Romane & Erzählungen
Edda entdeckt sich selbst - Teil 6

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"Edda entdeckt sich selbst - Teil 6"
Veröffentlicht am 09. Juni 2013, 26 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Edda entdeckt sich selbst - Teil 6

Edda entdeckt sich selbst - Teil 6

Ein fataler Fehler

Edda ist noch immer sehr aufgeregt und hatte sehr wenig geschlafen. Schon bald sollte ihr Nachtdienst beginnen. Robert umsorgte sie fürsorglich. Er deckte einen schönen Abendbrottisch. Er kochte ein leckeres Mal für sie beide. Edda konnte sogarnicht genießen. Sie schlang das Essen in sich hinein und konnte sich auch nicht an der Kerze erfreuen, die da in der Mitte des Tisches einen warmen Schein verbreitete. Robert nahm die Sache gelassen, obwohl es ihn doch ein wenig traurig stimmte. Noch eine Stunde, dann würde er Edda zur U-Bahn begleiten. Er legte eine schöne CD ein, bei der sich beide eng aneinander kuschelten. Wenigsten das konnte sie etwas genießen.

 

Edda und Robert gehen gemeinsam zur U-Bahn und steigen ein. Gemeinsam fahren sie ein Stück zusammen, dann muss Robert aussteigen. Das letzte Stück hat Edda Schwierigkeiten munter zu bleiben. Immer wieder ist sie am einnicken. Dann kommt sie auch schon bei der Klinik an. Sie geht schnell in die Umkleide und zwängt sich in ihre Schwesterntracht. Ganz in Weiß begibt sie sich auf ihre Station um die Spätschwester abzulösen. Noch ein kleines Gespräch und ein starker Kaffee und dann ist Edda allein. Die Schwester erzählt ihr, das heute ein Patient eingeliefert wurde, der einen schweren Unfall gahabt hat. Er hätte eine große Wunde, die des öfteren beginne zu bluten. Diese Blutung sollten sie per Infusion stillen. Sie nannte Edda auch den Namen.

 

Eddas Nacht verlief ziemlich ruhig. Sie hatte ja auch ein Ruhebett, wo sie sich auch mal hinlegen konnte. Dazu hatte sie noch einen tollen Liebesroman, in den sie öfters hineinlas um sich munter zu halten. Und wenn sie doch mal einnickte, wachte sie nach 15 Minuten wieder auf. Zu groß war ihre Verantwortung heute.

 

Immer wieder sah sie nach dem Patienten, dessen Wunde sich wohl beruhigt hatte. Doch gegen Morgen begann die Wunde wieder zu bluten und Edda überlegte welche Infusion verwendet werden sollte. Sie griff zu und legte dem Patienten die Infusion, wovon sie dachte, es gehört zu haben.  Edda ging in ihren Raum zurück und beobachtete durch ihre Scheibe, die sie von den Kranken trennte. Plötzlich ward ihr Angst und Bange. Aus der Wunde des Verunglückten spritzte das Blut nur so. Voller Angst lief Edda zu ihm und versuchte die Blutung durch Druck zu stillen. Aber vergebens. Bei einem Blick auf die Infusion, stellte sie fest, dass sie ausversehen einen Blutverdünner angewand hat. Voller Angst hastete sie zum Telefon und rief einen Arzt.

 

Die ganze Station war in Aufruhr, aber Edda noch mehr. Was würden die anderen nur sagen? Sie zitterte vor Angst. Würde man ihr nun kündigen. Solch einen Fehler hätte sie sich nicht erlauben dürfen. Sie die schon über Jahre eine so gute Arbeit als Schwester leistete. Das hatte sie alles nur diesem Mistkerl von Siegfried zu verdanken. Jetzt war sie noch mehr bereit sich in den Kampf mit ihm zu begeben.

 

Nach einer halben Stunde war alles wieder in Ordnung. Aber statt einer Standpauke des behandelnden Arztes, wurde Edda selbst behandelt. Eine kleine Beruhigungsspritze brachte auch sie wieder auf die Beine. Ihre Haut wurde ganz heiß und schien wieder gut durchblutet. Was war nur los mit ihr? Kurz vor Schichtwechsel wurde Edda nach Hause geschickt. Edda stakste, mit weit geöffneten Augen und großen Pupillen an ihren beiden Kolleginnen vorbei.  Diese schauten sich ganz irritiert an. Edda hörte nur noch, wie ein Artzt den beiden mitteilte: "Edda hat heute einen kleinen Schock erlitten."

 

"Was einen Schock?", denkt Edda so bei sich. "Mir ging es doch gut!" Gedankenverloren trippelt Edda zur Ubahn. Zu Hause angekommen, fällt Edda sofort ins Bett und schläft ganz tief ein.

 

Edda geht auf träumerische Entdeckungstour

Edda geht zur Bank und öffnet ihr Schließfach, In den Händen hält sie eine Geldkassete die bis obenhin prall mit Silbermünzen gefüllt ist. Sie greift aber auch nach den Filmen, denn ihr Ehemann hat sie neugierig gemacht. Zwei Filme entgleiten immer wieder ihren Händen. Sie fasst zu und wieder rutschen sie aus ihren Händen. Vor Wut, dass sie ihre neugier nicht in den Griff bekommt, ballt sie diese zur Faust und schlägt auf das Schließfach ein. Plötzlich kommt ihre Freundin und stiebitzt einen der Filme aus dem Schließfach. Was tat ihre beste Freundin nur? Dann erschien noch ein junger Mann, der das gleiche mit dem anderen Film tat. Als das Fach geleert war, floss eine Menge Blut heraus.  Aber auf den Boden tropften nur Tränen.

 

Erschrocken über diesen Traum, wachte Edda auf. Wie immer saß sie wie erstarrt in ihrem Bett und ein paar dicke Tränen kullerten ihr über die Wange.

Was sollte das nun wieder?

Dieser Traum ließ ihr keine Ruhe. Noch ziemlich übermüdet kroch sie in ihren Morgenmantel und schlich zu ihrem PC. Kaum das sie ihre Augen geöffnet fbekam, tippte sie auch schon ihre Begriffe auf der Tastatur.

 

Die Bank ist immer ein Symbol für innerste Energie.

Edda hofft, dass diese sie zum durchhalten zwingt.

Sie muß sich behaupten und ihren Mann besiegen.

Sie braucht sehr viel Stärke um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.

 

Eine mit Geld und Wertsachen gefüllte Kassette verspricht einen günstigen Verlauf in Liebesdingen.

Ja, jetzt braucht sie sehr viel Liebe, Beistand und Hilfe von Robert.

Und sie ist sich gewiss, das sie das alles von Robert bekommt.

 

Silbergeld ist ein Zeichen für reichen Gewinn.

Gemeinsam mit Robert wird sie einen großen Gewinn einfahren und ihr noch Ehemann wird ihnen beiden erliegen. Edda ist sich des Sieges bewusst.

 

Ein Film kann den Wunsch nach mehr Abwechslung und sozialen Kontakten in einem langweiligen, ereignislosen Leben symbolisieren.

Aber war sie nicht gerade dabei, ihr Leben von Grund auf um zu krempeln.

Ereignislos war es schon lange nicht mehr und langweilig Dank Robert auch nicht mehr.

 

Die geballte Faust kann als Zeichen aufgestauter Aggression gesehen werden, wenn der Traum insgesamt unerfreulich verläuft.
Im anderen Fall steht sie auch für einen Triumph.

Edda wünscht sich insgeheim einen Triumph über all das geschehene.

Einen Sieg über die Machenschaften ihres Mannes.

 

Schlagen deutet auf Hassgefühle hin.

Ach wie sie diesen Mistkerl doch hasst.

 

Sehen Sie sich im Traum mit einem Freund, ist das die Warnung vor unüberlegten Handlungen.
Die Gefühle, die Sie dem Freund im Traum entgegenbringen, empfinden Sie auch im realen Leben.

Was wird sie wohl erwarten?

Sie muss dabei taktisch vorgehen!

Und Edda schmiedet sogleich Pläne.

Zuersteinmal wird sie sich die Filme aus dem Schließfach holen und genaustens ansehen. Damit sie Siegfried nicht findet, wird sie diese bei Robert deponieren.

Vielleich kann sie dabei Schlüsse auf ihren Traum ziehen, denn das meiste was sie bisher Geträumt hat, hat sie auch in der Realität eingeholt.

Edda gibt sich der Offenbarung ihres Mannes hin.

 
Bestohlen werden bedeutet günstige Transaktionen.

 

Ein junger Mann kann auf Rastlosigkeit, Unruhe, Tatendrang oder ungezügelte Sexualität hinweisen, die nächste Zeit wird sehr unruhig und eine Strapaze für die Nerven.

"Noch unruhiger und strapaziöser?", fragt sich Edda.

Hat sie nicht schon genug durchgemacht?

Aber wenn alles zu ihren Gunsten ausfällt, geht sie den Kampf gern ein.

Seit Tagen wächst in ihr der Tatendrang, das kann sie nicht abstreiten.

 

Blut ist das Lebenssymbol schlechthin.
Bluten kann den Verlust von Kraft zeigen, es zeigt auch eine Verwundung der Seele.
Nicht selten ist es Ihnen im wachen Zustand überhaupt nicht bewusst, dass Sie an den Verletzungen der Seele innerlich zu verbluten drohen.

Edda sieht vor ihrem geistigen Auge ihre Seele Trauer tragen. Ihre Seele ist schwarz durch die Verwundung, die ihr ihr Mann zugefügt hat. Nur langsam ist sie dabei sich zu erholen.

Wann wird sie das alles wohl überwunden haben?

Eine Frage, die man sich nie so ganz beantworten kann.

 

 Wenn Sie in Ihrem Traum weinen, dann aufwachen und bemerken, dass Sie tatsächlich Tränen vergießen, verweist dies auf eine Verletzung oder auf ein Trauma. Manchmal lösen sich dadurch innere Spannungen, vor allem bei Menschen, die im Alltag nicht befreiend weinen können.

Dieser Traum weist sie immer wieder auf ihre innere Verletzung hin.

Was wird sie wohl noch erwarten?

Gedanken bei einer Tasse Tee

Edda geht in die Küche, macht sich einen Tee und geht mit dem Tee ins Wohnzimmer, setzt sich in einen Sessel und legt ihre Füße hoch.

„Was war nur alles passiert“, denkt sich Edda. „Trennung vom Ehemann, dann ein neuer Mann, Robert. Der Ehemann kehrt zurück und zerwühlt meine Wohnung. Nicht nur das, ich lasse ihn hier wieder einziehen und er bedroht mich, alles kaputt zu schlagen, wegen eines lächerlichen Urlaubfilmes.

Einen lächerlichen Urlaubfilmes?“

Edda unterbricht ihren Gedankengang, trinkt einen Schluck Tee und überlegt weiter: „Mein Traum! In dem Traum nimmt mir meine Freundin den Film. Im wirklichen Leben will mein Noch – Ehemann den Film. Gibt es da eine Verbindung. Gibt es hier ein gemeinsames Interesse das Beide haben den Film zu erhalten?“

Edda trinkt einen weiteren Schluck Tee.

„Wir saßen damals am Lagerfeuer, damals im gemeinsamen Urlaub, Sabine, meine Freundin war mit dabei. Ihr Freund hatte sie gerade verlassen und sie wollte nicht allein sein, also waren wir einverstanden, dass die mitkam“, erinnert sich Edda.

War da was zwischen Siegfried und Sabine“, denkt Edda nach. „Quatsch“, spricht Edda laut aus. „Das hätte ich gemerkt.“

Nach einem weiteren Schluck Tee kommt Edda ins Grübeln.

 

Sie steht auf und holt sich eine Schachtel Kekse aus dem Schrank. Wieder zurück im Sessel, denkt sie erneut über ihren Traum und der Traumdeutung nach, während sie einen Keks isst.

„Ein Film kann den Wunsch nach mehr Abwechslung und sozialen Kontakten in einem langweiligen, ereignislosen Leben symbolisieren, stand in der Traumdeutung“, denkt sich Edda und kommt nicht umhin anzunehmen, dass der Wunsch nach mehr Abwechslung und sozialen Kontakten in einem langweiligen, ereignislosen Leben Siegfried und Sabine betreffen könnten.

Siegfried fing an unsere Ehe als langweilig zu empfinden und suchte Abwechslung, die er bei Sabine fand, die wiederum am Ende eines ergebnislosen Lebens stand, nachdem ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hatte und neue soziale Kontakte, nämlich meinen Mann suchte und vielleicht auch fand. Sofern ich den Teil des Traumes jetzt richtig deute.

 

Und was bedeuteten dann der junge Mann und die dazugehörende Traumdeutung? Auf jeden Fall muss ich mir die Urlaubsfilme genauer ansehen“, kommt Edda zu einem abschließenden Ergebnis, bevor sie wieder ins Bett geht.

Sie beschließt, dass sie nach dem Aufstehen sofort losgehen würde, um sich die Filme  zu holen, die ihr irgendwie vielversprechend entgegenkamen. Sie verabredete sich mit Robert, um sich diese gemeinsam mit ihm anzuschauen. Robert wusste immer Rat. Er konnte sie auch so gut trösten, wenn sie sich in eine tiefe Traurigkeit verlor.

Edda, Robert und ihr Fernsehabend

Edda fährt mit der U-Bahn fast durch die ganze Stadt bis zu ihrer Bank. Zittrig begibt sie sich in den Raum, wo sich die ganzen Schließfächer befinden. Sie hat Schwierigkeiten den Schlüssel in das Loch zu stecken. Vor lauter Angst etwas zu entdecken, was sie am Boden zerstören würde.  Diese Filme steckt sie in ihre riesengroße Shoppertasche, welche sie angstvoll mit ihren Händen umklammert. Schnell huscht sie aus der Bank, vor der Robert schon auf sie wartet. Vorher hatte sie mit ihm telefoniert und ihhn gebeten, sie doch bitte vor der Bankl abzuholen. Es war ihr einfach zu gefährlich mit dieser Fracht, einfach so mal U-Bahn zu fahren. Jetzt lernte sie auch zum ersten Mal Roberts schnittiges Auto kennen. Ein knallrotes Cabriolet wartete auf sie. Edda hat sichtliche Probleme sich da hinein zu setzen, da es ziemlich tief ist. Mit einem Plumps, lässt sie sich in ihren Sitz hinein fallen. "Hoffentlich komm ich hier wieder raus!", denkt Edda so bei sich, da braust Robert auch schon los. Im Kofferraum schon eine Flasche Sekt und Chips.

 

Mit soetwas ist Edda noch nie gefahren und ihre dünnen Fuselhaare wehen im Wind. Edda hat sich schon immer gern vor anderen versteckt, vorallem in Autos, da sie dort keiner so richtig erkennen kann. Ihre erste Fahrt ist ihr ziemlich unbehaglich, denn jeder kann sie sehen. Was werden die Leute wohl denken? Robert ist das egal. In rasantem Tempo flitzen sie durch die Stadt, bis sie vor Roberts Tür ankommen.

 

Robert wohnt nicht etwa in einem Einfamilienhaus, nein, er wohnt mitten in der Altstadt. Ein riesen Haus, in dem mehrere Familien wohnen. Große Fenster, die Fassade mit Stuck verziert und ein Atlant, der einen Söller trägt erstaunen Edda. Robert und sie betreten den Flur, der wie ein Turm nach oben wächst. In der Mitte befindet sich ein gläserner Fahrstuhl, der von einer riesigen Wendeltreppe umschlungen wird. Edda möchte gern die Treppe erklimmen und obwohl hier alles rund erscheint, sind die Flure doch alle  viereckig angeordnet. Im dritten Stock öffnet Robert die riesige Flügeltür zu seiner Wohnung. Riesige hohe Räume lassen Edda vor Ehrfurcht erbeben.. Edda fühlt sich wie in einem Palst, der doch soviel Wärme verströmt. Parkett und wunderschöne Teppiche sorgen für viel Wärme und Abwechslung. Robert führt Edda hin zu zwei bequemen Schaukelstühlen. Auf dem kleinen Beistelltisch stellt er seine Flasche Sekt und die dazugehörigen Gläser ab. Mit Freude läst er den Korken knallen und demoliert dabei fast den riesigen Kronleuchter, der von der Decke hängt. Vor Edda macht sich Technik breit, die sie nur staunen lässt. Siegfried liebte die großen Filmrollen und Robert auch, wie es schien. Er hatte einen Filmprojektor aufgestellt und eine riesen Leinwand.

 

Sie nahm als erstes den Film, den sie sich damals auch mit Sabine angeschaut hat. Sie erinnert sich, wie Sabine plötzlich müde wurde und nicht mehr weiter sehen wollte.

Hatte dies etwas mit ihrem Traum zu tun?

Wollte sie ihr etwas vorenthalten?

Heute würde es ans Tageslicht kommen!

Robert begann den Film vorzuführen. Edda fühlte sich wie im Kino, bei der riesigen Leinwand dort vor ihr.

 

Man sah Edda und Siegfried auf dem Campingplatz, am See, beim Wandern und schließlich auch an dem Lagerfeuer. Die Flammen loderten so vor sich hin, ein paar junge Männer spielten Lieder auf ihren Gitarren. Immer mal wieder blitzten ein paar Gesichter im Feuerschein auf. Edda saß neben Sabine und  ihrem Mann, dabei hatte sichtliche Freude an der schönen Gitarrenmusik. Alle anderen sangen oder summten dazu. Edda genoss es und ließ alles wieder vor ihrem geistigen Auge ablaufen, während sie den wundervollen Stuck an Roberts Zimmerdecke bewunderte. Trotzdem hörte sie, wie die Flaschen Bier aus dem See geholt wurden und wie sich der Inhalt in die Kehlen aller anwesenden ergoss. Plötzlich erstarrte Edda. Ein stöhnen holte sie aus ihren Träumereien.  Kein Lagerfeueridyll mehr, nein, Siegfried hat sogar den Sex mit ihr gefilmt. Aber halt! War sie das dort. Erschüttert musste sie feststellen, das ihr Mann dort Sabine in seinen Fängen hatte.

Das was sie dort zu sehen bekam, hat sie sich auch immer gewünscht, aber nie bekommen. "Vielleicht hätte man ja auch mal über seine Wünsche und Vorlieben sprechen sollen!", dachte sich gerade Edda, als sie sich auch schon am Lagerfeuer wiederfand. Schockiert über das gesehene, wird Edda ganz blass und kippt ihr erstes Glas Sekt auf einmal hinunter. Es treibt ihr Tränen in die Augen, auch wenn sie ihn izwischen schon abgrundtief hasst.

Hat ihr Mann sie schon immer betrogen, nur sie hat es nie gemerkt?

Was wird sie wohl noch für Überraschungen erleben?

Streit

Robert sitzt irritiert und erstarrt auf dem Sofa. Soeben hat ihm Edda einen Sex-Film gezeigt und nun kippt sie sich den Sekt runter.

„Willst du mir noch mehr Sex-Filme zeigen? Vielleicht mit dir?“, fragt Robert recht schroff.

Edda fällt von einem Schock in den Nächsten. „Was war das denn jetzt?“, fragt Edda sich in Gedanken.

„Ich, ich wusste doch gar nicht was auf dem Film war“, fängt Edda an zu stottern.

„Ach ja? Vielleicht hätte man ja auch über Wünsche und Vorlieben sprechen sollen?“, erwidert Robert. Sein Ton wird rauer.

Erschreckt hält sich Edda die Hand vor dem Mund. „Habe ich etwa ausgesprochen, was ich nur zu Denken geglaubt habe?“ Edda fehlen die Worte.

„Bricht denn jetzt alles zusammen?“, fragt sich Edda. Sie hat sich gar keine Gedanken darüber gemacht, wie Robert wohl reagieren wird, wenn einer der Filme etwas zeigt, was unangemessen wäre. Was es ja jetzt wohl auch war. Solange kennen sie sich ja nun auch wieder nicht.

Edda schwankt zwischen einem Tränen- und einem Wutausbruch. Der Wutausbruch siegt.

Edda springt auf.

„Wie kannst du mir so eine Frage stellen. Glaubst du etwa mir macht es Spaß, mir einen solchen Schrott anzusehen. Meinen Ehemann im Bett mit meiner Freundin! Und als ob dies noch nicht genug wäre, die filmen sich dabei auch noch. Wie abartig muss das denn sein. Und da fragst du mich, ob ich dir noch mehr Filme zeigen will? Das da, was wir gesehen haben, ist, nein, war mein Leben, ein Leben von dem ich nichts wusste, ein Leben als betrogene Ehefrau, ein Leben als Lachnummer und Nebenrolle im Leben meines Mannes“, schreit Edda Robert an und ereifert sich an dem was sie sagt immer weiter.

 

„Ich bin es, die hier vorgeführt wird, die hier schamlos bloß gestellt wird. Wer weiß wie viele meiner sogenannten Freunde sich an Sex-Filmen meines Ehemannes bereits erfreut haben.“

Edda macht eine kleine Pause um Luft zu holen und schreit mit zwischenzeitlich hochrotem Kopf weiter: „Und was deine Frage angeht, ob Sex-Filme mit mir vorhanden sind: Ich weiß es nicht, aber falls ich welche finde, werde ich sie weder dir noch sonst irgendeinem Menschen vorführen sondern vernichten. Ich glaube es ist besser, wenn ich mir die weiteren Filme allein ansehe.“

Mittlerweile im Ton ruhiger geworden, erklärt Edda: „Ja, ich hatte den Wunsch nach Sex in der Ehe, mit meinem Mann und ich hätte gern mit ihm darüber gesprochen. Ich brauche mich nicht dafür zu schämen, einen solchen Wunsch jetzt und hier gedacht und versehentlich ausgesprochen zu haben. Dies ist jedoch Vergangenheit. Heute ekelt mich mein Noch – Ehemann nur noch an.“

Edda will gehen. Doch bevor Robert sie aufhalten kann, stoppt Edda ihre Absicht zu Gehen von selbst. „Nicht Flucht, sondern ich muss mich meinen Problemen stellen. Hier und jetzt muss Klarheit zwischen Robert und mir geschaffen werden. Entweder er akzeptiert mich wie ich bin, wie mein Leben war und ist, oder er soll mich rauswerfen“, geht es Edda durch den Kopf.

Robert ist von Eddas Temperament überrascht. „Es tut mir Leid, wenn ich dich verletzt habe. Doch es war jetzt auch etwas viel für mich. Unvermittelt einen schlechten Porno-Streifen mit deinem Ehemann vorgeführt zu bekommen. Ich will bei dir sein und dir helfen. Doch auch ich bin nicht vollkommen. Manches, nein vieles muss ich auch erst verarbeiten, wie du. Dein Mann hat dich hintergangen. Wir beide können aber nicht nur zusammen sein um deine Vergangenheit zu bewältigen. Wir müssen uns der Vergangenheit stellen. Aber wir haben auch eine Gegenwart und ich hoffe, eine Zukunft“, sagt Robert.

„Lass uns nach draußen spazieren gehen“, schlägt Edda vor.

Edda und Robert gehen durch die Nacht. Sie reden. Edda erzählt von ihrem Leben, Robert erzählt von seiner verstorbenen Ehefrau, seinen Kindern und schließlich reden sie über sich selbst. Wie sie selbst zueinander stehen, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen.

Stunden später kommen sie wieder bei Robert an. Trinken noch Sekt und schlafen aneinander gelehnt auf der Couch ein.

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liebetraumfee

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paulkarl Re: Re: - Ja, das gönne ich ihr - und Dir!
LG
Paul K.
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liebetraumfee Re: -
Zitat: (Original von paulkarl am 18.06.2013 - 07:57 Uhr) Liebe Traumfee,
zuerst dachte ich: Naja, eine Frauengeschichte.
Aber dann wurde sie gut und richtig spannend.
Und gleich ein Traumdeutungskurs dabei, für jemanden der träumt und glaubt...
Und über Sex reden? Geht das? Wohl nur hier in der Anonymität.
Geht die Geschichte weiter?
Gibt es ein "Happy End"?
Viele Grüße
Paul K.



Hallo lieber Paul,

Danke für Deinen Komentar. Am Anfang haben wir (Montag, ich und auch mal kurz die Kornblume) auch nicht daran gedacht, dass sich diese Geschichte so entwickelt. Aber es fließt und fließt und macht uns einen riesen Spaß.
Über Sex reden, geht das? Ich bin ganz ehrlich! Ein paar Fantasien hat wohl jeder, aber auch mir fällt es hier in der Anonymität leichter das auszusprechen und aufzuschreiben als in der Realität.
Teil 7 wird auch bald ersscheinen.
Und wie es weitergeht, das steht in den Sternen und wird auch noch nicht verraten.
Obwohl noch einige spannende sachen auf die Leser warten wird es vielleicht auch ein "Happy End" für Edda geben.
Bisher standen doch die Sterne fast immer mit ihr gut, oder?
Vor langer Zeit - Antworten
paulkarl Liebe Traumfee,
zuerst dachte ich: Naja, eine Frauengeschichte.
Aber dann wurde sie gut und richtig spannend.
Und gleich ein Traumdeutungskurs dabei, für jemanden der träumt und glaubt...
Und über Sex reden? Geht das? Wohl nur hier in der Anonymität.
Geht die Geschichte weiter?
Gibt es ein "Happy End"?
Viele Grüße
Paul K.
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