Sonstiges
Suchmaschinenpoesie

Ich gebe es zu:  Bis vor kurzem hatte ich auch noch nie davon gehört. Dann las ich einen Artikel darüber in unserer Tageszeitung und war sofort fasziniert.

Gebt mal in die Suchmaschine eures Vertrauens ein paar Worte ein. Und? Werden euch jetzt Vorschläge zur Auswahl unterbreitet? Dann lest diese Vorschläge doch mal hintereinander weg. Na, doch nicht so geleiert! Mit Gefühl natürlich! So, als hättet ihr ein Gedicht vor euch ... Klar, sie reimen sich nicht, aber wenn man Glück hat, wohnt ihnen ein gewisser Zauber inne.

Das Schöne ist, diese Poesie ändert sich aus technischen Gründen Tag für Tag und ist auch je nach Suchmaschine unterschiedlichen Inhalts.

Ein paar Beispiele gefällig? Dann bitte weiterblättern.

Ich senke schuldvoll mein Haupt und bekenne, den einen oder anderen Vorschlag von Google oder Bing aus der Liste entfernt zu haben, weil er mein poetisches Empfinden denn doch erheblich störte, aber an der Reihenfolge der Vorschläge und somit an der Reihenfolge der poetischen Verse habe ich nichts umgestellt. Und als ich die – durch wirklich völlig willkürlich eingegebene Suchworte entstandenen  – Texte in ihrer Gesamtheit betrachtete, da stellte ich plötzlich fest, dass es Verbindungen zwischen ihnen gab und ...

Was sagt ihr? Ich habe genug geredet, ihr wollt Taten sehen? Bitte schön:

Also, wie ist das noch mal in der Pubertät, wenn nichts, aber auch gar nichts so ist, wie es sein sollte?

Oooh, eine Tüte Mitleid  … Das Einzige, was uns dennoch am Leben erhält, sind … Richtig: Gute Freunde.

Und irgendwann stellt uns einer dieser Freunde dann die Frage aller Fragen:

Was denkt und fühlt der andere? Hat er Humor? Schweißfüße? Oder eine unausstehliche Mutter, die einem das Leben sauer machen könnte? All das gilt es herauszufinden in diesen ersten Stunden vorsichtigen Herantastens. Deshalb: Gut aufgepasst, denn ...

Seufz … Dann aber stellen wir fest, das ist er also, der Richtige fürs Leben. Und unsere Gedanken kreisen nur um diesen einen Menschen mit dem wunderschönen Namen "Du ..."

Nun  muss ich nur noch den Mut finden, meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Vielleicht so?

Und dann darf es mal ein bisschen mehr als nur Händchenhalten sein?

Die Zeit geht ins Land ... und die Menschen ändern sich ... und entsetzt stellen wir fest:

Man fasst es nicht. Das soll es gewesen sein? Nicht doch! Wagen wir einen neuen Versuch?

Na, das war wohl nix. Und nüchtern stellen wir im Rückblick zusammenfassend fest: