Gedichte
Frisch geschnitten

Welch ein Duft, oh, wie er brandet

Wenn er in der Nase landet

Augen sind weit offen und

Offen bleibt dabei der Mund

Schließlich kriegt man alle Tage

Nicht solch Düftlein in der Lage

Wie man sitzt, steht, oder hinkt

In die Nase, ungeschminkt

Blumen? Hier? Oh, weit gefehlt

Nein, die sind hier nicht gewählt

Was hier duftet, dergestalt

Ist nur alter Bruchasphalt

Der für eine neue Straße

Die man baut, nach neuem Maße

Weichen muss, er wird getrennt

Vom Untergrund, wie man es kennt

Durch den Staub und durch den Krach

Fliegt der Dreck sogleich hernach

Durch die Luft – und wer drauf steht

Der atmet ein, was nicht verweht

Jaaaa…, man fühlt sich wie gedopt

Im Hirn so manch Synapse tobt

Und wen der Duft drum nicht anstinkt

Der vom Asphalt ins Haus etwas bringt…