Federleicht und doch nicht federnd
steh'n die Texte jetzt im Buch -
sind in eine Form gegossen
und hier selbst nur auf Besuch.
Denn wie lange wird es dauern
bis die erste Blässe nagt,
wenn ein Wort sich aus der Seite
viel zu weit heraus gewagt?
Wird das Buch in hundert Jahren
irgendwo zu finden sein?
Hoffnung hat der Dichter immer,
daher fall'n ihm Texte ein.
Die schreibt er auf weiße Seiten
ordnet sie nach ihrem Reim,
schickt sie auf die weite Reise
nun als Buch, in manches Heim.
Dort steht es dann unter ander'n
akkurat im Bücherschrank,
ob der eine oder and're
es auch liest, wird nicht bekannt.
Goethe, Hölderlin und Schiller
schrieben auch der Bücher viel,
sich der Zeit in der sie lebten
mitzuteilen, war ihr Ziel.
Sicher konnten sie nicht ahnen,
dass nach ihrer Lebensfrist
alle Welt sie noch verehre
und die Namen nicht vergisst.
Solch ein Ruhm wünscht sich ein jeder
der nicht schreibt Makulatur,
dass er unvergessen bleibe
in der Weltliteratur.
© 2007 by Werner Leder