Romane & Erzählungen
Losing Control (8) - Kapitel 8

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"Losing Control (8) - Kapitel 8"
Veröffentlicht am 26. Mai 2013, 16 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Losing Control (8) - Kapitel 8

Losing Control (8) - Kapitel 8

Beschreibung

Kapitel aus Jennas Sicht...

Kapitel 8 (Jenna)

Es war dunkler geworden, die letzten Sonnenstrahlen leuchteten durch mein Schlafzimmer und schien die alte mit staubbedeckte Kommode meiner Großmutter an.
Langsam kamen die Erinnerungen an den Tag zurück und ich schloss erschöpft die Augen. Nein - ich war nicht bereit mich der Realität zu stellen. Langsam dämmerte auch mir durch den Nebel meiner Gedanken, das Matt Melinda gar nicht getötet haben konnte. Als Melinda mich angerufen hatte, war sie noch am Leben und Matt war bei mir. Er war die ganze Zeit in der Zelle gewesen. Ich riss meine Augen auf und griff nach dem Handy, das auf dem Nachttisch lag.
Zwei Anrufe in Abwesenheit stand auf dem Display. Als ich nachsah, stellte ich fest, dass mich mein Kollege David versucht hatte anzurufen. Schnell wählte ich seine Nummer und trommelte nervös mit den Fingern auf meinem Oberschenkel herum. Nach dem dritten Klingeln nahm er endlich ab.
"David?"
"Jenna? Na endlich, wo warst du? Du musst sofort herkommen, Jared war hier."
"Was Jared? Okay ich bin auf dem Weg. Lass Matt nicht eher gehen, bevor ich da bin.", sagte ich hastig und legte auf, ohne zu verstehen, was David mir noch sagen wollte.
Froh, meine Gedanken etwas anderen zu widmen, zog ich mir schnell frische Sachen an, richtete meine Haare und griff nach meiner Jacke, ehe ich die Tür schloss und die Treppe hinunter zum Auto rannte.
In New York herrschte Feierabendverkehr und ich kam nur langsam voran, was mir tierisch auf die Nerven schlug. Was hatte Jared in der Wache zu suchen? Wenn er zu mir wollte, warum hatte er nicht angerufen?
Fünf Minuten länger als ich sonst brauchte, kam ich an der Polizeistation an und parkte das Auto. Ich ging hinein und kurz vor meinem Büro kam mir David entgegen, sichtlich verärgert und doch schien er auch ein wenig vorsichtig mir gegenüber zu sein.
"Erzählen Sie mir alles, während wir zu Matt gehen.", sagte ich, doch David hielt mich auf.
"Genau darum geht es, Jenna. Jared tauchte hier auf und wollte Matt mitnehmen."
"Er wollte was? Sie haben doch nicht...?", setzte ich an.
"Doch, das habe ich. Was blieb mir denn für eine Wahl? Wir hatten keine Beweise, sie konnte ich nicht erreichen. Ich musste ihn gehen lassen.", sagte er kleinlaut.
"Woher wusste Jared davon? Verdammt!", sagte ich nun lauter. "Wann war das?"
"Vor zwei Stunden ungefähr.", sagte er, wobei er so aussah, als wollte er am liebsten die Flucht ergreifen. Aber somit schied Matt noch immer aus. Zwischen dem Anruf von Melinda und Matts Entlassung lag zu viel Zeit, aber woher verdammt hatte Jared gewusst, das Matt hier war?
"Hat Matt telefoniert?", fragte ich scharf.
"Nein, er war die ganze Zeit in seiner Zelle."
"Und wo sie hinwollten, wissen sie auch nicht, richtig?"
"Nein..."
"Trommeln sie ein Team zusammen, wir haben uns um einen Tatort zu kümmern, um den Rest kümmer ich mich später.", sagte ich und ging in mein Büro, um kurz ein paar Minuten für mich zu haben. Erst Melindas Anruf, dann ihre Leiche und nun auch noch Jared. Vor allem blieb mir noch immer ein Rätsel, wie ich in mein Bett zurückgekommen war. Was lief hier nur verdammt? Was übersah ich? Wenn Matt mir die Wahrheit sagte, Jared aber mit ihm unter einer Decke steckte, wie konnte ich ihm dann vertrauen? Jared würde ich nie im Leben mehr vertrauen. Er war weiß Gott kein makelloser Anwalt mit weißer Weste, wie alle immer dachten. Unsere Ehe selber hatte nur fünf Jahre gehalten, in denen ich gern die Augen vor der Wahrheit verschlossen habe. Jared war nur so ein guter Anwalt, weil er alle möglichen Leute skrupellos bestach. Er war der Meinung, dass er mit Geld alles erreichen konnte, doch der wahre Grund unserer Trennung waren seine Frauengeschichten gewesen. Im Grunde genommen wollte ich gar nicht so genau wissen, wie viele Frauen er gehabt hatte. Mit einer hatte ich ihn jedenfalls in unserem Bett erwischt. Danach ging alles ziemlich schnell. Ich nahm mir eine neue Wohnung, reichte die Scheidung ein und räumte ihm unsere gemeinsame Wohnung halb leer, nur das Bett überließ ich ihm großzügig. Seitdem herrschte eine angespannte Stimmung zwischen uns, vor allem, da er wusste, dass ich ihm an die Haut wollte, doch ich hatte leider keiner Beweise für seine Korruption.
Das er Matt half war letztendlich nicht weiter verwunderlich, die beiden waren irgendwie so was wie Freunde geworden damals, doch woher wusste er verdammt noch mal Bescheid?
Ich grübelte und grübelte, bis es klopfte und David seinen Kopf durch die Tür steckte.
"Wir sind bereit.", sagte er und schloss die Tür schnell wieder.

Ich verließ das alte, baufällige Gebäude, noch immer mit dieser Gänsehaut, die ich schon vor ein paar Stunden gehabt hatte. Wir waren mit dem ganzen Team in die Wohnung gegangen, doch nichts deutete auf eine Leiche hin. Kein Blut, kein Todesgeruch und auch sonst nichts. Alles schien völlig normal zu sein. Für ein paar Sekunden hatte ich an meinem Verstand gezweifelt, doch ich wusste, was ich gesehen hatte. Ich war nicht verrückt, jemand spielte nur ein Spiel, dessen war ich mir sicher.
"Kontrollen sie alles nach Fingerabdrücken, nach Schuhsohlen und besonders das Bad. Der Dreck in der Badewanne sieht frisch aus. Ich will, dass sie mir Beweise liefern!"
"Okay, wir machen uns sofort an die Arbeit.", sagte er und ging davon, um seine Befehle auszuführen. Ich konnte nur hoffen, dass sie etwas fanden.
Ich zog tief die frische Luft ein und begab mich zum Wagen. Jegliche Anhaltspunkte waren verschwunden und ich hatte keine Ahnung, was ich nun tun sollte. Ich würde Matt vielleicht nicht finden, wenn er es nicht wollte und ich war mir sicher, dass es so war.
Da mir nun keine Wahl mehr blieb, nahm ich mein Handy aus der Jackentasche und wählte Jareds Nummer. Ich war überrascht, als er kurz darauf schon ans Telefon ging.
"Jenna Liebes. Ich habe deinen Anruf schon erwartet."
"Lass das Jared! Wo ist Matt?"
"Du scheinst sauer zu sein. Du weißt doch, du musst auf deinen Blutdruck achten, Jenna."
"Sag mir einfach, wo Matt ist!", sagte ich gereizt.
"Schon gut. Er wollte zum Ferienhaus von Melinda."
"Woher wusstest du eigentlich, dass er im Gefängnis war?"
"Ich habe meine Verbindungen."
"Wer´s glaubt Jared. Nicht hier. Nun sag schon.", sagte ich genervt in den Hörer.
"Schon gut, Melinda hat mich angerufen. Ich muss jetzt weiterarbeiten. Bis bald Jenna Liebes.", sagte er und dann war nur noch das tuten der toten Leitung zu hören.
Unwillkürlich fing ich an zu zittern und setzte mich ins Auto. Wie konnte Melinda Jared anrufen und mir in den Rücken fallen? Sie wusste doch, wie schlecht unser Verhältnis war, oder hatte Jared gelogen? Wusste er, was mit Melinda passiert ist?
Ich schlug gegen das Lenkrad und ließ dann meinen Kopf darauf niedersinken. Steckte Jared in der ganzen Sache mit drin?
Einige Sekunden später, nachdem ich mich beruhigt hatte, wendete ich und fuhr zu Melindas Urlaubshaus. Vielleicht bekam ich da ja ein paar Antworten.

Es herrschte Dunkelheit, als ich bei dem kleinen Haus ankam und ausstieg. Im Haus brannte Licht, doch der Weg zum Haus war stockfinster. Ich war mir nicht einmal sicher, ob Jared mir die Wahrheit gesagt hatte, oder er Matt schon längst gewarnt hatte. Von Matts Auto war jedenfalls keine Spur zu sehen.
Ich tastete mich bis zum Haus vor und klopfte an die Tür, doch nichts geschah. Nachdem ich ein paar Sekunden gewartet hatte, versuchte ich die Tür zu öffnen und tatsächlich sie schwang auf. Kaum hatte ich den Raum betreten, ergriffen mich zwei Hände und die Tür wurde geschlossen. Ich wollte losschreien und meine Waffe ziehen, doch die Person, die mich festhielt, war schneller. Schnell wurde mir die Waffe entfernt und eine Hand legte sich über meinen Mund. Egal wie sehr ich mich wehrte, der Mann hinter mir war stärker. Das er ein Mann war konnte ich deutlich an seinem Geruch ausmachen und noch dazu kam mir dieser Geruch bekannt vor.
Während ich mich langsam wieder beruhigte, sah ich mich in dem Raum um und entdeckte Matt auf dem Sofa. Er war nicht bei Bewusstsein, doch er atmete noch. Neben ihm auf dem Tisch lag ein Gewehr und daneben ein Pfeil, der aussah wie eine Betäubungsspritze.
Während in meinem Kopf die Gedanken Achterbahn gefahren waren, waren in der Realität nur Sekunden vergangen und die Arme, die mich festhielten fingen an meinem Körper zu erkunden. Noch bevor er anfing zu sprechen, wusste ich, woher ich den Geruch so gut kannte.
"Du warst schon immer eine heiße Polizistin, meine Liebe, aber heute warst du unvorsichtig. So kenn ich dich ja gar nicht.", sagte Jared und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Leicht berührten seine Lippen meinen Hals und sein Atem verursachte mir eine Gänsehaut. Ich ärgerte mich darüber, dass er noch immer diese Anziehungskraft auf mich hatte, doch er war schon immer verdammt attraktiv gewesen mit seiner dunklen Haut, den braunen Haaren und vor allem mit seinen grünen Augen. Ich war froh, dass die im Moment nicht sah. Damals hatte ich mich sofort in seine Schönheit verliebt. Mehr hatte er auch nicht zu bieten.
"Was wird das hier, Jared?", fragte ich wütend und versuchte mich ihm zu entziehen - vergeblich.
"Hmm und deine Haut. So weich und glatt. Du fehlst mir Liebes."
"Lass das verdammt! Das mit uns ist vorbei - endgültig! Und jetzt lass mich los."
Ich war überrascht, als er mich losließ und zum Sofa schubste. Ein ungutes Gefühl beschlich mich.
"Wir spielen jetzt ein Spiel Jenna, ob du willst oder nicht."
"Sag mir lieber, was du mit Matt getan hast."
"Nichts, der schläft nur eine Weile.", sagte er und tat es mit einer Handbewegung ab und kam dann erneut auf mich zu, während er sich an seinem Hosenbund zu schaffen machte und ein Messer hervorzog.
"Weißt du, als Frau warst du ja ganz gut. Du warst nie da, hast keine nervigen Fragen gestellt und der Sex mit dir war gut, aber als Ex bist du eine ziemlich große Last. Denkst du ich merke nicht, wie du mich ab und an beschatten lässt? Ich habe es satt, das du dich einmischt und im Moment kann ich das auch einfach nicht gebrauchen, Jenna. Es tut mir ja fast Leid um dich, doch ich kann nicht zulassen, dass du mir mein Leben zerstörst.", sagte er und kam immer näher. Ich wollte zurückweichen, doch stieß dabei gegen den Tisch.
"Bei was stör ich dich? Hast du wieder was Illegales vor? Irgendwann wirst du sowieso auffliegen und das wars dann mit deiner tollen Karriere.", sagte ich und versuchte meine Stimme fest klingen zu lassen, doch so richtig gelang mir das nicht.
"Das ist doch egal Liebes. Schenkst du mir noch einen letzten Kuss, bevor ich dich töten werde?"
"Lieber sterbe ich.", spie ich ihm ins Gesicht. Wütend packte er meine Hand und zog mich zu sich. Das Messer legte sich kalt auf meinen Hals, doch dabei ließ er seinen Blick fest auf mich gerichtet.
"Na los dann tu es doch, Jared. Zieh einmal einen Entschluss durch in deinem Leben. Du bist nichts als ein feiger Hund. Warum lässt du mich nicht ermoden, sondern tust es selbst? Sonst bezahlst du die Menschen doch immer, damit sie deine Drecksarbeit machen."
Er hob seine freie Hand und schlug mir hart ins Gesicht. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht vor Schmerz aufzuschreien.
"Es wird mir ein Vergnügen sein, es selbst zu tun.", sagte er und das Messer ritzte mir die Haut auf.
"Halt!"
Beide verharrten wir in unseren Bewegungen.
Ich drehte meinen Kopf, bis ich John Garver höchstpersönlich an der Tür stehen sah.
"Lass sie doch bitte los, Jared." sagte er seelenruhig.
"Aber sie macht nur Ärger, John. Sie muss verschwinden.", sagte Jared und wollte erneut das Messer ansetzen. Ich spürte kaum das Blutrinnsal, das in meinen Ausschnitt floss und ich wagte auch nicht, meinen Blick loszureißen, oder gar zu atmen.
Dann zog Garver eine Waffe und richtete sie auf uns.
"Ich brauche sie für meine Pläne, Jared. Tut mir leid.", sagte er und drückte ab.Jared, der das geahnt haben musste, zog mich vor sich.
Alles ging so schnell, dass wir zusammen auf den Boden flogen, und die Schmerzen und der Schock mich in die Dunkelheit fielen ließen.

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Fluegelschlag Re: -
Zitat: (Original von PorterThomson am 30.05.2013 - 21:04 Uhr) Hat mir wieder einmal sehr gefallen!


Vielen Dank, dass freut mich.
LG
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