KaraList Hallo Misspelled, beim Stöbern auf Dein Buch gestoßen ... und wie so oft, wenn ich etwas von Dir lese, war ich wieder einmal betroffen. Es gehört schon Mut dazu, in dieser Form über eigene Gefühle und Empfindungen zu schreiben. Aber vielleicht hast Du es auch als Therapie gesehen, um Dich von vielem frei zu machen. Letztlich lebst Du in der Gegenwart, die ganz offensichtlich von Menschen bereichert wird, die Dich lieben und zu Dir stehen. LG Kara |
Misspelled Ja so ist es ... im heute und hier leben ist das einzige was hilft. Denn die Vergangenheit kann niemand ändern, sie ist vorbei... ach herrje das Buch wollte ich eigentlich offline stellen. Es ist an dem Tag geschrieben, an dem ich diese Nachricht bekommen habe. Weißt du man hofft ja bis zum Schluss dass sich noch irgendetwas zum Positiven ändert, aber dann festzustellen, dass es keine Möglichkeit mehr gibt etwas vom Negativen zum Positiven zu drehen, ist schon traurig. Ich versuche aus allem etwas positives zu machen. Deshalb schrieb ich dieses Buch, ich wollte Wut abbauen. Eine unendliche Wut die ich im Bauch hatte und mit der ich nicht umgehen konnte. Ich wollte meinen Hass heraus lassen, irgendwo, wo er niemanden verletzten kann. Das Buch hat mir geholfen mit meiner Wut und meinem Hass klar zu kommen. Ein Hass auf einem Menschen, der wenn es wirklich einen Gott gibt, diesem jetzt Rede und Antwort stehen muss für all die Lügen die sie immer erzählt hat und für alles was sie nicht tat. Ich wünsche niemanden etwas schlechtes, ich hoffe aber sehr, dass wenn es wirklich einen Gott gibt, er diese Frau zur Rechenschaft zieht. Das würde ich dann mal Gerechtigkeit nennen. Sorry diese alte Wut und dieser Hass wird wohl nie völlig versiegen. Wenn ich an diese Frau denke, kommt das alles wieder hoch. Nur gut das ich andere Menschen kennen lernen durfte. An diesen habe ich mich orientiert und festgehalten. Deshalb kann ich heute sagen, mein Leben ist schön. Lg und danke für alles deine Miss |
petjula007 Habe Dein Buch erst heute gelesen. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich kann Dich sehr gut verstehen. Auch ich war so ein ungeliebtes Kind. Meine Mutter ist vor drei Jahren verstorben. Kann mich auch nicht erinnern, von ihr mal in den Arm genommen worden zu sein. Unser Verhältnis war vielleicht nicht so extrem gestört, wie vielleicht bei Dir, aber auch ziemlich heftig. Habe immer gesagt, wenn meine Mutter mal sterben würde, wäre das für mich kein grosser Schlag. Insgeheim hatte ich aber so meine Zweifel, ob das wirklich so sein wird. Aber es war so. Ich habe dann selbst die Trauerrede gehalten, weil ich nicht wollte, dass ein fremder Mensch eine heuchlerische Rede halten wird. Habe das auch ganz gut hin bekommen. Es hat eben auch solche Beziehungen gegeben. Darum kann ich Dich gut verstehen. LG Petra |
Misspelled Sorry deine Kommentar ist mir völlig durch die Lappen gegangen, etwas das selten bei mir passiert. Petra ich bewundere dich, wenn ich hätte eine Rede halten müssen, wäre ich glaube ich gelünscht worden. Da wäre nichts positives gekommen. Ich ziehe den Hut vor dir. Ich habe zu meiner Erzeugerin gar kein Verhältnis. Die wenige Male die ich ihr begegnet bin, brachte sie mir seelischen und körperlichen Schmerz ein. Das einzige was ich fühle wenn ich an sie denke ist unendlicher Hass und Wut. Weil sie mir das wichtigste im Leben genommen hat. Mutterliebe. Die lernte ich erst mit 17 von einer fremden Frau kennen. Diese nahm mich in den Arm und gab mir das Gefühl geliebt zu werden. Für jeden Schei... braucht man in Deutschland einen Führerschein, eine Berechtigung oder wie man diese Dinge sonst noch nennt, nur nicht fürs Kinder kriegen. Dabei sind Kinder das kostbarste Gut was wir überhaupt haben. Wenn du wüsstest wie vielen Kindern es genauso bescheiden ging wie uns beiden dann würdest du wegrennen und nie mehr wieder kommen. Warum tun das Mütter oder Väter ihren Kindern nur an. Ich werde es nie begreifen. Dieses Grübeln nach den Warum, hört nie auf. Wie oft habe ich mich sinnloser Weise schon gefragt ob ich nicht selber Schuld bin an dem was mir geschehen ist. Doch was kann man als Kleinkind getan haben um so etwas zu verursachen. Egal was meine Kinder getan haben, auch sie haben nicht alles richtig gemacht, ich werde sie immer lieben. Sie sind mein Herz und meine Seele. Ich könnte nicht damit leben, von ihnen gehasst zu werden. Noch einmal ein verspäteter Dank und lg deine Miss |
Misspelled Re: - Zitat: (Original von shirley am 22.08.2013 - 07:45 Uhr) Sehr bedrückend und neugierig machend, was da alles passiert ist. Bin sonst kein Freund von biografischen Texten, weil ich es einfach meist langweilig finde. Doch von dir habe ich ja nun schon so einiges gehört und möchte gern den Lückentext in meinem Kopf füllen. Unter mir wurde oft geraten, damit abzuschließen und das Hier und Jetzt zu genießen....aber es niederzuschreiben, ist in meinen Augen eine der besten Therapien. LG Shirley Ja das Schreiben hilft mir oft mehr als das Reden, ich bin sowieso eher die Schweigsame. Von daher hat mir das Buch ... ich nenne es gern ein Wutbuch ... sehr geholfen. Abschließen ist einfach gesagt, dies wird nie der Fall sein. Denn wenn ich unterwegs eine Mutter liebevoll mit ihrer Tochter umgehen sehe, kommt dies alles immer wieder in mir hoch. Ich beneide diese Menschen. Dann höre ich wie Frauen und Männer auf ihre dementen Mütter schimpfen und wenn man nachfragt wie sie denn früher waren, kommen dieses Menschen ins Schwärmen, dann tut mir die Seele weh. Ich denke dann immer, seid doch froh, dass ihr eine Mutter hattet und nicht nur eine Frau die euch das Leben geschenkt und euch dafür gehasst hat, dass ihr lebt. In solchen Situationen könnte ich weinen vor Wut. Weil es ungerecht diesen Frauen gegenüber ist. Was können sie für ihre Krankheit. Die nicht leicht zu händeln ist ohne Frage. Sollte man sich dann nicht an das schöne erinnern und daran denken statt an die volle Windel oder das böse Wort von dem die Frau gar nicht weiß dass sie ihre Kinder damit verletzt. Ich weiß ich kann gut über solche Dinge reden. Aber ich hätte lieber eine Mutter gehabt die heute dement ist und mich beschimpft als meine Erzeugerin. Dann ich konnte bis zum letzten Augenblick die Hoffnung nicht aufgeben nur einmal von ihr zu hören, dass sie mich liebt. Jetzt muss ich den Rest meines Lebens damit verbringen zu wissen, dass sie mich nie geliebt hat. Dass ich immer ungeliebt bleiben werde und glaube mir eins das tut verdammt weh. Dann ich für meinen Teil, habe sie trotzdem sehr lange geliebt. Danke fürs Lesen und kommentieren, Miss Pelled |
shirley Sehr bedrückend und neugierig machend, was da alles passiert ist. Bin sonst kein Freund von biografischen Texten, weil ich es einfach meist langweilig finde. Doch von dir habe ich ja nun schon so einiges gehört und möchte gern den Lückentext in meinem Kopf füllen. Unter mir wurde oft geraten, damit abzuschließen und das Hier und Jetzt zu genießen....aber es niederzuschreiben, ist in meinen Augen eine der besten Therapien. LG Shirley |
Misspelled Re: Was war ist vorbei... - Zitat: (Original von Mitmensch am 09.07.2013 - 21:18 Uhr) Vielleicht hat diese Mutter selbst nicht gewusst, warum sie handelte, wie sie handelte. Es muss ein einsames, trauriges Leben gewesen sein, das sie lebte denke ich gerade. Doch Du, Du hast eine Menge erkannt, Du gehst andere Wege. Insofern hat diese Mutter Dir ein abschreckendes Beispiel vorgegeben. So wolltest Du nicht leben. Diese Mutter gab es nie für Dich und jetzt bist Du sicher, sie ist TOT. Doch was es noch gibt sind die Gedanken in Deinem Kopf und für diese ist man immer selbst zuständig. Viel Erfolg beim Ausmisten! Ich danke Dir für diese tiefgehende und ergreifende Erzählung. Liebe Grüße Johanna hallo Johanna danke fürs Lesen dieser Geschichte. Langsam fange ich an diesen ganzen Mist aus meinen Kopf zu verdrängen. Wenn ich ehrlich bin, war es trotzdem schwer. Aber jetzt habe ich etwas, dass ich akzeptieren muss und auch irgendwann kann. Alles dauert seine Zeit und man muss sich diese Zeit zum "wachsen" geben. Es ist wie eine Wunde, sie braucht seine Zeit bis sie verheilt. Auch ich brauche diese Zeit zur Heilung. Man hat oft gut Reden, aber oft ist es einfacher gesagt als selber getan. Danke für deinen tollen Kommentar und vor allem fürs Lesen. Lg Misss Pelled |
Mitmensch Was war ist vorbei... - Vielleicht hat diese Mutter selbst nicht gewusst, warum sie handelte, wie sie handelte. Es muss ein einsames, trauriges Leben gewesen sein, das sie lebte denke ich gerade. Doch Du, Du hast eine Menge erkannt, Du gehst andere Wege. Insofern hat diese Mutter Dir ein abschreckendes Beispiel vorgegeben. So wolltest Du nicht leben. Diese Mutter gab es nie für Dich und jetzt bist Du sicher, sie ist TOT. Doch was es noch gibt sind die Gedanken in Deinem Kopf und für diese ist man immer selbst zuständig. Viel Erfolg beim Ausmisten! Ich danke Dir für diese tiefgehende und ergreifende Erzählung. Liebe Grüße Johanna |
Misspelled Re: - Zitat: (Original von datore am 08.06.2013 - 20:59 Uhr) Ein sehr persönlicher Text, zu dem sich schwer etwas sagen lässt. Er macht betroffen, zeigt aber eindeutig deine Gefühle und Gedanken. Ich finde es sehr mutig, diesen Text zu veröffentlichen. LG Rene Hallo René ... ... wenn dieses Buch nur einer Familie hilft zueinander zu finden, hat es seinen Zweck erfühlt. Dieses verdammte Gefühl was ich zur Zeit habe, wünsche ich nicht mal meinen ärgsten Feinden. Ich könnte schreien vor Wut, weil ich nun hundertprozentig weiß, dass mich die Frau die sich meine Mutter nennt, mich nie geliebt hat und das tut verdammt weh. Das kann nur jemand verstehen, dem es genauso gegangen ist. Aber vielleicht bringt es die eine Tochter, Sohn oder Mutter, Vater dazu, noch einmal über alles nachzudenken. Dann habe ich mehr erreicht als ich mir wünschen kann. Über eine heile Welt schreiben, ist einfach aber ich denke man sollte auch Denkanstöße liefern mit seinen Büchern und dadurch verhindern, dass andere die gleichen falschen Wege gehen. Weißt du auch wenn ich sie hasse für das was sie mir angetan hat, es bleibt immer der Gedanke, sie war meine Mutter und René ich hab sie als kleines Kind geliebt. Ich hab mir von ihr nur eine einzige Umarmung gewünscht. Nur eine Einzige und nicht einmal die habe ich je bekommen. |