein uns das heutige Spielfeld zu zeigen?“ Auf der Leinwand erschienen zwei große Augen, gefolgt von einem breiten Grinsen. „Sicher doch“, gab eine gut gelaunte Stimme zurück, „Liebe Gäste, liebes Publikum, Marijes und Melda mit den besten Grüßen eures Spielemachers Key Vemelion, darf ich euch nun das heutige Spielfeld zeigen. Seht her“. Die Augen und das Grinsen verschwanden und machten einem riesigen Schachfeld aus Kristall Platz, das auf einer Klippe aufgebaut war. Im Hintergrund vermischte sich der Wind mit dem Rauschen des Meeres, während sich der Himmel blutrot färbte. Melda die auf ihrem Sofa platzgenommen hatte betrachtete mit zufriedener Miene das Spielfeld wo hingehend ihre Gäste alles andere als glücklich aussahen. Cassandry, das blonde Model starrte mit offenem Mund auf das was sich vor ihr auf der Leinwand befand. Das war alles andere als ein Wellnesstrip, empört machte sie ihren Ärger Luft: „Entschuldigt mal, aber das hier kann gar nicht sein. Mein Manager hat mir und meinen Kolleginnen einen schönen Trip mit gutaussehenden Männern versprochen, aber stattdessen landen wir hier in dieser Psychoshow. Das ist nicht fair, ich verlange, dass man uns sofort zu unserem versprochenen Hotel bringt!“ Sie verschränkte die Arme und warf Melda einen verächtlichen Blick zu, diese antwortete ihrem Blick mit einem bösen Grinsen. Mit eleganten Schritten kam sie auf das Model zu und starrte ihr direkt in die Augen. „Weißt du Cassandry, mal davon abgesehen dass ich dich und deine oberflächliche Art noch nie leiden konnte, erkläre ich die jetzt mal was. Hör gut zu. Das Sinera Cabinet ist mein Reich, alles was man dir versprochen hat war gelogen. Dein Manager, HeavensHell, der Konzern alle hatten nur ein Ziel und zwar das du genau hier landest“ „Das kann gar nicht sein“, gab Cassandry sauer zurück, „Ich bin das Topmodel von HeavensHell und die Schönheit unter der Sonne. Niemals würden die zulassen, dass man mich hierhin schicken würde!“ Melda legte den Kopf schief und fing an zu lachen: „Du bist lustig. In was für einer Scheinwelt lebst du denn? Du bist alt, du hast ausgedient und es gibt wahrlich schönerer Wesen unter der Sonne als du, Cassandry“ „Du lügst, das stimmt nicht. Lucian, mein Manager hat immer gesagt, dass HeavensHell stolz auf mich ist, das es niemanden besseres gibt als mich“, ihre Augen füllten sich mit Tränen, während sie am ganzen Körper anfing zu zittern. Jona, der bis jetzt stillschweigend zugeschaut hatte, stellte sich neben Cassandry und legte einen Arm um sie. „Ach wie süß“, in Meldas kalte Stimme mischte sich Belustigung, „Der Naive, der sich hat verführen lassen steht der Dummen bei, die nicht gemerkt hat, das ihre Zeit abgelaufen ist“ „Halt doch den Mund, Miststück!“ „So leid mir das tut Jona, das kann ich bei aller Liebe nicht tun. Ich bin der Moderator hier, es ist mein Job zu reden“, sie hob mit einen Finger Jonas Kinn an, „Außerdem Jona, du solltest deinen Gegnern nicht die Hand reichen, gleich steht ihr euch eh als Feinde gegenüber“ Mit einem Lachen fügte sie noch hinzu: „Jona, Jona was hast du eigentlich gelernt als Assistent von Ariane? Wie man Kaffee kocht? Um Himmels willen, wie kann man als Mafiosi nur so derart naiv sein?“ „Wie kann man denn als Senator nur derart tief gesunken sein, dass man als Spielemoderator sein Geld verdienen muss?“, gab Jona, jetzt seinerseits mit einem Grinsen im Gesicht zurück und beobachtete dann amüsiert wie für einen kurzen Moment Melda professionelle Fassade risse bekam.