Ich finde eine Wahrheit.
Sie war versteckt unter einem Haufen Lügen, Blätter voll durchgestrichener Ausreden.
Vorgeschobene Dinge, die mich eine Weile davon abgelenkt haben, mir Scheuklappen aufsetzten.
Jetzt ist es klar.
Ich nehme die Wahrheit in die Hand, streichele sie vorsichtig, wie ein wildes ängstliches Tier, das sie ist. Wenn ich nicht vorsichtig bin, entgleitet sie mir vielleicht wieder, fürchte ich, und flüchtet zurück in die Dunkelheit. Dorthin, wo sie sicher ist.
Nachdenklich betrachte ich die Wahrheit. Sie ist vollkommen rein. Ich würde sie für mich behalten, wenn ich könnte. Und gleichzeitig will ich sie jedem erzählen, jedem, auch wenn es ihn oder sie nicht interessiert.
Ich schweige.
Ich erzähle sie nicht einmal dir, der Person, die sie vielleicht wissen sollte.
Und doch.
Ich erkenne, dass du sie schon längst weißt, dass sie zu dir kam, bevor sie mich fand. Oder ich sie.
Du siehst mich an, lächelst, legst den Kopf schief und flüsterst. Vier Worte. Ein Kribbeln überfällt mich, Zuneigung, die mich durchströmt, Glück, Erleichterung.
„Du bist mir wichtig.“
Und du mir.