Da traf ich neulich
einen alten Herrn,
der hatte Hühner
zum fressen gern.
Er schlich des Nachts
durch die Kolonie,
stahl die Viecher
und killte sie.
Er trug nach Hause
die er gestohlen
und brauchte lange
keine mehr holen.
Doch die er hatte,
entfederte er,
zog mit dem Messer
scharf über sie her.
Er schlitzte sie auf
vom Bauch bis zum Rücken,
so konnte er sich
an ihrem Fleisch entzücken.
Da lagen jetzt vor ihm
die Schenkel und Schnitzel,
die Brüste und Hälse
und's in're Gemützel.
Er kochte jetzt das
was zum kochen war
und machte daraus
Ragou fin sogar.
Die Schenkel schön braun
und acht an der Zahl,
verzehrte er gleich
und ganz ohne Qual.
Die Brüste war'n ihm
ein besond'rer Genuß,
er aß sie mit Speck
und ohne Verdruß.
Er trank dazu Bier
und Wein durcheinander -
und hatte die Sinne
nicht mehr beieinander.
Als er dann die Schenkel
und Brüste gegessen,
da wurde er müde
und weltvergessen.
Er ließ einen Furz,
danach schlief er ein
und träumte tatsächlich
vom Fußballverein.
Drei Tage und Nächte
schlief er in der Küche,
dann wachte er auf
durch Wohlgerüche.
Das Ragou fin stand
noch auf dem Herd
und wurde von ihm
jetzt heiß begehrt.
Er fraß es hinein
so wie es dort stand,
bis ihm der Sinn
nach Leben entschwand.
Er fiel auf den Boden,
mit ihm ging's bald aus,
es kam ihm jetzt unten
und oben heraus.
So lag er 'ne Weile
in seiner Not -
drei Stunden später,
da war tot.
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Was lehrt uns das Leben
dieses Banausen?
Wir sollten beim essen
und trinken mehr knause(r)n.
© 2007 by Wernr Leder