Biografien & Erinnerungen
Tod... - ... 3. Juni 2013

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"Tod... - ... 3. Juni 2013"
Veröffentlicht am 04. Juni 2013, 36 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
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Über den Autor:

Liebe Leser Ich freue mich so, wieder wurden Geschichten von mir in einer Anthologie veröffentlicht. Die Regenbogentreppe Herbst 2012 bei Sarturia Verliebte Bären Herbst 2015 bei Sarturia Joulupukki November 2016 bei Karina Verlag Wien Dorf der Grauen Eminenzen 2017 bei Karina Verlag Wien Ich freue mich sehr weil weiter Geschichten geplant sind ... für mich immer noch unvorstellbar. Tja über mich gibt es nicht viel zu sagen. Ich ...
Tod... - ... 3. Juni 2013

Tod... - ... 3. Juni 2013

Einleitung

Der Tod einer Mutter ist immer schlimm, egal ob man geliebt wurde oder nicht. Bei den geliebten Kindern, ist es der Schmerz, der verlorenen Liebe. Bei den gehassten Kindern ist es die verlorenen Hoffnung, jemals geliebt zu werden und das Bedauern, nun doch niemals umarmt wurden zu sein. Der Verlust bleibt für beide Kinder gleich, es tut so verdammt weh.

 




Was sollte eine Mutter ihrem Kind geben?

 Liebe ist das wichtigste Gefühl, das ein Kind braucht.

  

Es ist durch nichts zu ersetzen und man kann es nie wieder gut machen.

 





 

© Text, Figuren, Bilder und Cover liegen bei der Autorin Miss Pelled – 2013

Das Schreiben ist eine Kunst, es drückt aus, was man fühlt und was das Herz einem sagt. Ein gutes Buch muss nicht zwingend fehlerfrei sein, sondern sollte etwas aussagen.

Deshalb, wer auf Fehlersuche gehen will und an Grammatik hohe Ansprüche stellt, der möge mein Buch schließen, ich bin weder Schiller noch Goethe, ich bin Miss Pelled und  als Fehlersucher, ist er nicht geeignet dieses Buch zu lesen. Die Namen der Personen wurden geändert damit sie ihren Frieden findet.

Auch wenn ich heute diese unsagbare Wut in mir habe, verzeihe ich ihr, dass sie mich nie geliebt hat. Jedenfalls nicht so wie ich sie. Denn ich wäre für eine Umarmung von ihr gestorben. Ich wollte dieses Gefühl nur einmal spüren. Diese Wärme die ich jedes Mal spüre, wenn ich meine Kinder und Enkel umarme, dafür lohnt es sich zu sterben. Nur dafür. In Liebe eure Miss Pelled

 

Gestern bekam ich einen Anruf von einer fremden Frau. Es meldete sich das Klinikum in meiner Heimatstadt und eine fremde Stimme fragte mich, ob ich eine gewisse Margitta Dybas kenne. Ich bestätigte das und wurde nach meinen persönlichen Daten gefragt. Da ich mit der Herausgabe solcher Daten am Telefon sehr vorsichtig bin und Fremden gegenüber keinerlei Angaben machte, wollte ich natürlich erst einmal mehr Informationen. Die bekam ich dann auch. Man teilte mir mit, dass Frau Dybas um 19 Uhr 23, am heutigen 3. Juni 2013 von uns gegangen wäre, so ihre Formulierung. Frau Dybas hätte

darum gebeten, mich im Falle ihres Todes davon in Kenntnis zu setzen. Verwundert nahm ich diese Information entgegen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich im Moment allerdings mehr Fragezeichen im Kopf und verstand das Warum sogar nicht.


Frau Dybas wird doch nicht etwas so viel Mühe angewendet haben, um mich zu suchen? Von wem sollten sonst die Mitarbeiter des Krankenhauses meine Telefonnummer bekommen haben und meinen Namen wissen. Außer meiner Familie (Mann und Söhne) und meiner alten Dienststelle, hat diese Nummer niemand.


Sollte es am Ende noch Wunder auf

dieser Erde geben? 


Diese Frage hat mich die ganze Nacht wach gehalten, schließlich hatten sich die Pfleger meiner erbarmt und ich durfte mich an den Laptop setzen. Ich hätte sowieso kein Auge zu gemacht und die gesamte Nacht gegrübelt. So konnte ich mir meinen Frust, in deren Dienstzimmer, wenigstens von der Seele schreiben, ohne die Anderen im Zimmer zu stören. Viele Gedanken gingen mir heute Nacht durch den Kopf, auf keine habe ich eine wirkliche Antwort finden

können. Es spielt eigentlich auch keine Rolle mehr. Das was ich all die Jahre gehofft habe, wird nicht mehr eingetreten. Ich fühle mich absolut nicht besser, im Gegenteil. Wieso ließ mich diese Frau über ihren Tod informieren. Hat diese Frau mit ihrem scheinbaren Interesse, dass sie an mir entdeckt zu haben scheint, nur zu ihrem letzten Schlag ausgeholt, um mich noch einmal zu verletzten. Leide ich jetzt schon an Verfolgungswahn, was diese Frau betrifft. Ich weiß es nicht. Die zwei wichtigsten Fragen die mich beschäftigen sind,

folgende: Hatte sie wirklich Interesse an meiner Person? Oder ist es nur wieder einmal der Versuch, mir weh zu tun.


Ihr fragt euch bestimmt um wen es sich hier handelt?


Es handelt sich bei Frau Dybas, um meine Mutter oder besser gesagt um meine Erzeugerin.Die Frau, die man als Kind, immer lieben sollte und die ich im Laufe meines Lebens zu hassen gelernt habe. Trotzdem wir als Kinder immer eingeprügelt bekamen:


"Du stirbst für deine Eltern, dein Volk und dein Vaterland"


Super habe ich früher immer gedacht. Ich habe weder das eine noch das andere, für das es sich zu sterben lohnt. Meine Eltern, mein Volk und mein Vaterland haben mich mit sechs Jahren verraten und verkauft. Für diese Menschen soll ich sterben?

Es hat lange gedauert, bis ich diese Worte und den Sinn dahinter verstanden habe. Es ging um Kameradschaft, Freundschaft und Liebe. Diese Dinge bekam ich aber nicht von meinen Eltern und meinem

Vaterland, sondern von meinen Freunden, meinen Klassenkameraden, die genauso verraten und verkauft wurden, wie ich. Wenn sie mein Volk waren, für dieses Volk würde ich immer sterben. Denn sie habe ich geliebt, geehrt und würde sie niemals verraten. Diese Frau, die sich meine Mutter nannte, war für mich fremder als die Hausmeisterin des Wohnhauses in dem mein Sohn jetzt wohnt. Wieso wusste sie nach all den Jahren überhaupt noch meinen Namen? Nach all den Jahren, die sie mich ignoriert hat und meine Seele mit den Füßen trat.

Soll ich ihr jetzt, da sie Tod ist, alles verzeihen? Innerlich muss ich lachen. Das habe ich schon lange, sonst wäre ich an meinem Hass zerbrochen und kaputt gegangen. In meinen Augen ist diese Frau einfach nur krank gewesen. Sie war psychisch krank. Denn dass, was ich über sie erfahren habe, ihr Verhalten in meiner Kindheit zeigte mir stets deutlich, dass sie mit den Tod ihrer Brüder nie klar gekommen ist und dass sie mich nur deshalb abgelehnt hat, weil sie Angst davor hatte, noch einmal verlassen zu werden.

Ach wie gut kann ich sie verstehen. Wie oft dachte ich in meinem Leben, dass ich den Tod regelrecht anziehe. Auch ich hatte Angst davor, mich wieder mit ganzem Herzen an jemanden zu binden. Denn jedes Mal wenn ich das tat, starben diese Menschen, nach kurzer Zeit. Aber, wenn man sein Herz nicht öffnet, bleibt es kalt und leer. Auch das habe ich lernen müssen. Keiner zieht den Tod an, nur müssen manche Menschen eher lernen, mit den Tod umzugehen als andere. Sie mussten für sich einen Weg finden, die Freunde trotzdem sie Tod sind, in ihrem Herzen zu tragen. Wohl gesagt die Freunde.


 

 

Eine Frage bleibt aber immer noch offen: 

warum ließ meine Erzeugerin …

verzeiht mir bitte, dass ich diese Frau nicht Mutter nenne, denn das war sie nicht für mich. Eine Mutter liebt ihr Kind. Diese Frau hat das nie getan

… mich anrufen und darüber unterrichten lassen, dass sie von dieser Welt gegangen ist?

 

Ich denke sie wollte damit ihr Gewissen beruhigen und ihren Frieden mit sich machen. Vielleicht gestand sie sich in den letzten Wochen ihres Lebens ein, Fehler gemacht zu haben. Denke ich zu

positiv für einige von Euch? Belüge ich mich selber?

 

Was nutzt es mir mich hinzustellen und zu schreiben, es war der letzte Schlag gegen mich. Sie wollte zum letzten Hieb ausholen, um mich ein letztes Mal zu verletzen. Mag sein, dass dies der Fall ist. Aber hilft es mir, mich besser zu fühlen? Ich denke eher nicht. Es würde den Hass, den ich immer noch in mir trage und in eine ganz dunkle Ecke meines Gedächtnisses geschoben habe, nur schüren. Es würde Öl auf das Feuer meiner Wut schütten und würde meine gefundene innere Ruhe wieder zerstören. Belüge ich mich selber, wenn ich sage,

sie hat bereut in Angesicht des Todes und wollte mir mit diesem Anruf sagen, dass sie an mich dachte und mich auf ihre Weise geliebt hat. Ich denke nicht, dass ich mich belüge. Eins steht für mich fest:


Egal war ich ihr auf keinen Fall. 


Die Telefonnummer meines Handys herauszubekommen, ist nicht ganz einfach gewesen und kostete zu mindestens, sehr viel Zeitaufwand, einen Privatdetektiv mit sehr guten Beziehungen und eine Menge Geld, um den zu bezahlen. Zu mindestens dies war ich meiner Erzeugerin wert. 


Auf alle Fälle zeigt es mir, dass ich ihr nicht vollkommen egal war, wie ich es nur zu oft dachte. Sie hat Zeit und Geld investiert, um an diese Telefonnummer zu kommen. Ist es nicht egal, warum sie es tat? Es zählt nur, sie tat es. Ob aus Hass oder Liebe, spielt keine Rolle mehr. Diese beiden Gefühle liegen oft so eng beieinander, dass sie sich fast immer vermengen und viele gar nicht mehr wissen, handeln sie aus Hass oder aus Liebe. Zählen tut nur eins. Ich war es ihr wert. Ein Grund mehr ihr heute, im Hier und Jetzt noch einmal zu verzeihen, was sie mir in meinen vierundfünfzig Jahren antat. Sie hat sich selbst, so

glaube ich, genauso viel genommen wie mir. Sie konnte nie meine Liebe zu ihr spüren, ich habe sie sehr lange geliebt. Sie konnte nie das Gefühl kennen lernen, von mir in den Arm gehalten zu werden.

Sie konnte niemals das Glück in meinen Augen sehen, wenn ich etwas erreicht hatte. Sie hat mich nie lachen hören und nie weinen sehen. Sie hat nie ihre Enkel kennen gelernt und ihre Urenkel. Sie hat sich um so viele Dinge gebracht, die nur eine wahre und liebende Mutter

erleben kann, die ihre Kinder geliebt hat und dann das zurück bekam von ihren Kindern, was sie ihnen gab. Sie war eine traurige alte Frau, die einsam und alleine starb und auch so zu Grabe getragen wurde. Meine nachfolgenden Worte sind hart, aber sie entsprechen der Wahrheit. Mir ist der Weg zu ihrem Grab zu weit und sie ist es mir nicht wert, diesen Weg auf mich zu nehmen. Ich habe ihr zwar verziehen, was sie mir antat. Trotzdem ist und bleibt sie für mich eine völlig fremde Frau. Ich habe stets zu meinen Freunden

gesagt: "Es verdient sich niemand alleine zu  

sterben." Ich sehe meinen Irrtum heute und hier ein. Es gibt Menschen die ihr Leben lang darauf hinarbeiten, alleine zu sterben. Sie haben in ihrem Leben stets die ihnen gereichte Hand weg geschlagen und sie müssen deshalb am Ende auch alleine diesen einsamen Weg in den Tod gehen. 


Alleine, weil niemand da ist, der ihnen die Hand hält und ihnen den Übergang vom Leben zum Tod erleichtert. Der ihnen sagt, ich trage ein Stück deines Herzens in meinem Herzen, du wirst erst dann sterben, wenn ich gehe. Dort, wo

dieses kleine winzige Stück Herz sein sollte, dass meine Erzeugerin mir immer geben sollte, ist nur eine große nie heilende und eitrige Wunde. Diese wird nie mehr heilen. Sie hat nicht nur sich sehr viel genommen, sondern auch mir. Durch sie konnte ich nie lernen, was es heißt: Geliebt zu werden, von einer Mutter. Eine Kindheit mit einer Mutter zu haben. In den Arm gehalten zu werden, von einer Mutter. Getröstet zu werden, von einer Mutter. Gemeinsam zu lachen, mit einer Mutter. Zusammen das Kind zu bestaunen, mit einer

Mutter. Zusammen sich über Enkel freuen, mit einer Mutter. Zusammen zu weinen, mit einer Mutter. Zusammen zu trauern, um eine geliebte Mutter.

 


Vor allem hat sie mir die Möglichkeit genommen, um meine Mutter zu trauern. 


Ich würde es so gern tun, aber ich kann es nicht. 


In mir ist nur Hass und Wut. Eine unsägliche Wut, die ich kaum beherrschen kann. All die Wut die sich in den vielen Jahrzehnten angesammelt hat, kommt gerade wieder einmal in mir hoch und ich weiß nicht, wohin ich mit ihr soll. Es ist niemand da, an dem ich sie ablassen kann. Bis jetzt hatte ich

immer noch Hoffnung, dass sie mich vielleicht doch einmal in den Arm nehmen möge und mir einfach verzeiht, dass ich nicht der Sohn geworden bin, den sie immer haben wollte und dass sie mir noch einmal sagt.


Ich habe dich lieb und ich bin stolz auf dich.

 

Nachtrag


Ich weiß, ich kann es nicht lassen, zum Schluss noch ein paar für mich wichtige Worte zu schreiben. Aber ich höre immer wieder, dass sich Mütter, Väter und Kinder wegen Kleinigkeiten mit ihren Kindern und Eltern zerstreiten. Aber sind ein misslungenes Essen, das unmögliche Benehmen der Schwiegereltern,  der Kinder, Geld oder sonstige banale Dinge es wirklich wert, sich der schönsten Dinge zu berauben, die man im Leben besitzt. Der Familie?


 Ich denke es gibt nichts, dass man dies

alles nicht mit einem vernünftigen Gespräch regeln könnte. Die Zeit die wir hier auf Erden haben ist viel zu kurz, um verschwendet zu werden. Keiner weiß das besser als ich. Denn ich bin dem Tod gerade noch einmal von der Schippe gesprungen und bin dankbar für jeden Tag, den ich mit meinen Kindern verbringen kann. An denen ich meine Enkel sehen und vor allem spüren kann. Ich bin süchtig nach Liebe und möchte so viel es geht, an die nachfolgende Generation weitergeben. Auch ich habe nicht alles richtig gemacht in meinem Leben, denn ich musste erst lernen wie eine Familie funktioniert. Aber mit einem offen Wort, konnte ich alle meine

Fehler gerate biegen. Ich danke meiner Familie für ihre Geduld und ihr Verständnis und für ihr offenes Ohr. Dank ihnen, meinem Mann, meinen beiden Söhnen und meinen fünf Enkeln, bin ich die glücklichste Frau, die es gibt, denn:


Mir war es zwar nie vergönnt eine eigene Familie zu haben, wie Mutter, Vater, Schwester und Brüder. Nur weil ich den dummen Fehler hatte achtzig Gramm zu wenig zu wiegen. Ich war ein Mädchen und kein Junge, wie gewünscht. Nur deshalb nahm man mir meine Kindheit, mein Leben und meine Liebe. Dank meines Großvaters, meines

Mannes, meiner Kinder und nun meiner Enkel, bekomme ich ein kleines Teil dieses wahnsinnigen Glücks zurück. Ich bin dankbar für dieses wertvolle Geschenk. Schmeißt eure Liebe nicht einfach weg, wegen Geld, falscher Worte oder Verständigungsschwierigkeiten. Einsam zu sterben, ist immer noch meine Meinung, sollte niemand. Bei aller Wut und bei allem Hass, den ich gegen meine Erzeugerin habe. Sie hat es sich nicht verdient alleine zu sterben. Ich hoffe sehr für sie, dass jemand bei ihr gesessen hat und ihre Hand hielt.


Eure Miss Pelled, die euch Liebe und Verständnis wünscht.

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Hörbuch

Über den Autor

Misspelled
Liebe Leser


Ich freue mich so, wieder wurden Geschichten von mir in einer Anthologie veröffentlicht.

Die Regenbogentreppe Herbst 2012 bei Sarturia
Verliebte Bären Herbst 2015 bei Sarturia
Joulupukki November 2016 bei Karina Verlag Wien
Dorf der Grauen Eminenzen 2017 bei Karina Verlag Wien

Ich freue mich sehr weil weiter Geschichten geplant sind ... für mich immer noch unvorstellbar.

Tja über mich gibt es nicht viel zu sagen. Ich bin 57 Jahre und habe nie in meinem Leben die deutsche Sprache in Wort und Schrift gelernt, sondern mir das meiste alleine beigebracht. Deshalb verzeiht mir, dass ich in puncto Rechtschreibung und Grammatik immer noch Fehler mache. Ich bemühe mich dies alles richtig zu erlernen.

Trotzdem habe ich sehr viel Spaß am Schreiben und ich kann das glaube ich auch ganz gut. Ich freue mich sehr, wenn man mir Fehler mitteilt, damit ich diese korrigieren kann, damit meine Texte endlich Fehlerfrei sind.

Ich schreibe von Kinderbüchern bis hin zur Fantasie alles quer Feld, je nach Stimmung und Laune.

Eine Figur, so ist meine Meinung, muss leben. Dies kann sie allerdings nur, wenn der Autor sie lebt *guckt verlegen* oder sich in diese hinein träumt, so wie ich es oft mache. Nur dann nimmt sie auf eine Art Leben an, sie bewegt sich wie eine normale Person und handelt in sich schlüssig. Schließlich putze ich mir ja auch nicht die Nase und niese dann *lacht*.

Ich hoffe ihr habt beim lesen meiner Bücher genauso viel Spaß, wie ich beim Schreiben.

Lg Miss Pelled

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KaraList Hallo Misspelled,
beim Stöbern auf Dein Buch gestoßen ... und wie so oft, wenn ich etwas von Dir lese, war ich wieder einmal betroffen. Es gehört schon Mut dazu, in dieser Form über eigene Gefühle und Empfindungen zu schreiben. Aber vielleicht hast Du es auch als Therapie gesehen, um Dich von vielem frei zu machen. Letztlich lebst Du in der Gegenwart, die ganz offensichtlich von Menschen bereichert wird, die Dich lieben und zu Dir stehen.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Ja so ist es ... im heute und hier leben ist das einzige was hilft. Denn die Vergangenheit kann niemand ändern, sie ist vorbei... ach herrje das Buch wollte ich eigentlich offline stellen. Es ist an dem Tag geschrieben, an dem ich diese Nachricht bekommen habe. Weißt du man hofft ja bis zum Schluss dass sich noch irgendetwas zum Positiven ändert, aber dann festzustellen, dass es keine Möglichkeit mehr gibt etwas vom Negativen zum Positiven zu drehen, ist schon traurig. Ich versuche aus allem etwas positives zu machen. Deshalb schrieb ich dieses Buch, ich wollte Wut abbauen. Eine unendliche Wut die ich im Bauch hatte und mit der ich nicht umgehen konnte. Ich wollte meinen Hass heraus lassen, irgendwo, wo er niemanden verletzten kann. Das Buch hat mir geholfen mit meiner Wut und meinem Hass klar zu kommen. Ein Hass auf einem Menschen, der wenn es wirklich einen Gott gibt, diesem jetzt Rede und Antwort stehen muss für all die Lügen die sie immer erzählt hat und für alles was sie nicht tat. Ich wünsche niemanden etwas schlechtes, ich hoffe aber sehr, dass wenn es wirklich einen Gott gibt, er diese Frau zur Rechenschaft zieht. Das würde ich dann mal Gerechtigkeit nennen. Sorry diese alte Wut und dieser Hass wird wohl nie völlig versiegen. Wenn ich an diese Frau denke, kommt das alles wieder hoch.
Nur gut das ich andere Menschen kennen lernen durfte. An diesen habe ich mich orientiert und festgehalten. Deshalb kann ich heute sagen, mein Leben ist schön. Lg und danke für alles deine Miss
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Habe Dein Buch erst heute gelesen. Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich kann Dich sehr gut verstehen. Auch ich war so ein ungeliebtes Kind. Meine Mutter ist vor drei Jahren verstorben. Kann mich auch nicht erinnern, von ihr mal in den Arm genommen worden zu sein. Unser Verhältnis war vielleicht nicht so extrem gestört, wie vielleicht bei Dir, aber auch ziemlich heftig. Habe immer gesagt, wenn meine Mutter mal sterben würde, wäre das für mich kein grosser Schlag. Insgeheim hatte ich aber so meine Zweifel, ob das wirklich so sein wird. Aber es war so. Ich habe dann selbst die Trauerrede gehalten, weil ich nicht wollte, dass ein fremder Mensch eine heuchlerische Rede halten wird. Habe das auch ganz gut hin bekommen. Es hat eben auch solche Beziehungen gegeben. Darum kann ich Dich gut verstehen.

LG
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Sorry deine Kommentar ist mir völlig durch die Lappen gegangen, etwas das selten bei mir passiert.

Petra ich bewundere dich, wenn ich hätte eine Rede halten müssen, wäre ich glaube ich gelünscht worden. Da wäre nichts positives gekommen. Ich ziehe den Hut vor dir.
Ich habe zu meiner Erzeugerin gar kein Verhältnis. Die wenige Male die ich ihr begegnet bin, brachte sie mir seelischen und körperlichen Schmerz ein. Das einzige was ich fühle wenn ich an sie denke ist unendlicher Hass und Wut. Weil sie mir das wichtigste im Leben genommen hat. Mutterliebe. Die lernte ich erst mit 17 von einer fremden Frau kennen. Diese nahm mich in den Arm und gab mir das Gefühl geliebt zu werden.
Für jeden Schei... braucht man in Deutschland einen Führerschein, eine Berechtigung oder wie man diese Dinge sonst noch nennt, nur nicht fürs Kinder kriegen. Dabei sind Kinder das kostbarste Gut was wir überhaupt haben. Wenn du wüsstest wie vielen Kindern es genauso bescheiden ging wie uns beiden dann würdest du wegrennen und nie mehr wieder kommen. Warum tun das Mütter oder Väter ihren Kindern nur an. Ich werde es nie begreifen. Dieses Grübeln nach den Warum, hört nie auf. Wie oft habe ich mich sinnloser Weise schon gefragt ob ich nicht selber Schuld bin an dem was mir geschehen ist. Doch was kann man als Kleinkind getan haben um so etwas zu verursachen. Egal was meine Kinder getan haben, auch sie haben nicht alles richtig gemacht, ich werde sie immer lieben. Sie sind mein Herz und meine Seele. Ich könnte nicht damit leben, von ihnen gehasst zu werden.

Noch einmal ein verspäteter Dank und lg deine Miss
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Re: -
Zitat: (Original von shirley am 22.08.2013 - 07:45 Uhr) Sehr bedrückend und neugierig machend, was da alles passiert ist. Bin sonst kein Freund von biografischen Texten, weil ich es einfach meist langweilig finde. Doch von dir habe ich ja nun schon so einiges gehört und möchte gern den Lückentext in meinem Kopf füllen.

Unter mir wurde oft geraten, damit abzuschließen und das Hier und Jetzt zu genießen....aber es niederzuschreiben, ist in meinen Augen eine der besten Therapien.


LG Shirley


Ja das Schreiben hilft mir oft mehr als das Reden, ich bin sowieso eher die Schweigsame. Von daher hat mir das Buch ... ich nenne es gern ein Wutbuch ... sehr geholfen. Abschließen ist einfach gesagt, dies wird nie der Fall sein. Denn wenn ich unterwegs eine Mutter liebevoll mit ihrer Tochter umgehen sehe, kommt dies alles immer wieder in mir hoch. Ich beneide diese Menschen. Dann höre ich wie Frauen und Männer auf ihre dementen Mütter schimpfen und wenn man nachfragt wie sie denn früher waren, kommen dieses Menschen ins Schwärmen, dann tut mir die Seele weh. Ich denke dann immer, seid doch froh, dass ihr eine Mutter hattet und nicht nur eine Frau die euch das Leben geschenkt und euch dafür gehasst hat, dass ihr lebt. In solchen Situationen könnte ich weinen vor Wut. Weil es ungerecht diesen Frauen gegenüber ist. Was können sie für ihre Krankheit. Die nicht leicht zu händeln ist ohne Frage. Sollte man sich dann nicht an das schöne erinnern und daran denken statt an die volle Windel oder das böse Wort von dem die Frau gar nicht weiß dass sie ihre Kinder damit verletzt.

Ich weiß ich kann gut über solche Dinge reden. Aber ich hätte lieber eine Mutter gehabt die heute dement ist und mich beschimpft als meine Erzeugerin. Dann ich konnte bis zum letzten Augenblick die Hoffnung nicht aufgeben nur einmal von ihr zu hören, dass sie mich liebt.

Jetzt muss ich den Rest meines Lebens damit verbringen zu wissen, dass sie mich nie geliebt hat. Dass ich immer ungeliebt bleiben werde und glaube mir eins das tut verdammt weh. Dann ich für meinen Teil, habe sie trotzdem sehr lange geliebt.

Danke fürs Lesen und kommentieren, Miss Pelled
Vor langer Zeit - Antworten
shirley Sehr bedrückend und neugierig machend, was da alles passiert ist. Bin sonst kein Freund von biografischen Texten, weil ich es einfach meist langweilig finde. Doch von dir habe ich ja nun schon so einiges gehört und möchte gern den Lückentext in meinem Kopf füllen.

Unter mir wurde oft geraten, damit abzuschließen und das Hier und Jetzt zu genießen....aber es niederzuschreiben, ist in meinen Augen eine der besten Therapien.


LG Shirley
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Re: Was war ist vorbei... -
Zitat: (Original von Mitmensch am 09.07.2013 - 21:18 Uhr) Vielleicht hat diese Mutter selbst nicht gewusst, warum sie handelte, wie sie handelte. Es muss ein einsames, trauriges Leben gewesen sein, das sie lebte denke ich gerade.
Doch Du, Du hast eine Menge erkannt, Du gehst andere Wege. Insofern hat diese Mutter Dir ein abschreckendes Beispiel vorgegeben. So wolltest Du nicht leben.
Diese Mutter gab es nie für Dich und jetzt bist Du sicher, sie ist TOT. Doch was es noch gibt sind die Gedanken in Deinem Kopf und für diese ist man immer selbst zuständig. Viel Erfolg beim Ausmisten!
Ich danke Dir für diese tiefgehende und ergreifende Erzählung.
Liebe Grüße
Johanna


hallo Johanna

danke fürs Lesen dieser Geschichte. Langsam fange ich an diesen ganzen Mist aus meinen Kopf zu verdrängen. Wenn ich ehrlich bin, war es trotzdem schwer.

Aber jetzt habe ich etwas, dass ich akzeptieren muss und auch irgendwann kann. Alles dauert seine Zeit und man muss sich diese Zeit zum "wachsen" geben. Es ist wie eine Wunde, sie braucht seine Zeit bis sie verheilt. Auch ich brauche diese Zeit zur Heilung. Man hat oft gut Reden, aber oft ist es einfacher gesagt als selber getan.

Danke für deinen tollen Kommentar und vor allem fürs Lesen.

Lg Misss Pelled
Vor langer Zeit - Antworten
Mitmensch Was war ist vorbei... - Vielleicht hat diese Mutter selbst nicht gewusst, warum sie handelte, wie sie handelte. Es muss ein einsames, trauriges Leben gewesen sein, das sie lebte denke ich gerade.
Doch Du, Du hast eine Menge erkannt, Du gehst andere Wege. Insofern hat diese Mutter Dir ein abschreckendes Beispiel vorgegeben. So wolltest Du nicht leben.
Diese Mutter gab es nie für Dich und jetzt bist Du sicher, sie ist TOT. Doch was es noch gibt sind die Gedanken in Deinem Kopf und für diese ist man immer selbst zuständig. Viel Erfolg beim Ausmisten!
Ich danke Dir für diese tiefgehende und ergreifende Erzählung.
Liebe Grüße
Johanna
Vor langer Zeit - Antworten
Misspelled Re: -
Zitat: (Original von datore am 08.06.2013 - 20:59 Uhr) Ein sehr persönlicher Text, zu dem sich schwer etwas sagen lässt. Er macht betroffen, zeigt aber eindeutig deine Gefühle und Gedanken.
Ich finde es sehr mutig, diesen Text zu veröffentlichen.

LG Rene


Hallo René ...

... wenn dieses Buch nur einer Familie hilft zueinander zu finden, hat es seinen Zweck erfühlt. Dieses verdammte Gefühl was ich zur Zeit habe, wünsche ich nicht mal meinen ärgsten Feinden. Ich könnte schreien vor Wut, weil ich nun hundertprozentig weiß, dass mich die Frau die sich meine Mutter nennt, mich nie geliebt hat und das tut verdammt weh. Das kann nur jemand verstehen, dem es genauso gegangen ist. Aber vielleicht bringt es die eine Tochter, Sohn oder Mutter, Vater dazu, noch einmal über alles nachzudenken. Dann habe ich mehr erreicht als ich mir wünschen kann. Über eine heile Welt schreiben, ist einfach aber ich denke man sollte auch Denkanstöße liefern mit seinen Büchern und dadurch verhindern, dass andere die gleichen falschen Wege gehen.

Weißt du auch wenn ich sie hasse für das was sie mir angetan hat, es bleibt immer der Gedanke, sie war meine Mutter und René ich hab sie als kleines Kind geliebt. Ich hab mir von ihr nur eine einzige Umarmung gewünscht. Nur eine Einzige und nicht einmal die habe ich je bekommen.
Vor langer Zeit - Antworten
datore Ein sehr persönlicher Text, zu dem sich schwer etwas sagen lässt. Er macht betroffen, zeigt aber eindeutig deine Gefühle und Gedanken.
Ich finde es sehr mutig, diesen Text zu veröffentlichen.

LG Rene
Vor langer Zeit - Antworten
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