Enya2853 Re: Eine Lehrerin macht sich Gedanken - Zitat: (Original von Helgaschreibt am 19.06.2013 - 11:58 Uhr) Natürlich sollten sich alle Lehrer Gedanken machen, wie man gewisse Dinge, den Kindern angemessen vermittelt. Eine eigentlich selbstverständliche Aufgabe! Der Job halt. Doch hier ist es nicht nur, dass ein guter Job gemacht werden soll, nein, es ist viel mehr. Es heißt, kleineren Kindern Schlimmes zu erklären und zwar so, dass sie begreifen ohne Schaden zu nehmen. Handeln gegen das Vergessen, gegen die Gleichgültigkeit für fremdes Leid. Das sollte immer auf der Agenda stehen. Unsere Kinder dürfen nicht zu oberflächlichen, konsumorientierten Wesen werden. Erinnerungskultur, Belebung eines kollektiven Gedächtnisses durch die Hilfe von Überlebenden. Das ist bald nicht mehr möglich. Enya hat die wunderbare Chance genutzt. Die KInder werden das Gesagte nicht vergessen, denn hier wurde intensiver gelehrt, lebendiger aber auch behutsam und damit berührender. Der Prozess des Nachdenkens über die eigenen Möglichkeiten, etwas zu bewegen, Gutes zu bewirken ist hier sehr gut dargestellt. Hoffentlich gibt es viele Lehrer, die sich so viel Mühe geben. LG Helga Liebe Helga, ein dickes Dankeschön für deinen so ausführlichen Kommentar. Eigentlich macht es keine Mühe, so zu unterrichten. Ich selber habe ja viel mehr davon, wenn ich spüre, dass die Kinder ein wenig offener und sensibler werden. Man muss den Kindern Wissen vermitteln - ja - das ist eines, dazu "Könnenserfahrung", sprich: das Wissen verknüpfen mit individuellen Erfahrungen, dem Lebensweltbezug und letztlich (und das ist mir wichtig) auch eine gewisse Haltung zu der Welt und sich selbst. Nur dann können sie mit ihrem Wissen und Können auch einmal etwas anfangen, was ihnen und vielleicht auch anderen dient. Ja, das ist Job, den man aber als "Berufung" sehen muss, sonst bleibt es bei sturer Wissensvermittlung. Liebe Grüße und nochmals meinen Dank Enya |
Helgaschreibt Eine Lehrerin macht sich Gedanken - Natürlich sollten sich alle Lehrer Gedanken machen, wie man gewisse Dinge, den Kindern angemessen vermittelt. Eine eigentlich selbstverständliche Aufgabe! Der Job halt. Doch hier ist es nicht nur, dass ein guter Job gemacht werden soll, nein, es ist viel mehr. Es heißt, kleineren Kindern Schlimmes zu erklären und zwar so, dass sie begreifen ohne Schaden zu nehmen. Handeln gegen das Vergessen, gegen die Gleichgültigkeit für fremdes Leid. Das sollte immer auf der Agenda stehen. Unsere Kinder dürfen nicht zu oberflächlichen, konsumorientierten Wesen werden. Erinnerungskultur, Belebung eines kollektiven Gedächtnisses durch die Hilfe von Überlebenden. Das ist bald nicht mehr möglich. Enya hat die wunderbare Chance genutzt. Die KInder werden das Gesagte nicht vergessen, denn hier wurde intensiver gelehrt, lebendiger aber auch behutsam und damit berührender. Der Prozess des Nachdenkens über die eigenen Möglichkeiten, etwas zu bewegen, Gutes zu bewirken ist hier sehr gut dargestellt. Hoffentlich gibt es viele Lehrer, die sich so viel Mühe geben. LG Helga |
Enya2853 Re: liebe enya - Zitat: (Original von derrainer am 07.06.2013 - 09:39 Uhr) beeindruckend ein thema welches selbst in vielen schulen unter dem tisch fällt ,zu meiner zeit , gab es geschichtlich nichts vom dritten reich und dessen machenschaften. was geschehen ist , ist natürlich mehr als schrecklich ,aber es waren nicht nur juden , die dort umkamen , es waren auch viele andere nationalitäten darunter , auch deutsche die anders dachten ,auch ihnen sollte man etwas zeit schenken . und betrachten , was hat die welt daraus gelernt was sie verurteilt .... kambodscha über eine millionen tote erschlagen , weil sie nicht ins system passten . ruanda über eine million menschen erschlagen , weil sie nicht ins system passen jugoslawien kinder frauen alte erschossen , weil sie nicht ins system passten .. massenmord , wie der abwurf der atombomben über japan . wir haben nichts absulut nichts aus der geschichte gelernt . auch wird ungern darüber gesprochen , wieviel deutsche auf der flucht ermordet wurden , die nicht an verbrechen betteiligt waren , nein sie waren deutsche auch da wurde kein unterschied gemacht kinder wie alte waren opfer . eins zeigt die geschichte , das recht hat immer der sieger es gebe noch den nahen osten , wo menschen vertrieben werden . es gibt sovieles , gibt es je eine lösung dieses soll natürlich keine kritik deiner arbeit sein , nur gedanken von mir lieben gruß zu dir rainer Sehr gut, deine Gedanken Rainer und ich fasse es natürlich nicht als Kritik auf, sie sind ja so wahr. Für mich ist es wichtig, dass Kinder Antworten bekommen, nicht mit Halbwahrheiten herumlaufen. Ich danke dir sehr für deine ausführlichen Worte, die mich auch weiterbringen. lg Enya |
derrainer liebe enya - beeindruckend ein thema welches selbst in vielen schulen unter dem tisch fällt ,zu meiner zeit , gab es geschichtlich nichts vom dritten reich und dessen machenschaften. was geschehen ist , ist natürlich mehr als schrecklich ,aber es waren nicht nur juden , die dort umkamen , es waren auch viele andere nationalitäten darunter , auch deutsche die anders dachten ,auch ihnen sollte man etwas zeit schenken . und betrachten , was hat die welt daraus gelernt was sie verurteilt .... kambodscha über eine millionen tote erschlagen , weil sie nicht ins system passten . ruanda über eine million menschen erschlagen , weil sie nicht ins system passen jugoslawien kinder frauen alte erschossen , weil sie nicht ins system passten .. massenmord , wie der abwurf der atombomben über japan . wir haben nichts absulut nichts aus der geschichte gelernt . auch wird ungern darüber gesprochen , wieviel deutsche auf der flucht ermordet wurden , die nicht an verbrechen betteiligt waren , nein sie waren deutsche auch da wurde kein unterschied gemacht kinder wie alte waren opfer . eins zeigt die geschichte , das recht hat immer der sieger es gebe noch den nahen osten , wo menschen vertrieben werden . es gibt sovieles , gibt es je eine lösung dieses soll natürlich keine kritik deiner arbeit sein , nur gedanken von mir lieben gruß zu dir rainer |
Bleistift ERINNERUNGSKULTUR - Eine gute und wichtige Geschichte zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland. Wie bedeutsam dieses Thema auch heute noch ist, zeigen uns die jüngsten Ereignisse um das Nazi-Trio, der 'NSU', deren einzige noch lebende Vertreterin nun (nur zufällig) in München vor Gericht steht und sich für ihre Verbrechen verantworten muss. Bert Brecht hatte einmal völlig zurecht gesagt, "DER SCHOSS IST FRUCHTBAR NOCH, AUS DEM DAS KROCH" Dem ist nichts hinzuzufügen... Louis |
pepe50 *** - Deine Zeilen kann ich voll und ganz unterstützen liebe Enya und ich würde mir wünschen, sie hätten einen Schneeballeffekt. Entschuldige bitte, wenn mein Kommentar etwas spärlich ausfällt, aber ich würde kein Ende finden. Nur so viel: Im Allgemeinen werden die Kinder noch als dumm verschlißen und das selbst von Pädagogen, die wesentlich zur Aufklärung beitragen könnten. Das kann aber nicht gelingen, wenn sie nur den Lehrstoff abhaken, sondern müßten sich mit der Materie tiefgehend vertraut machen und die entsprechenden Rückschlüsse anregen, bzw. vermitteln - wie du es allem Anschein nach tust und vor allem auf die Kinder zugehst und sie ernst nimmst. Meine Gefährtin hat ihren Beruf ähnlich ernst genommen wie du, daher weiß ich auch wovon ich rede. LG Fred |
Enya2853 Re: - Zitat: (Original von Brigitte am 05.06.2013 - 23:26 Uhr) Alle sind gleich und doch verschieden. Das kann man für heute auch anbringen. Gerade heute hörte ich von meiner Nachbarin die Worte : "Aber hoffentlich nicht schon wieder Ausländer !" Hier im Haus soll eine Wohnung vermietet werden, da die alte Mieterin verstorben ist. Du hast das brisante Thema so interessant rüber gebracht, daß ich es wirklich voller Spannung gelesen habe. Hoffentlich gibt es mehrere Menschen Deiner Art, die es verstehen Kindern die Geschichte auf diese Weise beizubringen. Denn das alles darf nie vergessen werden. Meine Hochachtung mit liebem Gruß Brigitte Liebe Brigitte, hab vielen Dank für deinen tollen Kommentar. Leider verstehen es nicht alle Menschen so gut. Ich bekomme auch Negatives zu hören, Ablehnung und vor allem die Meinung, man solle es ruhen lassen, wozu junge Menschen damit belasten. Dann frage ich mich immer: Warum? Damit sie die gleichen Fehler machen? Ich denke nur an die Neonazis... Ich wünsche dir einen schönen Nachmittag. lg Enya |
Enya2853 Re: - Zitat: (Original von Gelixx am 05.06.2013 - 22:43 Uhr) Oft denke ich, man traut Kindern viel zu wenig zu. Dein Bericht zeigt klar und deutlich, sie haben großes Interesse an der Vergangenheit und sie empfinden Trauer und Leid, sie verstehen es, wenn man behutsam ist. Ich finde es unglabulich gut, dass du den Holocaust angesprochen hast, denn mich packt immer wieder die Wut, wenn er geleugnet wird oder manche meinen, das war doch gar nicht so schlimm. Ich weiß nicht ob du das Buch kennst. Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész Er hat den Nobelpreis dafür bekommen und es hat mich so sehr beeindruckt. Seine eigenen Erfahrungen als Kind im Konzentrationslager und sein Überleb en, das einem Wunder gleicht. geli Ja, Geli, das Buch ist beeindruckend, besonders, weil es auch den Alltag im Fokus hat und auf sehr subtile Weise all die Schrecken impliziert. Ich habe viele Berichte von Zeitzeugen gelesen und jeder Einzelne ist beachtenswert. Nein, man darf nicht leugnen, man muss Verständnis weccken für die Handlungsweisen, das Erleben und Verarbeiten. Und man darf den jungen Menschen nichts aufdrücken, sondern sollte sie stark machen, eine eigene Position zu beziehen, die letztlich für Gerechtigkeit eintreten kann. Ich danke dir sehr für deinen tollen Kommentar. Ich fühle mich in meiner Absicht verstanden. Glaub mir, dass ist nicht zwingend immer so. Manch sagen auch: lass den Quatsch, wozu sich mit längst Vergangenem befassen.... Liebe Grüße an dich Enya |